Themenstarter
- Beitritt
- 24.07.08
- Beiträge
- 3
Guten Tag zusammen,
zunächst möchte ich mich vorstellen: Ich bin Ende 40, weiblich, 170 cm groß und wiege z. Z. 55 kg. Ich rauche nicht und trinke keinen Alkohol (verursacht mir Herzrasen und Schweißausbrüche). Meine einzige Droge ist Schokolade....
Nun zu meinen Beschwerden: Bereits seit Jahrzehnten leide ich unter ständig wiederkehrenden Magen-/Darmbeschwerden wie Magenkrämpfe, Blähungen, laute Darmgeräusche und Durchfälle. Da diese Beschwerden hauptsächlich in und vor erwarteten Stress- und Belastungssituationen (z.B. Prüfungsangst) auftraten, habe ich diese immer als psychosomatisch abgetan und nicht weiter ernst genommen, zumal ich schon als Kind überängstlich und nicht belastbar war (hat sich bis heute nicht geändert). Bis dann im November 2006 die Situation eskaliert ist und ich mit blutenden Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort wurde auch eine Infektion mit Helicobacter pylori festgestellt. Nach erfolgter Eradikationstherapie und mehreren Magenspiegelungen wurde ich zwei Wochen später entlassen. Die Geschwüre waren vollständig abgeheilt, der Helicobacter verschwunden, meine Beschwerden waren jedoch geblieben. Auch eine mehrmonatige Behandlung mit PPI konnte daran nichts ändern. Eine spätere Magenspiegelung ergab, dass von der Helicobacter-Infektion eine mittelgradige chronische Gastritis zurückgeblieben war.
Im Herbst 2007 dann eine weitere Steigerung: Heftige Magen-/Darmkrämpfe mit wässrigem Durchfall (4 Tage lang!), leichtem Fieber und Schmerzen im rechten Unterbauch wie bei einer Blinddarmentzündung (war aber wohl keine). Seither noch häufigere Durchfälle, teils verbunden mit Schmerzen wie oben beschrieben, aber auch mit Kreislaufsymptomatik wie Schweißausbrüchen und „Schwarzwerden“ vor Augen.
Im Mai 2008 erfolgte eine Darmspiegelung mit Feststellung einer leichtgradigen chronischen Enteritis (angeblich keine chronisch-entzündliche Darmerkrankung); also nichts Aufregendes, wie mir gesagt wurde.
Hier nun meine Fragen: Können diese chronischen Entzündungen in Magen und Darm die alleinige Ursache meiner Beschwerden sein? Wo kann eine chronische Enteritis herkommen? Meine Hausärztin meint, es kämen viele Ursachen in Frage: Nahrungsmittelunverträglichkeit, Pilzinfektion, gestörte Darmflora u.v.m.. Um irgendwo anzufangen, wollte sie mich zum Allergologen überweisen, um zunächst das Thema Nahrungsmittelunverträglichkeit abzuklären. Aber ist ein Allergologe überhaupt der richtige Ansprechpartner, das sind doch meistens Hautärzte?
Eine Ernährungsumstellung hat auch nichts gebracht, im Gegenteil. Seit ich weniger Fertigprodukte und mehr Obst und Gemüse esse, sind meine Beschwerden eher noch schlimmer geworden. Also zurück zu Maggi & Co? Auch verschiedene Probiotika konnten keine dauerhafte Besserung bringen.
Außerdem habe ich die Befürchtung, dass die Darmspiegelung nicht vollständig Licht ins Dunkel gebracht hat (ha,ha!), denn meines Wissens nach ist allein der Dünndarm ein paar Meter lang und somit auch bei einer Darmspiegelung zum größten Teil gar nicht einsehbar. Wie kann man ausschließen, dass dort nicht doch noch etwas unentdeckt geblieben ist? Gibt es eine Möglichkeit, dies zu überprüfen?
Um das Bild abzurunden, hier noch eine Übersicht über meine sonstigen Symptome, die zum größten Teil auch schon über Jahrzehnte bestehen:
Chronischer Schnupfen mit Niesattacken, laufender und verstopfter Nase. Seit Frühjahr 2007 auch Augenjucken. Allergietest ohne Befund.
Chronischer Husten, vor allem nachts und morgens nach dem Aufstehen, Heiserkeit. Untersuchung durch Lungenfacharzt ohne Befund.
Häufiges Herzstolpern (Extrasystolen) und Herzrasen. Langzeit-EKG und Herzecho wurden gemacht. Keine organische Ursache gefunden.
Immer wiederkehrende Entzündungen der Mundschleimhaut (keine Aphten). Ursache ungeklärt.
Kopfschmerzen an fast jedem Wochenende, an Arbeitstagen eher selten.
Rückenschmerzen, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, „wandernde“ Schmerzen an verschiedenen Stellen, z.B. rechte Schulter, linker Oberarm, linkes Handgelenk, rechtes Knie, linker Fuß, etc.. Die Schmerzen kommen und gehen und ich traue mich damit schon gar nicht mehr zum Arzt, da bisher nie etwas gefunden wurde.
Wiederkehrende Ein- und Durchschlafstörungen, sehr leichter Schlaf, jedes Geräusch stört – trotz Ohrstöpsel! Nächtliches Schwitzen (auch schon lange vor Beginn der Wechseljahre).
Häufiger Harndrang, manchmal jede halbe Stunde, auch nachts.
Bei Hungergefühl und manchmal ca. 1 – 2 Std. nach dem Essen Anzeichen von Unterzucker: Übelkeit, Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen. Gelegentlich morgendliche Übelkeit, die beim Frühstück verschwindet. Ständiges Verlangen nach Süßem (Schokolade!). Blutzuckerwerte normal.
Chronischer Eisenmangel bei gleichzeitiger Unverträglichkeit von Eisenpräparaten (Durchfall). Nur intravenöse Gabe möglich.
Von 2005 bis 2007 Psychotherapie wegen Depressionen, ständigem Überforderungsgefühl und erhöhter Stressempfindlichkeit.
Im Dezember 2007 Diagnose „Asperger Syndrom“ (erklärt zumindest einen Teil meiner psychischen Symptome).
Ansonsten noch erwähnenswert: häufiges Frieren, enorme Vergesslichkeit, im Herbst häufig starker Haarausfall, morgens geschwollene Hände, abends geschwollene Beine und Füße, trockene Augen, und vor allem: ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Medikation:
Ranitidin 300 mg (bei Bedarf)
Metroprololsuccinat 47,5 mg
Sertralin 50 mg
Sorry wegen der langen Jammerlitanei, aber ich wollte, dass ihr euch ein möglichst vollständiges Bild machen könnt, auch wenn manche Symptome und Beschwerden wahrscheinlich wirklich belanglos sind. Danke, dass ihr bis hier durchgehalten habt.
Wie ihr sehen könnt, gibt es für die meisten meiner Beschwerden keine organischen Ursachen, weshalb ich mir schon fast wie ein Hypochonder vorkomme. Ich bin Dauergast bei meiner Hausärztin und war im Laufe der Jahre und Jahrzehnte bei den verschiedensten Spezialisten (Gastroenterologe, Kardiologe, Lungenfacharzt, Hautarzt, Psychotherapeut, mehrere Orthopäden – habe ich irgendjemanden vergessen?). Die meistgebrauchten Wörter in meiner Krankengeschichte sind „chronisch“ (= nicht behandelbar) und „ohne Befund“. Manchmal denke ich auch, dass es womöglich für die Vielzahl meiner Beschwerden eine einzige Ursache geben könnte, man muss halt nur darauf kommen. Natürlich weiß ich, dass ihr hier keine Ferndiagnose stellen könnt, doch bitte gebt mir einen Rat, wie ich weiter vorgehen soll und in welche Richtung man überhaupt noch suchen soll - Nahrungsmittelunverträglichkeit, Pilzinfektion, Darmflora oder vielleicht ganz etwas anderes? Ich mache mir einfach Gedanken, dass irgendetwas Wichtiges übersehen wurde (also doch Hypochonder?).
Außerdem mache ich mir Sorgen, wie lange ich meinen Job noch behalte, wenn ich ständig wegen Durchfall oder diverser Arztbesuche ausfalle. Aufgrund meiner geringen Belastbarkeit und reduzierten Stressresistenz (siehe oben) stehe ich ohnehin schon auf der „Abschussliste“.
Da ich bisher noch nie in einem Internetforum war, hoffe ich, dass ich nichts falsch gemacht habe. Ich bin sehr gespannt, welche Rückmeldungen ich bekomme.
Viele Grüße
Jammerliese
zunächst möchte ich mich vorstellen: Ich bin Ende 40, weiblich, 170 cm groß und wiege z. Z. 55 kg. Ich rauche nicht und trinke keinen Alkohol (verursacht mir Herzrasen und Schweißausbrüche). Meine einzige Droge ist Schokolade....
Nun zu meinen Beschwerden: Bereits seit Jahrzehnten leide ich unter ständig wiederkehrenden Magen-/Darmbeschwerden wie Magenkrämpfe, Blähungen, laute Darmgeräusche und Durchfälle. Da diese Beschwerden hauptsächlich in und vor erwarteten Stress- und Belastungssituationen (z.B. Prüfungsangst) auftraten, habe ich diese immer als psychosomatisch abgetan und nicht weiter ernst genommen, zumal ich schon als Kind überängstlich und nicht belastbar war (hat sich bis heute nicht geändert). Bis dann im November 2006 die Situation eskaliert ist und ich mit blutenden Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort wurde auch eine Infektion mit Helicobacter pylori festgestellt. Nach erfolgter Eradikationstherapie und mehreren Magenspiegelungen wurde ich zwei Wochen später entlassen. Die Geschwüre waren vollständig abgeheilt, der Helicobacter verschwunden, meine Beschwerden waren jedoch geblieben. Auch eine mehrmonatige Behandlung mit PPI konnte daran nichts ändern. Eine spätere Magenspiegelung ergab, dass von der Helicobacter-Infektion eine mittelgradige chronische Gastritis zurückgeblieben war.
Im Herbst 2007 dann eine weitere Steigerung: Heftige Magen-/Darmkrämpfe mit wässrigem Durchfall (4 Tage lang!), leichtem Fieber und Schmerzen im rechten Unterbauch wie bei einer Blinddarmentzündung (war aber wohl keine). Seither noch häufigere Durchfälle, teils verbunden mit Schmerzen wie oben beschrieben, aber auch mit Kreislaufsymptomatik wie Schweißausbrüchen und „Schwarzwerden“ vor Augen.
Im Mai 2008 erfolgte eine Darmspiegelung mit Feststellung einer leichtgradigen chronischen Enteritis (angeblich keine chronisch-entzündliche Darmerkrankung); also nichts Aufregendes, wie mir gesagt wurde.
Hier nun meine Fragen: Können diese chronischen Entzündungen in Magen und Darm die alleinige Ursache meiner Beschwerden sein? Wo kann eine chronische Enteritis herkommen? Meine Hausärztin meint, es kämen viele Ursachen in Frage: Nahrungsmittelunverträglichkeit, Pilzinfektion, gestörte Darmflora u.v.m.. Um irgendwo anzufangen, wollte sie mich zum Allergologen überweisen, um zunächst das Thema Nahrungsmittelunverträglichkeit abzuklären. Aber ist ein Allergologe überhaupt der richtige Ansprechpartner, das sind doch meistens Hautärzte?
Eine Ernährungsumstellung hat auch nichts gebracht, im Gegenteil. Seit ich weniger Fertigprodukte und mehr Obst und Gemüse esse, sind meine Beschwerden eher noch schlimmer geworden. Also zurück zu Maggi & Co? Auch verschiedene Probiotika konnten keine dauerhafte Besserung bringen.
Außerdem habe ich die Befürchtung, dass die Darmspiegelung nicht vollständig Licht ins Dunkel gebracht hat (ha,ha!), denn meines Wissens nach ist allein der Dünndarm ein paar Meter lang und somit auch bei einer Darmspiegelung zum größten Teil gar nicht einsehbar. Wie kann man ausschließen, dass dort nicht doch noch etwas unentdeckt geblieben ist? Gibt es eine Möglichkeit, dies zu überprüfen?
Um das Bild abzurunden, hier noch eine Übersicht über meine sonstigen Symptome, die zum größten Teil auch schon über Jahrzehnte bestehen:
Chronischer Schnupfen mit Niesattacken, laufender und verstopfter Nase. Seit Frühjahr 2007 auch Augenjucken. Allergietest ohne Befund.
Chronischer Husten, vor allem nachts und morgens nach dem Aufstehen, Heiserkeit. Untersuchung durch Lungenfacharzt ohne Befund.
Häufiges Herzstolpern (Extrasystolen) und Herzrasen. Langzeit-EKG und Herzecho wurden gemacht. Keine organische Ursache gefunden.
Immer wiederkehrende Entzündungen der Mundschleimhaut (keine Aphten). Ursache ungeklärt.
Kopfschmerzen an fast jedem Wochenende, an Arbeitstagen eher selten.
Rückenschmerzen, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, „wandernde“ Schmerzen an verschiedenen Stellen, z.B. rechte Schulter, linker Oberarm, linkes Handgelenk, rechtes Knie, linker Fuß, etc.. Die Schmerzen kommen und gehen und ich traue mich damit schon gar nicht mehr zum Arzt, da bisher nie etwas gefunden wurde.
Wiederkehrende Ein- und Durchschlafstörungen, sehr leichter Schlaf, jedes Geräusch stört – trotz Ohrstöpsel! Nächtliches Schwitzen (auch schon lange vor Beginn der Wechseljahre).
Häufiger Harndrang, manchmal jede halbe Stunde, auch nachts.
Bei Hungergefühl und manchmal ca. 1 – 2 Std. nach dem Essen Anzeichen von Unterzucker: Übelkeit, Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen. Gelegentlich morgendliche Übelkeit, die beim Frühstück verschwindet. Ständiges Verlangen nach Süßem (Schokolade!). Blutzuckerwerte normal.
Chronischer Eisenmangel bei gleichzeitiger Unverträglichkeit von Eisenpräparaten (Durchfall). Nur intravenöse Gabe möglich.
Von 2005 bis 2007 Psychotherapie wegen Depressionen, ständigem Überforderungsgefühl und erhöhter Stressempfindlichkeit.
Im Dezember 2007 Diagnose „Asperger Syndrom“ (erklärt zumindest einen Teil meiner psychischen Symptome).
Ansonsten noch erwähnenswert: häufiges Frieren, enorme Vergesslichkeit, im Herbst häufig starker Haarausfall, morgens geschwollene Hände, abends geschwollene Beine und Füße, trockene Augen, und vor allem: ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Medikation:
Ranitidin 300 mg (bei Bedarf)
Metroprololsuccinat 47,5 mg
Sertralin 50 mg
Sorry wegen der langen Jammerlitanei, aber ich wollte, dass ihr euch ein möglichst vollständiges Bild machen könnt, auch wenn manche Symptome und Beschwerden wahrscheinlich wirklich belanglos sind. Danke, dass ihr bis hier durchgehalten habt.
Wie ihr sehen könnt, gibt es für die meisten meiner Beschwerden keine organischen Ursachen, weshalb ich mir schon fast wie ein Hypochonder vorkomme. Ich bin Dauergast bei meiner Hausärztin und war im Laufe der Jahre und Jahrzehnte bei den verschiedensten Spezialisten (Gastroenterologe, Kardiologe, Lungenfacharzt, Hautarzt, Psychotherapeut, mehrere Orthopäden – habe ich irgendjemanden vergessen?). Die meistgebrauchten Wörter in meiner Krankengeschichte sind „chronisch“ (= nicht behandelbar) und „ohne Befund“. Manchmal denke ich auch, dass es womöglich für die Vielzahl meiner Beschwerden eine einzige Ursache geben könnte, man muss halt nur darauf kommen. Natürlich weiß ich, dass ihr hier keine Ferndiagnose stellen könnt, doch bitte gebt mir einen Rat, wie ich weiter vorgehen soll und in welche Richtung man überhaupt noch suchen soll - Nahrungsmittelunverträglichkeit, Pilzinfektion, Darmflora oder vielleicht ganz etwas anderes? Ich mache mir einfach Gedanken, dass irgendetwas Wichtiges übersehen wurde (also doch Hypochonder?).
Außerdem mache ich mir Sorgen, wie lange ich meinen Job noch behalte, wenn ich ständig wegen Durchfall oder diverser Arztbesuche ausfalle. Aufgrund meiner geringen Belastbarkeit und reduzierten Stressresistenz (siehe oben) stehe ich ohnehin schon auf der „Abschussliste“.
Da ich bisher noch nie in einem Internetforum war, hoffe ich, dass ich nichts falsch gemacht habe. Ich bin sehr gespannt, welche Rückmeldungen ich bekomme.
Viele Grüße
Jammerliese