„Topinambur – ein Wunder ?“ auch für Darmgeschädigte!

Themenstarter
Beitritt
04.02.08
Beiträge
838
Warum ist Topinambur so gesund?

Topinambur ist ein Naturprodukt das insbesondere den in der modernen Gesellschaft vergessenen, ernährungsphysiologisch wichtigen Dickdarm in seiner Funktion unterstützt. Topinambur wirkt über den Darm, der neben Stoffwechselfunktionen, die mit denen der Leber vergleichbar sind, das größte Immunorgan unseres Körpers ist. Menschen in den modernen Gesellschaften nutzen nur zu ca. 25 % den Dickdarm für die Energiegewinnung. Ursprünglich waren dies über 60 %. Dadurch treten in den modernen Gesellschaften wegen Überernährung so viele Probleme auf. Menschen haben in ihrer evolutionaren Entwicklung immer mehr Probleme mit der Unterernährung, also dem Nahrungsmangel gehabt. Darum sind die Stoffwechselfunktionen in erster Linie so angelegt, dass sie Nahrungsmangel, nicht Nahrungsüberschuss, begegnen können. Die modernen Gesellschaften kämpfen aber mit dem letzten Problem.

Welche Inhaltsstoffe machen Topinambur so wertvoll?

Es sind vor allem die Poly- und Oligosaccharide, die als Nährstoffe für die Bakterienflora des Dickdarms, aber auch des Dünndarms zur Verfügung stehen. Im Topinambur ist auch das Verhältnis der Mineralien wie Calcium, Magnesium, Phosphat, Kalium und Natrium optimal.

Welche ernährungsphysiologischen Eigenschaften zeichnen ihn besonders aus?

Topinambur ernährt bestimmte Bakterienpopulationen, insbesondere die Bakterien, die ausgesprochen nützlich sind, die Bifitusbakterien . Diese sichern im Darm bestimmte Rahmenbedingungen, so dass schädliche Bakterien weniger Chancen haben, sich zu entwickeln. Durch deren Stoffwechselprodukte werden die Darmepithelzellen ernährt und können so die Darmbarriere gegenüber dem restlichen Körper abdichten. Die Bakterien im Darm stellen im Prinzip die nach Innen verlegte Außenwelt dar. Diese innere Außenwelt will gut abgegrenzt sein, damit sie für den restlichen Körper nicht schädlich, sondern nützlich ist. Dafür sorgt Topinambur.

Ist Topinambur auch für Kleinkinder und Säuglinge bzw. werdende Mütter geeignet?

Gerade diese Gruppen sind auf einen gut funktionierenden Darm angewiesen. Werdende Mütter tragen ja ohnehin für das sich entwickelnde Kind eine große Verantwortung. Die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist beim Menschen über den Mutterkuchen besonders innig. Sogar Antikörper gelangen bereits intrauterin von der Mutter zum Kind. Genauso können auch schädliche Produkte aus dem Darm in das Kind gelangen und so bereits eine Beeinträchtigung des Kindes hervorrufen. Die regelmäßige Aufnahme von Topinambur durch die Mutter beugt diesen möglichen Schädigungen vor. Für die Mutter ist besonders die Einnahme von Topinambur ca. 3 Wochen vor und 3 Wochen nach der Geburt wichtig, da hierdurch die durch die Hormonumstellung um die Geburt sich verändernde Darmflora stabilisiert, dadurch die immunologische Aktivität verbessert und vor allem die Darmbarriere abgedichtet wird. Die Darmepithelzellen benötigen Energie, um ihren Aufgaben nachzukommen. Neben absorptiven Aufgaben betrifft das besonders die feste Abdichtung nach Innen sowie die Sekretion von Antikörpern auf die Schleimhautoberfläche. Dadurch können schädliche Mikroorganismen besser abgewehrt werden. Säuglinge werden über die Muttermilch mit dem so genannten Bifidofaktor versorgt. Dieser stimuliert besonders die Bifidobakterien im Dickdarm. Durch die gut arbeitende Magendarmflora der Mutter werden bestimmte flüchtige Fettsäuren gebildet und über die Muttermilch dem Säugling vermittelt. Diese Fettsäuren könnten Viren zerstören. In der Muttermilch finden sich auch mehr Antikörper gegen Darminfektionserreger. Besonders die so genannte Dreimonatskolik des Säuglings lässt sich durch Topinambur-Aufnahme der Mutter positiv beeinflussen. Die massiven Blähungen und Schmerzen entstehen beim Säugling durch Floraumstellungen in diesem Alter, die normal sind. Topinambur kann über die Muttermilch den Eintrag von Fruktose und Polymeren daraus diese Entzündungen reduzieren oder ganz beseitigen. Bei Kleinkindern kann über Topinambur einer ganzen Reihe von Darmentzündungen vorgebeugt werden, da unter Topinambur sich die eigenständige Darmflora (von der Mutter und der Umgebung des Kindes abstammend) sehr schnell stabilisieren kann. Erst mit ca. 3 Lebensjahren entspricht diese der des Erwachsenen. Alle Florastörungen können die kindliche Entwicklung negativ beeinflussen, da diese das Immunsystem belasten.

Ist Topinambur auch für Menschen mit Magen und Darmleiden zu empfehlen?

Ja, das ist so. Hier ist Topinambur mit dem Inulin aber auch mit den anderen Komponenten hilfreich, die Entzündungen im Darmbereich zu minimieren, da die Fruktosen und ihre Polymere ohnehin die Entzündungskaskaden herunterregulieren können. Topinambur stimuliert die Bakterien im Darm, die nützlich und förderlich -probiotisch - sind. Es ist immer besser das zu unterstützen, womit der Körper bereits sehr lange zusammenlebt, die bodenständige, die so genannte autochthone Darmflora. Die stimuliert auch das Immunsystem. Besonders die Immunglobulinklasse IgA wird stimuliert. Dieses IgA wirkt antiinflammatorisch (gegen Entzündungen). Im Dickdarm wird durch Topinambur besonders die Buttersäurebildung stimuliert. Diese wirkt positiv auf die Darmmotorik, wirkt aber auch gegen Entzündungen. Unter Topinambur bilden sich die Entzündungen schnell zurück.

Zu den „guten Darmbakterien „ gehören solche aus der Gattung der Bifidobakterien. Bereits der Säugling verfügt dominant im Darmtrakt über eine Bifidusflora, die sich im Kindesalter verringert. Der ältere Erwachsene dagegen hat in der Regel kaum noch einen ausgeprägten Bifidus-Bakterienanteil im Darm. Inzwischen ist Inulin für die Mediziner wieder interessant geworden, denn in ihrem Stoffwechsel bilden sich Essig- und Milchsäure besonders aus dem kurzkettigem Inulin. Diese Säuren wirken pH-senkend und können pathogene (krankheitserregende) Bakterien hemmen. Besonders kann sich dies bei älteren Menschen bei Clostridien positiv auswirken.

Kann Topinambur bei Schlankheitskuren unterstützend wirken?

Auch diese Frage kann mit ja beantwortet werden. Schlankheitskuren sind immer mit Reduktion der Nahrungsaufnahme verbunden. Gleichgültig, welche Diät durchgeführt wird, die Reduktion der Fettpolster setzt Schadstoffe frei, die im Sinne einer Rückkoppelung den Stoffwechsel weiter bremsen, so werden ab einer bestimmten Gewichtsreduktion die Ergebnisse immer spärlicher und damit auch frustriend. Durch Topinambur wird hier besonders ein Schutz auf den Energiestoffwechsel der Leber ausgeübt, durch die Bildung von Stoffwechselprodukten der Darmflora werden die Darmepithelzellen ausreichend ernährt, kurzkettige Fettsäuren wie Milchsäure und Essigsäure aber auch die Fruktose selbst können in den Stoffwechsel eingespeist werden und als Energieträger verwandt werden. Das Abschmelzen der Fettpolster erfolgt unter einem bestimmten Schutz, dass der Körper Zeit hat sich mit den Speichersubstanzen im Fett auseinanderzusetzen. Durch die Lipolyse der Fettzellen wird Leptin ausgeschüttet, das den Appetit bremst.

Kann man mit Topinambur Krankheiten vorbeugen?

Topinambur kann mit Sicherheit positiven Einfluss auf das Immunsystem nehmen. Durch Topinambur werden z.B. bestimmte Bakterienpopulationen unterstützt (Stapylococcus saprophyticus, Lactobacillus spp. und Propionibacterium spp.), die bestimmte Eiweißstoffe bilden und die dann das Immunsystem unterstützen. Das ist in der wissenschaftlichen Fachliteratur gut beschrieben. Mit Topinambur kann man mit Sicherheit Belastungssituationen des Magen-Darm-Traktes vorbeugen. Z. B. führen physische (Extremsport, Hochleistungssport, Bergsteigen, Geburten) und psychische (allgemeine Angst, Stress etc.) Belastungen zu Veränderungen der Darmflora. Das ist von Kosmo- bzw. Astronauten gut beschrieben. Jede Belastung bewirkt eine Unterversorgung des Magen-Darm-Kanals mit Blut (Nährstoffe und Sauerstoff), so dass die Barriere nicht mehr korrekt arbeiten kann. Im Gefolge der Unterversorgung (Ischämie) baut sich an dieser Barriere eine Entzündungskaskade auf, die die Flora negativ beeinflusst. Dadurch gelangen das Immunsystem belastende Faktoren (z.B. Bakterien und Teile davon) in das Körperinnere und deregulieren die Körperabwehr. Der Körper erkrankt leider, z.B. Herpes-Infektionen nach Sonnenbrand.

Bioverfügbarkeit von Topinambur

Darüber kann man eigentlich noch wenig sagen, weil man auf Beobachtungen angewiesen ist. Interessant ist, dass Menschen die regelmäßig Topinambur zu sich nehmen über größere körperliche und geistige Fitness berichten. Diese Personen sind auch körperlich und psychisch ausgeglichener. Aus Experimenten mit Mikroorganismen ist der Autorin bekannt, dass Inulin aus Topinambur von bestimmten, die Darmflora und Darmgesundheit positiv beeinflussenden Bakterien besser verwertet wird, als Inulin anderen Urspungs. Es kann davon ausgegangen werden, dass unter Topinambur weniger Schadstoffe wie Ammoniak, Polyamine Kresole, Phenole etc. gebildet werden, die den Körper negativ beeinflussen.

Gibt es Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Topinambur und welche?

Ja, diese liegen aus Experimenten mit Hühnern, Affen, Schweinen, Rindern und Pferden vor. Einige kontrollierte Applikationen an Menschen wurden durchgeführt. Bei Tieren kann man im Nutztierbereich (Hühner, Schweine, Rinder) eindeutig von einer Verbesserung der Tierleistung analog der Wirkung von so genannten Fütterungsarzneimitteln aber ohne deren Nebenwirkungen (vermehrtes Auftreten von Resistenzen bei Bakterien gegen bestimmte Antibiotika) sprechen. Die Regulierung der Magen-Darm-Flora durch Topinambur verringert eindeutig die Bakterienlasten der Tiere im Darm und damit auch das Anfluten von toxischen, belastenden Stoffen, aber auch von Bakterien und deren Produkten, die das Immunsystem der Tiere negativ beeinflussen. Besonders um den Geburtszeitraum und vor sowie nach Operationen ist die Supplementierung mit Topinambur als segensreich zu betrachten. Bei Affen (Schlank-Loris) lag z.B. eine fütterungsbedingte Diabetes mellitus vor. Die Darmflora dieser Äffchen erwies sich um 2 Zehnerpotenzen zu keimhaltig. Vier Wochen unter Topinambur führte zur Reduzierung der Keimzahlen auf ein physiologisches Maß und zu einem wesentlich verbesserten Allgemeinzustand der Tiere. Die wenigen kontrollierten freiwilligen Topinambur- Aufnahmen von Menschen erbrachten in allen Fällen eine Besserung, wenn nicht ja Heilung des Leidens. Es handelte sich hierbei um 1. kolikartige Schmerzen über einen Zeitraum von länger als 2 Jahren mit Therapieversagen durch übliche Medikationen, 2. Um Darmbluten ohne bisherigen Behandlungserfolg, 3. um stressbedingte Durchfälle ohne Behandlungserfolg.

In einem 4. Fall handelte es sich um Oberbauchbeschwerden mit Übersäuerung des Magens. Interessant ist der Fall einer Patientin, die nach Applikation von Hormonpraparaten, die der Osteoporose vorbeugen sollen, plötzlich eine Harnblasenentzündung bekam. Auch hier erwies sich die Floraregulierung als positiv für den Prozess.

Die Wirkungsweise von Topinambur ist bis ins Detail noch nicht wissenschaftlich geklärt. Bekannt sind die Eigenschaften von Fruktose und seinen Polymeren auf Adhäsionsstrukturen von Bakterien, bekannt ist auch der entzündungshemmende Charakter der Fruktosen und der Einfluss auf die Bakterienflora durch das Inulin.

Hat Topinambur eine leistungssteigernde Wirkung?

Diese Frage kann mit ja beantwortet werden. Durch die bessere Versorgung des Darmes mit Energieträgern durch die bessere "Ernährung" der Bakterien übersteht dieser auch einmal Situationen einer Minderversorgung (z.B. Marathonlauf, Sprint, Belastungen von Sängern, Schauspielern und Tänzern auf der Bühne). Der Verschluss der Darmepithelien ist energieabhängig, die im Darm aber vor allem über die Stoftwechselprodukte der Bakterien geliefert wird. Auch Fruchtbarkeit bei Tieren und Menschen spielt hier mit hinein. Durch Entzündungen des Darmes, die sich nach allen Belastungssituationen aufbauen, entstehen bestimmte Botenstoffe (Lipidmediatoren), die wie Hormone wirken und z.B. die Paarungsbereitschaft reduzieren, wenn nicht sogar verhindern.

Hat Topinambur Wirkung auf die natürliche Schönheit?

Mit Sicherheit kann man durch Topinambur aus einer Ziege kein Rennpferd machen. Mit vererbten Äußerlichkeiten muss man sich abfinden oder den Schönheitschirurgen behelligen. Mit Sicherheit gilt aber hier auch, dass die Haut, also die Versorgung der Haut mit essentiellen Produkten des Darmes wie Vitaminen, Nährstoffen, Spuren- und Mengenelementen die Voraussetzung für eine gesunde = schöne Haut ist. Infolge Ablagerung von bestimmten Blutprodukten (man spricht von Koagulopathien) in den kleinen Hautgefäßen (Kapillaren) wird diese unterernährt und es kommt zum degenerativen Untergang dieser Haut. Dem voran geht ein Welk- und Grauwerden der Haut.. Auf dieses unterversorgte Gewebe können sich bakterielle Infektionen aufsetzen. Die Bakterien entstammen der ganz normalen Hautflora, die am gesunden Gewebe nur keinen Ansatz finden. Letzteres ist vor allem auch ein Problem der Diabetespatienten, die vor allem unter diesen Koagulopathien zu leiden haben. Für letzteren Personenkreis ist Topinambur ein ausgezeichnetes Mittel, um mit der Krankheit besser zu leben.

Hat Topinambur einen positiven Einfluss auf die Aufnahme von Vitaminen?

Durch den günstigen Einfluss von Topinambur auf die Funktionalität des Darms als resorbierendes Organ für Nährstoffe und Bio-Aktivstoffe wie Vitamine kann man von einer besseren Verwertung von Vitaminen ausgehen, die entweder in der Nahrung nativ enthalten sind, bzw. zugesetzt worden sind.

Prof. Dr. M. Krüger, Universität Leipzig
Hier gefunden:
Topinambur WunderWarum ist Topinambur so gesundâ€*?

VG Destination
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke - Topinambur ist eine "gute Knolle"

Ich hatte sie immer im Garten in den letzten Jahren und nahm sie extra mal als mein Blutzucker immer leicht erhöht war. Es war Frühling, und ich machte eine Kur mit den frischen, neuen Knollen, welche ich zum Frühstück roh, frisch aus dem Garten zu mir nahm. Hatte davon dann auch einige roh, geschählt, eingefroren, was recht gut ging.
 
Hallo Karde,

vielen Dank für Deine Info. Hast Du solch eine gekaufte Knolle einfach in die Erde verbuddelt und dort hat sie sich dann vermehrt, oder wie geht das?

VG
Destination
 
Hier im Tessin sind die sehr verbreitet, und manchmal mischte ich eine neue unter meine.

Im letzten Winter war ich ja umgezogen, und hatte dann keine mehr.
Als dann im Biopack, welches ich wöchentlich bekam welche drin waren, legte ich die in einen flachen Topf mit Erde. Ich setzte sie dann hier in den Garten und sie sind nun am blühen.. habe halt erst wenige, aber sie vermehren sich sehr schnell, denn aus jeder noch so kleinen Knolle (auch Teilstücke) werden neue Pflanzen. Du kannst sie auch im Topf kultivieren, sie brauchen nicht sehr tief gesetzt werden, da sie sich eher Flächenmässig ausbreiten. Auch die jungen noch weissen Triebe im Frühling kann man essen und die Blätter in Smootis geben. Ideal ist die Pflanze, da sie den ganzen Winter durch geerntet werden können, so sind sie immer frisch. Lagern kann man sie nicht, aber wie ich es machte, roh einfrieren geht im Notfall, das habe ich leider erst nach vielen Jahren erfahren und ausprobiert
Irgendwo im Forum steht einiges über Topinambur, musst mal schauen wo das ist. Wenn Du Topinambur in der Suchfunktion eingibst, erscheinen einige Threads.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine beiden schlimmsten Magen-Darm Reaktionen auf Lebensmittel waren von Topinambur und von Süßlupinen.

Habe auch schon mal Topinambur im Garten gepflanzt. Einfach Knollen rein und warten auf die reiche Ernte. Vermehrt sich abartig.
 
Hallo Karde und Alan Harper,

vielen Dank für Eure Infos. Das werde ich nun ausprobieren.

VG
Destination
 
Hätte ich einen Garten, würde ich sie nicht frei einpflanzen, da sie sich so vermehren, dass man sie schwierig wieder loswird. Ich würde sie dann nur in einem großen Topf pflanzen.

Ich kaufe Topinambur immer im Bioladen und esse ihn in nicht zu großen Mengen auf einmal (sonst abführend, das hab ich schon mal erlebt...)
 
Hallo damdam,

das mit dem im Topf einpflanzen ist ein guter Tipp, vielen Dank.
Das abführende vermute ich mal, da reagiert jeder Körper verschieden.

VG
Destination
 
Hallo,

nachdem ich gerade ein Foto von einer blühenden Topinambur gesehen habe, weiß ich nun, daß ich sie im Garten habe :). Noch hatten wir keinen Bodenfrost, also werde ich mal ein paar Knollen ausbuddeln.

Topinambur wird oft empfohlen, um den Blutzucker bei Diabetikern zu senken. Außerdem hält sich das Gerücht, daß der Fruchtzucker in Topinambur bei Diabetes "gesünder" ist als Haushaltszucker. Das stimmt so nicht:

...
Empfiehlt sich Topinambur für Diabetiker?

Topinambur nennt sich teilweise „Diabetiker-Kartoffel“. Das knollige Gewächs soll den Blutzuckerspiegel wenig beeinflussen und gilt als Alternative zur Kartoffel. Außerdem steckt in dem Gemüse Fruchtzucker (Fruktose), der für Menschen mit zu hohem Blutzucker besonders gesund sein soll. „Das stimmt nicht“, sagt die Diabetes-Expertin. „Fruchtzucker hat den gleichen Brennwert wie Haushaltszucker. Wer abnehmen will, kann damit keine Kalorien sparen“, so Lee-Barkey weiter.

Allerdings ist die Fruktose im Ballaststoff Inulin gebunden und wird erst im Dickdarm aus diesem freigesetzt. Deshalb beeinflusst Topinambur den Blutzuckerspiegel tatsächlich nicht so stark. „Wer Insulin spritzen muss, sollte die Menge entsprechend anpassen“, rät die Diabetologin.
...
Hinweis: Manche Menschen reagieren auf Topinambur mit Blähungen. Bakterien, die im Dickdarm leben, spalten den Ballaststoff Inulin und bauen ihn unter Gasbildung ab. Wer an einer Fruchtzuckerunverträglichkeit leidet, sollte auf Topinambur besser verzichten, da er Fruktose enthält. Menschen mit hereditärer Fruktoseintoleranz müssen darauf – wie auf andere Lebensmittel mit Fruktose – komplett verzichten.
...
Topinambur: Unbekannte Wunderknolle? | Apotheken Umschau

Da Topinambur zu den Korbblütlern gehört, sollten Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, auch aufpassen.

https://www.google.de/search?q=topi...ved=0CAYQ_AUoAWoVChMIkM-pra_GyAIVhugsCh3N6wjt

Hier noch eine Gärtner-Seite für die, die daran denken, Topinambur anzupflanzen:

Topinambur anbauen im Garten, im Topf - Garten selbstgemacht! - Gartenblog

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

die Gärtnerseite ist gut, auch die Kommentare darunter. Offenbar kann man Topinambur auch in der Wohnung ziehen... Das werd ich dann wohl mal ausprobieren :)

Wegen der Vermehrung besteht bei Freilandanpflanzung in manchen Situationen eine Gefahr für den Naturschutz:
Wegen der begrenzten Fernausbreitung ist jedoch an gewässerfernen Stellen kein Verzicht auf die Anwendung dieser alten Nutzpflanze notwendig. In der Nähe von Gewässern sollte die Art aber nicht angepflanzt werden und die Anlage von Wildäckern und das (illegale) Ausbringen von Gartenabfällen mit Topinamburknollen vermieden werden.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz
 
Topninambur vertrage ich leider nicht weil da Inulin drin ist. Fructoseproblematik.
Ansonsten schmeckt die Knolle super mit Kartoffeln gemischt.

Alles Gute.
Claudia.
 
Hallo Oregano,

vielen Dank für die interessanten Links. Nun steht dem Wuchs in meinem
Hochbeet nichts mehr im Weg. :freu:

VG Destination
 
hallo bestnews und oregano

danke für eure warnung.
letztens hatte mein enkel bei uns einen flush.
jetzt weiss ich warum.

ich hatte topinambur mit kartoffeln zu brei verarbeitet.
jetzt muss ich doch mehr nach den inhaltsstoffen schauen.

ansonsten schmeckt sie gut.
obwohl ich sie nur in kleinstmengen vertrage.
denn ich bin auf kamille allergisch,sie ist ja auch ein korbblüher.
bei topinambur hatte ich garnicht darauf geachtet ,was sie für ein blüher ist.

lg gabi
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die, welche anbauen möchten meine Erfahrung:
Meine Pflanzen werden höher als 3 Meter, sie sind äußerst wüchsig auch auf relativ kargem Sandboden ohne Dünger aber mit hohem Wasserbedarf. Ich habe dort eine Tropfregneranlage installiert. Es gibt eine Pflanzreihe entlang des Zaunes, die ich mittels Rasenmäher an der Ausbreitung hindere. Ich ernte sie vom Herbst an über frostfreie Tage im Winter. Einmal ausgegraben sollte man die Knollen frisch verbrauchen. Kleine stecke ich gleich wieder. Lagern kann man sie nur kurze Zeit bis zu 14 Tagen. Die Verträglichkeit in Bezug auf Blähungen ist sehr unterschiedich bei einzelnen Konsumenten. Es empfiehlt sich wirklich sie vorerst in kleinen Mengen zu verzehren und abzuwarten wie sie wirken, obwohl der Geschmack (Kartoffel/Artischocke) sehr gut ist.
 
Großartig, vielen Dank für den interessanten Beitrag. Bisher wusste ich nur, dass Topinambur zu den vergessenen Wurzelgemüsen gehört. Besonders die positive Wirkung auf den Darm hat mich interessiert, da ich selbst seit einiger Zeit mit Sodbrennen und allgemein Magenproblemen zu kämpfen habe. Kann man die ganzjährig ernten oder nur im Winterhalbjahr? Wie stark wuchert die Pflanze?
 
@Mohr,
die sonnenblumähnliche Pflanze ernte ich wie beschrieben vom Herbst bis zum Frühjahr, wenn der Boden nicht gefroren ist. Man kann sie vermutlich auch zu jeder anderen Jahreszeit ausgraben, ich nutze die Pause damit sie sich regenerieren kann. Die Knollen verbreiten sich ungemein stark und...wie ich finde sind zwischen Hindernissen besonders kräftig. Ich hatte "zur Begrenzung" eine Reihe von größeren Feldsteinen (so um die 10 kg/Stücke) ausgelegt, was sich aber als nicht wirksam erwies. Da hilft nur der Rasenmäher, da auch ganz kleine Knollen und Teilstücken immer wieder austreiben. Eine effektive Wurzelsperre wäre ratsam, da man nicht alle findet. Ich denke, dass sie gegen Sodbrennen und Magenproblemen nicht hilft, da sich die Wirkung von Inulin auf den Dickdarm bezieht. Wenn man sie aber gut verträgt, sollte das kein Hinderungsgrund sein.
 
Hallo James,

ab wann genau hast Du sie geerntet? Ich hab letztes Jahr wilde Exemplare gefunden, aber die hatten leider noch keine Knollen.

Viele Grüße
 
Ende September/Anfang Oktober bis Mai. Die Knollen sitzen am Ende der Wurzeln, meist nicht an den Stängeln. Die Seite der Knolle an der Wurzel ist etwas härter und dunkler als die andere, deshalb schneide ich sie bei der Zubereitung großzügig ab. Ich ernte etwa 50-80 cm aller 14 Tage ab, etwa so lange sind sie auch gut haltbar und es ergibt etwa einen kleinen Eimer verwertbarer Knollen. Die kleinen grabe ich gleich wieder ein und der Rest geht in die Wildfütterung.
 
Oben