Basenpulver, Milchprodukte, s/b Tabelle

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04.12.06
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38
Hallo Forum,

ich habe mal gehört, dass
- "Basenpulver" praktisch nur die Magensäure neutralisiert und somit die Verdauung stört (=>Blähungen). Das entspricht auch meiner Erfahrung.
- bei Milchprodukten der Fettgehalt und die Pasteurisierung über säuren- oder basenbildend entscheidet: je fetter (Vollfettkäse, Rahm) desto eher basenbildend; Pasteurisierung verschiebt aber nach säurenbildend!

Weiss jemand näheres dazu?

Überhaupt widersprechen sich verschiedene Tabellen zu säurenbildend/basenbildend, d.h. dasselbe Nahrungsmittel ist bei den einen säurenbildend, bei anderen aber basenbildend, manche Tabellen unterscheiden nichtmal zwischen sauer und säurenbildend... Kennt jemand eine absolut richtige Tabelle?

Gruss,
Teddy
 
Hallo Teddy,

die Ernährung ist die einzige Basenquelle unseres Körpers. Die Basen müssen also durch den Magen hindurch.

Die Magensäure schafft einen (für die weitere Verdauung) optimalen (sauren) pH. Ob wir „basisch“ oder „sauer“ essen, im Magen entsteht immer der gleiche pH. Die Basen, die wir verzehrt haben, stehen uns im Darm als Ionen zur Verfügung. Je mehr Basen wir verzehren, desto mehr stehen uns zur Verfügung.

Säure-Basen-Tabellen enthalten, jawoll, durchaus Unterschiede. Die absolut richtige Tabelle gibt es (noch) nicht. Das ist so, weil es noch kein Verfahren gibt, das unsere Verdauung realistisch nachahmt. Ich selbst habe (vor nunmehr 8 Jahren) diese Widersprüche (und eine gewisse Unübersichtlichkeit) durch die Bildung von Schwerpunkten überwunden und ich kann heute berichten, dass diese Schwerpunkte den Weg ins Säure-Basen-Gleichgewicht ermöglichen. Die (zu reduzierenden) Schwerpunkte sind Zucker und Fett. Beide treten auch gern in versteckter Form auf und somit gibt es vielfältige Möglichkeiten der Reduzierung. Die Reduzierung von Fett hilft zugleich unserem Kalorienproblem. Magerer Käse ist also besser als fetter.

Mit der Pasteurisierung gehe ich davon aus, dass sie nur schwer zu vermeiden ist. Ich sehe aber auch kein wesentliches Problem darin.

Die Verwendung von Basenpulver verlockt (viel hilft viel) zu Dosierungen, die eventuell gar nicht erforderlich sind. Zu empfehlen ist ein eher zögerliches, stufenweises Herangehen. Insgesamt jedoch ist die basische Nahrungsergänzung eine der wertvollsten Sachen der Welt.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo Wero,

trifft das (die säurebildende Eigenschaft) auch für pflanzliche Fette (Oliven-Öl, Sonnenblumenöl etc.) zu?

Gruß
Kate
 
Sonnenblumenöl ist so oder so zu meiden, weil es Omega6 enthält von dem wir im Vergleich zu Omega3 zuviel zu uns nehmen, Rapsöl ist besser.
 
Hallo Kate,

speziell bei Fett ist auch die Meinung der Experten nicht einheitlich. Aber wenn man etwas unternehmen will, muss man sich für eine Seite entscheiden, und ich habe mich dafür entschieden, Fett (mit Ausnahme von Omega-3) prinzipiell als Gegner zu betrachten.

Als Küchenfett haben wir einige Jahre Olivenöl verwendet und nun nehmen wir (ebenfalls wegen Omega-3) Leinöl. Das hält sich allerdings nicht lange und die Omega-3-Säuren sind etwas „kurzkettiger“ als bei Fischöl (was immer das bedeuten mag), aber das Omega-3-Problem schätze ich schon als wichtig ein.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo Wero und Beat,

danke für Eure Antworten. Auf Fett bzw. Pflanzenöle verzichten kann ich bei meinem Untergewicht und den vielen Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sowie Lactose- und Histaminintoleranz sicher nicht.

Meine Nahrung ist sicher auch nicht Omega-6-lastig, da ich weder Milchprodukte (außer Butter), noch Fisch, noch Wurst (nur etwas Frischfleisch: 0-2 mal in der Woche ca. 100 g Lammfleisch), noch irgendwelche Fertigprodukte esse. Da ist's wohl ok, wenn ich zum Dünsten von Gemüse mal etwas (hocherhitzbares) Bio-Sonnenblumenöl nehme, oder nicht? Und in den Salat Olivenöl? Von Leinöl wird mir leider schnell übel, das kann ich nur manchmal und in kleinen Mengen ertragen, Rapsöl kriege ich nicht runter (das schmeckt, als sollte man es lieber als Treibstoff für Autos nehmen, finde ich).

Viele Grüße
Kate
 
Hallo Kate,

natürlich muss man sein Küchenfett „vertragen“ und bei Untergewicht würde ich Fett auch nicht auf die Goldwaage legen. Aber ohne Fisch und ohne Leinöl brauchst Du eine andere Omega-3-Quelle.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo Wero,

nehme Eye Q mit Fisch- und Nachtkerzenöl. Da ist Omega 3 und 6 in einer angeblich besonders guten Mischung drin. Ich nehme das u.a. auf Empfehlung von Beat und wundere mich gerade über seine obige Aussage: Demnach sollte man sich (zumindest als Normal-Zivilisations-Köstler) ja nun nicht gerade Omega 6 noch als Nahrungsergänzung zufügen. - Leinöl nehme ich manchmal auch, zu Pellkartoffeln. Wenn ich die Kartoffeln breit drücke und das Fett gut untermische, ertrage ich es mal in kleinen Mengen. Manchmal jage ich auch Leinsamen durch den Getreideflocker und streue das über's Essen, das macht keine Übelkeit, aber wie hoch da die Omega 3- (und Fett-)Ausbeute ist, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Kate
 
Hallo Kate,

mit Eye Q und ab und zu etwas Leinöl und Leinsamen kannst Du Dich, kalkuliere ich, omega-3-mäßig zurücklehnen.

Viele Grüsse
Wero
 
Die absolut richtige Tabelle gibt es (noch) nicht.

Ich suche auch schon geraume Zeit nach einer solchen Tabelle. Aber selbst wenn es die absolut richtige Tabelle noch nicht gibt, weiss jemand von Euch, wo man die vollständigste findet ?

Am liebsten hätte ich eine Tabelle im Taschenbuchformat – so wie eine Art Einkaufsführer – aber selbst bei Amazon bin ich nicht fündig geworden.

Da der Beitrag fast zwei Jahre alt ist, frage ich mich, ob sich in der Zwischenzeit da etwas getan hat ?

Amy
 
Wie die Zeit vergeht !
Es hat sich nichts getan, Amy.
Ich schlage Dir mal eine klitzekleine
und deshalb sehr praktikable Mini-Tabelle vor.
Es sind keine wirklichen Zitate.

basisch: Rohkost (Obst, Gemüse), Kartoffeln
sauer: alles andere
besonders sauer: Zucker, Fett (häufig „versteckt“)

Nahrungsmittel, die zwar „sauer“ sind, aber trotz dieses Nachteils wertvoll:

Brot (ausser Weissbrot): Ballaststoffe.
Eier, Milchprodukte (ausser Rahmstufe): Eiweiss, Vitamin B12.
Fisch, Leinöl, Rapsöl, Fischöl: Omega-3-Fettsäuren.

Kennst Du in unserem Wiki schon die Artikel ABF und Mischkost ?

Viele Grüsse
Wero
 
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Hallo Amy,

es gibt in der Tat noch keine richtige Tabelle;
allerdings gibt es einige wenige Menschen die die wissenschaftlichen Bücher hierzu richtig lesen können.

Basenbildend bedeutet eigentlich: es müssen körpereigene Basen bereitgestellt werden um Nahrung mit niedrigem pH auszugleichen.
Ich gebe zu das diese Formulierung sehr missverständlich ist, und somit ist es auch nicht verwunderlich das fast alle denselben Fehler machen.

Tatsache ist:
Obst und Milchprodukte sind NICHT Basisch! wie alle behaupten.
Sie sind sogar sehr sauer und es bedarf etliches an Mineralien um dies abzupuffern. Die ganze Natur ist hauptsächlich im sauren Bereich angelegt, auch Gemüse sind schwach sauer. Deshalb sind wir dazu aufgefordert unsere Nahrung basisch zu kochen bevor dies unser Körper machen muss.
Dies funktioniert mit Gewürzen, Kräutern, Milchsaurem, (gutes) Salz, usw.
Kochkurse zu diesem Thema gibt es z.B. bei Jörg Krebber, nahrungistmedizin.de.


liebe Grüße
 
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