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https://www.allgemeinarzt-online.de...en-gehueteten-geheimnisse-der-medizin-2058303... Hochdosierte orale Therapie ist wirksam und gut verträglich
Die Wissenschaftler haben 16 Studien, die in den Jahren von 2010 bis 2018 veröffentlicht wurden, im Hinblick auf die orale und nasale Vitamin B12-Therapie analysiert. Die Teilnehmer waren über 65 Jahre alt. Den Autoren zufolge belegt die aktuelle Auswertung der Studien die Effektivität und Sicherheit der oralen hochdosierten Vitamin B12-Therapie bei älteren Personen. Das gilt einer weiteren Studienanalyse zufolge auch für Patienten mit Resorptionsstörungen.[3]
Wie eine aktuelle Studie von Moleiro und Mitarbeitern darlegt, hat sich selbst nach totaler Gastrektomie die orale Supplementation von Vitamin B12 mit einer Dosierung von 1.000 μg/d bei Teilnehmern als effektiv erwiesen.[4] Die Malabsorption könnte nach Meinung von Andrès und Kollegen ein Grund dafür sein, dass in der klinischen Praxis vielfach immer noch die parenterale Verabreichung erfolgt. Dies zeige, so die Wissenschaftler, dass "die orale Cobalamin-Therapie eines der am besten behüteten Geheimnisse der Medizin" sei. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine orale Vitamin B12-Therapie in einer Dosierung von 1.000 μg/d die Serum-Vitamin B12-Spiegel normalisiert sowie klinische Manifestationen des Mangels behebt — selbst bei Patienten mit Vitamin B12-Mangel, der durch gastrointestinale Störungen bedingt ist.[2] Voraussetzung dafür ist eine hohe Dosierung von 1.000 μg/d (z. B. enthalten in einem Dragee B12 Ankermann®), die durch Diffusionsdruck auch passiv die Aufnahme einer ausreichenden Menge ermöglicht — unabhängig vom Intrinsic Factor. Bei schweren neurologischen Mangelsymptomen empfehlen die Autoren um Andrès initial intramuskuläre Injektionen und anschließend eine hoch dosierte orale Erhaltungstherapie. Letztere muss bei irreversiblen Resorptionsstörungen lebenslang fortgesetzt werden.
Grüsse,
Oregano