Hallo Ihr Alle,
ach, es ist schön, das alles zu lesen!

Danke, dass Ihr Euch hier so rege austauscht! Ich selbst war eine zeitlang beruflich so eingespannt, dass ich dazu überhaupt keine Gelegenheit hatte. Dabei hätte ich gerade hieran besonders viel Spaß gehabt!
Hallo Difi,
oh ja - die Geschichte Deines Sohnes lässt erahnen, dass er wohl - aufgrund dieser "traumatischen"

Erfahrungen keine große Begeisterung für das Theater-Spiel entwickelt haben wird. Nun ja, "begnadete PädagogInnen"

gibt es in allen Metiers, denke ich!
León, was hast du alles gemacht? Also ein echter Gaukler? Für mich kein Schimpfwort, eine Ehre.
Ja, das sehe ich für mich auch so! In den antiken Stadtstaaten war es wohl anders, aber bis zum ausgehenden Mittelalter wurde ja kein großer Unterschied gemacht, zwischen den Spielleuten , Ioculatores (Gauklern), Goliarden (fahrenden Klerikern) und Mimi (Schauspielern). Fahrende waren sie allesamt.
Das was ich gemacht habe entspricht ungefähr dem der mittelalterlichen "fahrenden Künstler" und größetenteil habe ich mich genau in dem Gebiet aufgehalten: der mittelalterlichen Geschichtsdarstellung.
Eine meiner Rollen war die eines sittenstrengen Paters (Chorherren/ Mönch der Prämonstratenser (gewisse christlich orientierte UserInnen dieses Forums hätten ihre große Freude an den Tiraden des Paters gehabt

). Eine andere Rolle war die eines Possenreißers (Possenrieter, hochmittelalterlicher Vorläufer des Hofnarren). Und ein paar andere hatte ich auch noch. In allen Rollen habe ich direkt am und mit dem Publikum gespielt, innerhalb des Rollenrahmens improvisiert und historische Texte rezitiert. - Darüber hinaus habe ich auch ein ganz klein bisschen Kabarett gemacht und andere Formen von Aktionstheater.
Das "Guckkastentheater" hat mich, so wohl als Zuschauer wie auch als Akteur, nie wirklich fasziniert. Wohl aber die alten Formen und dann wieder neuere (bzw. wiederentdeckte) Darstellungspraxen, die auch in die "Kulturtempel" der Städte Einzug gehalten haben.
Als Rezipient interessiert mich der Film mehr als das "traditionelle" Theater.
Was würdet ihr spielen wollen?
Also im Rahmen von Aktions- und Improvisationstheater kann ich mir theoretisch eine ganze Menge vorstellen. Obwohl ich seit etlichen Jahren aus unterschiedlichen Gründen mit der Darstellerei aufgehört habe. Und damit auch nicht mehr anfangen werde. Aber vielleicht werde ich, nach Erreichen des Rentenalters, Mitglied in einer Seniorentheater-Gruppe. Da gibt es ganz tolle Projekte und Gruppen.
Wenn "spinnen" erlaubt ist, möchte ich hier mal einen (unmöglichen

) Traum skizzieren.
Ich würde gerne, in einer (längst fälligen) europäischen Filmproduktion den Faust spielen.
Mir schwebt da ein dreiteiliges Filmprojekt vor, das Faust I. und II. kongenial und weitgehend original realisiert, aber mit heutigen tricktechnischen Mitteln auf die Leinwand bringt. Naben der Titelrollewürde ich gerne am Drehbuch mitarbeiten und wäre auch gerne Produzent, damit ich dem Regisseur ins Handwerk schwatzen könnte!
Kenneth Branagh
Kenneth Branagh ? Wikipedia müsste die Regie führen und Emma Thompson
Emma Thompson ? Wikipedia die Marthe geben. Ach ja, die Rolle des Mephisto müsste selbstverständlich Robert de Niro spielen (man gönnt sich ja sonst nichts

). Für das Vorspiel im Himmel hätte ich gerne Mario Adorf und Helena Bonham - Carter wäre wie geschaffen für die Rolle der "Hexe". Und als Kaiser, in der Tragödie 2. Teil, kann ich mir Dan Akroyd gut vorstellen!
Das war es erst mal von mir zum Thema,
herzliche Grüße von
Leòn
P.S.: wie es in der Hymne auf das "unsterbliche" Theater heißt:
"Ob wir nun Theater spielen, mit Niveau,
in Idaho oder Gott weiß wo,
oder mit Hallo in einer Broadway-Show -
Showbusiness 'st so!"