Nebenwirkungen:Bei einer therapeutischen Verwendung können in erster Linie Nebenwirkungen des Magen-Darm-Trakts auftreten. Dazu zählen insbesondere Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Seltener treten Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Palpitation auf. Die Rate peripherer Nebenwirkungen ist bei gleichzeitiger Gabe eines peripheren Decarboxylasehemmers geringer.[5]
Darüber hinaus besteht theoretisch die Möglichkeit, dass L-5-Hydroxytryptophan bei einer Daueranwendung Langzeitschäden verursachen kann, wie sie sonst bei Serotonin produzierenden Tumoren, wie dem Karzinoid zu beobachten sind. Typische dabei auftretende Schäden sind Endokard-Fibrosen des rechten Herzens, die zu Herzinsuffizienz, Trikuspidalinsuffizienz und Pulmonalstenose (letztere Zwei beides Formen von Herzklappenschäden) führen können.[6]
Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre konnte das Auftreten eines Eosinophilie-Myalgie-Syndroms (EMS) im Zusammenhang mit der Einnahme der Serotonin-Prodrugs L-5-Hydroxytryptophan und insbesondere L-Tryptophan beobachtet werden. Diese gefährliche und möglicherweise tödliche Erkrankung, die mit starken Muskelschmerzen, schweren, Sklerodermie-ähnlichen Hautveränderungen und anderen zum Teil irreversiblen Organerkrankungen einhergeht, war auch der Grund für eine zumindest zwischenzeitliche Marktrücknahme von L-Tryptophan und L-5-Hydroxytryptophan als Arzneimittel. Als Ursache konnte später eine Verunreinigung mit dem Neurotoxin Tryptophan-4,5-dion sowohl in L-Tryptophan- als auch, wenngleich in geringerem Ausmaß, in L-5-Hydroxytryptophanpräparaten identifiziert werden.[4]