Themenstarter
- Beitritt
- 10.09.08
- Beiträge
- 2.915
Hallo, ihr Lieben!
Mir zerreißt gerade etwas das Herz und das möchte ich euch erzählen, auch wenn es vielen von euch wahrscheinlich eher ein Schmunzeln entlockt, denn es geht "nur" um eine Ringeltaube.
Im Frühsommer haben vor meinem Fenster zwei Ringeltauben ein Nest gebaut. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden noch sehr jung und unerfahren sind. Das Nest war nicht gerade gut gebaut – auch für Ringeltauben-Verhältnisse.
Aber sie waren wirklich mit Herzblut dabei. Dann ging die Brüterei los und ich hatte den besten Blick ins "Wohnzimmer".
Ich sah, wie sie sich abwechselten, wie sie vorher miteinander schmusten, wie sie sich liebten. Ja, sie liebten sich wirklich sehr, das konnte man sehen!
Wenn ich nachts noch mal am Fenster stand, dann konnte ich durch das Licht in meinem hell erleuchteten Zimmer die Taube sehen, die gerade brütete, und irgendwie gab das ein Gefühl von "Familie", wenn wir uns dann anschauten, ohne dass es Unruhe oder Unsicherheit gab.
Eines Morgens waren die Tauben weg, das Nest war geplündert.
Eine der beiden kam dann immer, sah von weitem auf das Nest, legte den Kopf nach rechts, dann mal nach links, und nach einer Weile flog sie zum Nest und schaute – wirklich – traurig hinein.
Dann haben sie es noch einmal gewagt, auch wenn der Sommer schon ziemlich fortgeschritten war. Es wurde wieder gebrütet! Ich war ganz aufgeregt. Ausgerechnet in der Zeit kam das Grünflächenamt und stutzte die Bäume. Ich hatte Urlaub und hing stundenlang am Fenster, um aufzupassen, dass sie in "meinem" Baum vorsichtig waren. Und die Taube war heldenhaft! Es sind ja Tiere mit einem ausgeprägten Flucht-Reflex. Aber sie blieb sitzen, obwohl um sie herum die dicken Äste flogen und die Linde ordentlich ausgedünnt wurde.
Dann war es so weit, dass die Babys da waren. Man sah manchmal ein Köpfchen. Und es wurde gefüttert, was das Zeug hält. Ich habe mich so gefreut – ich weiß auch nicht, warum! Irgendwie war mir diese kleine Familie mittlerweile ans Herz gewachsen...
Naja, was soll ich sagen? Eines Morgens waren die Tauben weg, das Nest war leer. Ich vermute, das freche Eichhörnchen, das um die Ecke wohnt, hatte ein ausgiebiges Schlachtfest. Es können natürlich auch die Elstern oder der Eichelhäher gewesen sein...
Danach ging wieder das Trauerspiel los. Die Taube saß da, schaute von Weitem ihr Nest an, manchmal kam der Partner, um zu trösten, irgendwann flog sie wieder direkt zum Nest und schaute traurig hinein.
So, und nun ratet mal, wer heute in der Frühe für eine Stunde im Nest saß und sich dort richtig breit gemacht hat! Schön mit Stellungswechsel im Nest, damit "die Eier" auch gleichmäßig gewärmt werden...
Ich hätte sie so gerne getröstet! Stattdessen habe ich euch das alles aufgeschrieben. Was sollte ich sonst tun?
Ich wünsch euch noch allen einen schönen Sonntag und ein schönes Rest-Jahr! :kiss:
Liebe Grüße :wave:
Sonora
Mir zerreißt gerade etwas das Herz und das möchte ich euch erzählen, auch wenn es vielen von euch wahrscheinlich eher ein Schmunzeln entlockt, denn es geht "nur" um eine Ringeltaube.
Im Frühsommer haben vor meinem Fenster zwei Ringeltauben ein Nest gebaut. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden noch sehr jung und unerfahren sind. Das Nest war nicht gerade gut gebaut – auch für Ringeltauben-Verhältnisse.
Wenn ich nachts noch mal am Fenster stand, dann konnte ich durch das Licht in meinem hell erleuchteten Zimmer die Taube sehen, die gerade brütete, und irgendwie gab das ein Gefühl von "Familie", wenn wir uns dann anschauten, ohne dass es Unruhe oder Unsicherheit gab.
Eines Morgens waren die Tauben weg, das Nest war geplündert.
Eine der beiden kam dann immer, sah von weitem auf das Nest, legte den Kopf nach rechts, dann mal nach links, und nach einer Weile flog sie zum Nest und schaute – wirklich – traurig hinein.
Dann haben sie es noch einmal gewagt, auch wenn der Sommer schon ziemlich fortgeschritten war. Es wurde wieder gebrütet! Ich war ganz aufgeregt. Ausgerechnet in der Zeit kam das Grünflächenamt und stutzte die Bäume. Ich hatte Urlaub und hing stundenlang am Fenster, um aufzupassen, dass sie in "meinem" Baum vorsichtig waren. Und die Taube war heldenhaft! Es sind ja Tiere mit einem ausgeprägten Flucht-Reflex. Aber sie blieb sitzen, obwohl um sie herum die dicken Äste flogen und die Linde ordentlich ausgedünnt wurde.
Dann war es so weit, dass die Babys da waren. Man sah manchmal ein Köpfchen. Und es wurde gefüttert, was das Zeug hält. Ich habe mich so gefreut – ich weiß auch nicht, warum! Irgendwie war mir diese kleine Familie mittlerweile ans Herz gewachsen...
Naja, was soll ich sagen? Eines Morgens waren die Tauben weg, das Nest war leer. Ich vermute, das freche Eichhörnchen, das um die Ecke wohnt, hatte ein ausgiebiges Schlachtfest. Es können natürlich auch die Elstern oder der Eichelhäher gewesen sein...
Danach ging wieder das Trauerspiel los. Die Taube saß da, schaute von Weitem ihr Nest an, manchmal kam der Partner, um zu trösten, irgendwann flog sie wieder direkt zum Nest und schaute traurig hinein.
So, und nun ratet mal, wer heute in der Frühe für eine Stunde im Nest saß und sich dort richtig breit gemacht hat! Schön mit Stellungswechsel im Nest, damit "die Eier" auch gleichmäßig gewärmt werden...
Ich hätte sie so gerne getröstet! Stattdessen habe ich euch das alles aufgeschrieben. Was sollte ich sonst tun?
Ich wünsch euch noch allen einen schönen Sonntag und ein schönes Rest-Jahr! :kiss:
Liebe Grüße :wave:
Sonora