Berufsunfall mit Flusssäure

zmf

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27.04.07
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Im Mai 2005 habe ich in einer Zahnarztpraxis durch Fahrlässigkeit meines Chefs , hochgiftige Dämpfe inhaliert, die entstehen, wenn 40%ige Flusssäure Glas anätzt. (Die Flusssäure hätten wir gar nicht in der Praxis haben dürfen; wenn sie so zum Einsatz gekommen wäre, nämlich wie geplant, im Munde des Patienten, hätte dies der Patient nicht überlebt. Aber durch meinen Unfall ist es glücklicherweise nicht dazu gekommen). Seitdem habe ich Tag und Nacht unerträgliche Schmerzen im Bereich der linken Schädelhälfte (heisser, brennender Schmerz im Bereich Oberkiefer, linke Gaumenhälfte und Jochbein, die Schneidezähne kribbeln, die anderen Zähne schmerzen, es tritt ein leichtes Taubheitsgefühl im Bereich des linken Nasenflügels bis zum Jochbein auf), verbunden mit Schmerzattacken (das Gefühl, als würde ein Stabmixer in den Schädel gehalten), die ein Ohnmachtsgefühl und auch Ohnmachten hervorrufen. Ausserdem habe ich das Gefühl, als hätte ich links von der Scheitelmitte einen heissen Pflock in meinem Schädel stecken, der bis zum Gaumen geht. Nach einer Odyssee durch Arztpraxen, Unikliniken und Krankenhäusern (MRT, CT, Test der Nervenleitgeschwindigkeit, div. neurol. Tests, Hirnwasseruntersuchung etc.) und einer Ausschlussdiagnostik, steht nun für die Mediziner fest, dass es sich um Nervenschäden im Gehirn handelt, die nicht reparabel und zur Zeit auch nicht therapierbar sind. Prognosen für die Zukunft will kein Mediziner abgeben. Bei einem Schmerzsymposium in der Uniklinik Düsseldorf wurde mein Fall vor etwa 50 Ärzten unterschiedlicher Fachrichtung vorgestellt und auch dort lautete die Diagnose "Nervenschäden". Bei einem längeren Krankenhausaufenthalt wurden etliche Schmerzmedikamente an mir getestet, ohne Erfolg. Ein geringer Erfolg zeigte sich mit einem Antieppilektikum (Pregabalin) in sehr hoher Dosierung, wodurch ich jedoch geistig "unzurechnungsfähig " wurde, so dass es wieder herabdosiert werden musste. Nun habe ich noch heftigere Schmerzen als zuvor.
Ich arbeite (so gut es geht, d. h. mit vielen Ausfällen)zur Zeit noch in der gleichen Praxis (da ich sehr an meinem Beruf hänge und mich kein anderer Zahnarzt in diesem Zustand einstellen wird). Allein in dieser Woche bin ich schon zweimal am Arbeitsplatz zusammengebrochen. Mein Chef behauptet nach wie vor, dass ich doch kerngesund sei (da man die Nervenschäden nicht sichtbar machen kann) und es sich um ein psychisches Problem handelt.::schlag:
Ich befinde mich in psychiatrischer Behandlung, wende autogenes Training und progr. Muskelentspannung an. 15 Akupunktursitzungen blieben ohne Erfolg.
Was kann ich tun?
Gibt es noch irgendeine Schmerztherapie für mich?
Gibt es einen ähnlichen Fall (die Ärzte schließen dies fast aus, da es bezüglich der Flusssäure sehr strenge Sicherheitsvorschriften gibt).
 
Hallo,

wenn der Unfall wirklich durch Fahrlässigkeit Deines Chefs verursacht wurde, bleibt Dir nichts anders übrig, als Chef zu verklagen
(der hat eine Berufshaftpflichtversicherung).

Deine Schäden im OPT und Kernspin sollten eindeutig nachgewiesen werden.
Der Toxikologe Dr. med. Dr. med. habil. Max Daunderer (seit 10 J. in Rente und führt weiter ein Kampf gegen Gifte)
konnte Dir dabei helfen.

Hier ist sein Homepage,
rechtliche Hinweise sind dort ebenfalls vorhanden:

Amalgam & Co.: Das Tox Center e.V. informiert.

Grüße, goldi
 
mein tipp wäre ein langfristiger therapieversuch mit: hydergin, Ala, und weiteren stoffen insbesondere fetten & ölen die in der lage sind die entstanden schäden vielleicht teilweise zu reparieren.

Nicht aufgeben. Wo ein wille ist, da ist auch ein weg. Oder zumindest der Versuch einer Heilung.

So wie ich den Fall sehe liegt bei dir keine Vergiftung vor, sondern Spätschäden durch eine solche.


Lasse trotzdem deinen ps 100 wert und deinen NSE Wert bestimmen falls das nicht schon gemacht wurde.


würde mich interessieren wie diese Werte aussehen.
 
Hallo intermain,

danke für deine Mitteilung. NSE- und ps 100 Wert sind bei mir nicht bestimmt worden, sagt mir aber auch nichts. Kannst du mir erklären, was das für Werte sind und wer sie bestimmt?:confused: :confused:

Viele Grüße ZMF
 
Ist dieser Unfall an die Berufsgenossenschaft gemeldet worden? Sind Gutachten erstellt worden, die belegen, daß Deine Probleme nach dem Unfall aufgetreten sind? Das könnte wichtig werden wegen einer Rente.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Gruss,
Uta
 
Ich habe vor langer zeit mal in einer Galvanisierung gearbeitet. Dort war der Umgang mit Fussäure eingetlich Routine. Sie wird benutzt um die Oberfläche von anoxidierten Metallen zu reinigen. Das Fass stand am Ende der Halle und die Gegenstände wurden einfach eingetaucht. Es gab keine Abzuganlage oder ähnliches weil dabei nicht sonderlich viel passiert ausser das die oxydschickt schnell abgetragen wird.

Was ich jetzt nicht verstehe ist, was sollte mit der Flussäure gemacht werden bzw. welchen Stoff (vermutlich Metall) hast Du damit bearbeitet ?
 
Im Mai 2005 habe ich in einer Zahnarztpraxis durch Fahrlässigkeit meines Chefs , hochgiftige Dämpfe inhaliert, die entstehen, wenn 40%ige Flusssäure Glas anätzt.....

...Allein in dieser Woche bin ich schon zweimal am Arbeitsplatz zusammengebrochen. Mein Chef behauptet nach wie vor, dass ich doch kerngesund sei (da man die Nervenschäden nicht sichtbar machen kann) und es sich um ein psychisches Problem handelt.::schlag:

Der Chef warten nur, bis die Verjährung eintritt (3 Jahre), dann schmeisst er Dich sowieso raus.

Die Nervenschäden kann man nachweisen: Autoimmuntest auf Antikörper im Gehirn, Nerven.

Grüße, goldi :cool:
 
Hallo Uta,
danke für den Tipp, werde mich um einen termin bemühen

Gruß ZMF :wave:
 
Hallo Maik,

mit der Flusssäure sollte Keramik angeätzt werden und die Goldkrone im Mund, von der sich die Keramik abgelöst hatte (ist vorher noch nie damit gemacht worden); die Dämpfe sind entstanden, weil die Flusssäure in ein Glasgefäß umgefüllt wurde, welches als chem. Reaktion dadurch stark erhitzt und angeätzt wurde.

Gruß ZMF
 
Hallo Goldi,

noch behauptet mein Chef, wenn ich gehe, dann könnte er die Praxis zumachen.
Ich habe geglaubt, mit der Diagnostik wäre es nun zu Ende, schön zu wissen, dass es doch noch Möglichkeiten gibt, die mir vielleicht weiterhelfen.
Wer führt solch einen Autoimmuntest auf Antikörper im Gehirn durch?
Jeder Allergologe, Neurologe, Heilpraktiker?
 
ja, danke für den tipp mit dr.binz. heute war ein freund von mir zu besuch und er erzählte, dort wo er arbeitet, wird waschpulver abgefüllt und verladen. und es seien schon mehrere ältere arbeiter gestorben. ihm würde es gerade auch nicht gut gehen. vollkommen ungeschützt wird dort abgefüllt und es staubt, dass man streckenweise kaum noch atmen kann. atemmasken fehlanzeige, die müssten sie selber kaufen. unglaublich!
ich werde die adresse mal an ihn weiterleiten :)

allerdings bin ich echt entsetzt, seit ich gelesen habe, wie dieser mann schikaniert wurde/wird?!? das ist ja die reinste verschwörung...
 
Hallo Goldi,

noch behauptet mein Chef, wenn ich gehe, dann könnte er die Praxis zumachen.
Ich habe geglaubt, mit der Diagnostik wäre es nun zu Ende, schön zu wissen, dass es doch noch Möglichkeiten gibt, die mir vielleicht weiterhelfen.
Wer führt solch einen Autoimmuntest auf Antikörper im Gehirn durch?
Jeder Allergologe, Neurologe, Heilpraktiker?

Die Ärzte, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften haben keine Interesse, die Folgeschäden festzustellen, deswegen erfolgt die Beweissicherung für späteren Gutachter und fürs Gericht fast ausschliesslich privat (man kann bei einem Umweltmediziner versuchen die Tests auf Kasse zu bekommen):

TOX-Labor, Untersuchungsauftrag

OPT Befundung Erläuterung Kurzform

Krank, Alltagsgifte erkennen durch *OPT *und beweisen durch Allergieteste

Wenn Du vom Beruf Zahntechniker bist, müss Du Dich in der Zukunft damit abfinden, dass Du Dein Beruf wegen chronischer Vergiftung mit Dentalmaterialien und wegen diesen Unfall nicht mehr ausüben kannst.

Grüße, goldi :greis:
 
Hallo intermain,

danke für deine Mitteilung. NSE- und ps 100 Wert sind bei mir nicht bestimmt worden, sagt mir aber auch nichts. Kannst du mir erklären, was das für Werte sind und wer sie bestimmt?:confused: :confused:

Viele Grüße ZMF

Dr. Binz ist eine gute Adresse,
er ist aber immer sehr negativ in seinen Prognosen.

Der ps 100 wert steigt z.b. an, wenn hirngewebe abstirbt.
Der NSE Wert bezieht sich auf den Neuronen Stoffwechsel. Marker für Störungen.
 
https://www.toxcenter.de/artikel/EB5WML.phpWenn Du vom Beruf Zahntechniker bist, müss Du Dich in der Zukunft damit abfinden, dass Du Dein Beruf wegen chronischer Vergiftung mit Dentalmaterialien und wegen diesen Unfall nicht mehr ausüben kannst.

Grüße, goldi :greis:

Jetzt mal bitte nicht durchdrehen. Wie sagt Dein Idol immer: "Erst Diagnostik machen!".

Also bitte nicht einfach irgendwelche Prognosen abgeben, ohne den Fall richtig zu kennen....
 
Jetzt mal bitte nicht durchdrehen. Wie sagt Dein Idol immer: "Erst Diagnostik machen!".

Also bitte nicht einfach irgendwelche Prognosen abgeben, ohne den Fall richtig zu kennen....

Gerade für die Diagnostik und zur BEWEISSICHERUNG habe ich die o.g. Links angegeben.
Dein Beitrag dagegen beschränkt sich, wie schon oft, nur auf Kritik.
Damit hast Du keinem geholfen.

goldi :cool:
 
Goldi, ich finde es ja gut Leuten zu helfen, allerdings muss man einem "Neuling" nicht gleich vorhersagen, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben können wird.

Tut mir leid, dass ich nur Kritik liefern konnte, habe halt leider keine Erfahrungen mit Flusssäure...
 
Goldi, ich finde es ja gut Leuten zu helfen, allerdings muss man einem "Neuling" nicht gleich vorhersagen, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben können wird.

Tut mir leid, dass ich nur Kritik liefern konnte, habe halt leider keine Erfahrungen mit Flusssäure...

Na, ja, Oli,

Uta hat schon davor über die (Berufsunfähigkeits-)Rente geschrieben, die man bekommt, wenn man sein Beruf nicht mehr ausüben kann. Dieses sollte nachgewiesen werden, was nicht ganz leicht ist.
Es ist bekannt, dass die Zahntechniker mit Chemie und Metallen belastet sind, dazu noch dieser Unfall mit Flusssäure. Ich habe in CD Klinische Toxikologie von Dr. Daunderer die Vergiftungen durch Einatmen von Ätzmittel nachgelesen. Es sind Spätschäden möglich.

Grüße, goldi
 
Hallo goldi,
es muss nicht alles so schlimm werden, wie es werden könnte. Und man braucht nicht jedem, der sowieso schon schlimm genug dran ist, auch noch sagen, daß es bestimmt noch schlimmer wird.
Denn das hilft dem Betroffenen gar nichts; im Gegenteil: die Angst vor der Zukunft wird noch größer.
Es könnte ja sein, daß es manchen Ärzten und "Wissenden" eine Art Freude macht, ihr Wissen gleich ganz über den Patienten auszuschütten?

Daß Unterlagen und Gutachten für eine eventuelle Arbeitsunfähigkeitsrente gesammelt werden müssen, ist eine ganz andere Sache. Denn das muß jetzt gemacht werden, und deshalb ist es wichtig, darauf hinzuweisen, damit später nichts schiefgeht.

Gruss,
Uta
 
Wenn man über die möglichen Folgen nicht rechtzeitig informiert wird (wie der Chef: Mitarbeiter ist "kerngesund"), geht die wertvolle Zeit verloren, die Beweislage verschlechtert sich, die Verjährung droht.

Denn schon von den meisten Ärzten, die gerade die "Wissende" sein sollten, wird die Wirkung der Gifte verharmlost.

Grüß, goldi
 
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