Wie ist Eure Einschätzung zu dem Osteoporosemittel Romosozumab / Evenity?

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Wie ist Eure Einschätzung zu dem Osteoporosemittel Romosozumab / Evenity?

Ich leide unter einer manifesten Osteoporose ungeklärter Ursache.
Da mir von der Ärztin Romosozumab empfohlen wurde, wäre ich an Euren Überlegungen hierzu sehr interessiert.

Romosozumab ist ein monoklonaler IgG2-Antikörper, der seit Dezember 2019 zugelassen ist.
Es wird unter die Haut gespritzt und soll den Knochenaufbau stärken und den Knochenabbau unterdrücken.

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir hierzu Eure Einschätzung und Gedanken mitteilen würdet.
 
Mich würde zunächst einmal interessieren, ob Du aufgrund der Osteoporose bisher einen Knochen- oder Wirbelbruch erlitten hast?
Ja Kayen, Wirbelbrüche alle paar Wochen. Angefangen hat es bei BWK 12 (hier habe ich inzwischen Grad III nach Genant erreicht). Mittlerweilen haben von BWK 4 bis LWK 5 alle Wirbelkörper eine Schädigung. BWK 4 Fischwirbelbildung, die anderen Keilwirbelbildung mit verschiedenen Grad nach Genant.

Die Knochendichtemessung der LWK lag bei minus 5,8, der beiden Hüften bei minus 4,5.
Außer der Wirbelbrüche hatte ich Rippenbrüche und das mit noch nicht mal 60 Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Dir spontan nur einen Hinweis geben, der jetzt aber nichts speziell mit der Einnahme des von Dir erwähnten Medikamentes zu tun hat, Dir aber vielleicht auch weiterhilft.

Meine Mutter, bei der eine schwere Osteoporose im Alter von ca. Mitte 80ig festgestellt wurde, wurden mehrere Wirbelbrüche im Bereich der oberen Nacken- bzw. Brustwirbel festgestellt. Ich müsste nachsehen, welche genau, weil ich es aus dem Kopf nicht mehr weiß.

Meiner Meinung und Erfahrung kann aber eine chronisch schlechte Kopf- und Nackenhaltung (nach vorn gekippt) die Entwicklung einer Osteoporose stark beeinflussen. Bei mir wurde eine Osteoporose bereits mit 60ig festgestellt.

Ich denke, dass es zur Vorbeugung weiterer Schäden deshalb auch bei Dir u.a. (vermutlich) wichtig wäre, sich häufiger im Spiegel auf die eigene Kopfhaltung hin zu überprüfen und sich gleichzeitig (falls dort was nicht in Ordnung ist) einen guten Osteopathen zu suchen (ich weiß, das ist schwierig).

Auch fehlende Zähne können über den Druck auf die Kiefer, diesen nach unten weiterleiten und so zu weitreichenden, nicht mehr so leicht auflösbaren muskulösen Spannungen und metabolischen Entgleisungen in Form von stillen Entzündungen führen.

All diese kleinen chronischen Veränderungen klingen eigentlich nicht so schlimm, sind aber bei vielen, so denke ich, ein Trigger/Auslöser, dem größere Bedeutung zukommt, was bei der Behandlung aber oft nicht berücksichtigt wird. Sorry, dass ich im Moment zu dem Medikament nichts beitragen kann.
 
Vielen Dank Giselgolf für diesen interessanten Tipp von Dir!

Inzwischen ist mein Witwenbuckel so rund, dass ich kaum gerade schauen kann (bin 11 cm geschrumpft). Da lassen sich muskuläre Verspannungen kaum vermeiden, von daher werde ich diesem Aspekt noch mehr meine Aufmerksamkeit schenken. Dankeschön!
 
Anbei ein Blick in eine Laborauswertung, die zeigt, dass meine Osteoklasten überaktiv sind. Die Osteoblasten würden ihre Arbeit brav verrichten, wenn nicht die überaktiven Osteoklasten wären.
Für einen gesunden Knochenstoffwechsel sind beide notwendig, nur mit dem richtigen Maß.
Mit Kraftsport würde man die Osteoklasten einbremsen, wenn ich körperlich hierzu in der Lage wäre und nicht in einer Dauerschonhaltung wäre, da die Wirbel kontinuierlich brechen.
 

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Wirbelbrüche alle paar Wochen. Angefangen hat es bei BWK 12 (hier habe ich inzwischen Grad III nach Genant erreicht). Mittlerweilen haben von BWK 4 bis LWK 5 alle Wirbelkörper eine Schädigung. BWK 4 Fischwirbelbildung, die anderen Keilwirbelbildung mit verschiedenen Grad nach Genant.

Hallo Isthaltso,

danke für Deine positive Rückmeldung. Da hat es Dich aber auch ganz schön erwischt. Hast Du oft Rückenschmerzen? Ich hatte komischerweise erst ständig Rückenschmerzen, nachdem man mir gesagt hatte, dass ich Osteoporose habe. Vorher natürlich auch, sonst wäre ich ja nicht zum Arzt gegangen. Aber was mir gegen die Rückenschmerzen besonders half war Vitamin K2 (MK7 400 µg/Tag). Ich kann es Dir nur empfehlen. Vitamin D und A sollen auch helfen, allerdings vertrug ich Vitamin D3 zuerst gut und dann irgendwann überhaupt mehr.

Welche Einschränkungen hast Du? Rückenschmerzen? Ich vermute, dass ja. Hast Du Einschlaf- oder Durchschlafprobleme? Oder eine chronische Hauterkrankung? Ich frage das, weil es vielleicht auch mit Deiner Osteoporose zusammenhängen könnte. Hast Du Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile und/oder Nahrungsmittel wie z.B. Milchprodukte oder Gluten?

Zum Medikament Romosuzumab fand ich noch was. Es soll den Wnt-Weg und den Stoff Sclerostin inhibieren. Der Wnt-Weg kann bei Dysregulation zahlreiche Krankheiten auslösen, u.a. Krebs. Er ist aber auch an zahlreichen neurogenerativen Krankheiten beteiligt.

Hier was über die grundsätzliche Funktion des Wnt-Weges, woher der Name kommt und wie der Wnt-Weg z.B. u.a. mit Hautkrebs zusammenhängt:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4452418/

1. Einleitung
Dr. Nusse und Varmus identifizierten 1982 das Protoonkogen Integration-1 [1]; Dann wurde festgestellt, dass int-1 das Säugetierhomolog des Segmentpolaritätsgens in der flügellosen Drosophila (wg) ist [2]. Der Name „Wnt“ ist somit eine Kombination der beiden Begriffe int und wg [3].

In Zusammenarbeit mit anderen Signalwegen steuert die Wnt-Signalisierung die Zellproliferation, Morphologie, Motilität und den Bestimmungsort der Embryonalentwicklung und erhält die Homöostase von Geweben wie Haut, Blut, Darm und Gehirn aufrecht, indem sie somatische Stammzellen und ihre Nischen während des gesamten Erwachsenenlebens reguliert.

Eine abnormale Regulierung der Wnt-Signalwege führt zu einer neoplastischen Proliferation in diesen Geweben. Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wnt-Signalübertragung auch mit der Regulierung von Krebsstammzellen (CSCs) über einen ähnlichen Mechanismus zusammenhängt, wie er bei normalen adulten Stammzellen beobachtet wird. Daher wurde der Wnt/β-Catenin-Signalweg intensiv untersucht und charakterisiert. In diesem Aufsatz konzentrieren wir uns auf die Regulierung des Wnt/β-Catenin-Signalwegs bei Hautkrebs. Da der Wnt/β-Catenin-Signalweg und seine Elemente eine wichtige Rolle bei der Stammzellen- und Haut-CSC-Proliferation spielen, könnten sie Ziele für die Hautkrebstherapie sein.

NSAIDs, darunter Aspirin, Flurbiprofen, Sulindac und Indomethacin, wirken, indem sie die Aktivität der Cyclooxygenase (COX) hemmen, einem Schlüsselenzym in der Arachidonsäurekaskade. In jüngster Zeit haben viele experimentelle und epidemiologische Studien am Menschen Hinweise darauf geliefert, dass Aspirin und andere NSAIDs eine chemopräventive Wirkung gegen mehrere Krebsarten haben, indem sie den Wnt/β-Catenin-Signalweg hemmen. Was Hautkrebs betrifft, so wurde der Wnt/β-Catenin-Weg mit der Malignität bei Nicht-Melanom-Hautkrebs (NMSCs) wie Plattenepithelkarzinomen (SCC) und Basalzellkarzinomen (BCC) in Verbindung gebracht [55–57].

Kürzlich wurde auch festgestellt, dass sowohl Vitamin A als auch Vitamin D Wnt/β-Catenin-inhibitorische Proteine induzieren könnten;

Epidemiologische Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Flavonoide, die in einer pflanzlichen Ernährung reich sind, wirksam gegen Krebs sind [72]. Fisetin (3,7,3′,4′-Tetrahydroxyflavon) gehört zur Flavonol-Untergruppe der Flavonoide und kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Interessanterweise wurde beobachtet, dass das diätetische Flavonoid Fisetin die Zelllebensfähigkeit von 451Lu-Melanomzellen durch Störung der Wnt/β-Catenin-Signalübertragung verringert. Mit Fisetin behandelte Zellen zeigten erhöhte zytosolische Spiegel von Axin und β-TrCP und eine verringerte Phosphorylierung der Glykogensynthasekinase 3β, verbunden mit einer verminderten β-Catenin-Stabilisierung. Fisetin-vermittelte Störungen der funktionellen Zusammenarbeit zwischen β-Catenin und T-Zellfaktor-(TCF-)2 führten zur Herunterregulierung positiv regulierter TCF-Ziele wie c-myc, Brn-2 und Mitf. Diese Daten legen nahe, dass Fisetin aufgrund seiner potenziell hemmenden Wirkung auf die β-Catenin/Mitf-Signalübertragung als wirksames Mittel gegen Melanome entwickelt werden kann [72].

Leider gibt es noch kein Osteoporosemedikament, dass nebenwirkungsfrei hilft.
Gut finde ich deshalb an den Artikeln, dass auch noch andere Stoffe wie z.B. die Flavonoide erwähnt werden, die auch helfen, weil sie auch offensichtlich den Wnt-Weg stören.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK585139/

Insgesamt führt die Blockierung von Sklerostin zu zweifachen Effekten: 1) einer Erhöhung der osteoblastischen Aktivität, wodurch die Knochenbildung gesteigert wird, und 2) einer Verringerung der osteoklastischen Aktivität, wodurch die Knochenresorption verringert wird. Romosozumab ist das erste anabole Medikament, das die Knochenbildung steigert und die Knochenresorption durch Hemmung von Sklerostin verringert.[2][6]

Unter der Verwendung von Romosozumab stieg der Prokollagen-Typ-1-N-Telopeptid (P1NP) (ein Knochenbildungsmarker) zwei Wochen nach Beginn im Vergleich zu Placebo um 66 % bis 147 % gegenüber dem Ausgangswert an.[10] Romosozumab zeigte außerdem zwei Wochen nach Beginn eine Abnahme des Typ-1-Kollagen-C-Telopeptids (CTX) (ein Knochenresorptionsmarker) um 15 bis 50 % gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu Placebo.[10]

Nach 12-monatiger Behandlung zeigte Romosozumab einen Rückgang der Konzentration sowohl von P1NP als auch von CTX unter den Wert eines Placebos. Nach Absetzen der Behandlung sank die Konzentration beider Marker innerhalb von 12 Monaten auf den Ausgangswert zurück.[4][10][11]

Der letzte Absatz besagt natürlich was Schlechtes. Nämlich dass nach Absetzen
der Behandlung innerhalb von 12 Monaten die Werte (etwas?) geringer waren als vorher. Da müsste man den Artikel, denke ich, nochmal genauer lesen, um zu wissen, um wieviel die Werte nach 12 Monaten der Nichteinnahme denn sanken. Schliesslich würden sie auch ohne Behandlung sinken, wenn man gar nichts tun würde.

Das Positive wäre, dass Du Zeit gewinnst, in der Du Dir darüber klarwerden kannst, wie Du weiter vorgehen möchtest. Keine einfache Entscheidung angesichts Deiner vielen Knochenbrüche. Mit Vitamin K2 könntest Du aber meiner Meinung und Erfahrung nichts falsch machen. Bei mir funktioniert es auch ohne Vitamin D3. Aber das kannst Du natürlich auch zusammen ausprobieren. Für mich ist Vitamin K2 auf jeden Fall besonders hilfreich.
 
Außer der Wirbelbrüche hatte ich Rippenbrüche und das mit noch nicht mal 60 Jahren.
Dein Knochenzustand tut mir leid, isthaltso; ich musste echt schlucken als ich das gelesen habe.
Leider kann ich Dir zu dem Medikament auch nichts sagen und hoffe für Dich, dass sich noch Personen melden, manchmal dauert es allerdings ein wenig.
Was mich noch interessieren würde, bis Du damit gefühlt gut aufgehoben, also in einer Klinik und hast Du schon andere Therapien ausprobiert, wie z.B. eine Hormonersatztherapie? Du bist ja mit unter 60 nicht zu alt dafür; allerdings weiß ich nicht, wonach die Ärzte sowas genau einschätzen.
Meine Osteoporose ist ebenso weit fortgeschritten, bin unter 60 und mir wurde nun eine HRT nahegelegt vom Oberarzt. Allerdings wollte er noch die weiteren Untersuchungen abwarten, die aufgrund einer genetischen Auswertung veranlasst wurden und dann bekomme ich Nachricht. Dauert alles ein wenig, wegen der Urlaubszeit. Auch wurde bei mir eine genetische Untersuchung vorgenommen, dort wurde ein bestimmtes Gen gefunden, welches wohl für den schnelleren Abbau sorgt. Viel nützen tut es nichts, wenn man das alles weiß, allerdings bringt es gefühlt dann etwas mehr Klarheit. Freundlicherweise wurde mir angeboten, zeitnah familiär alle Personen untersuchen zu lassen, die dafür infrage kommen könnten.
 
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Vielen Dank Giselgolf!
Durch die Wirbelbrüche war ich teilweise komplett bettlägerig, ich kam wegen der Schmerzen plus Krampfanfällen gar nicht mehr aus dem Bett. Diese einschießenden Muskelkontraktionen lösten wiederum neue Wirbelbrüche aus. Die regelmäßige Einnahme von Pregabalin verhindert nun größtenteils die Krampfanfälle, mildert meine Nervenschmerzen und ich bin nicht mehr so steif, so dass ich eher aus dem Bett komme.
Allerdings frage ich mich auch, ob Pregabalin meinen Knochenstoffwechsel stören könnte.

Ja, Einschlaf- und Durchschlafprobleme habe ich, genauso wie Unverträglichkeiten von Laktose und Gluten.
Ich reagiere auch sehr heftig auf Histamintrigger, habe nach eigenen Recherchen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit MCAS.
Ich persönlich vermute ja, dass überaktive Mastzellen meine Knochen zerstören, aber der Tryptase-Wert war normal.

Deine rausgesuchten Informationen über die Funktion des Wnt-Wegs sind ja hoch interessant. Habe auch noch was hierzu gefunden:
Wnt-Signalwege im Knochenstoffwechsel

Du hast recht mit der Aussage, dass auch bei Nichteinnahme die Knochendichte innerhalb des nächsten Jahres weiter sinken würden. Mit der Einnahme von Rosozumab hätte ich zumindest mal ein Jahr gewonnen und könnte in dieser Zeit hoffentlich meine Muskeln und Knochen trainieren...

Allerdings weiß ich nicht, ob die Einnahme von so einem krassen Mittel meinen Knochenstoffwechsel total ins „Aus“ befördert, obendrein meinen Kiefer zerstört und ich nach dem Jahr schlimmer dran bin, als wenn ich es gar nicht eingenommen hätte. Auf der anderen Seite empfinde ich jeden weiteren Wirbelbruch momentan als zuviel - mein Leidensdruck ist schon so groß, dass ich gerne irgendwas unternehmen möchte...

Vielen Dank Giselgolf für all Deine Überlegungen, Nachforschungen und Tipps – K2 werde ich in mein Einnahmeprogramm aufnehmen - das beugt ja auch gleich den Nebenwirkungen von Romosozumab vor. :)
 
Hallo Kayen, das ist ja interessant, dass bei Dir ein Gen gefunden wurde, das für den schnelleren Abbau verantwortlich gemacht werden kann.
Hoffe sehr, dass man Dir mit einer Hormonersatztherapie unterstützend helfen kann!

Ein Gendefekt könnte bei mir auch eine Rolle spielen, da ein Gendefekt bei einer Hautbiopsie (mit 12 Jahren) festgestellt wurde und mir später die Hautärztin sagte, ich soll auf meine Knochen achten. Leider weiß ich nicht, um welchen Gendefekt es sich handelt.

Davon habe ich der Osteoporose-Ärztin berichtet, aber das hat sie nicht interessiert, ebensowenig die mitgebrachten Arztberichte. Die Ärztin gehört ehrlicherweise nicht zu meinen Top10.
Ich habe noch keine anderen Behandlungen erhalten, also auch keine Hormonersatztherapie.
Darf ich Dich fragen, welche Hormone Dein Arzt untersucht hat?
 
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Davon habe ich der Osteoporose-Ärztin berichtet, aber das hat sie nicht interessiert, ebensowenig die mitgebrachten Arztberichte. Die Ärztin gehört ehrlicherweise nicht zu meinen Top10.
Ich habe noch keine anderen Behandlungen erhalten, also auch keine Hormonersatztherapie.
Darf ich Dich fragen, welche Hormone Dein Arzt untersucht hat?

Mein Eindruck war umgekehrt, dass die Ärzte eher Forscher und somit interessiert sind, wie die Zusammenhänge sein könnten, wenn der Fortschritt im dafür noch relativ jungen Alter so weit ist.
Ich bin sehr dankbar dort überhaupt gelandet zu sein, aber auch nur, weil der Facharzt für Orthopädie, welcher sich auf Osteologie spezialisiert hat in der Praxis telefonisch nie erreichbar war und dachte, dass fängt ja gut an und habe mir deshalb in einer Osteo-KH-Ambulanz den ersten DXA Termin geben lassen.
Eine normale Praxis hätte vermutlich nie diese ganzen Untersuchungen veranlasst.
Die Hormonersatztherapie schlug der Prof. beim letzten Termin vor, wollte aber die ganzen Ergebnisse von der virtuellen Knochenbiopsie, Wirbel wurden bei der zweiten Untersuchung alle geröntgt und Arme und Beine und weitere genbasierte Blutuntersuchungen vorgenommen, von denen ich die Parameter noch nicht kenne, abwarten.
Die Auswertungen bekomme ich ja erst noch, samt einer Empfehlung für die HRT.
Fakt ist, dass das Krankenhaus (Abteilung seltene Knochenerkrankungen) keine Hormonersatztherapie verschreibt, sondern diese im Arztbrief empfiehlt und ich mir dann erst wieder den entsprechenden Arzt suchen muss. Knochenspezialisten sind ja keine Hormonspezialisten, aber sie haben wohl gute Erfahrungen gemacht bzw. man wird sein Leben dort ja trotzdem begleitet.
Weiter kann ich momentan noch nicht berichten.

Zum Thema Kraftsport. Ich habe aufgrund des ersten Untersuchungsberichts vom KH ein Physio Rezept vom Hausarzt bekommen zum Aufbau der Muskeln individuell nur für die zu unterstützenden Areale und habe von der Festigkeit des Gewebes den Eindruck, dass es mehr hilft als mein vorheriges Training in der Muckibude, was mich zudem auch zusätzlich sehr erschöpfte. Das andere scheint mir komprimierter und "vielleicht" wirksamer. Bringt auch mehr Spaß, obwohl Homesport und die Anfänge sind sehr seicht, also ich schätze einen möglichen Bruch als eher gering ein. Soetwas muss natürlich vorher alles fachärztlich beraten werden.
 
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Kayen, Danke für Deinen Beitrag! Das ist ja super, dass Du in der Abteilung „Seltene Knochenerkrankungen“ gelandet bist und die Sache so herum angehst. Spannend!

Ich wusste gar nicht, dass es eine virtuelle Knochenbiopsie gibt. Habe hierzu auch was Interessantes gefunden:
virtuelle Knochenbiopsie statt Knochendichtemessung

Dass man Dich auf Gendefekte hin untersucht, macht echt Sinn, denn man möchte schließlich die Ursache kennen.

Klasse, dass Dir Dein Physio-Homesport merklich Nutzen bringt. Das ist ja wohl das beste Mittel, die Osteoklasten zu bremsen. Ich wünsche Dir viel Erfolg hierbei!
 
Ein Gendefekt könnte bei mir auch eine Rolle spielen, da ein Gendefekt bei einer Hautbiopsie (mit 12 Jahren) festgestellt wurde und mir später die Hautärztin sagte, ich soll auf meine Knochen achten. Leider weiß ich nicht, um welchen Gendefekt es sich handelt.

Interessant. Meines Wissens gibt es seit ca. 2009/10 ein Gesetz, dass es einem erlaubt, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, was, wann festgestellt und wie behandelt wurde.

Ich habe mal nach dem Tod meiner Mutter als Angehörige Unterlagen zu einem bestimmten Zeitraum auf meinen Wunsch ausgehändigt bekommen. Für eigene Unterlagen gilt das natürlich sowieso.

Für den Fall, dass Du das doch noch mal wieder in Erfahrung bringen möchtest.
 
Weißt Du noch, warum diese Hautbiopsie damals gemacht wurde, isthaltso?
Ansonsten wünsche ich Dir, dass Du eine erfolgreiche Therapie bekommst, die Dir hilft.
Ich weiß zwar viel und es wurde für die Diagnostik einiges auf die Beine gestellt, aber mulmig, was meine Therapie betrifft, ist mir trotzdem.
Nun ist mein Arztbrief gekommen, diesen habe ich allerdings nur kurz überflogen, weil ich momentan ziemlich nervlich konfus bin und mental nicht wirklich stabil. Das, was ich gesehen habe, muss ich jedoch erstmal allein verarbeiten und dann gehts weiter.
Aufgrund der Ergebnisse schlagen sie jetzt eine doppelte Therapie vor; und zwar einmal die Hormonersatztherapie zusammen mit einer weiteren an östrogen Rezeptoren ansetzenden Medikation, hab gerade den Namen nicht parat, irgendetwas auch mit R.
Jedenfalls ist mir eine doppelte Therapie irgendwie nicht genehm.
 
@Isthaltso
Mir ist noch eingefallen, dass die Krankenversicherungen die Daten Ihrer Versicherten (bzw. in Deinem Fall die Versicherung Deiner damaligen Erziehungsberechtigten) die Daten (Ihrer Versicherten und deren Kinder) wahrscheinlich auch nur eine bestimmte Zeit aufheben müssen.

Es ist also gut möglich, dass Du da doch keine Informationen mehr bekommst. Leider ist man als Versicherter über diese Dinge nur sehr wenig informiert.

Wenn Du Deinen genetischen Hintergrund trotzdem erfahren möchtest, bleibt Dir vermutlich nur ein Gang in eine Uniklinik mit entsprechendem Fachgebiet, sowie eine neue Gen-Untersuchung, auf die Du bei den vielen Knochenbrüchen bestimmt ein Recht hast.

Leider gibt es keinen Facharzt/Fachärztin für Osteoporose, nur einige Schwerpunktzentren. Ich würde mich an Deiner Stelle, wenn Du (noch) mobil genug sein solltest, wahrscheinlich an die wenden, weil sie mehr untersuchen. Man/Du mußt ja nicht alles machen, was anschliessend vorgeschlagen wird, wenn es Dir Angst macht.
 
Hallo Kayen,
ach mei, Deine Empfindungen kann ich so gut nachvollziehen. Als mein Arztbrief kam, habe ich ihn erst am nächsten Tag geöffnet. Man ahnt ja, dass das was da drin steht, erst mal „verdaut“ werden muss.
Wünsche Dir hierbei gute nervliche „Verdauungssäfte“!
Danke Dir, dass Du mich, trotz Deiner eigenen Situation mit Tipps und Infos versorgst!

Auf Deine Frage bzgl. der Hautbiopsie: Im Alter von 11 Jahren war ich zur Desensibilisierung bei der Hautärztin wegen heftigster allergischer Reaktionen, als plötzlich ein muttermalähnlicher Fleck am Rücken täglich juckte und immer größer wurde. Ich dachte, dass es ein Leberfleck wäre, aber es war ein Mastozytom, also nichts bösartiges. Damals veranlasste die Dermatologin auch gleich die Genuntersuchung.

Kayen ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du zusammen mit Deinem Ärzteteam den bestmöglichen Weg für Dich findest!!!
 
Ja Giselgolf, ich hatte bei der Krankenkasse nachgefragt, doch auch hier werden nach 30 Jahren die Unterlagen vernichtet. War dann noch hartnäckig und habe darum gebeten, ob bei der Krankenkasse nicht doch noch was im Keller rumliegt, aber da war nichts mehr da.
Bis jetzt habe ich niemanden gefunden, der „irgendeinen Gentest“ wiederholen wollte, aber ich bleib dran!
Danke für Deinen Ansporn hierzu!

Die Fahrten zu den Ärzten sind echt eine Herausforderung, aber nach 3 Jahren Immobilität immerhin möglich. Nach jeder Arztbesuch-Aktion brauche ich eine Genesungs-Pause, um mich von meinen neuen Sinterungen der Wirbel zu erholen… (Die Ergebnisse der Röntgenuntersuchungen schocken mich jedes Mal, dass mein Gefühl, dass da gerade auf der Fahrt etwas gebrochen ist, richtig war.)

Ich kann gut verstehen, dass ältere Menschen aus so einer Spirale nicht mehr raus kommen, aber ich möchte es unbedingt schaffen – und nicht nur für ein Jahr! 😊
 
Die Fahrten zu den Ärzten sind echt eine Herausforderung, aber nach 3 Jahren Immobilität immerhin möglich. Nach jeder Arztbesuch-Aktion brauche ich eine Genesungs-Pause, um mich von meinen neuen Sinterungen der Wirbel zu erholen… (Die Ergebnisse der Röntgenuntersuchungen schocken mich jedes Mal, dass mein Gefühl, dass da gerade auf der Fahrt etwas gebrochen ist, richtig war.)

@Isthaltso

Oh je, vielleicht wartest Du dann mit so einer Fahrt besser doch noch einige Monate oder sogar ein Jahr, bzw. nimmst erstmal "nur" ein Medikament + Vitamin K2 +...ein bzw. fährst erst dann hin, wenn Du merkst, dass Du Dich eindeutig besser/stabiler fühlst. Die Verbesserung Deiner Situation ist da wohl eindeutig wichtiger als die Diagnose selbst.

@Kayen
Eine gleichalte Nachbarin von mir hat damals eine HRT für 3 Jahre bekommen, obwohl sie genetisch keine Vorbelastung hatte. Die HRT war nicht immer leicht für Sie, aber im Gegensatz zu mir geht es Ihr heute sehr viel besser. Sie ist sehr fit und arbeitet derzeit freiwillig 20 Stunden die Woche, weil Sie sich sonst nicht ausgelastet fühlt. Aber das ist alles auch sehr individuell.
 
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