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Begünstigen Antibiotika Allergien?
Hinweis durch Mäuseexperiment von Mikrobiologen der Universität Michigan
New Orleans / Wien (w.j.) - Die Einnahme von Antibiotika begünstigt möglicherweise das Auftreten von Allergien. Mikrobiologen der Universität Michigan weisen auf diesen Zusammenhang hin, der durch einen Versuch mit Mäusen verdeutlicht wurde. Die Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse bei der 104. Generalversammlung der American Society for Microbiology, die von 23. bis 27. Mai 2004 in New Orleans stattfand.
"In den vergangenen vier Jahrzehnten gab es einen explosiven Anstieg von Allergien und Asthma in der westlichen Welt, der mit der weitverbreiteten Verwendung von Antibiotika korreliert, welche Veränderungen in der Mikroflora des Magen-Darm-Bereichs bewirkt," so Mairi Noverr, einer der an der Studie beteiligten Forscher. "Wir nehmen an, dass die Verbindung zwischen der Einnahme von Antibiotika und der aus dem Gleichgewicht geratenen Abwehrkraft der Lunge durch die Veränderungen in der bakteriellen und fungalen Mikroflora des Magen-Darm-Bereiches entsteht, die der oftmalige Gebrauch von Antibiotika auslöst."
Antibiotika zerstören die bakterielle Mikroflora des Darms. Bevor diese wiederaufgebaut ist, können sich dort Pilze ansiedeln, was überschießende Reaktionen des Immunsystems zur Folge haben kann.
Garry Huffnagle, Mitglied der Forschergruppe der Universität Michigan, weist auf die Zusammenhänge zwischen Darmflora und den T-Zellen des Immunsystems hin, den das Mäuse-Experiment verdeutlichen soll. Werden Allergene verschluckt, verhindern die Pilze im Darm die Produktion regulärer T-Zellen zur Abwehr. Die T-Zellen in der Lunge werden auf die Allergene sensibilisiert. Das Ergebnis ist eine hyperaktive Immunantwort, die allergische Symptome oder Asthma produzieren kann.
Bei dem Experiment wurden Mäuse fünf Tage lang mit Antibiotika behandelt. Danach wurden sie mit Candida-Hefen infisziert, was einen Wiederaufbau der normalen Darmflora verhinderte. Schließlich wurden die Mäuse den Sporen eines Schimmelpilzes ausgesetzt und die Reaktion des Immunsystems untersucht.
Verglichen mit einer Gruppe von Tieren, die keine Antibiotika erhalten haben, soll es bei der infiszierten Gruppe zu einer verstärkten pulmonalen Hypersensibilisierung auf den Pilz gekommen sein.
Offen ist. ob die Entstehung einer Allergie durch Beseitigung von Candida im Darm verhindert werden kann. Es wird spekuliert, dass die Ernährung einen maßgeblichen Einfluss haben könnte. Huffnagle glaubt, dass die Mittelmeerkost mit ihren hohen Anteilen an Polyphenolen die Ausbreitung von Candida im Darm und damit möglicherweise auch von Allergien verhindern kann. Die kohlehydratreiche Kost der Industrieländer begünstige die Besiedlung mit Candida.
Weitere Informationen:
American Society for Microbiology www.asm.org/
Hinweis durch Mäuseexperiment von Mikrobiologen der Universität Michigan
New Orleans / Wien (w.j.) - Die Einnahme von Antibiotika begünstigt möglicherweise das Auftreten von Allergien. Mikrobiologen der Universität Michigan weisen auf diesen Zusammenhang hin, der durch einen Versuch mit Mäusen verdeutlicht wurde. Die Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse bei der 104. Generalversammlung der American Society for Microbiology, die von 23. bis 27. Mai 2004 in New Orleans stattfand.
"In den vergangenen vier Jahrzehnten gab es einen explosiven Anstieg von Allergien und Asthma in der westlichen Welt, der mit der weitverbreiteten Verwendung von Antibiotika korreliert, welche Veränderungen in der Mikroflora des Magen-Darm-Bereichs bewirkt," so Mairi Noverr, einer der an der Studie beteiligten Forscher. "Wir nehmen an, dass die Verbindung zwischen der Einnahme von Antibiotika und der aus dem Gleichgewicht geratenen Abwehrkraft der Lunge durch die Veränderungen in der bakteriellen und fungalen Mikroflora des Magen-Darm-Bereiches entsteht, die der oftmalige Gebrauch von Antibiotika auslöst."
Antibiotika zerstören die bakterielle Mikroflora des Darms. Bevor diese wiederaufgebaut ist, können sich dort Pilze ansiedeln, was überschießende Reaktionen des Immunsystems zur Folge haben kann.
Garry Huffnagle, Mitglied der Forschergruppe der Universität Michigan, weist auf die Zusammenhänge zwischen Darmflora und den T-Zellen des Immunsystems hin, den das Mäuse-Experiment verdeutlichen soll. Werden Allergene verschluckt, verhindern die Pilze im Darm die Produktion regulärer T-Zellen zur Abwehr. Die T-Zellen in der Lunge werden auf die Allergene sensibilisiert. Das Ergebnis ist eine hyperaktive Immunantwort, die allergische Symptome oder Asthma produzieren kann.
Bei dem Experiment wurden Mäuse fünf Tage lang mit Antibiotika behandelt. Danach wurden sie mit Candida-Hefen infisziert, was einen Wiederaufbau der normalen Darmflora verhinderte. Schließlich wurden die Mäuse den Sporen eines Schimmelpilzes ausgesetzt und die Reaktion des Immunsystems untersucht.
Verglichen mit einer Gruppe von Tieren, die keine Antibiotika erhalten haben, soll es bei der infiszierten Gruppe zu einer verstärkten pulmonalen Hypersensibilisierung auf den Pilz gekommen sein.
Offen ist. ob die Entstehung einer Allergie durch Beseitigung von Candida im Darm verhindert werden kann. Es wird spekuliert, dass die Ernährung einen maßgeblichen Einfluss haben könnte. Huffnagle glaubt, dass die Mittelmeerkost mit ihren hohen Anteilen an Polyphenolen die Ausbreitung von Candida im Darm und damit möglicherweise auch von Allergien verhindern kann. Die kohlehydratreiche Kost der Industrieländer begünstige die Besiedlung mit Candida.
Weitere Informationen:
American Society for Microbiology www.asm.org/