Burn-Out

liebe moni

was ich mit geniessen gemeint habe ist folgendes:

kennst du die situation, du hast dich mit freunden verabredet, triffst dich auch mit ihnen, aber irgendwie ist nur deine hülle anwesend. du bist schon auch da und beteiligst dich am gespräch, findest aber den zugang zu ihnen nicht so richtig. du fühlst dich ein wenig deplaziert, wie hinter einer glasscheibe. du würdest gerne lachen, aber gerade jetzt gehts einfach nicht... du bist in gedanken irgendwie schon weiter. vielleicht bei dem, was du nach dem treffen noch "unbedingt" erledigen musst, oder dem, was du am nächsten tag zu tun hast.
schlussendlich bist du zu hause und denkst: schade, ich habe meine freunde getroffen, war aber irgendwie gar nicht richtig anwesend.

geniessen ist für mich, wieder jeden moment versuchen auszukosten. wieder da zu sein und nicht immer schon beim nächsten punkt auf meiner to-do-liste.

liebe grüsse!
 
jetzt hab ich verstanden, was du meinst. Ein Beispiel:

Ich sitze mit meinen Freunden in einem Restaurant. Wir unterhalten uns über irgendein Thema, ich sage auch ab und zu was dazu aber, wie du es beschreibst, ich bin eigentlich garnicht da. Ein paar Sekunden später bin ich dann vollkommen abwesend. Es ist wie in einem Traum (weiß nicht, wie ich das jetzt anders erklären soll). Ich versuche ihnen zuzuhören und mich auf das Gespräch zu konzentrieren aber ich sehe nur noch, wie sich ihre Lippen bewegen. In meinem Kopf läuft zu der Zeit dann schon irgendein anderer Film.

So geht das leider schon seit Monaten und ich habe auch ein schlechtes Gewissen dabei aber ich kann es nicht ändern. Dann kommt wieder das Gefühl, dass eigentlich alles sinnlos ist.

Liebe Grüße

Moni
 
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danke, liebe sam für deinen ehrlichen beitrag. die depression, sich nicht fähig fühlen auch nur noch einen schritt zu machen, ist das schlimmste. man hasst sich selbst für diese zustände. man würde sich so freuen, wieder am leben teilhaben zu können und kann sich nicht mehr aufrappeln. das loch, in das man fallen kann, ist bodenlos.

genau aus diesem grund bin ich der meinung, dass man solche situationen nicht ohne professionelle hilfe überstehen kann.

für moni
aus interviews, die ich gesehen oder gelesen habe und aus eigener erfahrung ist es so, dass man sich wieder auf sachen konzentrieren muss, die einem wirklich freude bereiten und befriedigung geben. oft tun wir dinge, die regelrecht zwanghaft sind. die arbeistsstelle, die wir anfangs cool gefunden haben ist vielleicht trotzdem nicht das gelbe vom ei... die "falschen" freundschaften sind energieraubend... und irgendwie findet man trotzdem den absprung nicht.

ich bin immer noch am dazulernen und auch gerade dabei mein leben völlig umzukrempeln. ich habe jetzt wieder die kraft dazu und es tut gut!


:D
 
Hallo Sam,

das ist wirklich eine bemerkenswerte Geschichte. Ich wäre auch so gern wie du. Damit meine ich nicht dich als Person, sondern deine Särke, wie du daraus gefunden hast und wie du dich und dein Leben jetzt siehst.

Weißt du sam, der Berg, den du beschrieben hast, ist genau das was ich meine. Aber es gibt da noch eine Sache. Ich bin mir nichtmal sicher, was ich will und was nicht. Im Moment kann ich nicht zwischen gut und nicht gut unterscheiden. Das einzige, was ich weiß ist, dass ich wieder Freude am Leben haben will und das ich (wieder) ich sein will, wobei ich nicht weiß, ob ich das überhaupt schon einmal war.

Zur Wohnsituation: Ich würde am liebsten alleine wohnen. Das Problem, ich habe kein Geld dafür.

Zu Freunde: Meine wohnen 700 km weit weg. Ich habe vorher in Prenzlau gewohnt, ca. 100 km nördlich von Berlin. Das war eigentlich eines der ausschlaggebenden Punkte. Ich bin hierher gezogen und kannte niemanden und das ist größtenteils jetzt immer noch so.

Was hast du denn damals für eine Ausbildung gemacht?

Sam, ich kann gut verstehen, dass du darüber nicht gerne redest. Deine Geschichte macht mir jedenfalls mut. Ich weiß jetzt, dass man was ändern kann aber man muss sich auch trauen. Ich werde zu meinem Hausarzt gehen und ihm schildern, wie es mir geht. Er wird mir dann sicher einen guten Therapeuten empfehlen können.

Habt ihr eigentlich auch Antidepressiva genommen? Das will ich nämlich nicht, weil ich davon nichts halte.

Ich danke euch allen wirklich sehr. Im wirklichen Leben mag ich vielleicht in meiner Umgebung keine (richtigen) Freunde habe aber führ den Anfang habe ich euch und das hilft schon ungemein.

Liebe Grüße

Moni
 
hallo moni

ich habe keine antidepressiva bekommen sondern alles mit gesprächstherapie, alexander-technik, ruhe und homöopathischen tropfen bewältigt.

eine bekannte hat antidepressiva bekommen. wir sind zur zeit nicht in kontakt, weiss also nicht, in welchem stadium der krankheit sie jetzt ist. ich kann mich nur erinnern, dass ich sie mit diesen medikamenten als überaus fröhlich, leicht schwebend empfunden habe, was ich eher beängstigend fand.

liebe grüsse!
 
Genau, das ist es, was ich meine. Die Antidepressiva heben zwar die Stimmung aber es löst nicht die Probeleme. Ich glaube eher, dass sie nur dazu führen, dass man sich dann noch mehr überschätzt, weil man denkt, dass es einem ja schon viel besser geht.
 
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Mal ganz körperlich dazwischengefragt: inwieweit ist eigentlich abgeklärt, ob evtl. bei Euren körperlichen Problemen + Müdigkeit + Ausgebranntsein die hier oft genannten Gifte eine Rolle spielen wie Amalgam, Wohngifte usw.?

Denn wenn da etwas vorhanden ist, nützt es nur teilweise oder gar nicht, darüber zu sprechen, daß man sich so ausgebrannt und kaputt fühlt.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

ich wollte zunächst den HPU-Test machen, da dies hier meinen Symptomen am nähesten kommt, zumindest von der Menge her. Was da sonst noch sein kann bzw. ist, weiß ich nicht.

Liebe Grüße

Moni
 
Liebe Moni.
Wir haben ja schon ausführlich gechattet :D
Und ich bin überzeugt, dass du auf dem richtigen Weg bist.
Du gehst alle Probleme an, körperlich wie psychisch, du informierst dich und holst dir Hilfe.
Wenn du so weitermachst, werden unweigerlich bald bessere Zeiten kommen!
Bis dahin wünsche ich dir viel Kraft :kraft:
Ich weiss, dass sie in dir steckt und dein Humor ist auch nicht zu unterschätzen ;)
Liebe Grüsse und bis bald auf einen Schwatz!
Sine
 
Hallo Sine,:wave:

vielen Dank.:kiss:

Ich danke euch allen recht herzlich. Wenn das Forum nicht wäre, wäre ich lang nicht soweit gekommen. Das ist wirklich das beste Forum, dass ich kenne. Hier ein paar Blumen für euch.:fans: :)

Wie gesagt, mein Humor ist das letzte, was mir noch geblieben ist. Wenn ich das nicht hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier.

Liebe Grüße

Moni
 
Hallo Sam,

ich werde erstmal, wie ich vorhin schon geschrieben habe, zu meiner Ärztin gehen. Das scheint für mich im Moment das Beste zu sein. Ich kann mich ja nichtmal dazu aufraffen, den HPU-Test zu machen. Schon komisch oder? Man muss sich dafür überhaupt nicht anstrengen und trotzdem ist es sooooo schwer.

Bezüglich Medikamente habe ich im Moment etwas dagegen. Wenn ich einen geeigneten Therapeuten gefunden habe, werde ich ja sehen, was weiter geschieht.

Mein Tag sieht folgender Maßen aus: arbeiten, lernen für Berufsschule, lernen für Englisch

Anfang Juni habe ich wieder eine Prüfung in Englisch. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder halbwegs fit bin.

Im Moment kann ich mich nicht einmal zu einem Spaziergang aufraffen. Mir fallen schon die 10 min. Weg zu meinem Freund schwer.

Liebe Grüße

Moni
 
hallo moni,

ich habe meinem arzt gesagt, dass ich es mit antidepressiva versuchen möchte, weil es meine letzte hoffnung war.
statt 10, bzw. 20 tropfen fing ich mit einem, bzw. zwei tropfen an. doch schon nach etwa 5 tagen oder einer woche habe ich wieder damit aufgehört, weil ich dachte, ich hätte nebenwirkungen. (vielleicht war es auch was anderes.) ich versuchte es dann nochmals ein bis drei tage, doch vergesse ich die tropfen immer. einmal hat mich der phil im chat daran erinnert. da nahm ich sie nochmals.
auf alle fälle nehme ich sie jetzt nicht mehr, weil ich sie immer vergesse. eigentlich finde ich es jetzt auch nicht mehr so nötig. ich fühle mich momentan psychisch eigentlich okay. abgesehen davon, dass ich vor mich hinvegetiere, bis ich endlich das aufgebot in die klinik bekomme. na, ja. eigentlich hätte ich genug zu tun bis dahin. ich mag halt nicht so viel machen...
burn out habe ich übrigens nicht.
ich dachte nur, ich hätte depression, weil ich schon so lange krankheit habe, dazu kommt versicherungsstress und halt alles andere, was einem so im leben passiert...
ich hatte nur einmal körperlich einen zusammenbruch. ob das sowas wie burn out war, weiss ich nicht. es war einfach nach unfällen, operation und so eben. ja, okay; ich lebte schon immer über meine grenzen. ich wollte halt trotz der krankheit leben. vielleicht hätte ich nicht so schlimm krank geworden, wenn ich immer wohdosiert gelebt hätte. aber es macht halt mehr spass, wenn man immer auf tour ist. besonders bei so vielen interessen...

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Sam :wave:
Vielen Dank für deine Offenheit. Dass du solche Kraft in so einer doch schon ziemlich "bedrohlichen" Situation aufgebracht hast, finde ich absolut bewundernswert.

Shelley :wave:
Mein Osteopath hat mal gesagt, wenn man etwas ständig vergisst, dann braucht oder will der Körper das auch nicht. So gesehen ergibt selbst das Vergessen einen Sinn. Vielleicht sind diese Tropfen in deinem Fall eben nicht angezeigt.

Uta :wave:
Einen Wohngifttest habe ich noch nicht gemacht (machen lassen - an wen wendet man sich da?). Ich hatte schon mal den Gedanken, mir so einen Biotensor zu besorgen und die Wohnung mal auf - was weiß ich - Wasseradern, Elektrozeugs und so zu untersuchen.

Ich habe übrigens so das diffuse Gefühl (ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, da ist ja vielleicht auch nur der Wunsch der Vater des Gedanken), dass sich mit einem Umzug so Einiges bessern würde.

Morella :wave:
Ich bin aufgrund meiner Lebenssituation und der Dauerschmerzen seit Dezember 2006 in einer Gesprächstherapie aber selbst da gebe ich mich stärker als ich in Wirklichkeit bin. Ich kann halt irgendwie nicht aus meiner Haut. (Aber wer kann das schon?)
Ich möchte die Therapeutin aber mal auf Johanniskraut zur Unterstützung ansprechen.

Ja und das mit dem abwesend sein, dass kenne ich nur zu gut. Ich bin so oft mit den Gedanken ganz woanders und blende aus, dass ich manchmal nach einem Gespräch nicht unbedingt sagen kann, welchen Inhalt das hatte. Das nervt mich auch ganz schön, vor allem, weil ich nicht möchte, dass meine Gesprächspartner das mitbekommen.

Schön, dass man sich das mal so von der Seele schreiben kann.
 
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So, seit gestern nehme ich nun hochdosiert Johanniskraut. Mal sehen, ob das hilft..:rolleyes:
 
Halt uns auf dem Laufenden!!! Hast du denn 'ne Ahnung, wie lange es dauert, bis es wirkt, wenn es denn wirkt?

Ich wünsch dir viel Glück und hoffe, dass es dir bald besser geht.
 
Danke Moni,

es soll frühestens nach 14 Tagen eine Wirkung spürbar werden, da es sich langsam im Körper aufbaut.
Schaun mer mal ;) .
Sobald ich hier singend durch die Bude hopse, gebe ich Bescheid. :D
 
Hallo Zusammen,

ich gehe jetzt gleich zu meiner hausärztin. Ich bin gespannt, was sie sagen wird.
 
Bin jetzt wieder zurück.

Diagnose: Depression und daraus resultierendes Burn-Out-Syndrom

Sie hat mir jetzt erstmal Johanniskraut verschrieben (600 mg tägl.). Falls es mir in vier bis sechs wochen nicht besser geht, wird sie mir Antidepressiva verschreiben.

Außerdem sagte sie, wäre es wichtig, dass ich einen Therapie mache. Das Problem ist jetzt allerdings, dass die Wartezeit ein Jahr beträgt. Deshalb auch die Antidepressiva. Sie hat mir noch zwei Adressen von Therapeuten mitgegeben, ich solle mir aber trotzdem nicht zu viel Hoffnung machen, dass die noch was frei haben. Das ist richtig niederschmetternd.:traurig:

Für diese Woche hat sie mich erstmal krank geschrieben. Weiterhin hat sie mir eine Hausaufgabe aufgegeben. Ich soll etwas finden, was mir spaß macht. Wenn ich das wüsste, hätte ich wohl keine Depressionen.:keineahnung:
 
Ja Uta, da hast du wohl recht aber eigentlich war er sowas in Richtung Sport gemeint. Und ein Arbeitsplatzwechsel wäre wohl Sinnvoll.
 
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