Die Lösung bei Borderline: 3 Beziehungen parallel

  • Themenstarter Noidentity
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Noidentity

Ja, IHr habt richtig gelesen. Ich lebe 3 Parallelbeziehungen. Seit dem geht es mir so gut wie schon seit Jahren, nein, seit Jahrzehnten nicht mehr.

Den moralischen Aspekt dieser Konstellation verdränge ich einfach. Das ist manchmal sehr schwer. Doch lasse ich das schlechte Gewissen einfach nicht zu. Ich geniesse mein Leben zur Zeit wie noch nie. Bin gut drauf, und alle meine Partner geniessen auch meine gute Stimmung.

Endlich ohne Angst leben, ohne diese ständige Verlustangst, diese Panik, dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein. Ich weiss, es ist ein Trugschluss, aber es tut mir gut.
 
hallo noidentity ,
so ganz verstehe ich dein beitrag nicht wirklich ,möchtest du damit eine anregung geben ;)
Bin gut drauf, und alle meine Partner geniessen auch meine gute Stimmung.
kopf hat es auf den punkt gebracht .

"lebe doch so ,wie das willst ".........wenn damit niemanden hintergangen wird und du dich nicht verlierst.

alles gute
fg ory
 
Hallo

Ja ich meine das schon irgendwie ernst. Und es ist auch kein Fake oder so. Ich bin Borderlinerin und habe schon jahrzehntelang gelitten unter dieser Persönlichkeitsstörung.
Natürlich ist mir bewusst, dass diese "Lösung" nicht für alle ideal ist. Und mit Trugschluss meinte ich, dass es wohl meine Verlustängste (vorübergehend?) zum Schweigen bringt, weil, wenn ich den einen verliere, ich ja immer noch die beiden anderen habe, aber es löst nicht meine Probleme, sondern überdeckt sie nur.

Mann A. weiss nichts von Mann B. und von Mann C. nur ein bisschen. Mann B. weiss von Mann A. aber nichts von Mann C. Mann C. weiss von Mann A. aber nichts von Mann B.

Wegen 2 Schicksalsschlägen habe ich beschlossen, nur noch in der Gegenwart zu leben und darauf zu schauen, dass es mir gut geht.
 
Ja, auf den ersten halben Blick klingt das schon wie ein gelungener Coup. Drei (hoffentlich starke) Männer als Schutz vorm Alleinsein. Und es geht Dir so gut dabei, daß die sogar angesteckt werden.

Moral und Gewissen helfen in dieser Situation gar nicht. Klar, es ist Unrecht, Partnern die Wahlfreiheit (informed consent) zu beschneiden - und das geschieht, wenn wir ihnen wichtige Information vorenthalten. (Etwa die, daß jeder nur einer von Dreien ist.) Aber im Augenblick scheint das eine Deiner Überlebensmöglichkeiten zu sein. Und Überleben mit Borderline-Syndrom ist alles andere als einfach. Niemals einfach garantiert.

Es gibt nicht viele Therapeuten, die das Syndrom wirklich kennen. Laien schon fast überhaupt nicht. Kaum jemand kann sich vorstellen, was für ein Abgrund (vermeintliches) Verlassenwerden oder (vermeintliches) Verlassenmüssen für den Kranken sind.

Du weißt selber, daß Deine gegenwärtige Lebenspraxis auf Dauer nicht tragfähig ist. Wie atemberaubend schnell kippen Liebe in Haß, Verbundenheit in Feindschaft - gerade bei Borderlinern. Sie können nichts dafür. Und, je älter wir werden, desto weniger geht es in unseren Beziehungen um Lust; es wird viel allgemeiner gegenseitige Hilfe notwendig.

Ich würde Dich gerne ermutigen, die Zuversicht nicht aufzugeben. Es gibt wirksame Methoden der Behandlung (Kognitive Verhaltenstherapie) und vor allem der Selbstbehandlung, zunächst mal mit Anleitung. Sogar eine verstehende Freundin kann sehr hilfreich sein. (Nein, die Lover eher nicht.)

Immer noch wird verkannt, daß eine Ursache häufig in schweren körperlichen und/oder seelischen, z.T. sexuellen, Mißhandlungen liegt. Es gibt eine ausgezeichnete Methode, deren Spuren zu neutralisieren, erträglich zu machen.

Ich will Dich jetzt nicht mit allerlei Therapiebezeichnungen oder -adressen eindecken. Kann ja nicht wissen, ob Du interessiert bist. Jedenfalls kenne ich von meiner Arbeit an einschlägigen Instituten eine ganze Reihe von Fällen, in denen Borderliner genesen sind. Nicht so, als hätten sie das Leiden nie gehabt. Aber so, daß sie halbwegs stabil und verläßlich leben können.

(Laß Dich auf keinen Fall vom ahnungslosen Hausarzt zu nächsten Psycho schicken. (Psychiater schon gar nicht.) Du brauchst Spezialisten. Bei Borderlinern ist die Wahl des richtigen Therapeuten ungewöhnlich schwierig, gerade weil Vertrauen und Stabilität so stark behindert sind.)

Stationäre Behandlungen können bei Borderlinern sehr sinnvoll sein. Oft geht es gar nicht anders wegen der großen Entfernungen zu den Kompetenzzentren.

Dir drei Beziehungen würde ich erst mal weiterhin leben. Irgendwann wirst Du diesen Männern die Wahrheit sagen können. Das könnte eine wichtige Erfahrung für Dich sein.

Was sind das für zwei Erfahrungen, die Du kurz erwähnst? Und was tust Du in der Zeit, die Deine drei Männer nicht beanspruchen? Ich meine beruflich, jobtechnisch, freizeitmäßig usw.?

Zu der "No-Identity". Das ist viel zu absolut, zu einseitig. Deine Identität lugt durchaus immer wieder hervor (manchmal schelmisch) in Deinen lakonischen Erzählungen, zwischen den Trümmern Deiner Existenz. Aber schau: Die Identitäten der Normalos sind auch nicht aus Erz gegossen. Da ist auch viel Stückwerk, Nichtwissen, Unfähigkeit Beschlüsse durchzuziehen, Unfähigkeit zur Treue sich selber gegenüber. Wir schwimmen in derselben Suppe.

Die Entdeckung der eigenen Identität macht übrigens nicht unbedingt Spaß. Wir müssen entdecken, was wir einfach nicht können; an welchen Stellen unsere (vermeintliche) Großzügigkeit dem Kampf ums Überleben Platz macht; wie oft wir immer wieder auf unsere eigentlich längst durchschauten Gewohnheitsmuster reinfallen.

Die Zumutung, irgend jemanden aus dieser Sippe zu lieben, scheint ungeheuerlich. Vereinzelt kann es aber gelingen.

Herzlich
Windpferd
 
Hallo,

ehe dieser Thread völlig im Orkus verschwindet, noch ein paar Anmerkungen. Keine eigenen Erfahrungen sondern was ich so mitbekommen habe von psychotherapeutischen Kollegen und in Fallbesprechungen. Natürlich alles nicht verallgemeinerbar.

Zur Traumatherapie: EMDR (Eye Movement Desensitization and Restructuring) nach Francine Shapiro, die ich für ein Genie halte.

Die Methode verrückt. Vor langer Zeit empörte sich ein angesehener Psychoanalytiker über den vermeintlichen Unsinn - und führte eine vergleichende Studie durch. EMDR erwies sich als hochsignifikant wirksamer als Psychoanalytische Kurztherapie. Und er hatte die Größe - ist ja nicht selbstverständlich - das Ergebnis bekannt zu machen.

Das Standardwerk (man braucht es nicht unbedingt zu lesen. Auf mich wirkt es unmittelbar vertrauenerweckend):
EMDR - Grundlagen und Praxis: Handbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. Überarbeitete Auflage: Amazon.de: Francine Shapiro, Theo Kierdorf, Hildegard Höhr, Dagmar Mallett: Bücher

Neuerdings auch zur Selbst-Behandlung. (Davon weiß ich zu wenig. So würde ich es eher nicht für schwer Leidende empfehlen, jedenfalls nicht zu Beginn.)
Francine Shapiro: Frei werden von der Vergangenheit. Kösel-Verlag (Paperback)

Aber es gibt den entsprechenden Therapeuten-Verband:
emdria.de
Da erhält man viele Informationen und es gibt Listen von zertifizierten TherapeutInnen (weit überwiegend Frauen).

Jedenfalls vermeidet diese Therapie die sog. "Retraumatisierung", die oft durch andere Trauma-Therapien erfolgt und die Sache eventuell verschlimmert. Etwa in der sog. "Therapie des begleiteten Wiedererlebens".

Übrigens gibt es m.W. keine Therapie, die in 100% der Erkrankten hilft. Das kann an der Therapeutin, an der Patientin oder an beider Inkompatibilität liegen.

Für Borderline-Erkranke gibt es spezielle Angebote mehrerer Kliniken, z.B.
Kliniken, Krankenhäuser für Borderline | Wissen & Patient
Ich weiß nicht, wie gut die arbeiten. Die Behandlung wird bei entsprechender Verordnung von der GKV bezahlt.

Ferner:
Home
Die Dornier-Stiftung unterhält Institute an mehreren Universitäten (m.W. auch von Unis unabhängige), wo außerordentlich intensive Intensivbehandlungen durchgeführt werden. Dort dürfte zu erfahren sein, wo sie Experten für Borderline haben. Auch GKV-erstattungsfähig.

Ja, es gibt viele - historisch gut verständliche aber schon lange nicht mehr begründete - Vorurteile gegen "Verhaltenstherapie". ("Ach, bloß Verhalten. Es geht doch um meine Seele!) Die Kognitive Verhaltenstherapie beschäftigt sich aber mit der Bewußtmachung und Reflexion von weitgehend automatisierten Mustern des Denkens, Erlebens, Fühlens, die fortgesetzt in uns ablaufen. In dem Maß, in dem sie bewußt werden, tritt der Automatismus zurück: wir "müssen" sie nicht mehr glauben, nicht mehr ihnen entsprechend handeln. Das erfordert viel Aufmerksamkeit, Geduld und oft auch die Intelligenz einer Therapeutin (die die Patientin z.B. auf neue Ideen bringt). ("Hausaufgaben" spielen meist eine erhebliche Rolle. Es geht nicht ohne aktive, engagierte Mitarbeit der Patientin.)

Grüße und leb wohl,
Windpferd
 
ich war auch borderliner ,jedenfalls diagnostiziert , und was mir immer wieder aufstieß ,waren irgendwelche Schicksalsschläge ! man konnte sie bei jedem meiner "kollegen " finden ,einschliesslich ich !
man muss von diesem "ich bin alleine auf der welt " fort .
ich schreibe nicht speziell über deine schicksalsschläge ,Noidenty !
die können natürlich von fürchterlicher natur sein !! ich mein es allgemein !

LG kopf.
 
Hallo Windpferd
Wow, das hätte ich nie erwartet, hier auf meinen doch etwas provokant anmutenden Titel so eine lange und verständnisvolle Stellungnahme zu erhalten! Ich danke Dir sehr.

Wie ich sehe, hast Du eine Menge (wohl auch praktische!) Erfahrung mit Borderline. Diese Störung ist ein ewig andauernder Kampf. Ein Kampf ums Überleben. Klingt sehr dramatisch und für jemanden, der es nicht kennt, wohl auch übertrieben.

In Therapie bin ich schon lange. Jahrelang. So richtig intensiv seit ca 10 Jahren. Damals geschah der erste Schicksalsschlag. Ob man dies überhaupt so nennen kann, ist fraglich, denn es war meine eigene Schuld. Umso schlimmer daher zu dem Ganzen noch die Schuldgefühle. Ich möchte darauf aber nicht näher eingehen. Damals begannen sehr schwere Depressionen. Heute geht es mir aber viel besser damit, da ich endlich auf die richtigen Medis eingestellt bin und damit fast normal leben und meiner Arbeit nachgehen kann. Zur Zeit bin ich daran, die Medis langsam auszuschleichen, da es mir ja so gut geht. Verhaltenstherapie, sogenannte Skills etc. kenne ich zur Genüge. Ich habe immer wieder meine eigene Art und Weise gefunden, mit der Störung umzugehen. Auch habe ich festgestellt, dass mit zunehmendem Alter und einer gewissen Weisheit und Lebenserfahrung das Ganze etwas abgemildert wird, bzw. man gut lernt, sich gegen aussen normal zu verhalten.

Du sagst richtig, Moral und Gewissen helfen nicht. Aber dennoch sind sie da und es ist quälend und macht mich sehr oft derart fertig, dass ich daran denke, alles hinzuwerfen und irgendwo hin zu gehen, neu zu beginnen, wo mich niemand kennt. Mein erster Mann, Mann A ist ein wunderbarer Mensch, mit dem ich seit 15 Jahren zusammen bin und er ist der Mann, den ich liebe, für den ich sterben würde. Mann B ist eher der Unterhalter, mit ihm kann ich herrlich lachen, Spass haben, Dinge unternehmen, wir haben die gleichen Interessen und er ist sehr attraktiv. Mann B ist auch der Einzige, mit dem ich Sex habe.
Mann C ist noch nicht so lange in meinem Leben, aber in ihn bin ich total bis über beide Ohren verliebt. Er ist extrem faszinierend, sehr tiefgründig, einfühlsam und kennt mich in dieser kurzen Zeit so gut, dass es fast unheimlich ist.
Das schlechte Gewissen habe ich fast nur gegenüber Mann A. ....

In Hass ist meine Liebe noch nie gekippt. Bei mir ist es dann so, dass ich einfach Abstand brauche, alleine sein muss. Aber hassen? Nein.

Richtig gute Freundinnen habe ich leider keine. Ich kann nicht vertrauen, und die üblichen Frauengespräche interessieren mich nicht. Es gibt männliche Freunde, mit denen ich reden kann. Viele sind es aber auch nicht, vielleicht 1 bis 2.

Du fragst, welches diese zwei Schicksalsschläge sind. Den einen habe ich oben kurz erwähnt, genaueres möchte ich hier nicht sagen.
Das zweite Mal bin ich während einer Operation fast gestorben, ich habe sehr viel Blut verloren, welches fast nicht mehr gestoppt werden konnte. Es hätte so wenig gefehlt, und ich wäre nicht mehr auf dieser Erde.

Ich habe viel Zeit, trotz der 3 Beziehungen. Mann A. ist genau wie ich ein Einzelgänger, der viel Zeit für sich selber benötigt. Mann B. ist (noch) verheiratet, die Frau allerdings seit längerer Zeit im Ausland. Er ist nun in Scheidung. Mann C. ist verheiratet und hat 2 Kinder...
Beruflich geht es mir sehr gut, als Hobbies habe ich meine Haustiere, schreibe gerne, lese sehr viel.

Ja, vielleicht hätte ich statt No Identity, Many Identities als Pseudonym wählen sollen .
Das stimmt sicher, dass auch die sog. Normalos nicht selten Identitätsprobleme haben, welche über die Pubertät hinausreichen...

Nochmals vielen Dank, Windpferd. Auf Deine PN werde ich Dir zu einem anderen Zeitpunkt antworten.
Liebe Grüsse
Manyidentities...
 
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Hallo Kopf

Wie meinst Du das, Du warst auch Borderliner? Bist Du es nicht mehr? Sind die Symptome zurück gegangen, so dass diese Diagnose nicht mehr auf Dich zutrifft?

Ich gebe nicht meinen Schicksalsschlägen oder meinen Eltern oder wem oder was auch immer die Schuld an meiner Krankheit.

Aber die beiden Schicksalsschläge haben dazu beigetragen, dass ich heute nicht mehr so viel Rücksicht nehme und das tue, was von mir erwartet wird, sondern egoistischer lebe. Unter anderem, weil ich gesehen habe, wie schnell das Leben zu Ende sein kann.
 
ich habe es immer sehr schwer gehabt , als kind ,als jugendlicher ,erwachsener .ich bin 1968 geboren und im jahr 2000 kam der totale zusammenbruch . bis 2007 war ich ca. 2jahre ,also insgesamt , in aufarbeitung meiner problematik in verschiedenen psychatr./psycholog. einrichtungen. zb. 2mal 6monate , 1mal 3 etc.

2011 kam ich zu diesem forum und ging auf anraten zu ärzten , die unter anderem massive nährstoffmängel und nahrungsmittelintoleranzen und anderes feststellten .
ich begann diese mängel zu beheben und die ernährung umzustellen .
ohne zu übertreiben :wohl wahr , ich bin ein besonderer mensch ,aber gestellte diagnosen -bipolare Störung,ADHS,
Borderline u.a. treffen nicht mehr zu . ich war in sehr guten spezialisierten kliniken . war alkoholabhängig ,missbrauchte drogen und man hat mir versucht all möglichen medikamente zu geben .von lithium-zyprexa,trevilor,zoloft,concerta .....
ich habe schon vor dem forum hier ,einen schlußstrich gezogen .ich hatte zum schluß telefonnummern von 4 frauen ,da ging ich immer abwechselnd hin zum ....
es ging mir ähnlich wie dir !

ich hab viel durch , aber ich bin da raus gekommen und das beste ist ,ich bin stabil ,selbsteuerungsfähig ,kann aus erfahrungen lernen ,wissen in brenzligen situationen anwenden ,dingen ganz bewußt ,durch entscheidung aus dem wege gehen und noch mehr ,Noidenty !
ich werde glücklich sein und bin es jetzt schon, denke ich an mich (das zum thema Noidenty(keine identität) )

ich habe die autorität dir sagen zu können -man kommt da raus und wird ein anderes leben haben !

LG kopf.
 
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Windpferd? Bist Du abgemeldet? Warum?

Ich finde Deinen Beitrag zu EMDR sehr, sehr gut, schade, dass Noidentity so gar nicht darauf eingeht, denn es ist die beste Methode der Traumatherapie.

Es gibt keinen Grund, EMDR nicht slebst zu machen, denn Shapiro hat die Sache entdeckt, als sie an was schlimmes gedacht hat, was Probleme machte, und hat zufällig auf dem Weg nach rechts und links geguckt und festgestellt, dass die Erinnerung zwar noch da war, aber nicht mehr belastend.

Wenn man sich die Bücher besorgt, kann mans lernen, ich habs auch gemacht, es funktioniert fantastisch, aber ich bin auch kein Borderliner.

Es gibt auch im NLP Strategien zur Veränderung von Traumen. Vor allem im NLP lernt man, dass man traumatische Erlebnisse nicht noch einmal erleben muss, einmal reicht, sonst kommt man aus dem Traumaerleben nicht mehr raus.

Im NLP lernt man, ein traumatisches Erlebnis aus der Ferne, wie einen Schwarz- Weiß- Film, zu gucken (in aller Verkürzung beschrieben) mit dem Ergebnis, dass das Erlebte im Gehirn als Film abgelegt wird und nicht als Selbsterlebtes, es belastet also nicht mehr und es wird nicht nach falsch oder richtig gefragt, sondern nach nützlich und ich finde es nützlich, ein Trauma als Film ablegen zu können und nicht mehr belastet zu werden.

Grüße von Datura
 
Hallo ,

Ich finde Deinen Beitrag zu EMDR sehr, sehr gut, schade, dass Noidentity so gar nicht darauf eingeht, denn es ist die beste Methode der Traumatherapie.

Ich empfinde das Thema des Threads nicht als Aufforderung, Hinweise zu Therapien zu geben.

Ich empfinde es eher als Ausdruck der Freude / Zufriedenheit ...darüber, ein Leben zu führen, das befriedigt.
Jedenfalls lese ich aus den doch recht kurzen Infos nirgends die Aufforderung heraus, zu helfen, irgend etwas wegtherapieren zu wollen.....
im Gegenteil.
Ich lese da , das jemand zufrieden ist mit seinem Weg/ seinem jetzigen Leben. Und das ist in einer Zeit, wo alles hinterfragt wird und mit Diagnosen benannt wird und dann wohlmöglich sehr belastend "öffentlich" gemacht wird als sehr positiv.

Wer maßt sich denn an zu sagen, was ist "normal" ?

Solange sich alle wohlfühlen in so einer Konstellation sollten sie geniessen, was das Leben ihnen bietet.

Wer erst seine Traumen suchen muss, ist wohl besser dran, lieber zu leben....?

Schon die Wahl, wo das Thema eingestellt wurde, ist für mich da ein Hinweis.
Es steht nicht unter Krankheiten.
Aber vielleicht ist der Blickwinkel in einem "Krankenforum" auch etwas eingeschränkt ?
 
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Ja, IHr habt richtig gelesen. Ich lebe 3 Parallelbeziehungen. Seit dem geht es mir so gut wie schon seit Jahren, nein, seit Jahrzehnten nicht mehr...

Meines wäre das nicht, es könnte mir nicht gut gehen, wenn ich andere, die ich liebe, betrüge und belüge.

Aber vielleicht ist das Teil dieser Krankheit, ansonsten eine gute Ausrede.

Ich kann nicht verstehen, auf der einen Seite, Angst vorm Verlassenwerden, auf der anderen Seite, einfach zwei zusätzliche Beziehungen zu führen, wie wäre das, wenn der eigene Partner das auch tun würde?
 
Borderline ist eine narzisstische Störung ! Da ist es mit "andere lieben " schwierig !
Wenn ich manchmal an Dinge denke ,die ich so drauf hatte !
Mein Gott ,da wird einem Übel ,aber gewaltig !
Es gibt so Lügen und das Faszinierende ist , es sind keine Lügen ,eigentlich , denn man verliert die Realität und es wird für einen Selbst zur Wahrheit !
Das Aufzulösen und überhaupt einmal zu erkennen ,ist eine Meisterleistung ,handelt es sich doch um eine Wahrheit:)

kopf.

Es geht auch darum ,( Eigen-)Verantwortung zu übernehmen ! Zu sagen , jawohl ,das bin ich ,war ich , so will ich sein !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Borderline ist eine narzisstische Störung ! Da ist es mit "andere lieben " schwierig !

Ich bin mit einer narzistischen Mutter aufgewachsen, was das bedeutet, kann man hier nachlesen.

Töchter narzisstischer Mütter - Home

Es fällt mir noch immer schwer, dafür Verständnis aufzubringen, weil es für mich Egoismus ist, auch wenn man es als Krankheit bezeichnet, jedes negative Verhalten ist irgendwie Krankheit, an dem vor allem andere leiden müssen.
 
Töchter narzisstischer Mütter - Home

Es fällt mir noch immer schwer, dafür Verständnis aufzubringen, weil es für mich Egoismus ist, auch wenn man es als Krankheit bezeichnet, jedes negative Verhalten ist irgendwie Krankheit, an dem vor allem andere leiden müssen.

es fällt mir auch schwer ,nicht so sehr -das was war ,sondern das was ist !
manch einer lebt ja bis zum letzten atemzug auf kosten anderer !
ich bin gesprächsbereit ,zu jeder zeit ! hab den grossen knüppel aber immer griffbereit !
in manchen fällen unerlässlich !

LG kopf.
 
Kullerkugel, danke, Du drückst es genau so aus, so erübrigt sich eigentlich eine Antwort meinerseits darauf.

Ich habe genug von Therapien, genug von Psychopharmaka, genug von Menschen, die meinen, ich müsse immer nur Rücksicht nehmen, mich anpassen etc. Zudem bin ich ja noch immer in Therapie, mittlerweile aber sehr unregelmässig. Keine hat mir bisher weiter geholfen, und ich habe viele verschiedene, auch spezielle für Borderline, hinter mir. Ich bin weiter gekommen, aus eigener Kraft. Früher habe ich Menschen schlecht behandelt, verurteilt, sie vorschnell abgestempelt, in Schubladen eingeteilt. Heute bin ich viel toleranter und einfühlsamer geworden. Ich merke, wie Menschen mich mögen, auf mich zukommen, mich sympathisch finden und gerne mit mir zusammen sind.
All das konnte ich früher nicht. Das ist ein Fortschritt.

Irgendwann habe ich einfach für mich beschlossen, mir mein Leben so einzurichten, dass es für mich stimmt. Ich habe noch immer genug unter dieser Persönlichkeitsstörung zu leiden und es ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Aber ich beklage mich nicht. Es ist wie es ist. Und ich mache - auf meine Art und Weise - das Beste daraus.

Ullika: ich habe KEINE narzisstische Persönlichkeitsstörung, sondern Borderline mit Symptomen von Bipolar.
Egoistisch ja, in gewissem Sinne, aber ich habe auch sehr viel zu geben, ich gebe meine Liebe (ja, ich weiss nicht, ob es echte Liebe ist, gebe ich zu) an all diese 3 Männer, ich verwöhne sie, bereits ihnen Freude, bin sehr aufmerksam und gehe auf jeden Einzelnen stark ein: Ich bin da, wenn sie mich brauchen, jederzeit bereit, zu helfen.
Betrügen? Ich habe nur mit Mann B. Sex, falls Du das körperliche Betrügen meinst. Schliesse aber nicht aus, dass es mit Mann C. dazu kommen könnte.
Lügen? Ist nicht nötig, eher verschweigen. Kommt aus dasselbe raus? Hm, für mich nicht ganz.
Ich rechtfertige mich ganz und gar nicht damit, dass ich eben eine Krankheit habe, und deshalb andere Menschen schlecht behandeln kann. Ich bereite Menschen Freude und das ist mir wichtig. Ich schenke unheimlich gerne, weil ich das Leuchten in den Augen der Beschenkten so geniesse.

Bestimmt ist das alles aus der Sicht von vielen moralisch verwerflich. Auch ich habe immer wieder mit meinem Gewissen zu hadern, aber immer weniger.

Windpferd - wo bist Du? Sooo schade, dass Du Dich abgemeldet hast, ich hätte gerne auch mit Dir weiter diskutiert

das Faszinierende ist , es sind keine Lügen ,eigentlich , denn man verliert die Realität und es wird für einen Selbst zur Wahrheit !

Damit hast Du Recht, Kopf, das hat was. Und man möchte dann gar nicht mehr in die sogenannte Realität zurück gehen
 
Natürlich ist mir bewusst, dass diese "Lösung" nicht für alle ideal ist. Und mit Trugschluss meinte ich, dass es wohl meine Verlustängste (vorübergehend?) zum Schweigen bringt, weil, wenn ich den einen verliere, ich ja immer noch die beiden anderen habe, aber es löst nicht meine Probleme, sondern überdeckt sie nur.

... Und meistens ist dann auf einmal nicht nur Einer oder Eine weg, sondern alle drei gleichzeitig! Und das Backup-Prinzip hat nicht funktioniert. Es tut nur dreimal weh!
 
Hallo
Habe mich lange nicht mehr gemeldet. Es hat sich einiges geändert.

Mann B ist weg, definitiv. Er hat mir einfach nicht gut getan, weil er mir nur weh gemacht hat, aus dem Grunde, weil wir völlig verschieden denken und fühlen. Die erwartete Sicherheit und Geborgenheit konnte er mir nicht geben.

Nun liebe ich 2 Männer. Mann A und Mann C.
Mann A, meinen festen Partner und Mann C.

Nein, es ist keine Lösung, und doch bin ich schon wieder auf der Suche nach einem neuen Mann B, der dann zum Mann C würde. Alles hört sich an wie ein Witz, doch für mich ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben. Wären meine Tiere nicht, würde ich nicht mehr viel Sinn darin sehen, weiter zu leben.
Aber für meine Tiere will ich leben.
 
habs gekürzt:
Nun liebe ich 2 Männer. Mann A und Mann C.
Mann A, meinen festen Partner und Mann C.

Nein, es ist keine Lösung, und doch bin ich schon wieder auf der Suche nach einem neuen Mann B, der dann zum Mann C würde.
Hallo Noidentity
Ich hab ja mal einen ein bisschen ähnlichen Thread gemacht, Hier: "Eigentlich ...".

Und es gab früher Zeiten, da hatte ich bis zu 5 Liebhaber gleichzeitig, dann noch einen Ehemann, parallel noch einen Verlobten etc.etc. Dazwischen dann wieder längere Erholungszeiten. ;) Neutral gesagt jetzt. :D

Hatte früher auch die Diagnose Borderline, das ändert sich ja oft mit dem älter werden. Ein Wunder, dass ich einfach nur noch müde, müde, müde bin? Weil es IST ein sehr anstrengendes Leben so! Wenn auch sehr reich, keine Frage!
Ich möchte keinen "meiner" Männer, keine Begegnung mit einem Mann, die ich je hatte, missen! Jede einzelne war wertvoll, jeder Mann ist einzigartig!

Und wenn ich mir meiner so unglaublich vielen Facetten doch bewusst bin: Wie sonst soll ich das "alles unter einen Hut bringen"? Ist doch schier unmöglich! :)

Wenns heisst, das sei eine "Persönlichkeitsstörung", dann mag das aus dieser Sicht richtig sein, dass man "Person" sehr eng definiert. Um ein möglichst reibungsloses Miteinander leben zu können.

Aber sind diese Menschen, die sich viel weiter erleben, einen viel breiteren Horizont erleben, ja, sich vielleicht nicht mal als klare, abgrenzende Identitiät definieren können, weil schlicht unmöglich (dein Nick hier, "noidentity", sagt ja, dass du dir dessen sogar bewusst bist!), sind diese Menschen wirklich "psychisch gestört"?

Man mag es als "Persönlichkeitsstörung" definieren, zumindest die Psychologen und Psychiater machen das, es ist EINE mögliche Sichtweise, eine von unendlich vielen, gell! Aber eben: Da wird von einem engen Konzept ausgegangen, wo einfach niemals alle Menschen hineinpassen!

Und ja, klar, die meisten Menschen, die so sehr "anders" leben, anders fühlen, erlebten auch eine eher "abnorme" Kindheit und/oder Jugend. Drum fielen sie ja "aus dem Rahmen" ... oder kamen gar nie erst da rein.

Was ist falsch daran?

N I C H T S !

Solange du die Energie dafür hast, es für dich so stimmig ist:
Why not?

Wovon ich überzeugt bin, was ich mehr und mehr lerne ...
(bin seit 9 Jahren in einer festen, Partnerschaft,
"darf" aber "fremdgehen", wenn mir danach ist,
allerdings geschah das erst zweimal, Mehrmonatiges war am Laufen)

... also was ich halt glaube und bei mir erlebe:

Es geht darum, diese Qualitäten, die ich bei den Männern suche:
Bei MIR zu entdecken!
Ich bin ja nicht nur Frau! Bin doch genauso Mann!

(Ich dachte immer, ich sei ungemein weiblich, war richtig stolz darauf,
und "die andere Seite" "delegierte" ich so quasi nach aussen.)

Also: Was ist es, was mich so sehr anzieht bei jemandem,
oder du jetzt, was du beim zukünftigen Mann B erwartest?

Der letzte habe dir "weh gemacht", schreibst du.
Weisst du, auch solche Geschichten kenne ich.
Ich glaube, es geht um diesen ständigen inneren Schmerz.
Den ich nicht spüren will, den ich weghaben will.
Und ja, so muss dann (das läuft oft unbewusst,
allerdings viele Bordis wissen auch ganz bewusst drum
und suchen sich ganz bewusst jemanden, der ihnen
(allerdings "kontrolliert") Schmerz zufügt),
also es muss dann "ein Böser im Aussen" gefunden werden.
Damit auch dieser Aspekt von dir zur Ruhe kommt.
Oder eben: jemand anderem die Schuld geben kann.

;) Hattest also eigentlich Glück mit dem letzten Mann B. :p)
Er hat dir diesen Aspekt abgedeckt.
War bereit, der Böse zu spielen.

Es geht um diesen inneren Schmerz.
Glaub ich halt.
Das ist so quasi "Energie, die brach liegt".
Drum fühlt es sich dann befreiend an mit einem Mann,
der das in irgendeiner (möglichst einvernehmlichen) Weise "rauslockt".
Eine Zeitlang ist gut.
Dann fängt das ganze Spiel wieder von vorne an.

Ja. Kannst das natürlich lebenslänglich so weitermachen.
Könnte aber auch sein, dass du mit der Zeit mehr davon
für dich selbst bewusst machen kannst,
und dann nicht mehr so viele Männer brauchst.
Weil es geht letztendlich ja ums Gefühl dahinter.
Nicht um das, was "im Aussen" passiert.
So schön und toll und aufregend und wertvoll es auch ist,
sich auf so viele völlig unterschiedliche Menschen einzulassen.
Aber eben:
Auch anstrengend.

Aber alles geschieht wie es geschieht.
Dir helfen meine Erfahrungen auch nicht wirklich.

:) So wünsch ich dir einfach mal:

:D Good luck mit dem neuen Mann B!

Ymoja
 
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