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Der Hauptanteil der Ammoniakproduktion entsteht durch den Abbau von Nahrungsporteinen durch Darmbakterien. Ein Teil entsteht durch den physiologischen Abbau von Aminosäuren, Proteinen, Purinen und Pyrimidinen. Ammoniak wird hauptsächlich i
n der Leber über die Harnstoff- und Glutaminsynthese abgebaut, anderer Organe, wie die Niere, können ebenfalls im geringen Umfang Ammoniak über die Glutaminsynthese entfernen.
Bei gestörter Leberfunktion, sei es durch eine Einschränkung bei Leberzirrhose oder durch selten genetische Defekte des Lebermetabolismus, besonders im Harnstoffzyklus, kann die Ammoniakkonzentration steigen. Bei hochdosierter
Chemotherapie (erhöhte Purinumsatz) sowie unter der
Therapie mit Valproinsäure kann es ebenfalls zu einer Erhöhung der Ammoniakkonzentration kommen. Weitere,
erworbene Umstände sind niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten sowie Harnwegsinfekte, Multiples Myelom und das Reye-Syndrom.
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Probentransport und Abnahme:
Siehe hierzu die Informationen auf der Homepage der Zentralen Einrichtung Klinische Chemie (
Probentransport- Klinische Chemie - Universitätsklinikum Ulm).
Schweiß und Tabakrauch enthalten Ammoniak. Beachten bei Probenahme und -bearbeitung.
Das Probenröhrchen muss sofort nach der Probenahme in Eiswasser überführt werden. Maximale Transportzeit 15 Minuten. (Thomas L. Labor und Diagnose 2005; 6. Aufl.: S. 256).
Haltbar zentrifugiert ca. 2 Stunden.
Neben den seltenen genetischen Störungen ist hauptsächlich das Alter als Einflussfaktor zu nennen
Die Ammoniakbildung nach Blutabnahme steigt mit der Erythrozyten- und Thrombozytenzahl sowie der Höhe der γ-GT-Aktivität an (spaltet das Glutamat der Probe in Ammoniak).
Bei Proben mit einer ALT (GPT) Konzentration von mehr als 4000 U/l kann es zu falsch erhöhten Ergebnissen für die Ammoniak Bestimmung kommen.
Die Ammoniakkonzentration in Erythrozyten ist 3-fach höher als im Plasma, eine Hämolyse erhöht daher die gemessene Ammoniak-Konzentration.
Cefoxitin (Handelsname Mefoxitin ) und Intralipid führen in therapeutischen Konzentrationen zu falsch hohen bzw. falsch niedrigen Ammoniakwerten. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Neben den seltenen genetischen Störungen ist hauptsächlich das Alter als Einflussfaktor zu nennen.
Die Blutprobe aus einer ungestauten Vene des nüchternen Patienten entnehmen. Vor der Probenentnahme sollte nicht geraucht werden. Die Probe sofort auf Eiswasser legen und zentrifugieren, möglichst bei 4 °C. Die Bestimmung spätestens 20 bis 30 Minuten nach der Venenpunktion durchführen oder das abgetrennte Plasma sofort einfrieren.
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