Wie ist Eure Einschätzung zu dem Osteoporosemittel Romosozumab / Evenity?

Auf Deine Frage bzgl. der Hautbiopsie: Im Alter von 11 Jahren war ich zur Desensibilisierung bei der Hautärztin wegen heftigster allergischer Reaktionen, als plötzlich ein muttermalähnlicher Fleck am Rücken täglich juckte und immer größer wurde. Ich dachte, dass es ein Leberfleck wäre, aber es war ein Mastozytom, also nichts bösartiges. Damals veranlasste die Dermatologin auch gleich die Genuntersuchung.

Wenn ich Mastozytom bei Google eingebe, erscheint dies im Zusammenhang einer Mastozytose (1.Link) und bei Mastozytose ist wiederum ein Zusammenhang mit Osteoporose bekannt; insbesondere Frakturen der Wirbel.
Vielleicht meinte das damals die Ärztin, aber Du kannst es viel besser beurteilen, liebe isthaltso.



Liebe Giselgolf, ich muss das erstmal verdauen und brauche einen guten Berater. 3 Jahre kommt mir etwas wenig vor.
Vor einiger Zeit traf ich zufällig eine fitte, ältere Dame und wir kamen ins Gespräch.
Sie erzählte, dass sie bald an die 90 Jahre geht (sie sah sehr jung aus) und dass ihr Fit sein wohl an ihrer (wegen Osteopenie) HRT liegt, die sie sofort in den Wechseljahren bekommen hat und bis dato diese Hormone immer noch nimmt.
 
Hallo liebe Giselgolf,

Danke für Deine Überlegung. Ja, höchste Priorität ist, dass diese fortlaufenden Wirbelbrüche aufhören. Hoffe sehr, dass ich Romosozumab vertrage. Meine Befürchtungen sind, dass nach dem Jahr zwar meine Wirbel stabil sind, ich aber sonst nur noch ein „Scherbenhaufen“ bin. Bis jetzt konnte ich all meine gesundheitlichen Beschwerden irgendwie „jonglieren“, auch wenn die Lebensqualität von Jahr zu Jahr immer weniger wurde.

Aber wenn ich Rosozumab nicht vertrage, dann kann ich ja die Therapie jederzeit abbrechen. Nach einem Jahr muss ich so oder so Bisphosphonate nehmen müssen, um die Knochendichte so zu behalten, wie sie dann ist.

So wirklich wohl ist mir bei der Geschichte nicht, aber ich weiß leider keine Alternative. Ich werde die Ärztin noch auf eine Hormontherapie ansprechen, das wäre noch eine Option.
Deinen Tipp mit dem Vitamin K2 wende ich schon an. 😊 Danke!
 
bei Mastozytose ist wiederum ein Zusammenhang mit Osteoporose bekannt; insbesondere Frakturen der Wirbel.

Danke Kayen für den Link. Ja, ich hab bei mir die starke Vermutung in Richtung Mastozytose. Die Mastzellen spielen bei vielen meiner Erkrankungen eine Rolle und sind wohl auch die Trigger für die überaktiven Osteoklasten.

Ganz zu Beginn meiner Wirbelbruch-Serie habe ich mich gleich auf ein Anti-Histamin-Programm gestürzt, da ich die Vermutung hatte, dass Mastzellen meine Knochen zerstören. Das war sicher nicht verkehrt. Ich hatte mir nur mehr davon erwartet und dies deswegen im letzten halben Jahr Stück für Stück vernachlässigt… Aber das werde ich wieder mehr in den Fokus nehmen.
Alles Gute für Dich liebe Kayen! Ich hoffe, dass Du einen guten Berater und Du die Informationen findest, die Du zur Entscheidung benötigst!
 
Bin wieder ein Puzzlestückchen weiter - es gibt ein interessantes Interview, in dem auch über Romosozumab gesprochen wird:
Interview mit Dr. Dietmar Daichendt über Bisphosphonate und Antikörper

Dr. Daichendt erwähnt hier sichtlich das Antikörper-Mittel Romosozumab, dessen Anwendung nur auf 1 Jahr beschränkt ist. Tja, es fehlen hier einfach noch die Erfahrungen...
Das Positive ist, dass eine Antikörper-Behandlung nicht in den Knochen eingelagert wird, so wie es bei Bisphosphonate der Fall ist. Der Knochenstoffwechsel bleibt anscheinend weiterhin erhalten. Es wird hier als Antikörper-Impfung bezeichnet.
Ich vermute, dass das andere Antikörper-Mittel von dem er sprach, das nur alle 6 Monate gegeben wird, Prolia (Denosumab) ist.

Den Vorteil den ich momentan bei Prolia im Vergleich zu Romosozumab sehe ist, dass Prolia in größeren Abständen und länger gegeben werden kann.
 
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Erfahrungsberichte zu Romosozumab:
Erfahrungen zu Romosozumab

Leider wird nicht nur bei den Bisphosphonaten, sondern auch bei Romosozumab Kiefernekrose als Nebenwirkung auf dem Beipackzettel angegeben.
Anscheinend gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen um eine Kiefernekrose zu verhindern, außer dem regelmäßigen Gang zum Zahnarzt und dem sofortigen Absetzen der Medikamente.
 
Diese PDF (s.u.) fand ich zu Romozumab (Wirkungsweise, Nebenwirkungen). Ich finde, die Infos sind sehr aufschlussreich...Auch in dieser PDF ist von Kiefernekrose als mögliche Nebenwirkung die Rede. Aber auch die anderen Nebenwirkungen können möglicherweise, so denke ich, eine Gegenindikation bei einer diagnostiezierten Mastozytose sein. Ich kann deshalb Deine Zweifel gut verstehen....

EVENITY, INN-romosozumab

Romosozumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper (IgG2), der Sklerostin bindet und hemmt und somit aufgrund der Aktivierung von Saumzellen (bone lining cells), der gesteigerten Knochenmatrixproduktion durch Osteoblasten und Rekrutierung von Osteoprogenitorzellen den Knochenaufbau stärkt.

Hypokalzämie
Bei Patienten, die Romosozumab erhielten, wurde transiente Hypokalzämie beobachtet. Vor Beginn der Therapie mit Romosozumab sollte die Hypokalzämie behandelt werden, und die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome einer Hypokalzämie überwacht werden. Bei Verdacht auf Hypokalzämie eines Patienten während der Behandlung (siehe Abschnitt 4.8) sollte der Kalziumspiegel gemessen werden. Die Patienten sollten ausreichend Kalzium und Vitamin D
einnehmen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Überempfindlichkeit
In klinischen Studien traten in der Romosozumab-Gruppe klinisch relevante
Überempfindlichkeitsreaktionen auf, darunter Angioödem, Erythema multiforme und Urtikaria. Wenn eine anaphylaktische oder andere klinisch relevante allergische Reaktion auftritt, muss eine geeignete Therapie eingeleitet und die Anwendung von Romosozumab eingestellt werden (siehe Abschnitte 4.3
und 4.8).

Osteonekrose des Kiefers
Osteonekrose des Kiefers (osteonecrosis of the jaw, ONJ) wurde bei Patienten, die Romosozumab erhielten, selten berichtet. Die folgenden Risikofaktoren sollten bei der Bewertung des Risikos eines Patienten für die Entwicklung von ONJ berücksichtigt werden:....

Sowohl Bisphosphonate (besonders Zolendronat intravenös), aber auch dieses Medikament soll, das las ich neulich (wo, weiß ich leider nicht mehr) für eine Entkopplung der Aktivität der Osteoklasten von der der Osteoblasten sorgen. Diese Entkopplung soll der Grund dafür sein, dass es nach Zahn-Ops, aber auch ohne diese bei einigen Patienten zu Kiefernekrosen kommt.

Die tab. Auflistung der Nebenwirkungen auf Seite 6 ist besonders aufschlussreich. Leider kriege ich die Tabelle nicht hier reinkopiert. Aber es stehen dort nach Systemorganklassen geordnet (Erklärung im Text) und Häufigkeit folgende Nebenwirkungen:

Nasopharyngitis (sehr häufig), Sinusitis (häufig), Überempfindlichkeit (häufig), Ausschlag (häufig), Dermatitis (häufig), Urtikaria, Angioödem, Erythema multiforme und noch vieles mehr. Außerdem Muskelkrämpfe..:(

Vielleicht ist dann eine HRT in Deinem Fall möglicherweise doch noch eine bessere Alternative. Ich hab keine Ahnung, aber, wenn man das so liest...Schliesslich möchte man hinterher nicht mehr Probleme als vorher haben. Das ist wirklich alles andere als einfach für Dich, sich da für was Richtiges zu entscheiden.

Mir ist jetzt auch erst klargeworden, dass das Problem bei Dir die Mastozytose ist. Da will man wohl den Teufel mit Belzebub austreiben, sorry..
 
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Giselgolf, Danke für die Zusammenfassung der Nebenwirkungen und dem Link.

Ja, so ist es: Da ich seit Jahrzehnten mit den verschiedensten chronischen Erkrankungen stets am Jonglieren bin, habe ich sehr große Bedenken, dass ein Medikament dieser Art meinen Körper komplett aus der Bahn wirft.

Ich bin selbst gespannt, welchen Weg ich einschlagen werde.
Wenn man mir eine sinnvolle Alternative anbieten würde, würde ich diese höchst wahrscheinlich nehmen.
 
Durch die Wirbelbrüche war ich teilweise komplett bettlägerig, ich kam wegen der Schmerzen plus Krampfanfällen gar nicht mehr aus dem Bett. Diese einschießenden Muskelkontraktionen lösten wiederum neue Wirbelbrüche aus. Die regelmäßige Einnahme von Pregabalin verhindert nun größtenteils die Krampfanfälle, mildert meine Nervenschmerzen und ich bin nicht mehr so steif, so dass ich eher aus dem Bett komme.
Allerdings frage ich mich auch, ob Pregabalin meinen Knochenstoffwechsel stören könnte.

Interessant, Pregabalin ist also ein Calciumkanalblocker bzw. -Antagonist. Calciumkanalblocker werden meines Wissens vor allem Patienten nach erfolgten Infarkt verordnet. Norvask ist so ein Medikament.

Aber es gibt ganz unterschiedliche Calciumkanalblocker mit ganz unterschiedlichen Calciumrezeptoren und unterschiedlicher Funktion in den Membranen der Zellen.

Vielleicht kennt man noch nicht mal alle. Deshalb, so vermute ich, kann man den einen Calciumkanalblocker (wie z.B. Pregabalin) auch nicht durch einen anderen mit weniger Suchtcharakter (wie z.B. Norvask) austauschen. Aber ich weiß es nicht. Gut, dass Dir das Pregabalin so enorm hilft und Dir ein "normales" Leben ohne Bettlägerigkeit ermöglicht.

Calcium wirkt excitatorisch bzw. anregend und ist genauso wie das NO-Gas ein Signalgeber im Körper. Bei Mastozytose soll sich zuviel Calcium in der Zelle befinden. Dasselbe las ich, soll auch bei Osteoporose der Fall sein.

Seltsamerweise vertrage ich keine Lebensmittel mehr, die nennenswerte Mengen an Calcium enthalten. Jedenfalls ist das mein Eindruck, obwohl natürlich zuviel Histamin und/oder zuviel Laktobakterien auch als Ursache in Frage kommen. Aber außer calciumreichen Lebensmitteln vertrage ich auch so gut wie keine NEMs (bis auf Vitamin K2).

Die NEMs wirken bei mir alle so anregend, dass ich nach Einnahme meinen Nachtschlaf knicken kann. Auf jeden Fall ist bei mir die Calcium-Homöostase gestört und, so nehme ich an, bei Dir und vielleicht vielen anderen auch, wer weiß.

Ich habe zu Mastozytose im Netz recherchiert. Leider ist diese Krankheit incl.
mir noch nicht allzu vielen bekannt. Die Erkenntnisse der Medizin und med. Forschung sind noch nicht allzu weit fortgeschritten, so mein Eindruck.

Außerdem gibt es Mastozytose in unterschiedlichen Ausprägungen von kaum bemerkbar/harmlos bis zu recht ausgeprägt. Das macht die Einordnung nicht gerade einfach. Ich las von einem Kit..., das offensichtlich das einzige Tool ist, um eine genetische Veranlagung für Mastozytose festzustellen. Vielleicht gibt es noch mehr, aber diesen Satz fand ich bei meiner Suche.

Mit der Tryptase ist das offensichtlich auch nicht einfach, da es möglicherweise nur bei sek. Mastozytose vorkommt. Diese Schlußfolgerung ziehe ich aus einem Artikel (s.u.), in dem entsprechendes stand. Bei primärer (wenn es schon in der Jugend oder als Säugling festgestellt wird), so wie bei Dir, muss es sich, so nehme ich an, dann wohl um eine primäre Mastozytose. Aber im Laufe der Jahre kann sich eine Mastozytose auch deutlich ändern, so dass dann eigentlich eine regelmässige Überprüfung/Kontrolle (vielleicht alle 1 oder 3 Jahre) stattfinden müsste...

Mastozytose ist wenig berechenbar. Phasen mit starker Aktivität können mit ruhigen Phasen abwechseln... Da so wenig über Mastozytose bekannt ist, macht es einem/mir auch irgendwie Angst. Weiß man irgenwann mal mehr über die Zusammenhänge, wird man wahrscheinlich auch weniger Ängste vor dieser Krankheit entwickeln. Und vielleicht stellt sich dann auch heraus, dass sehr viele Menschen an zuviel Mastzellen leiden, nur nicht jeder in einer stärkeren Ausprägung.

Für mich ist es auch so eine Art Immunschwäche. So sollen/können die Mastzellen Stoffe, vor allem entzündungsfördernde Zytokinine, aussenden, die das Wachstum der Osteoklasten fördern. Aber es ist auch umgekehrt möglich, dass sie das Wachstum der Osteoblasten fördern und zu einer Osteosklerose führen.

Auch periphere Nervenschmerzen (Taubheit, Kribbeln..) sollen/können mit der Dysregulation von Mastzellen bzw. zuviel Mastzellen zusammenhängen.

Bei der Suche nach einem geeigneten Mittel zur Stabilisierung Deiner, wahrscheinlich durch zu viel Mastzellen ausgelösten Osteoporose, solltest Du deshalb vor allem nach Erfahrungsberichten von Mastozytose-Patienten mit Osteoporose suchen.

Aber das hast Du ja auch schon, denke ich. Aber auch alle anderen Maßnahmen, die die Mastzellen unterdrücken, wären natürlich vorteilhaft (so man sie denn verträgt).

Von den Erfahrungen von Mastozytose-Patienten mit einer HRT habe ich bislang noch nicht gelesen, was aber nicht ausschliesst, dass es solche Erfahrungen gibt.

Bei mir fingen Unverträglichkeitsreaktionen an, als ich in der Menopause war. Sie begannen mit Hefe im Brot und mit Reaktionen auf Histamin. Wahrscheinlich war das zu geringe Östrogen die Ursache...Eine HRT könnte deshalb vielleicht auch eine Alternative sein, wenn man an Mastozytose incl. Osteoporose leidet.

Wahrscheinlich kennst Du einiges oder alles, was ich mir über Mastozytose zusammengesucht habe...Hier die Links:

Apotheken-umschau/Pregabalin
https://www.apotheken-umschau.de/me...sche-anfaelle-so-wirkt-pregabalin-899097.html

gelbe Liste und Pregabalin
https://www.gelbe-liste.de/wirkstof...rm,manchmal als Rauschmittel missbraucht wird.

system. Mastozytose und Osteoporose (Vorsicht, ist auch erschreckend)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10337288/

hier u.a. was zu MCAD
https://accurateclinic.com/accurate-education-mast-cell-activation-disease-mcad/
 
Liebe Giselgolf,

vielen, vielen Dank!
Du hast wieder so viele interessante Hintergründe und Überlegungen zusammengetragen, die so hilfreich sind!
Auf jeden Fall ist bei mir die Calcium-Homöostase gestört und, so nehme ich an, bei Dir und vielleicht vielen anderen auch, wer weiß.

Ja, genau! Ich verstehe zwar noch nicht die Calcium-Homöostase, aber damit will ich mich demnächst noch beschäftigen, denn vielleicht sollte ich hierauf einfach noch mehr meine Aufmerksamkeit richten.

Interessant ist, dass Du erwähnst, dass sich bei Mastozytose zuviel Calcium in der Zelle befindet. Ich habe mir das immer anders herum vorgestellt, dass zu wenig Calcium in der Zelle wäre.
Aber das wäre ja dann auch eine mögliche Erklärung von der Hyperaktivität meiner Osteoklasten.

Also ich stell mir das jetzt so vor: Es ist zuviel Calcium in der Zelle und die Osteoklasten, die "Saubermacher" in den Knochenzellen schreien: Alles raus hier! Sie sind als Saubermacher so sehr beschäftigt, dass sie als Putzkolone einfach alles rausreißen - auch die Bodenbeläge, Vorhänge, den Putz von den Wänden, usw... Und die "Wohnungseinrichter" - die Osteoblasten sind viel zu schwach um dem entgegenzuwirken und das schnell genug wieder einzurichten. Sobald sie etwas in die Wohnung reingeschafft haben, haben die Osteoklasten schon wieder zuviel raus geschafft und so wird die Bausubstanz (Knochensubstanz) immer weniger und weniger.

Wenn man jetzt durch ein Medikament, wie Romosozumab, die Osteoklasten fesselt und knebelt, dann können die übereifrigen Saubermacher nichts mehr "anrichten". Auf der anderen Seite wird auch gar nichts mehr sauber gemacht, der "Dreck bleibt in den Knochen". Sobald dieses Medikament abgesetzt wird, werden die Osteoklasten wieder losgelassen und wüten mehr als vorher.
Das ist nur meine Vorstellung, aber passt vielleicht:


Danke liebe Gieselgolf, für all Deine Tipps - Dein Beitrag enthielt ja noch mehr wertvolle Tipps für mich. 🌺
Wünsche Dir ein schönes, erholsames Wochenende!
 
Meine 2 Cent zur Calciumhomöostase:
In meinem ersten und zweiten Befund steht, dass vor einer Behandlung erst die Calciumhomöostase stabilisiert sein muss.

Das machen die Ärzte wohl wiederum an meinem Vitamin D Wert fest, wenn dieser unterhalb der Norm für einen normal funktionieren Knochenstoffwechsel ist, legen sie garnicht erst los.

Deswegen höre ich immer, sie müssen ihren Vitamin D unbedingt hochfahren. Er ist auch etwas angestiegen, aber noch lange nicht im Referenzbereich.

Der Knochenstoffwechsel im Zusammenhang mit der Calciumomöostase ist hochkomplex und beinhaltet so einige gut laufende Faktoren (Vitamin D, Calcium, Phosphat, Parathormon; ist ein Wert davon nicht in der Referenz gibts Probleme) , wie man hier im Link sehen kann. Leider schwierig zu verstehen, aber für eine Übersicht, was zu den Funktionen zählt und vielleicht für eine Blutuntersuchung vonnöten ist, zunächst ausreichend.

Wenn ich etwas Einfacheres dazu finde, poste ich es nach:


Kennst Du Deinen Vitamin D Wert, oder am Besten alle obigen Werte, liebe Isthaltso?
 
Vielen Dank Kayen für den aufschlussreichen Artikel über die Kalziumhomöostase. Dieses Thema ist sowas von spannend und ist mir bei meinem Osteoporose-Puzzle sehr nützlich.
Meine Blutwerte sind, soweit ich mich erinnern kann, im Großen und Ganzen supergut, ich suche die letzten Werte in den nächsten Tagen noch raus.

Liebe Kayen, Dir wünsche ich alles, alles Gute für Deinen KH-Aufenthalt. Vor allem, dass es Dich in die richtige Richtung weiter bringt! Ich werde an Dich denken! 💛
 
Hallo,
ich las aus eigenem Interesse einige Artikel (ganz unten steht der interessanteste Artikel, finde ich) zur HRT und fand diesen eher positiven..


Artikel zur HRT (Hormon-Replacement-Therapy) bzw. MHT (menopausaler Hormontherapie):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6944675/

In einer prospektiven postmenopausalen Östrogen/Gestagen-Interventionsstudie (PEPI) wurden die Auswirkungen von MHT auf die BMD bei 875 gesunden postmenopausalen Frauen (im Alter von 45 bis 64 Jahren) untersucht. Nach 3 Jahren erhielten Frauen konjugierte Pferdeöstrogene (CEE), 0,625 mg/Tag plus ein Gestagen; oder CEE allein gewannen signifikant mehr BMD in der Lendenwirbelsäule und im proximalen Femur als diejenigen, die Placebo erhielten [7].

Aktuelle Erkenntnisse:
Östrogen allein oder in Kombination mit Gestagen zum Schutz der Gebärmutter vor Krebs verringert das Risiko osteoporosebedingter Knochenbrüche erheblich. MHT steigert die Produktion von Typ-1-Kollagen und das Überleben der Osteoblasten und hält das Gleichgewicht zwischen Knochenresorption und Knochenbildung aufrecht, indem es die Regulierung der Osteoblasten/Osteozyten und T-Zellen der Osteoklasten moduliert.

Östrogene haben positive Auswirkungen auf Muskeln und Knorpel. Östrogen, nicht aber antiresorptive Therapien, können die mit Östrogenmangel verbundene entzündliche Knochenmikroumgebung abschwächen. Allerdings ist MHT bereits ab dem zweiten Jahr der Einnahme mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden, das mit der Dauer der Einnahme stetig zunimmt.

Experimentell wurde ein Östrogenmangel mit einer erhöhten Darmpermeabilität, einer Zunahme von Th17-aktivierten T-Zellen und einer anschließenden Hochregulierung der osteoklastogenen Zytokine TNF-a, RANKL und IL-17 in Verbindung gebracht. T-follikuläre Helferzellen sind zusammen mit B-Zellen an der Bildung von Keimzentren und der Antikörperproduktion beteiligt [46]. Östrogene können die Gap Junctions und den Zell-zu-Zell-Kontakt verbessern und Veränderungen in der Zusammensetzung und Vielfalt der Darmmikrobiota fördern, die mit der Immunregulation in Zusammenhang steht [47, 48].

Die Behandlung postmenopausaler Frauen mit Östrogen oder Raloxifen senkt die zirkulierenden und im Knochenmark vorhandenen Plasmaspiegel von Sklerostin sowie die Boten-RNA (mRNA) von Sklerostin im Knochen [56].

Alternative Dosierungen und Wege von MHT haben sich bereits bei niedrigen Dosen als wirksam erwiesen. Orales mikronisiertes 17β-Östradiol in einer Dosis von 0,25 mg/Tag über 3 Jahre bei postmenopausalen Frauen führte im Vergleich zum Placebo zu einem signifikanten Anstieg der Hüft-, Wirbelsäulen- und Gesamt-BMD. Diese Behandlung reduzierte biochemische Marker des Knochenumsatzes in einem Ausmaß, das mit einer Östrogendosis von 1,0 mg/Tag vergleichbar ist. Das Nebenwirkungsprofil des Arzneimittels ähnelte dem des Placebos [18].


Hier ein anderer Artikel, aber wahrscheinlich derselben Studie (auch eher positiv):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10009319/

Als „standardmäßige“ knochenerhaltende Östrogendosen galten 2 mg orales Östradiol, 0,625 mg konjugierte Pferdeöstrogene und ein transdermales 50 µg-Pflaster. Mittlerweile ist jedoch klar, dass niedrigere Dosen auch die Knochenmasse erhalten.4 Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass eine kontinuierliche Anwendung erforderlich ist, damit HRT eine wirksame Methode zur Frakturprävention darstellt. 5 Europäische Regulierungsbehörden (Dezember 2003) rieten dazu, eine HRT nicht als Erstlinienbehandlung einzusetzen Osteoporose-Prävention, da die Risiken die Vorteile überwiegen.6 Diese Ansicht wurde entschieden in Frage gestellt,7 aber trotz einer Fülle weiterer Beweise haben die Regulierungsbehörden ihre Position nicht revidiert. Dennoch ist HRT eine wirksame, sichere und kostengünstige Behandlung. Während Alternativen für die Behandlung von Osteoporose bei älteren Frauen verfügbar sind, bleibt Östrogen immer noch die beste und sicherste Option zur Vorbeugung, insbesondere bei jüngeren (unter 60 Jahren) und/oder symptomatischen Frauen.8 Die Einführung einer HRT zur Frakturprävention bei Frauen bei über 60-Jährigen muss die Anfangsdosis an das Alter der Frau angepasst werden.9


Hier eine Studie mit hochdosiertem Östrogen mit (nur) 22 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 65,4 Jahren. Das hochdosierte Östrogen (75 mg) wurde den Frauen 6-monatlich unter die Haut injiziert, wenn ich das richtig verstanden habe. Es ist dabei aber auch von Östrogen-Implantaten die Rede, die in die vordere Bauchdecke eingesetzt wurden, wie immer das gemeint ist. Ziel der Studie war eine Antwort auf die Frage, ob eine HRT auch eine anabole Wirkung hat bzw. die Qualität des Knochens verbessert. Allen Frauen wurde geraten, die ERT langfristig fortzusetzen und jede andere Behandlung zu vermeiden, die den Knochenstoffwechsel verändert, einschließlich der Einnahme von Kalziumpräparaten.

https://academic.oup.com/jcem/article/86/1/289/2841238

Es ist allgemein bekannt, dass Östrogen (E2) den postmenopausalen Knochenschwund durch Unterdrückung der Knochenresorption verhindert. Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass E2 bei Tieren auch die Knochenbildung anregen kann, ist eine anabole Wirkung beim Menschen noch umstritten. Um dies zu untersuchen, untersuchten wir 22 ältere postmenopausale Frauen mit einem Durchschnittsalter von 65,4 Jahren und einem durchschnittlichen Intervall von 16,9 Jahren seit der Menopause sowie niedriger Knochenmineraldichte. Transkortikale Biopsien des Beckenknochens wurden vor und 6 Jahre nach der E2-Ersatztherapie (ERT) durchgeführt [75 mg perkutanes E2, das 6-monatlich ersetzt wurde, plus orales Medroxyprogesteronacetat (5 mg täglich) für 10 Tage jeden Kalendermonat]. Der mittlere E2-Serumspiegel lag nach 6 Jahren Behandlung bei 1077 (Bereich 180-2568) pmol/L. Die Knochenmineraldichte verbesserte sich bei allen Patienten, im Median um 31,4 % an der Lendenwirbelsäule und 15,1 % am proximalen Oberschenkelknochen. Sowohl der T- als auch der Z-Score verbesserten sich von osteoporotischen Werten vor der Therapie auf normale Werte 6 Jahre nach der Therapie (Tabelle 3). Der Anstieg der BMD an beiden Orten korrelierte direkt mit den Veränderungen des spongiösen Knochenvolumens (Lendenwirbelsäule: P = 0,02, r = 0,492; proximaler Oberschenkelknochen: P = 0,041, r = 0,438), jedoch nicht mit anderen histomorphometrischen Parametern. Die Knochenhistomorphometrie zeigte eine Zunahme des spongiösen Knochenvolumens von 10,75 % auf 17,31 % (P < 0,001). Die Wanddicke betrug nach 6 Jahren E2-Behandlung 38,30 μm im Vergleich zu 31,20 μm vor Beginn der ERT (P < 0,0005), was auf einen Netto-Knochenaufbau hinweist.

Dies ist die erste Längsschnittstudie, die einen histomorphometrischen Nachweis für eine Zunahme des spongiösen Knochenvolumens erbringt und damit die anabole Wirkung der ERT auf das menschliche Skelett bestätigt. Ein solch starker Anstieg kann nicht durch die erwartete Wirkungsweise von E2 erklärt werden, die den Knochenumsatz und den Umbau des Knochens reduziert, der nur 6-8 % des Knochenvolumens ausmacht (23, 24). Die Zunahme der Wanddicke deutet auf eine verstärkte Füllung der Knochenumbaueinheit hin und liefert Beweise für eine anabole Wirkung der ERT aufgrund einer verstärkten Knochenbildung auf zellulärer Ebene. Die damit einhergehende Verbesserung der Spongiosastruktur und der Konnektivität deutet ebenfalls auf eine mögliche Verbesserung der mit Osteoporose verbundenen architektonischen Veränderungen hin.

Dies ist der erste Bericht, der einen histologischen Nachweis für eine Zunahme des spongiösen Knochenvolumens zusammen mit einer Zunahme der Wanddicke in einer longitudinalen Folgestudie der ERT bei älteren postmenopausalen Frauen zeigt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass E2 in der Lage ist, bei Frauen mit Osteoporose eine anabole Wirkung zu entfalten, selbst wenn die Behandlung erst weit nach der Menopause beginnt.

Interessant finde ich. Aber es steht zuviel in dem Artikel, als dass ich den Inhalt hier als Zitat genauer wiedergeben könnte. Bei uns ist sicher nur die oben beschriebene HRT bei Indikation erhältlich bzw. zugelassen.
 
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Was ist eigentlich mit der hormonellen Wirkung von Bor/Borax? Gibt es hier einen Thread zu. Gleichzeitig hilft es das Calcium in die Knochen einzulgagern (vielleicht deswegen?)
Jedenfalls im Quantum Analyzer werden meine Hormone meistens einigermaßen normal angezeigt. Und ich nehme 15-30mg Bor täglich.
 
Danke liebe Giselgolf für diese mutmachenden Artikel!

Eine Kombi aus Estradiol plus Progesteron, wie in dem von Dir eingestellten 3. Artikel wäre perfekt!
https://academic.oup.com/jcem/article/86/1/289/2841238

E 22-Ersatztherapie (ERT) [75 mg percutaneous E 2 ersetzt 6-Monats- plus oraler medroxy Progesteronacetat (5 mg täglich) für 10 Tage jeden Kalendermonat] durchgeführt

Das ist gut durchdacht, dass man Progesteron nicht außer acht lässt.

Im folgenden Artikel wird gesagt, dass sogar eine transdermale Anwendung positive Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel hat:
https://www.hormonspezialisten.de/indikationen/wechseljahresbeschwerden/osteoporose/
 
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Was ist eigentlich mit der hormonellen Wirkung von Bor/Borax?
Einen Thread hierzu habe ich nicht gefunden. :-(
Brigitka, seit wann nimmst Du soviel Bor ein? Ich dachte immer, dass Bor nur ein Spurenelement sei.
Der Hinweis auf den möglichen Zusammenhang zu den Hormonen ist interessant. :)
 
Hallo Isthaltso,
es ist der Thread hier:

Ich kontolliere mit Bioresonanz, ob ich genug Bor habe. Und mit der Menge bin ich immer im grünen Bereich
 
Wie hilft Romosozumab Osteoporose-Patienten?

Sklerostin ist ein Protein, das die Knochenneubildung beeinträchtigt. Darüber hinaus unterdrückt es die Produktion der Osteoklasten (knochenabbauende Zellen). An dieser Stelle setzt Romosozumab an.

Die Nachteile:

  • Erhöhtes Herzinfarkt- sowie Schlaganfall-Risiko
  • Die Romosozumab-Therapie ist nur für postmenopausale Frauen ab 55 Jahren vorgesehen
  • Wird nicht nach der Osteoporose-Erstdiagnose angewendet
  • Es muss ein deutliches Frakturrisiko vorliegen
  • Kommt erst ab einer Knochenmineraldichte entsprechend T-Score -2,5 oder nach zahlreichen Frakturen in Frage
  • Ein guter gesundheitlicher Allgemeinzustand ist die Basis
Ausschlusskriterien für Romosozumab

Nicht jeder Patient kann die gleichen Medikamente nehmen. Verschiedene Grunderkrankungen, die bereits vor der Osteoporose-Diagnose bestanden, können eine Einnahme verhindern.

  • Hypertonie
  • Herz-/Kreislauferkrankungen
  • Hypokalzämie
  • Blutfett-Status über dem Normwert
  • Niereninsuffizienz
  • Diabetes
  • Auf dem Index stehen Rauchen und Alkoholkonsum.
https://osteoporose.lisy.care/articles/wie-hilft-romosozumab-osteoporose-patienten

Falls noch jemand Tipps zu Alternativen hat, wie sich die Produktion von Osteoklasten unterdrücken lässt, würde ich mich sehr freuen. Danke an alle!
 
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