Liebe CMD´ler,
ich habe dieses Forum erst jetzt gefunden. Bei mir ist die CMD im Frühsommer 2009 diagnostiziert worden. Ich hatte eine Kieferklemme und starke Schmerzen.
Nach erfolgloser Schienentherapie (computervermessen mit dem Dir-System) habe ich mich für einen anderen Weg entschieden. Ich persönlich lehne eine pauschale Schienentherapie bei CMD ab, da sie selten auf die individuelle Problematik des einzelnen eingehen kann. Es gibt ca. sechs verschiedene Sorten von Schienen, die aller unterschiedlich wirken und nicht auf jeden Patienten passen. Leider wenden die meisten ZA´s lediglich eine Art an, wenn die nicht wirkt, wird der Patiente schnell in die Psychosomatik abgeschoben. Leider klären die ZA´s selten über Nebenwirkungen von Schienen auf, sie werden als nicht invasiv angeprisen. In der Literatur werden folgende Nebenwirkungen genannt:
1."Karies oder Parodontopathien können durch eine fehlerhafte Gestaltung und ungenügende Mundhygiene zunehmen,
2.eine Lageveränderung des Unterkiefers führt möglicherweise zu irreversiblen Veränderungen der Okklusion,
3.die okklusale Porpriozeption kann verstärkt werden, so dass Patienten hypersensibel auf kleinste Veränderungen reagieren und
4.Patienten deren Symptome eher psychosomatisch verursacht sind, können durch eine Schiene somatisiert werden [217].
Mehrere Studien belegen zudem, dass bei Schienentherapie der Placeboeffekt zwischen 30 – 64% des registrierten Therapieeffekts ausmacht."
(vgl.
Ingrid Peroz: Untersuchungen zur Diskusverlagerung ohne Reposition am Kiefergelenk)
Die zweite Nebenwirkung ist bei mir durch die Schiene eingetreten: Es entstand ein seitlich offener Biss und zusätzlich starke Rückenschmerzen. Außerdem gibt es einen Automatismus: Schienentherapie --> Prothetik (auch bei vollständigem Gebiss - bei mir wollte der ZA 16 gesunde Zähne überkronen) - diese Art der Therapie (Überkronen von gesunden Zähnen) lehne ich aus medizinethischen Gründen ab.
Außerdem soll die Schienentherapie nur kurzfristig angewendet werden, auch weil sie eine reine Symptombehandlung ist.
Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden, da meine CMD auf dentogener Basis entstanden ist, lasse ich mich kieferorthopädisch behandeln. Leider gibt es auch hier wieder Techniken, die sogar das Entstehen einer CMD begünstigen. Meines Wissens gibt es in Deutschland nur zwei Verfahren (nach Risse oder nach Sato) die den hohen Standard erfüllen.
Für uns als Betroffene ist es sehr schwierig sich für eine geeignete Therapieform zu entscheiden, da in der Zahnmedizin viel zu wenig geforscht wird (Bericht des Wissenschaftsrates 2005 / HTA-Studie des Gesundheitsministeriums von 2008). Außerdem fehlen Interessenvertretungen Betroffener, die ihre Interessen vor der Politik vertreten.
Daher habe ich mich dazu entschieden mich als Ansprechpartner bezüglich CMD bei der Nakos in Berlin eintragen zu lassen. Wer noch mehr Informationen möchte, kann sich meine Homepage unter
Willkommen auf der Startseite der CMD-Initiative anschauen. Habt ein wenig Nachsicht, wenn noch nicht alles so funktioniert - die Seite ist noch im Aufbau,
schöne Grüße,
Heyfisch