Denosumab: nach Absetzen multiple Wirbelkörperfrakturen

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... Multiple Wirbelkörperfrakturen nach Absetzen von Denosumab
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Nach Absetzen von Denosumab zur Behandlung einer Osteoporose kann es zu einem Knochendichteverlust kommen, der in einigen Fällen mit Frakturen einhergeht.
Derzeit ist unklar, ob die Knochendichte lediglich auf die Ausgangssituation vor Behandlungsbeginn zurückfällt oder es sogar zu einer überschießenden Gegenreaktion mit vermehrtem Knochenabbau kommt. Wird Denosumab abgesetzt, sollte die Knochendichte im Verlauf überprüft und eine Behandlung mit Bisphosphonaten in Betracht gezogen werden. Zur antiresorptiven Therapie bei Osteoporose sind orale Bisphosphonate (z. B. Alendronsäure) Mittel der Wahl. Bei der Entscheidung für eine Behandlung mit Denosumab sollte die derzeit unklare Situation hinsichtlich des Vorgehens bei Absetzen berücksichtigt und die Patienten entsprechend aufgeklärt werden. Weitere Untersuchungen zur Ursache dieses Knochendichteverlusts und zu effektiven Gegenmaßnahmen sind erforderlich.
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https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2017/20171201.html

Mehr zu Denosumab: Denosumab - Onmeda.de

Hier fällt es wirklich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Mittel, die bei Osteoporose helfen sollen, haben alle z.T. heftige Neben- und offensichtlich auch (?) Nachwirkungen.

Grüsse,
Oregano
 
Denosumab (Prolia), ist ein monokunaler Antikörper wie Romosozumab.
Ich frage mich, warum es so heftige Nachwirkungen nach einer Behandlung mit monokunalen Antikörpern gibt.
Warum ist die Knochenfestigkeit nur für die Zeit der Einnahme und nicht dauerhaft?
Hat jemand hierfür eine Erklärung? Das wäre super, Danke!
 
Warum ist die Knochenfestigkeit nur für die Zeit der Einnahme und nicht dauerhaft?
Weil der Knochen keine tote Substanz ist, sondern ständig teilweise ab- und aufgebaut wird. Wenn man den Abbau zeitweise künstlich unterbindet, setzt er natürlich wieder ein, wenn der Wirkstoff nicht mehr da ist, der den Abbau hemmt.

Hier genauere Infos aus einem Interview mit dem Leitenden Arzt Rheumatologie am Spital Emmental:
Prolia® bewirkt eine Totalblockade des Knochenabbaus. Wie eine intravitale Mikroskopie-Studie aus Australien aus dem Jahr 2019 zeigt, kommt es unter Prolia® zu einer Aufspaltung (Fission) grosser funktioneller Osteoklasten (knochenabbauender Zellen) in kleinere Osteoklasten, deren Aktivität von Prolia®völlig blockiert wird. Entfällt die medikamentöse Blockade, vereinigen sich die kleineren Zellen wieder zu grossen, mehrkernigen, sehr aktiven Riesenzellen, die dann den Knochen umso rascher abbauen.
 
Danke Malvegil, für den Link.
Ich finde es erschreckend, dass man nach Absetzen des Medikaments generell von einem Rebound ausgeht und zwar in einem noch größerem Ausmaß als zuvor.
 
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