Leider habe ich mich provozieren lassen, Marcel. Ich habe die Betreffenden aber schon auf Ignore genommen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
Es ist interessant, dass teils gedacht wird, Rachitis wäre eine Krankheit, die es nur früher gab und die abhängig von Kinderarbeit war, obwohl es eine Säuglingserkrankung ist.
Wer glaubt, dass es die nur früher gab, kann mal in dieses Forum schauen:
Mein Sohn hat Rachitis | Rachitis Forum - paradisi.de
Angeblich sind wir bei ca. 400 Fällen jährlich, wobei Vitamin D Mangel unter Migranten besonders häufig vorkommen soll. Wobei es neben Vitamin D Mangel zudem noch andere Gründe für Rachitis gibt.
Ich weiß jetzt auf jeden Fall mehr, als ich wissen wollte.

Schadet ja nicht.

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Die Nazis haben die Vitamin D Stoßtherapie mit 200.000-400.000 Einheiten alle 2 Monate, um die es in dem geposteten Spiegelartikel geht, nach Versuchen in Kinderheimen 1938 eingeführt und die wurde Säuglingen anscheinend bis 1966 in Westdeutschland verabreicht. Da hatte ich vorher noch niemals davon gehört. Werden unsere Ärzte auch nicht grade stolz drauf sein.
Man kann nach dem Spiegel-Artikel davon ausgehen, dass 1966 eine Umkehr zur heutigen Vergabe der Vitamin D Prophylaxe in der Höhe, wie in den USA und England üblich, erfolgte. Die Supplementierung mit Vitamin D zur Rachitisverhinderung in Deutschland ist, auch wenn die anfängliche Vitamin D Stoßtherapie eher eine Katastrophe war, somit schon mindestens 80 Jahre alt.
Allerdings wurden die 400 Einheiten, wie ich gelesen habe, in den USA bereits 2003 auf 200 Einheiten reduziert.
Aber da die meisten deutschen Mütter das Vitamin D sowieso häufig vergessen, wird ein Kind auch so im Schnitt kaum mehr erhalten.
Man hat früher auch Lebertran gegeben, um Rachitis zu verhindern. Der soll sehr eklig schmecken. Ich habe den nicht bekommen, kann mich aber an Sanostol erinnern. Ich wollte auch nicht Schuld sein, dass Moby Dick getötet wurde.

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Möglicherweise hing es früher vom Arzt und vom Bundesland ab, was und ob man Vitamin D bekommen hat.
Nicht zu vergessen, dass ganz normale Hausärzte früher noch etwas anderes waren, als heute und sehr wohl auch noch Naturheilverfahren ausübten.
Und Bayern, Oregano, ist ja ein Freistaat, der eh eigene Regeln hat und das südlichste Bundesland Deutschlands ist.

Ich wohne (derzeit) in Dunkeldeutschland, da der Himmel bis auf gestern für ein paar Stunden, seit Monaten nur noch dick bewölkt und alles grau und dunkel ist. Sonst in Mitteldeutschland.
Bezogen auf die 400 bzw. 200 Einheiten als Tagesdosis, derstreeck, sind 140 Einheiten/kg schon ganz schon viel.
