Ha nu, fragt mich nicht, wie ich auf dieses Forum gestoßen bin .......... aber ich bin regelrecht versumpft. Habe dann einige Rubriken gelesen und war über manch Kommentar sehr positiv angetan.
Warum ich gerade zu diesem Thema was schreibe, hat folgenden Grund:
Ich kann mich in den Ralf und seiner Frau gut hineinversetzen. Spiegelt er doch meine ehemalige Beziehung zu gut wieder.
Ich kenne das Gefühl, dummblöd verliebt zu sein und die Anlässe und Ausmasse einer Auseinandersetzung, wie auch der Verbundenheit in der Intensität und im Ganzen nicht unbedingt für andere nachvollziehbar sind. Wie auch, hat denn jeder so was schon erlebt?
Wir haben geweint und waren zutiefst traurig, wenn wir uns für ein paar Tage der Arbeit wegen trennen mußten. Hört sich kindisch an, gell? Und ich bin schon lange keine 18 Jahre mehr

. Aber ich bekomme beim Erinnern des Momentes die volle Breitseite der damaligen Gefühle und glasige Augen aus Traurigkeit, diese nicht mehr haben zu dürfen. Wir haben uns in die Augen geblickt und sahen einen Teil von uns .... wir haben uns verstanden (vielleicht viel zu gut - was im nachhineingesehen durchaus misstrauisch machen kann).
Auch mein „Herzblut“ hat in dem letzen viertel Jahr wohl des öfteren einen kleinen Versuch gewagt, sich aufzubauen/abzulenken, indem er nach dem anderen Geschlecht Ausschau hielt. Ich nehme das dann auch ganz gerne als Meßlatte für die ‚angebliche‘ Liebe.
Aber erstens ist die Sache viel komplexer und wenn ich dann sehe, wie sehr ich mich selber nach diesen Zeiten sehne, die ich mit diesem Mann erlebte, merke ich, das ich auch am liebsten gleich mich an den Männern ausprobieren würde, um "IHN" wiederzufinden. Denn ich liebte diese Liebe. Es ist schwer davon loszulassen und Gefühle mit der Logik zu vereinbaren.
Und jetzt nach radikalem Abbruch der Beziehung meinerseits, stehe ich immer noch vor einer unfertigen Meinung, was es überhaupt war oder ist.
Wir haben uns nicht verprügelt, aber es kam auch hier zur einer Ohrfeige und anderen Formen der Gewalt (es spielt auch keine Rolle ob diese körperlich oder verbal stattfindet). Generell – ist eine Ohrfeige ein Grund, Liebe in Frage zu stellen? Es ist sicher nicht schön, aber wenn Eltern dem eigenen Kind eine Ohrfeige verpassen oder den Hintern vollhauen, lieben diese Eltern ihre Kinder deswegen nicht? Da gibt es tausende und von der groben Allgemeinheit akzeptieren Rechtfertigungen, warum es soweit kam.
Ich kann hier nur von mir ausgehen. Ich denke Normen im Gefühlsleben sind absoluter Nonsens. Wie kann man sich sonst auch weiterentwickeln?
Ich bin sicher kein dummer Mensch oder Träumer (wenn ich es auch gerne tue), oder unselbständig (wechsle auch meine Autoreifen selber

). Ich bin auch kein schwarz/weiß Seher.
Generell hat Ralf ein Gespräch gesucht. Das würde ich auch machen bevor ich irgendeine Therapie vollziehe. Weil diese Menschen nach ihren Lehren gehen und nicht aus ihren persönlichen Erfahrungen. Doch nur am Menschen lerne ich. Und durch die verschiedenen Anschauungen wird sich dann ‚sein Ding‘ zu dieser Zeit herauskristallisieren.
Bitte – die allergrößte Hilfe ist, von sich zu sprechen, ohne den moralisch erhobenen Zeigefinger. Die Welt ist bunt – die Gefühle sind es auch. Nicht alles entspricht der Norm, doch alles ist irgendwie normal. Meine Liebe sagte immer: Mit sich selber fertig zu werden erfordert eine Menge Mut. Und das hat was. Und wenn man dann sieht, das auch andere Menschen sich mit solchen Gedanken- und Gefühlswindungen auseinander setzen mussten oder müssen, fühlt man sich nicht ganz bescheuert und hat den Mut, das für sich zu verstehen und zu akzeptieren.
In diesem Sinne....
Liebe Grüße
Sumse