Das 11. Gebot - Kinder schlagen

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Hallo Sanne

Der Antwort von Pius leider zustimmen muss. Das ist missbrauch, religiöser Missbrauch und baut auch nicht auf der Grundlage der Liebe und der Bibel auf.

Nur weil ein Polizist Polizist ist oder wird, ist er damit nicht unbedingt ein Gesetzeshüter. er kann Korruppt sein, Fehler machen, bewusste oder auch nur unbewusste, etc etc.
Wenn die Taten die er begeht nicht mit dem Gesetz übereinstiimmen sind sie falsch und er tut unrecht. Das Gesetz ist aber deswegen nicht falsch.
Genau gleich verhält es sich mit Christen bzw christlichen ltern und der lehre bzw der Bibel.
 
ich kann Sanne nachfühlen, was sie erlebt hat. Als erwachsener Mensch hat man aber die Möglichkeit, das alles hinter sich zu lassen. Dabei ist Schuldzuweisung die denkbar schlechteste Möglichkeit, da man damit die dunkle Vergangenheit in einem selber drinn ständig wieder nährt und so am Leben erhält.

Eigentlich könnte man sich doch auch sagen: "Diese Kindheit liegt hinter mir, gut dass das alles vorbei ist, was kümmert es mich noch?"
Das ist aber umso schwieriger als das eigene Ego ständig bestätigt hören will "ich armes Schwein (bin ganz allein)" und "denen gehört ganz gewaltig eins ausgewischt, die sollen dafür büssen", quasi als Genugtuung

Lieber Phil,

Deine Worte zeigen mir deutlich, dass Du keineswegs nachfühlen kannst, was ich erlebt habe und was ich tagtäglich erlebe. Die Erfahrungen meiner Kindheit bestimmen auch heute noch mein Handeln und meine Gefühle. Die ganze Tragweite dieses Dilemmas ist mir erst in letzter Zeit bewußt geworden. Ich schreib hier immer "Licht und Liebe" unter meine Artikel. Tatsache ist, ich kann nicht lieben, denn ich weiß gar nicht was das ist. Ich kann bis heute niemandem wirklich vertrauen, außer meiner Schwester, die meine Vertraute in der Kindheit war, und auch ihr vermag ich nicht alles zu sagen. Und das schlimmste: ich kann mir selber nicht vertrauen, ich weiß nie, was ich fühlen soll, ich weiß nie, ob etwas gut für mich ist. Das "Bauchgefühl", die Intuition, das würde ich so gerne fühlen, aber ich kann es nicht. Alles ist letztendlich nur der verzweifelte Versuch, der unendlichen Einsamkeit und Trauer zu entkommen, endlich die Liebe (m)einer Mutter zu bekommen, die jedem Kind zusteht - egal von wem, egal, was ich dafür tun muss. Inzwischen habe ich wenigstens begriffen, dass das nicht mehr möglich ist. Es muss doch aber wenigstens erlaubt sein, sich dieser Trauer und diesem Schmerz, hier unter verständigen Menschen, unter Freunden (?) stellen zu dürfen, damit man sie bewältigen und hinter sich lassen kann.

Bitte, Phil, stell Dir das kleine Mädchen vor, vielleicht sechs Jahre alt (an früheres habe ich jede Erinnerung verloren), vielleicht 120 cm groß, völlig fassungslos darüber, dass die eigene Mutter wahllos auf es einschlägt, völlig außer Kontrolle, mit einem Kochlöffel, mit einem Kleiderbügel, dass sie es kneift, sogar beißt, bitte, stell es Dir bildlich vor, dass sie es anschreit. Stell Dir die Schmerzen vor, körperlich und seelisch. Stell Dir das Mädchen mit 13, 14 Jahren vor, wie es sich vor seine Mutter kniet und bettelt: Bitte nicht schlagen. Stell Dir vor, dass dieses Kind nie die Mutter verraten hat, dass es nie nach außen getragen hat, was da zu Hause geschieht. Dass Solidarität mit der Familie, mit den Eltern ihm mehr galt als Solidarität mit sich selbst. Dass das Eingeständnis der Grausamkeiten bedeutet hätte, sich auch einzugestehen, dass die eigene Mutter es nicht lieben kann. Und jetzt sag noch einmal von oben herab, dass ich diese Kindheit hinter mir hab, und was es mich noch kümmern soll! Würde man ein fremdes Kind so behandeln, käme man ins Gefängnis.

Was ich jetzt gebraucht hätte, wäre Einfühlungsvermögen und Mitgefühl und keine Klugen Ratschläge, die sich wie eine Ohrfeige anfühlen. Wie das, was ich immer zu hören bekommen habe: zu faul, zu dumm, zu wehleidig, selbst Schuld, nicht um meiner selbst Willen liebenswert, Anerkennung nur gegen Leistung.

Ich will auf keinen Fall, dass meine Eltern "eins ausgewischt bekommen". Und dass Du so von mir denkst macht mich traurig. Im Gegenteil: Ich will VERSTEHEN. Ich weiß nicht sehr viel über die Kindheit meiner Mutter, aber ich weiß, dass auch sie mißhandelt wurde. Ich hatte in letzter Zeit öfter die Phantasie, dass wir beide uns als kleine Mädchen begegnen und uns in den Arm nehmen und uns gegenseitig trösten. In der Realität können wir uns nicht in den Arm nehmen. Dass meine Mutter mich als Kind in den Arm genommen hat, daran kann ich mich nicht erinnern. Bei uns gab es nie liebevolle Berührungen. Ich habe lange Zeit alles verdrängt, ich habe lange Zeit ein scheinbar gutes Verhältnis zu meinen Eltern gehabt, aber unter diesem Schein lag mein Sein in Angst und Trauer und Einsamkeit.


Vielleicht kann ich ja eines Tages tatsächlich all das hinter mir lassen. Aber jetzt bin ich noch nicht so weit.
Wenn ich wenigstens konsequent wäre, würde ich hier nicht mehr über meinen Kummer berichten!

Sanne
 
Von Alice Miller:

Wie entsteht emotionale Blindheit?
21 Punkte
Das Neugeborene ist immer unschuldig.
Jedes Kind hat unabdingbare Bedürfnisse, unter anderem nach Sicherheit, Geborgenheit, Schutz, Berührung, Wahrhaftigkeit, Wärme, Zärtlichkeit.
Diese Bedürfnisse werden selten erfüllt, jedoch häufig von Erwachsenen für ihre eigenen Zwecke ausgebeutet (Trauma des Kindesmissbrauchs).
Der Missbrauch hat lebenslängliche Folgen.
Die Gesellschaft steht auf der Seite des Erwachsenen und beschuldigt das Kind für das, was ihm angetan worden ist.
Die Tatsache der Opferung des Kindes wird nach wie vor geleugnet.
Die Folgen dieser Opferung werden daher übersehen.
Das von der Gesellschaft allein gelassene Kind hat keine andere Wahl, als das Trauma zu verdrängen und den Täter zu idealisieren.
Verdrängung führt zu Neurosen, Psychosen, psychosomatischen Störungen und zum Verbrechen.
In der Neurose werden die eigentlichen Bedürfnisse verdrängt und verleugnet und statt dessen Schuldgefühle erlebt.
In der Psychose wird die Misshandlung in eine Wahnvorstellung verwandelt.
In der psychosomatischen Störung wird der Schmerz der Misshandlung erlitten, doch die eigentlichen Ursachen des Leidens bleiben verborgen.
Im Verbrechen werden die Verwirrung, die Verführung und die Misshandlung immer wieder neu ausagiert.
Therapeutische Bemühungen können nur dann erfolgreich sein, wenn die Wahrheit über die Kindheit des Patienten nicht geleugnet wird.
Die psychoanalytische Lehre der "infantilen Sexualität" unterstützt die Blindheit der Gesellschaft und legitimiert den sexuellen Missbrauch des Kindes. Sie beschuldigt das Kind und schont den Erwachsenen.
Phantasien stehen im Dienste des Überlebens; sie helfen, die unerträgliche Realität der Kindheit zu artikulieren und sie zugleich zu verbergen, bzw. zu verharmlosen. Ein sogenanntes "erfundenes, phantasiertes" Erlebnis oder Trauma deckt immer ein reales Trauma zu.
In Literatur, Kunst, Märchen und Träumen kommen oft verdrängte frühkindliche Erfahrungen in symbolischen Formen zum Ausdruck.
Aufgrund unserer chronischen Ignoranz hinsichtlich der wirklichen Situation des Kindes werden diese symbolischen Zeugnisse von Qualen in unserer Kultur nicht nur toleriert, sondern sogar hochgeschätzt. Würde der reale Hintergrund dieser verschlüsselten Aussage verstanden, würde sie von der Gesellschaft abgelehnt werden.
Die Folgen eines begangenen Verbrechens werden nicht dadurch aufgehoben, dass Täter und Opfer blind und verwirrt sind.
Neue Verbrechen können verhindert werden, wenn die Opfer zu sehen beginnen; damit wird der Wiederholungszwang aufgehoben oder abgeschwächt.
Indem sie die im Geschehen der Kindheit verborgene Quelle der Erkenntnis unmissverständlich und unwiderruflich freilegen, können die Berichte Betroffener der Gesellschaft im allgemeinen und insbesondere der Wissenschaft helfen, ihr Bewusstsein zu verändern.


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Alice Miller
 
Es tut mir aufrichtig leid Sanne, wenn Du Dich durch meine Worte verletzten hast lassen. Das war bestimmt nicht meine Absicht.

Gerade die Geschichte, von der Du erzählt, (und die Du vielleicht endlich mal erzählst?) höre ich nicht zum ersten mal. Der Mensch, mit dem ich zusammen arbeite, hat eine ähnliche, wenn vielleicht auch nicht ganz so demütigende Geschichte erlebt. Da mangelte es auch nicht an Hieben, Erniedrigung und Demütigungen, Ungerechtigkeiten und Lieblosigkeit. Dennoch schaut seine heutige Wirklichkeit anders aus als Deine. Er hat, selbst nach dem Verlassen des Elternhaus, die Tiefen des Lebens durchlebt und sich von ihnen befreien müssen, bevor er zu sich selber und seiner Aufgabe im Leben fand.

Nicht zuletzt auch durch die Arbeit mit Menschen hat er gelernt und erfahren, was im Vergeben steckt... Doch auch jetzt, wie doch alles bestens ausschaut, gibt es immer wieder mal einen Punkt, wo, ausgelöst durch ein Wort, eine Geste, eine Situation, unbewältigte Vergangenheit hoch kommt.

Nun, wir, die wir energetisch heilend tätig sind, können gegenseitig solche Situationen auffangen und die dahinter steckenden Blockaden, Glaubenssätze und Energien auflösen, bzw. umwandeln. Aber selbst dann geht es, gerade wenn es sich um Geschehnisse aus der Kindheit handelt, selten ohne Schmerz und ohne dass das Wasser hochkommt, ab. Es ist auch für uns ein immerwährender Lernprozess, hin und wieder Lehrer, meistens aber Lernende.

Ich vermute inzwischen sogar, dass man nochmals durch den ganzen Schmerz hindurch muss, um begreifen und loslassen zu können. Einzelne mögen dennoch allein durch ihre Einsicht und ihr Erkennen dies auch ohne Leiden lösen.

Je mehr Energie wir in das Verdrängen stecken - somit Druck erzeugen - desto wahrscheinlicher ist es, dass uns diese Energie im Lebensalltag fehlt, sich dafür (selbst-)zerstörerisch zurückmeldet - explosionsartig als Nervenzusammenbruch oder völliges Ausrasten - still und leise als eine stetig fortschreitende Selbstvergiftung. Sich selber Selbstachtung zu verweigern mündet seltenst in Gesundheit, fast immer in Krankheit. Wer sind denn die andern, dass wir ihnen mehr Macht über unser eigenes Leben zugestehen, als wir uns selber?

Es gilt die Energie, die nun mal vorhanden ist, umzulenken und in positive Bahnen zu leiten.

Kurz die vier Regeln, die in der Spieletheorie allen andern, weitaus ausgefuchsteren himmelhoch überlegen sind:
1.) Ich spiele offen. Ich habe keine geheimen Regeln in der Hinterhand.
2.) Ich spiele immer auf Kooperation, suche Zusammenarbeit und die gemeinsame Optimierung des Nutzens.
3.) Wenn mich einer, weil ich "so nett" spiele, ausnutzen will, schlage ich unverzüglich zurück.
4.) Aber ich bin nicht nachtragend. Schon in der nächsten Runde spiele ich wieder auf Kooperation.
Ich bin also rasch im Vergelten und rasch im Vergeben.

Vielleicht findest Du Dir Sanne den passenden Begleiter, der Dich durch das Aufarbeiten Deiner Vergangenheit hilfreich begleitet. Meine Erfahrung: hinterher schaut alles viel, viel leichter aus, ist der Berg viel kleiner, als man ihn sich jemals vorgestellt hat.

ich wünsche Dir aus tiefstem Herzen, dass es Dir gelingt Deine unschöne Kindheit hinter Dir zu lassen und Dich einer licht- und liebevollen Zukunft zu zuwenden.

herzlichst - Phil :)
 
Hallo Sanne

Einige können sich wohl (mit dem Kopf) eindenken und sich theoretisch vorstellen was Du durchgemacht hast, aber keine der nicht selber ähnliches erlebt hat, kann sich wirklich (mit dem Herz) einfühlen.

Dein Zitat von Miller finde ich zimlich treffend, besonders:
Kind hat keine andere Wahl, als das Trauma zu verdrängen und den Täter zu idealisieren. würde statt "und" aber "oder" schreiben.
Dazu Deine Worte: Alles ist letztendlich nur der verzweifelte Versuch, der unendlichen Einsamkeit und Trauer zu entkommen, endlich die Liebe (m)einer Mutter zu bekommen, die jedem Kind zusteht - egal von wem, egal, was ich dafür tun muss.

Die Gesellschaft steht auf der Seite des Erwachsenen und beschuldigt das Kind für das, was ihm angetan worden ist.
Nur dem kann ich nicht zustimmen. Die gesellschaft ist zu wenig sensibel die Hilferufe, Anzeichen etc des kindes zuspüren, bzw will es nicht merken, so wie man damals nicht merken wollte, was hitler im Sinne hatte, obwohl er es in "mein kampf" ja klar geschreiben hatte. Was nicht sein darf nicht sein kann, könnte man es auch anders sagen. Ein Mädchen, Azubi, mit dem ich und ein anderere Junge eine lockere freundschaftliche (nicht sexuelle) Beziehung hatte, machte mal in einem Gespräch so Andeutungen. Damals hatte ich, der mich selber nicht als speziell sensibel bezeichnen würde, das ganze relativ schnell erfasst, während der kollege nichts davon merkte. Unter vier augen erfuhr ich dann vom Missbrauch des Mädchens von Ihrem Stiefvater, ein angesehener Mann, Gemeindepräsident glaube sogar. Das Mädchen probierte gar nicht, dies der gesellschaft zu erzählen, was könne sie schon gegen so einen angesehenen Mann aussagen. Sie hat wie im Zitat den Täter zwar nicht gerade idealisiert, aber sich selber (völlig grundlos) eine wesentliche Schuld dabei angedichtet. Denke das unterbewusstsein konnte mit dieser ungesühnten und scheinbar unsühnbaren Schuld nicht umgehen und hat deshalb sich selber als schuldig erklärt um mit den schmerzen quasi als strafe besser leben zu können. Schrecklich und ich denke, Du kannst dich besser einfühlen als ich es damalsl wie heute konnte.

Ich kenne aber auch einen Lehrer, der zu unrecht als Missbraucher beschuldigt wurde. Er kam fast in Isolationshaft über Weihnachten und hätte sich selber fast umgebracht. Es war für Ihn und die Familie eine sehr harte Zeit, bis er freikam und das anklagende Mädchen der Lüge überführt werden konnte. Dieses beispiel zeigt, das die Gesellschaft Kinderschänder nicht goutiert.
Gut, die Bsp handeln von sexuellen Missbrauch, aber denke auch sionstiger missbrauch wird nicht goutiert in unserer gesellschaft, aber leider oft nicht erkannt, was dann eben dem Kind auch nichts nützt.

Ich will VERSTEHEN
Du möchtest das warum und das wieso wissen. Auch ich möchte dies manchmal. Ich habe hier nur eine Antwort, wieweit sei richtig ist oder nicht weiss ich nicht: Menschen können Liebe nur weitergeben, wenn sie welche erhalten haben. Und dasVakuum der liebe wird immer gefüllt, aber nicht mit Gutem. Ob Deine eltern keine liebe hatten oder nicht gelernt haben Liebe zu zeigen, und/oder nie das fast zwanghafte Schlagen ablegen konnten weiss ich aber nicht und würde mir es nicht anmassen, dies zu wissen.

Vielleicht kann ich ja eines Tages tatsächlich all das hinter mir lassen. Aber jetzt bin ich noch nicht so weit.
Wenn ich wenigstens konsequent wäre, würde ich hier nicht mehr über meinen Kummer berichten!

Oh doch Sanne, Du bist konsequent. Das Berichten kann Dir helfen, deinem Ziel näher zu kommen., es einmal hinter Dir zu lassen. Du wirst es nie vergessen können, alle diesbezüglichen versiuche werden nur ein schlechtes vErdrängen werden. Du kannst es aber einmal an Dir abprallen lassen, das ist möglich, es von einer anderen Warte aus betrachten.
Ich kenne nicht alle Wege dazu, aber einen kenne ich. Das ist der weg der Vergebung, dh der ENTSCHEID zu vergeben. Vergeben kann immer nur der der schuldlos an der ganzen sache ist. Und Vergeben befreit den der vergibt nicht den anderen, auch wenn die negativen Gefühle nach dem Vergebungsentscheid vorerst nicht weggehen wollen. Aber sei werden, immer mehr so wei die Sonne am Morgen noch unsichtbar den Himmel erhelt und es gewiss ist, dass sie bald immer mehr scheinen wird und erkennbar sein wird.

Die liebsten Grüsse und Dir den besten Segen segne, den ich Dir geben kann.

Beat
 
Noch eine Szene (Du willst es nicht anders):

Ich bin immer noch klein, vielleicht acht, neun Jahre alt. "Hol mir den Kleiderbügel". Natürlich gehorche ich und hole ihn und sehe hilflos und ohnmächtig zu, wie meine jüngere Schwester verprügelt wird. Ja, der Weg der Vergebung...

Ich denke, da gibt es gar nichts zu vergeben. Es gibt zu verstehen und aufzuarbeiten, sich zu befreien und vor allen Dingen, es nicht an die nächste Generation weiter zu geben. Meine Schwestern und ich haben alle Therapien hinter uns bzw. sind in Therapie, haben zum Teil heftige körperliche Symptome und Angstzustände. Sollte uns das nicht zu denken geben?

Licht und Liebe,

Sanne
 
Liebe sanne,

sehe es auch so. Man muss nicht verzeihen, aber man kann versuchen zu verstehen und letztlich seinen Frieden zu machen. Wenn jemand jedoch einsieht, dass er Fehler gemacht hat, dann könnte man eine Versöhnung zulassen. Aber auch das muss man nicht.

Manch einer bekommt eine Antwort auf sein Trauma direkt von Gott, oder glaubt sie von ihm bekommen zu haben. Deshalb finden viele Menschen m. E. im Erwachsenenalter zum Glauben. Kinder jedoch, die von religiösen Eltern mißhandelt wurden, bleibt dieser mögliche Weg sicher oft ein Leben lang verwehrt. Es geht nicht mehr.

Ich jedenfalls fühle mich inzwischen fast immer geliebt und selten verlassen (kommt aber auch vor), auch ohne Bibel und Kirchenrituale. Gott ist für mich nicht vermenschlicht, sondern eher etwas, was wir nie durchschauen können und verkörpert für mich Gesetzmäßigkeiten, die ich zu akzeptieren versuche. Man kann auf ihn auch wunderbar Wunderbares projizieren ;) , was man ja eigentlich im Glauben und dazugehörigen Gebeten macht. Ich habe nach Gebeten jedenfalls oft "Antworten" erhalten, bessergesagt, letztlich habe ich einfach negative Gefühle losgelassen und mich am nächsten Tag wieder den lohnenswerten Dingen zugewandt, was wiederum Erfolgserlebnisse auslöste. Göttlich oder nicht göttlich: Es gibt jedenfalls kein 11.Gebot, das erlaubt, Kinder zu schlagen.

Viele Grüße
Anne
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sanne

Die Szene speziell die Vorstellung ist mir sehr unangenehm. So was ist schlecht.

Ich denke aber schon, dass Vergeben ein wenn nicht der Schlüssel zur Heilung ist. Vergeben kann man nur dem, der schuldig ist. Unvergebenheit belastet, und fesselt die Gedanken und die Person. Der Vergebungsentscheid ermöglicht den Gedankenbalast abzuwerfen und führt schrittweise zur Freiheit. Verstehen kann aber den Vergebungsentscheid sehr erleichtern.
Kenne viele die durch Vergebung heute frei und glücklich wurden und deshalb auch ein gutes Verhältnis zu Ihren Kindern aufbauen konnten.

Meine Schwestern und ich haben alle Therapien hinter uns bzw. sind in Therapie, haben zum Teil heftige körperliche Symptome und Angstzustände. Sollte uns das nicht zu denken geben?
Ja, das sollte uns allen. Therapien ohne Vergebung können das schreckliche Ganze zwar bessern, aber kaum heilen.
 
DIE VORSTELLUNG IST MIR SEHR UNANGENEHM ???

Warum kannst Du nicht schreiben: Das ist ein Verbrechen? Millionen solcher Verbrecher (die auch von den eigenen Eltern dazu gemacht wurden) laufen frei herum!

Durch Deine ständige Forderung nach Vergebung gibst Du uns indirekt die Schuld an dem, was uns bis heute nicht losläßt. Ich sage Dir, krank macht mich auch, das hier etwas von mir verlangt wird, was ich nicht leisten kann. Was in der Vergangenheit mit mir geschehen ist, kann weder rückgängig, noch kann es wieder gut gemacht werden. Aber durch Aufdecken und Verstehen kann ich mir, meinem Kind und vielleicht auch anderen helfen, in Zukunft etwas besser zu machen.

Licht und Liebe,

Sanne
 
Es sind soviel Gedankenenergie und Emotionen in dieses 11. Gebot hineingeflossen, dass es nun zur Wirklichkeit geworden ist: ES GIBT EIN 11. GEOBT und dieses ist wirksam.

Kein jemals gedachter Gedanke geht je verloren - somit steht diese ganze Informationsblase jedem Wesen, das auf dieser Frequenz schwingt zur Verfügung.

Jeder kann mal selber nachschauen, was er zu dieser "Blase" beigetragen hat... Geist steht über der Materie, und der Mensch ist ein göttliches Wesen mit Schöpferkraft - unabhängig davon ob wir Kontrolle darüber haben oder nicht, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Fragt sich nun, wie kann dieses 11. Gebot neutralisiert werden, damit es seine Wirkung nicht über das hinaus, was eh schon geschieht entfaltet?

für einmal wieder ein sehr nachdenklicher - Phil
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sanne

Warum kannst Du nicht schreiben: Das ist ein Verbrechen?
Du hast Recht, das ist ein Verbrechen. Die Vorstellung ist mir dabei äusserts unangenehm, mehr als andere Verbrechen.

Durch Deine ständige Forderung nach Vergebung gibst Du uns indirekt die Schuld an dem, was uns bis heute nicht losläßt.
Ich fordere nicht, ich will und kann gar nicht fordern. Ich empfehle es, weil es so gut tut, es frei macht, wie einige auch hier im Forum es erlebt haben! Und es würde mich freuen und berühren, wenn auch Du diese Freiheit erleben könntest, dieses Ablegen der Gedanken- und Seelenbelastung.
Vergeben kann nur derjenige der eben nicht schuld ist, wenn Du schuld wärest, kannst Du nicht vergeben, nur um Verzeihung bitten.
Indem Du vergibst, hälst Du also klar fest, das die Anderen/Deine Eltern schuldig sind, aber Du trotzdem auf Dein Recht ihnen "böse" zu sein verzichten willst.

Was in der Vergangenheit mit mir geschehen ist, kann weder rückgängig, noch kann es wieder gut gemacht werden.
Genau, so ist es. Deshalb bleibt für den Schuldigen nur der Weg des um Verzeihung bittens, un des Opfers nur der Weg der Vergebung.

Ich sage Dir, krank macht mich auch, das hier etwas von mir verlangt wird, was ich nicht leisten kann.
Oh nein Sanne, Vergeben hat noch nie krank gemacht. Und Vergeben ist ein Entschied, welcher jeder treffen kann, wenn er will. In etwa so: "Ich entscheide mich meinen Eltern für all das Böse das sie mir getan haben, für all die Schmerzen körperlich und psychischer Art die sie mir zugefügt haben zu vergeben. Ich entscheide mich somit auch, all die schlechten Gefühle wie zB Hass gegenüber meinen Eltern abzulegen." So was ehrlich ausgesprochen reicht zur Vergebung. Die negativen Gefühle verschwinden so oft zwar nicht sofort und kommen oft wieder hoch. Dieses Hochkommen kann man aber mit "ich habe mich entschieden zu vergeben, negative Gefühle geht weg" zurückweisen und diese Gefühle werden immer seltener kommen und immer schwächer werden.

Aber durch Aufdecken und Verstehen kann ich mir, meinem Kind und vielleicht auch anderen helfen, in Zukunft etwas besser zu machen.
Das ist auch gut. Aber dies alleine reicht eben kaum, wirklich (ganz) frei zu werden, die Belastungen und den erfahrenen Schmerz abzulegen. Oder damit Du das was Du es so treffend schreibst "was uns bis heute nicht losläßt" eben loslassen kannst bzw dich nicht mehr fassen kann und so frei wirst.

Mir so sehr wünsche, dass auch Du von diesen Schmerz frei wirst, ihn ablegen kannst, Sanne

Ganz liebe Grüsse
Beat
 
Meine Zeit der Besinnung endete nicht mit Erscheinen dieses Beitrags, sondern mit der Ansprache einer Freundin:

„Heißt das, ich habe nun Schuld daran, dass dieses Gebot existiert?“

Phil, dein Beitrag mag der Mühe wert gewesen sein.

Tatsache ist, das 11. Gebot existiert, seit Christen gemäß der Bibel ihre Kinder züchtigen – vorgeben, ihre Kinder zu lieben, ihnen aber sehr reale Schmerzen zufügen, mit gutem Gewissen, wohl gemerkt.
DAS ist die Wahrheit.
Was ich machte war lediglich, diesen unsäglichen Gebot einen Namen zu geben, Unrecht zu benennen, um (vorerst einmal) darüber sprechen zu können. Das ist notwendig, dringend notwendig, wie sich im weiteren Verlauf dieses Themas noch zeigen wird.

Wenn ich mir mal vorstelle, es gibt wirklich einen „Lieben“ Gott, vermute ich mal sehr stark, dass er erwartet, dass Menschen darüber sprechen, was in seinem Namen „angeblich“ Recht und Gerechtigkeit sein soll.

Also, ich sehe das ganz entgegengesetzt wie du, Phil:
JEDER ist aufgefordert, seine Ethik und seine Humanität zu befragen, was das Leben uns auch und gerade im Sinne unserer Kinder abverlangt.
JEDER soll doch mal sagen, was für ihn Liebe und hier besonders Kindesliebe für ihn bedeutet.

Und wenn du meinst, daraus würde eine schädliche Blase entstehen, sage ich:
DIESE Blase kann gar nicht groß genug werden, damit sich mit christlich verordneter Kindeszüchtigung nicht nur mehr Laienprediger beschäftigen.

Gruß
Gretel
 
So, mein zweiter Beitrag hier ist quasi auch wie Schulaufgaben machen.

Was „Sanne“ von ihren erlittenen Misshandlungen schreibt ist sehr mutig. Mein erstes Gefühl sagt dazu:
„Sanne, mache einen eigenen Thread auf und schreibe dir das Erlebte von der Seele – das könnte wichtiger sein als Vergebung oder sonst was für Kinkerlitzchen“.
Und vielleicht kannst du mit deiner Geschichte anderen Kinderseelen Mut machen, sich an das unmögliche Scheinende heranzuwagen, das Ungeheuer einer unendlich scheinenden Angst Schritt für Schritt wieder in Liebe zu wandeln.

Mein zweites Gefühl sagt:
Wer sich einem Menschen wie Sanne zuwendet, sollte mindestens eine ungefähre Ahnung haben, was eine hochgradig bösartige Mutter aus dem Heil einer unschuldigen Kinderseele machen kann.
Als Lektüre zum „Annähern“ an die Problematik empfehle ich zwei Bücher:
„Aufschrei“, von Trudy Chase, und
„Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen“, von Hannah Green.

Und ich sage gleich mal dazu: das Lesen der beiden Fallgeschichten reicht bei weitem nicht aus, zu verstehen, was im Kern eines Menschen wie Sanne verursacht wurde: man sollte einen Menschen persönlich kennen, dessen Identität im Namen Christi ausgelöscht wurde.

Gruß
Gretel

Ach ja, falls es jemanden interessiert:
Ich werde Herrn Ratzinger schon recht bald einen Brief schreiben.
 
Hallo Gretel

Das 11. Gebot existiert nicht, so wie es kein Gebot gibt, jemanden zu helfen, einer alten Frau die taschen zu tragen, die Kinder zu erziehen oder ähnlich.

Die 10 Gebote bauen auf den beiden Grundgeboten auf die da heissen:
Liebe Deinen Herrn Gott mit ganzen Herzen, ganzer Kraft und ganzem Verstand und daraus abgeleitet liebe deinen Nächsten wie Dich selbt.
Eigene Kinder sind usn sicherlich sehr nah auch zeitlich.
Jetzt müsste man also Festlegen was Liebe ist bzw beinhaltet. Ein an der Haaren reissen würden wir sicherlich als nicht mit Liebe verbinden. Nehmen wir mal an, das Kind rennt auf eine stark befahrene Strasse und wir können es noch im letzten Moment durch einen Sprung bei dem unser teures Kleid kaputt geht an den Haaren zurückhaltend. Wir würden aus Liebe zum Schutz des Kindes so was tun. Würden aus Liebe zu ihm die kaputten kleider und seinen schmerz in Kauf nehmen, weil wir wissen das es besser ist als der Unfall den es sonst ergeben würde. Mit diesem sicherlich komischen Beispiel will ich aufzeigen, dass gegenwärtiges nicht handeln oder schmerzliches handeln wichtigen zukünftigen Einfluss auf das kind haben kann, auch wenn er meist nicht so schnell und nicht so plastisch ersichtlich ist wie im Bsp.
So sind auch Konsequenzen für ein Kind wichtig, was heute kaum jemand mehr abstreitet.
Die Konsequenz soll mit er Tat und nicht der Person zusammenhängen. Dies muss für das Kind klar sein, was je nach Alter der Kindes anders sein kann als wir im ersten Moment denken. Das Kind darf sich keinesfalls abgelehnt ungeliebt oder ähnlich wegen der Konsequenz fühlen, es geht ja um die Tat. Ansonsten können Verletzungen daraus hervorgehen, dabei ist es sekundär welche Art die Konsequenz ist. Anders gesagt, wenn ein Kind nach einem bewussten Vergehen auf sein Zimmer geschickt wird, kann es dies in jungen Jahren als Ablehung an seiner Person interpretieren. Wenn dies mehrfach vorkommt, kann dies zu psychischen Verletzungen führen. Wenn das gleiche kleine Kind unmittelbar zB einen Klaps auf die Finger die das Vergehen gemacht haben bekommt, wird das Kind den Zusammenhang mit der Tat und nicht mit der Person verstehen. Ausserdem geht es auch darum die beste Konsequent zu finden, die in Zukunft verhindert das das Kind es wieder tut UND wenn immer möglich, dass das Kind dies auch einsieht.

Bevor wir also diskutrieren ob jeder Klaps Unrecht ist oder einige bei kleineren Kindern mit guten Gewissen gegeben werden können, müssen wir definieren um welche es geht, welche Umstände, welches Alter des Kindes etc etc und welche besseren Alternativen es allenfalls gibt.
Oder auch wie Du es sagts: JEDER soll doch mal sagen, was für ihn Liebe und hier besonders Kindesliebe für ihn bedeutet.
Liebe zum Kind ist auch Erziehung und Erziehung hat auch mit Konsequenzen zu tun (nebst VIELEN anderem).

was christlich verordneter Kindeszüchtigung sei, müsste nebenbei auch noch definiert werden. Die vorstellungen darüber gehen mindestens 120 Grad auseinander, weshalb man auch dies ohne zu bestimmen was es ist, nicht beurtielen und schon gar nicht verurteilen kann.
Vielleicht sagts Du mal was Du darunter verstehst. Dann können wir uns wahrscheinlich bei den meisten Sachen mal einigen was Prügel oder anderes nicht gutes ist. Und der Rest wäre dann zu diskutieren.
 
Hallo Gretel

Noch was zu dem

das Lesen der beiden Fallgeschichten reicht bei weitem nicht aus, zu verstehen, was im Kern eines Menschen wie Sanne verursacht wurde: man sollte einen Menschen persönlich kennen, dessen Identität im Namen Christi ausgelöscht wurde.
Da hast Du leider völlig recht.

Ich werde Herrn Ratzinger schon recht bald einen Brief schreiben.
Hätte den Briefverkehr dann gerne. Wäre übrigens auch gut, wenn du ein Buch (aus der Zeit als er noch kardinal war) vorher von ihm lesen würdest, damit Du besser verstehen kannst, was er eigentlich denkt und für was er eigentlich einsteht. Es gibt ein sehr interessantes, weiss den titel nicht mehr. Bei interesse kann ich den titel herausfinden und angeben
 
Wenig Zeit, darum nur kurz aus
www.theologie.de:

20.2. / 22.2.2006 - Bundesrepublik Deutschland - Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in den kirchlichen Heimen. Erst allmählich fällt Licht auf ein bislang dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. "In den fünfziger und sechziger Jahren wurden Hunderttausende Kinder und Jugendliche in den Heimen einem oft gnadenlosen Erziehungssystem von Zucht und Ordnung ausgeliefert." schreibt Spiegel online (20.2.) über die kirchlichen oder staatlichen Heime. Und: "Ihr Schicksal teilten in der jungen Bundesrepublik bis in die siebziger Jahre hinein mehr als eine halbe Million Menschen in über 3.000 Erziehungsheimen". Sie sagen: "Wir wurden gedemütigt, entrechtet, seelisch wie körperlich misshandelt und manche von uns als jugendliche Zwangsarbeiter benutzt." Beispielhaft berichten eine Frau, die früher in einem katholischen Heim und ein Mann, der in einem evangelischen Heim leben mussten.
Schläge im Namen des Herrn
heißt das neu erschienene Buch zu diesem Thema, das der Katholik Peter Wensierski geschrieben hat. Den vollständigen Artikel lesen Sie bei:
Chat mit ehemaligen Heimkindern: Die echten Oliver Twists - Panorama - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Gruß
Gretel
 
Mal kurz ein kurzer Beitrag aus einem anderen Forum:

hey....
also: meine freundin (bzw ist sie gar nicht meine freundin, aber egal!!)
jedenfalls ist sie in einer katholisch-appostolischen sekte.
ihre eltern sind seeeehr streng und sie muss sich mit ihren 3 geschwistern ein zimmer teilen..(gut das hat jezz nichts damit zu tun..)
und sie wird ständig geschlagen, wenn sie keine guten noten schreibt, denn eine 2 ist schon zu schlecht! das problem nur: sie ist nicht allzugut in der schule...
sie muss 3 mal am tag in die kirche, sonntags sogar 6 mal.
und hallo`??? das ist nicht mehr normal, wenn ihr vater so überreagiert.
naja, guddi, wollte auch mal was beitragen!


Gruß
Gretel
 
Um Zuge der "Papst-Recherche" aufgelesen:

"So lang wie ein Kind physisch und mental unfähig zur Unabhängigkeit ist, sind seine Eltern verpflichtet, ihm die Unterstüzung zu bieten, die für sein Überleben und seine Entwicklung erforderlich ist. Aber zusammen mit dieser Verantwortung erwächst die Autorität (moralisch und legal) und das Recht, grundlegende Entscheidungen für das Kind zu treffen. Verantwortung ohne Autorität ist Sklaverei."

Aus:
Freie Radikale - Das Blog der deutschsprachigen Objektivisten

Zwei Begriffe habe ich "fett" gemacht.
1. Unterstützung bedeutet nicht Unterdrückung oder Züchtigung. Unterstützung bedeutet für mich, die Interessenlage des Kindes in den Vordergrund zu stellen, und nicht die Bedürfnisse der Eltern.

2. Autorität bedeutet für mich soziale Kompetenz, und nicht Überheblichkeit und/oder das Herabwürdigen von Schwächeren und/oder Bedürftigen.

Gute Nacht
Gretel
 
Sorry, der Artikel beeindruckte mich wirklich und euch vielleicht auch:

Dennoch kann man heute mit Sicherheit sagen: Repressive, meist religiös begründete Moralvorstellungen sind die eigentliche Ursache von Gewalttätigkeit in unserer modernen Kultur, und je stärker sie wieder erwachen, desto schlimmer wird auch die Gewalt. Sexuelle Prüderie, genitale Verstümmelung und gewalttätige Erziehung sind das Resultat konservativer "Moral" und die Ursache von Gewaltwünschen, die in Fantasien, in tatsächlicher Gewalt gegen Tiere oder auch gegen Menschen befriedigt werden. Dies wies bereits 1975 der Neuropsychologe James W. Prescott in seiner wegweisenden Studie "Body Pleasure And The Origins Of Violence" nach. Dafür hat man ihm nicht den Nobelpreis verliehen, sondern ihn rausgeschmissen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dabei handelt es sich mit Sicherheit um den größten Wissenschaftsskandal dieses Jahrhunderts, denn keine andere Erkenntnis könnte unsere Kultur so grundlegend verändern wie diese.

Aus:
Der Humanist: Politik, Geld, Geschichte, Wissenschaft, Religion, Kultur, Humor

Gretel
 
jedenfalls ist sie in einer katholisch-appostolischen sekte.

Katholisch-Apostolische Kirche

Seite 23, BERLINER DIALOG 21, 2-2000

Leibenstadt

Aber ganz egal, ob nun eine "Kirche" "Sekte" genannt wird oder nicht: letzten Endes kommt es doch immer auf die Führung und deren Regeln an und die Menschen, die sich dann strikt an diese Regeln halten (müssen).
Daß Menschen sich in solchen Gruppierungen zusammenfinden zeigt meiner Meinung nach, daß sie es aus welchen Gründen auch immer nicht schaffen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Wenn sie von Kind an in einer solchen Gruppierung waren, ist das auch wirklich sehr, sehr schwer. Geschichten von Aussteigern zeigen aber, daß es möglich ist, wenn auch unter schwierigen und bedrohlichen Umständen.
Das Problem ist, dass viele gar nicht aussteigen wollen bzw. gar nicht erst auf die Idee kommen.

Uta
 
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