Zöliakie, Glutensensitivität oder "Reizdarm"?

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Meine Frau hat seit ca. 3 Jahren Probleme beim Essen von glutenhaltigen Lebensmitteln, zumindest ist das unser Verdacht. Wenn sie auf glutenfreie Lebensmittel umschwenkt, sind die Symptome weitestgehend weg.

Sie hat ein Völlegefühl, Verstopfung, sehr festen, meinst mit weißem Schleim überzogenen Stuhl (dann riecht dieser auch "komisch") und wahrscheinlich einen Eisenmangel, zumindest sehr niedrige Eisenwerte. Manchmal hat sich auch durchfall.

Diagnostiziert ist eine Laktoseunverträglichkeit und eine HIT (Dao-Mangel). Die Blutergebnisse für Weizen und Gluten-AK waren unauffällig, jedoch hatte sie eine Zeit lang nur 1-2 mal Gluten die WOche gegessen. Jetzt quält sie sich für eine bevorstehene Magen-/Darmspiegelung mit Gluten, damit die Zotten ggfs. dann bei der Biopsie verändert sind.

Können die starken Symptome, auch der weiße Schleim und ggfs. die niedrigen Eisenwerte mit einer Glutensensitivität zusammenhängen? Eine das Immunsystem betreffende Zöliakie wollen wir natürlich nicht, würde aber bspw. das Eisenproblem erklären. In der Famlie ersten und zweiten Grades sind keine Lebensmittelunverträglichkeiten bekannt - dritten Grades dann Pollen/Gräser oder mal eine leichte Art der Fructose.

Danke euch.
 
Hallo der klausi,

es ist möglich, daß Deine Frau eine Glutensensitivität entwickelt hat mit sämtlichen Symptomen, die Du aufzählst.
Wann findet denn die Darmspiegelung statt?
Wenn es Deiner Frau ohne Gluten gut geht, scheint mir das ein eindeutiger Hinweis, auch wenn die Diagnose so nicht steht ...

... Ergibt die Anamnese einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Glutenaufnahme und Beschwerden, sind im ersten Schritt andere glutenassoziierte Erkrankungen, wie die Zöliakie und Weizenallergie auszuschließen.
...
Sind weder eine Zöliakie noch eine Weizenallergie für die Beschwerden verantwortlich zu machen, kann im weiteren Verlauf eine Eliminationsdiät für Gluten oder Weizenprodukte durchgeführt werden. Sind die Beschwerden danach eindeutig und anhaltend rückläufig, deutet dies das Vorliegen einer NCGS an. Untermauert werden kann diese Annahme, wenn unter erneuter Gluten/Weizenexposition die Symptome wiederkehren. ...

Grüsse,
Oregano
 
Hi Oregano,

sie hat in 14 Tagen die ÖGD-/Koloskopie. Aber auch Fruktose/Sorbit Tests in der gleichen Woche. Wobei sie die Probleme aber eher nach Gluten bekommt.

Diese Vielzahl von Problemen (auch die Farbe vom Schleim) in Verbindung mit dem Eisenmangel war unseres Empfindens nach zu stark für eine NCGSensitivität. wir werden es aber ausprobieren. Mit ner Sensitivität ist mal „sündigen“ nicht schlimm und sie muss nicht auf Croissant und co vollständig verzichten (gluten-free alternativen vin Schärr und co. sind leider nicht vergleichbar).

Grüße
Klausi
 
Hallo derklausi,

auf solche Unverträglichkeiten könnte man wirklich gut verzichten :rolleyes: !
Ich wünsche Euch, daß Ihr bald besser durchblickt und die Tests eindeutige Ergebnisse bringen .

Bitte berichte doch weiter .

Grüsse,
Oregano
 
Hallo !
Immer wieder auftauchende Mängel speziell bei Eisen Folsäure und B12 sind zwar typisch für eine Zöliakie.
Ich habe auch eine Spiegelung hinter mir, die Darmzotten wurden eingefärbt und auf eine Autoimmunreaktion geprüft, - nichts.
Dennoch hatte ich diese Mängel immer wieder und reagiere enorm auf Gluten. Bei manchen Menschen geht das durch die Blut-Hirn Schranke und sie werden unausstehlich. So auch bei mir.
Doch offiziell bin ich gesund,.... :oops:
Ich habe es nicht mehr ertragen, das zu essen und nun wartet man ja lange auf einen Facharzttermin. Ich habe eine Woche vor der Untersuchung also Gluten schon deutlich reduziert. Kann aber dennoch keine Zöliakie haben, da die Reduktion für eine unzureichende Diagnostik 6 Wochen vorher mindestens erfolgt sein muss. Das ist abgesichert durch 2 Ärzte und meine Ernährungsberaterin.
Ärgerlich ist halt dass ich nichts habe, nichts auf dem Papier und auch bei Krankenhausaufenthalten in Erklärungsnot gerate, dass ich teure Kost in Anspruch nehmen muss....also alles nicht so einfach.
Aber es gibt eine genetische Disposition, die man haben muss, sonst kann man gar keine Zöliakie entwickeln. Und ob und wie man da rankommt, da bin ich auch überfragt und was das kosten würde.
Das fände ich viel interessanter als eine schnöde Darmspiegelung.
Es sei alles völlig intakt bei mir, Schleimhäute, null Auffälligkeiten. Ich bin da rausmarschiert, als sei ich gerade zur Kur gewesen. Nichts.
Aber ich kann es nicht essen.

Ich denk durch Dauerdurchfälle gehen eben viele Stoffe auch verloren und/oder können nicht mehr richtig aufgenommen werden.
Man kann sich nur selbst ernst nehmen und auf den Körper hören.

Alles Gute für euch !
 
Aber es gibt eine genetische Disposition, die man haben muss, sonst kann man gar keine Zöliakie entwickeln. Und ob und wie man da rankommt, da bin ich auch überfragt und was das kosten würde.
Da kannst Du bei Dr. Schnakenbergs Labor IPGD nachfragen. Sie haben dort gute Selbstzahlerpreise, aber man kann das auch als Kassenleistung bekommen, es muss halt ein Arzt die Indikation dafür sehen. Bei mir ist die Disposition da, was natürlich so herum nichts beweist.

(ÖGD mit Duodenumbiopsie hatte ich, hatte aber vorher Monate glutenfrei gelebt und nach ärztlicher Anweisung nur 4 Wochen Glutenlast vor der Untersuchung. Zweifle, ob das reichte, bekam auch trotz negativem Ergebnis die Empfehlung, glutenfrei zu essen, wenn es mir damit besser geht, mache das nun seit >20 Jahren, so dass keine aussagekräftige Standarduntersuchung mehr möglich ist. Auch daher der Gentest, denn wäre er negativ gewesen, würde ich es evtl. nicht ganz so ultra-streng sehen mit der Glutenfreiheit. Ob die Empfehlung des Arztes mir z.B. im KH helfen würde, keine Ahnung... da sollte ich eh besser nicht landen in punkto Ernährung.)

Gruß
Kate
 
Hi Kate !
Danke für den Tipp.
Ich werde leider noch zweimal ins Krankenhaus müssen....da graut es mir schon vor. Ich werde kein Gluten essen. Irgendwie müssen die das dann begreifen.

Liebe Grüße
 
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