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Einleitung
Die Familie der Enterokokken umfasst mehrere Bakterienarten und gehört in die Gruppe der Milchsäurebakterien, die insgesamt zu den Streptokokken (Enterokokken = Gruppe D) zählt. Enterokokken sind Bestandteil der normalen Darmflora des Menschen und haben ursprünglich keine krank machenden Eigenschaften. Einige entwickelten jedoch stark zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika und bilden nosokomiale Keime (Krankenhauskeime). Diese infizieren vorzugsweise Menschen mit schwachem Immunsystem. Kommt es zu einer Fehlbesiedlung, ist diese dann schwer zu bekämpfen. In den USA ist ein Gen-Transfer von Enterococcus auf Staphylococcus aureus MRSA mehrfach beobachtet worden. VRE ist als pathogener Krankenhauskeim stark auf dem Vormarsch und erreicht fast die gleiche Bedeutung wie MRSA und ESBL.
Die wichtigsten Enterekokken sind
- Enterococcus faecalis (äußerst häufig)
- Enterococcus faecium (häufig)
- Enterococcus gallinarum
die ohne Resistenzen zur normalen Darmflora gehören. Eine Besiedlung dann hat keinen Krankheitswert. Erst wenn ein Antibiotikum verabreicht wurde und sich dadurch Resistenzen entwickelten oder man durch resistente Stämme infiziert wird, kann zB E. faecium sehr schnell zum „Problemkeim“ für den Patienten werden.
Vorkommen
Enterokokken kommen in der Umwelt, Tier, Mensch aber auch in Lebensmitteln wie Käse, Geflügel- und Schweinefleisch, Rohwurst und probiotischen Lebensmitteln vor. Diese sind in der Regel nicht entartet, haben somit keine pathogene Wirkung.
Symptome
Häufig im Darm (Stuhl) und am Rektum ohne Krankheitszeichen. Es können aber auch lokale Infekte mit VRE entstehen, deren Behandlung schwierig ist und zu den nosokomialen Infekten zählen. Das sind Harnwegsinfekte (Zystitiden), Vaginalinfektionen, Weichteilinfektion, Infektionen des Mundraumes, Wundinfektionen mit Wundheilungsstörungen, Herzinnenhautentzündung und Infektionen der Atemwege bis hin zur Pneunomie. Schwer verlaufende VRE kann eine Sepsis auslösen.
Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und hängen ausschließlich vom Ort und Schwere der Infektion ab.
Ursachen
Schmier- und Kontaktübertragung von Mensch zu Mensch und unbelebte Flächen/Gegenstände. Die Hauptübertagungsquelle sind die Hände. Ob eine direkte Übertragung Tier/Mensch möglich ist, wurde noch nicht überprüft ist jedoch wahrscheinlich. Der Erreger kann zumindest über Fäkalien und Abwasser sowie Fleischprodukte und Pflanzen durch Schmierübertragung an Menschen gelangen. Durch Antibiotikaeinsatz als Leistungsförderer, Prophylaxe und Therapie in der Massentierhaltung wird die Verbreitung stark gefördert. Enterokokken sind sehr widerstandsfähig und VRE gehört wie MRSA , ORSA und ESBL zu den häufigsten nosokomialen Infektionen mit stark steigender Tendenz. Im Jahr 2008 war MRSA, gefolgt von ESBL und ORSA die häufigste nosokomiale Infektion. Ab 2009 lag (besonders im Berliner Raum) ESBL schon vor MRSA/VRE und überholte auch ORSA.
Diagnostik
Ob eine VRE-Infektion vorliegt, kann nur durch ein Screening mit Antibiogramm ermittelt werden.
Therapie
Welche Therapie Erfolg verspricht ist ebenfalls vom Ort und der schwere der Infektion abhängig. Ist VRE diagnostiziert, muß ein Antibiogramm Aufschluß darüber geben, auf welchen Wirkstoff der Erreger empfindlich reagiert und ob die Infektionsquelle erreicht werden kann.
Risikofaktoren
Schwaches Immunsystem, vorangehende intravenöse Antibiotika-Therapie, venöse Katheter, Tumore, Neuropenie (wenig weiße Blutkörperchen), Leukämie aber auch die Dauer der Hospitalisierung (besonders auf der Intensivstation) kann ein hoher Risikofaktor sein. Patienten mit Immunschwäche haben bei einer VRE-Infektion eine deutlich erhöhte Mortalitätsrate. Deshalb sind onkologisch behandelte Patienten (Krebs) und pflegebedürftige Senioren eine Risikogruppe.
Verhalten/Hygiene/Recht
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Wiki MRSA , da viele Parallelen zwischen den nosokomialen Infektionen bestehen und die dort getroffenen Aussagen auch für VRE gelten.
Siehe auch
Relevante Wiki-Artikel
Wiki-Links
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