Darmbakterien
Liebe Wildaster

ich wollte Dir eigentlich nur damit sagen, daß solch eine Erkrankung aus
meiner Schwiegerelternfamilie mir bekannt ist.
Traute mich gestern nicht so recht, mehr von meiner Schwägerin zu erzählen, da ich Dich und Deinen Sohn damit nicht beunruhigen wollte und bitte um Verständnis. Danke. Die Diagnose ist seit vielen Jahren da.
Etliche, etliche Ärztewechsel seitens meiner Schwägerin wurden unternommen. Ärztlicherseits immer verbunden mit den Hinweisen auf eine bestimmte Ernährung. Diese Hinweise waren und sind für sie nach wie vor ausschließlich dafür da, sie auszuschließen aus ihrem Leben. Sie aß und ißt, worauf sie Hunger hat. Es lag und liegt in ihrer Entscheidungsfreiheit und sie ging ihren eigenen Weg und wird auch diesen weiterhin so gehen, wie sie ihn für wertvoll hält. Das Beibehalten der von ihr eingenommenen Nahrung
wurd von Jahr zu Jahr schlechter, die Entzündungen mehr. Mittlerweile ist es teilweise so, daß es im Darmbereich gewisse Risse an sehr stark entzündeten Stellen gibt, was zu fast sofortigen Ops führt. Durch die Risse gelangt Nahrungsbrei in die Bauchdecke und das ist lebengefährlich!
Sie wiegt mittlerweile erschreckend wenig. Bei von ihr vorgenommenen Arztwechseln legte sie korrekt ihre Ernährungseinstellung dar. Sie wurde dann auf die Folgen ihrer Ernährungseinstellung hingewiesen und welche Folgen das haben wird. Sie kommt nur noch ganz, ganz selten zu ihrer Familie, sie will dann ja auch essen, was alle essen und das führt mittlerweile bei ihr zu sehr, sehr starken Schmerzen im Darmbereich. Sie kommt nur noch zu ganz besonderen Anlässen. Sie will nicht, daß ihre Familie das mitbekommt. Der einzige, der wirklich weiß, wie es ihr geht, ist ihr Mann. Vor Jahren, als es nach außen hin noch gut wirkte, besuchte ich beide unangemeldet am Wochenende. Sie lag auf der Couch schon das ganze Wochenende. Ich sprach damals mit ihr über die Gesamtsituation und unter Tränen erzählte sie mir, wie es ihr geht und ich war sehr erschrocken.
Sie will auf gar keinen Fall, daß ihre Familie das mitbekommt. Irgendwann suchte sie einen Professor auf, der nach ihren Worten eine Kapazität sein sollte auf diesem Gesundheitsgebiet. Und auch dieser wies auf die Ernährung hin.
Mein Mann hatte jahre- jahrelang Durchfall mit teilweise recht starken Darmkrämpfen. Er wollte nicht damit zum Arzt. Auslöser war damals bei ihm das Essen von gegrilltem Fleisch. Danach begann alles. Er wollte all die Jahre seinen eigenen Weg damit gehen und mir blieb nichts anderes übrig, als ihn zu lassen. In all diesen Jahren mußte immer ein WC oder ein Waldstück in der Nähe sein. Nach einem gewissen Leidensdruck war es mir dann möglich, mit ihm mehr darüber zu reden. Irgendwann nahm der was zur Regulierung der Darmflora ein und danach wurde es ganz langsam besser und heut hat er nur noch ab und zu Durchfall.
Meine andere Schwägerin bekam irgendwann vor Jahren auch Durchfall. Sie ließ sich untersuchen, da sie wissen wollte, ob sie die gleiche Erkrankung wie ihre Schwester habe. Der Befund war negativ. Bei ihr ist es so, daß sie unregelmäßigen Durchfall hat.
Es scheint wohl irgendwie "in der Familie" zu liegen. Nach Aussagen meiner Schwiegermutter hatte sie früher auch irgendwas mit Durchfall zu tun.
Mehr kann ich dazu gerade nicht berichten. Wegen ihrer sehr, sehr starken Rückenbeschwerden nimmt sie schon seit Jahren Morphium, der sich natürlich auf die Darmbewegungen auswirkt.
So gehen alle drei davon aus: ihre Mutter hatte es, also haben sie es von ihrer Mutter geerbt und belassen es dabei. Die mit solch einer Lebenshaltung evtl. verbundenen Folgen wollen oder können sie nicht wahrhaben.
Das wäre so liebe Wildaster, als wenn ich die Gichterkrankung, meine Mutter hatte Gicht, mit "vererbt" bekommen hätte und es einfach dabei belassen würde. Das hätte irgendwann Folgen für mich.... wenns schlimm/schlimmer ist, Tabletten nehmen und das war es dann. Ich will nun nicht meinen Mann und seine Familie verurteilen. Das liegt mir völlig fern. Es ist nur recht, recht schwer auszuhalten oder bezogen auf meinen Mann war es schwer auszuhalten und es macht/machte mich manchmal/öfters/weniger (bei allen dreien) traurig und auch wütend.
Es tut mir sehr leid, daß ich das so mitteile und es fällt mir sehr schwer.
Einen lieben Gruß und Deinen Sohn und vielleicht hilft es ihm, seinen Weg zu finden und zu gehen, wenn er von meiner Schwägerin mit gleicher Diagnose hört.
Sei ganz liebevoll umarmt. :kiss:
alles Liebe
flower4O