Hallo,
die Einführung des Gesundheitsfonds - separate Verwaltungskosten zusätzlich zu jenen der Krankenkassen, plus staatliche Kontrolle über die Beitrage ließen bereits bei der Einführung nichts Gutes erwarten. Nun ist es also so weit.
Aus dem Text von "Sollbruchstelle im Gesundheitssystem":
"Da das Kassensterben aber von der FDP politisch gewollt ist, findet auch keine Rettung der angeschlagenen Kassen statt."
Im Gegenzug hat man die Banken mit Milliarden Euro saniert, nachdem sie mit den Geldern ihrer Kunden maßlos spekuliert hatten und trotz hoher Gewinne, denkt die Regierung nicht daran diese Gelder nun zurückzufordern.
Die im Gesundheitsfonds liegenden Milliarden, gehören allen Beitragszahlern, dennoch stehen derzeit noch 40.000 Versicherte der CityBKK ohne Ersatz-Kranken-Versicherung da - ihre Beitrage haben sie aber schon bezahlt! Sie werden von anderen GKVen sogar abgewiesen!
Diese Zustände ähneln jenen in den USA und wer das Buch von Renate Hartwig: Der verkaufte Patient, gelesen hat, weiß daß Ulla Schmidt, Gesundheitsministerin a.D., schon vor Jahren ihre Weisheit für die Organisation der deutschen Krankenkassen, Privatisierung von Krankenhäusern usw. von Kaiser Permanente bezogen hat. KP ist in den USA die größte Versicherung und der größte Betreiber von Krankenhäusern. Er hat während der Reagan-Regierung dafür gesorgt, daß das ohnehin völlig unzulängliche Krankenversicherungssystem noch weiter abgebaut wurde. Die Zustände, die dort herrschen hat Michael Moore in seinem Film "Sicko" geschildert.
Nur zwei Beispiele:
Wer einen schweren Unfall erleidet und sich mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus bringen läßt muß VORHER die Kostenübernahmebescheinigung dafür vom Versicherer einholen, sonst bezahlt die Versicherung dies nicht. Gleiches gilt für alle Behandlungen, Medikamente usw. im Krankenhaus.
Patienten, die ihre Behandlung im Krankenhaus nicht mehr bezahlen können, werden rücksichtslos vor die Tür gesetzt, egal ob sie am Tropf hängen oder nicht.
Die Ablehnungsgründe für die Kostenübernahme in den Versicherungsverträgen sind viele Seiten lang...
Ulla Schmidt hat auf Kosten der Steuerzahler seinerzeit Kaiser Permanente und weitere Unternehmen dieser Branche häufiger in den USA besucht, darauf angesprochen, wurde sie jedesmal sehr unwirsch, gab aber keine Auskunft darüber, was sie dort gemacht hat.
Sie stand noch mit zwei weiteren Unternehmen in den USA in Verbindung. Diese übernahmen dann bei der AOK und der DAK den Aufbau der Callcenter, eine angebliche Patientenberatung, die angeblich die Kosten senken aber sehr guten Service bieten soll, tatsächlich aber geschicktes "Abwimmeln" darstellt.
Das Buch "Der Verkaufte Patient" liefert viele weitere Beispiele, wie unsere Regierung nicht nur die Patienten, sondern auch die Ärzte verkauft und unser Gesundheitssystem allmählich in ein privates System überführen wird. Da paßt dann ebenso gut dazu, daß die Regierung jetzt Milliarden Euro, die den Versicherten gehören und für deren Gesundheit einzusetzen sind, einbehält bzw. unterschlägt. Irgendwann wird sie dann wohl klammheimlich das zum Gesundheitsfonds gehörige Gesetzeswerk dahingehend ändern, daß diese Gelder für andere Zwecke verwendet werden dürfen.
Vertragsrechtlich hat jeder mit seiner Krankenkasse einen Vertrag, wir bezahlen Beiträge und im Gegenzug kommt die Krankenkasse für die Kosten auf, die bei Krankheit anfallen. Somit war die Einrichtung des Gesundheitsfonds gesetzwidrig, denn nicht der Bund erbringt eine Leistung sondern die Krankenkasse. Der Bund hat auch kein Recht unsere Beiträge selbst zu verwalten, das obliegt den Krankenkassen.
Gruß,
Clematis23