ein bißl was aus meiner kindheit zum thema ballett (als tip für die enkelinnen einer userin).
falls es dort in der stadt eine oper oder ein stadttheater gibt, könnte die kleine und evtl. auch die große dann dort ins kinderballett gehen. da ist der unterricht eh besser als in den priv. ballettschulen.
und meist auch billiger.
und nach einiger zeit kann man auch schon mal auf die bühne, z.b. beim weihnachtsmärchen.
ich hatte als kind mal kurz durch das offene fenster einer ballettschule schauen können und fand die übungen gut.
das tanzen an sich hat mich nicht interessiert, zumal ich da schon wußte (keine ahnung wieso, es war rein instinktiv), daß ich kein talent zum tanzen habe und einen ausschnitt aus einem ballett, den ich im tv gesehen hatte, sehr langweilig fand.
aber die übungen wollte ich unbedingt lernen. ich wußte damals nicht warum, aber das, was ich dabei an wissen über körperhaltung, körperspannung, muskeleinsatz usw. usw. gelernt hab, konnte ich später in versch. berufen gut brauchen und auch an andere weitergeben.
als ich damals zur ballettschule am stadttheater gegangen bin (in der priv. ballettschule hättet das nicht lernen können, was mir wichtig war), war ich 11 und ohne vorkenntnisse und daher sagte die ballettmeisterin, ich wär viel zu alt für die anfängerklasse.
aber irgendwie hat es sie beeindruckt, daß ich den ballettunterricht unbedingt wollte (ich hatte das geld für die ersten 3 monate auch schon dabei) und es so allein geregelt hab (das war damals in dem alter nicht üblich).
also durfte ich in die fortgeschrittenenklasse (da hatten alle schon mehrere jahre unterricht) mit der ansage, daß ich 3 wochen probezeit hätte und wenn ich irgendwie den betrieb aufhalten würde, wäre ich sowieso sofort raus.
fand ich super, weil ich mir sicher war, daß ich die übungen hinbekomme und das freie tanzen im raum war auch in der fortgeschrittenenklasse nur ein rel. kl. teil der stunde.
ich hab auch während der ganzen zeit jeden tag mehrere stunden geübt, so daß ich die übungen in der ballettschule auch gut hinbekommen habe.
und die lehrerin war gut und hatte erfahrung, so daß sie wußte, daß das freie tanzen im raum erst gut gehen kann, wenn sich die bewegungsabläufe, die man bei den übungen lernt, schon weitgehend automatisiert haben und das dauert rel. lange.
also hat sie in den ersten monaten garnicht gemerkt, daß ich kein talent zum tanzen hab.
und dann hatte ich eh kein geld mehr, weil meine winzige waisenrente nur für die miete der miniwohnung reichte und ich vorher schon probleme hatte, überhaupt irgendwie das geld für ein bißl essen zusammenzubekommen.
es gab damals noch kein schwarzes brett im supermarkt o.ä., wo man einen zettel hinhängen konnte, daß man einen nebenjob sucht und es gab damals auch für 11 jährige eigentlich noch garkeine nebenjobs usw., die haben höchstens mal den eltern bei irgendwas geholfen.
ich mußte mich da auch für eine weile bei meiner großmutter einquartieren, aber gsd nicht lange, weil sie ja nur ein winziges zimmer hatte (keine küche, kein bad, keine diele usw.) und ich mich da nicht wohl fühlte.
aber es hat sich gelohnt. die zeit im ballett war toll und ich hab da viel gelernt.
lg
sunny