Benzodiazepine: immer mehr Tote in den USA

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In den Jahren 1996 bis 2013 stieg die Zahl der Erwachsenen, die ein ärztlich verordnetes Benzodiazepin einnahmen, von 8,1 Millionen auf 13,5 Millionen, was einem Anstieg von 67 Prozent entspricht. Die Gesamtmenge der verordneten Benzodiazepine hat sich sogar verdreifacht. Zuletzt kamen auf 100.000 Erwachsene 3,6 kg Lorazepam-Äquivalente pro Jahr. Etwa zur gleichen Zeit (1999-2015) stiegen die Todesfälle durch Benzodiazepin-Überdosierung von 1.135 auf 8.791.

Dies sei vielleicht nur deshalb übersehen worden, weil ein Viertel der Benzodiazepin-Toten gleichzeitig Opiate eingenommen hatte, schreiben Anna Lembke und Jennifer Papac von der Stanford University School of Medicine in Kalifornien. Tatsächlich hat die gleichzeitige Verschreibung beider Medikamente zwischen 2001 und 2013 von 9 auf 17 Prozent zugenommen.

Hinzu kommt, dass Benzodiazepine immer häufiger als „Chemikalien aus der Forschung“ illegal über das Internet vertrieben werden. Einige der dort angebotenen Substanzen sind deutlich stärker als die zugelassenen Arzneimittel. Clonazolam, ein Analogon von Clonazepam, wirkt so stark, dass es auf Mikrogrammebene mit einer hochpräzisen Skala dosiert werden muss, was den Konsumenten meist nicht bewusst ist – mit tödlichen Folgen. Lembke und Papac sehen hier eine Parallele zum illegalen Handel mit Fentanyl und anderen hochpotenten Opiaten, denen ein wesentlicher Anteil am Anstieg der Todesfälle zugeschrieben wird.

US-Ärzte verschreiben Benzodiazepine zu sorglos, schreiben die beiden Gesundheits*forscher.
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https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89469/Benzodiazepine-Anstieg-der-Todesfaelle-in-den-USA

Da Trends vieler Art aus den USA nach Europa kommen und damit auch nach Deutschland, sollte man sich diese Zahlen und Erkenntnisse gut anschauen, bevor man sich ein Benzo verschreiben läßt und es dann nimmt...

Grüsse,
Oregano
 
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