Themenstarter
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Hallo zusammen.
habe soeben bei DocCheck einen Bericht über Hit gefunden. Mit dem Zusatz einer neuen Leitlinie. Man lese und staune... Auf einmal wirds ja doch wahrgenommen. Vielleicht zum Ausdrucken für all die "Mediziner" denen man begegnet...und die noch nieeee was davon gehört haben (ist mir mal wieder vor 10 Tagen im Krankenhaus passiert!)
AUSZUG:
UND HIER der link zu den Leitlinien:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-030l_S1_Histaminunverträglichkeit_2012.pdf
Viel Vergnügen
Grüße von Vanilla
habe soeben bei DocCheck einen Bericht über Hit gefunden. Mit dem Zusatz einer neuen Leitlinie. Man lese und staune... Auf einmal wirds ja doch wahrgenommen. Vielleicht zum Ausdrucken für all die "Mediziner" denen man begegnet...und die noch nieeee was davon gehört haben (ist mir mal wieder vor 10 Tagen im Krankenhaus passiert!)
AUSZUG:
HIT-Test ist kein Hit
Bisher existiert kein objektiver Parameter zum Nachweis der Histaminintoleranz. Zwar können der Plasmahistaminspiegel, Methylhistamin im Urin und die DAO-Aktivität im Serum gemessen werden, doch erlauben die Werte keine eindeutigen Schlussfolgerungen. Auch Provokationstests mit 0,75 mg/kgKG Histaminhydrochlorid sind nicht valide, auch einige gesunde Probanden reagieren darauf. Bei der medizinischen Puzzlearbeit sollte differenzialdiagnostisch an entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Kohlenhydratverwertungsstörungen oder "echte" Nahrungsmittelallergien gedacht werden.
Mit der S1 zum Platz der Erkenntnis?
In der 2012 erschienenen S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI) wird die HIT zwar als Erkrankung anerkannt, die Pathogenese jedoch als unklar angesehen. "Die wissenschaftliche Evidenz für die postulierten Zusammenhänge ist begrenzt, eine verlässliche Laborbestimmung zur definitiven Diagnose nicht vorhanden", so die ernüchternde Aussage. Nach aktuellem Kenntnisstand lassen beim Menschen – im Gegensatz zum Tiermodell – die Konzentrationen der DAO im Blut allerdings keinen Rückschluss auf die Enzymaktivität der DAO im Dünndarm zu. Der Begriff der "Histaminintoleranz" wurde in Anlehnung an den Begriff der Laktoseintoleranz geprägt. Bislang fehlen jedoch prospektive, kontrollierte Studien, die einen Enzym- und/oder Enzymaktivitätsmangel als Ursache einer Unverträglichkeit gegenüber oral aufgenommenem Histamin sicher belegen.
Ernährung? Beratung!
Die Leitlinienautoren raten behandelnden Ärzten, den Patienten einer fachkompetenten Ernährungsberatung zuzuführen. So ließe sich vermeiden, dass Patienten wissenschaftlich nicht gesicherte Diätformen befolgen, "die zu einer unnötigen Einschränkung der Lebensqualität führen". Inwieweit eine Diät tatsächlich biologische Veränderungen erzielt bzw. wie stark die psychologische Komponente durch kompetente Beratung zum Tragen kommt, sollen weitere Studien klären. Die inkonsistente Datenlage zu biogenen Aminen in Nahrungsmitteln erschwert sichere Empfehlungen zur Diagnosestellung und Festlegung therapeutischer Maßnahmen.
Alternative oder adjuvante Therapien sucht man in den Leitlinien vergebens. Zahlreiche orthomolekulare Wirkstoffe und Nahrungsergänzungsmittel versprechen Besserung. In Anwendungsbeobachtungen haben sich die Vitamine C, B6 und die Mineralstoffe Zink, Calcium, Kupfer, Magnesium und Mangan als mögliche DAO-Förderer erwiesen. Ein auf dem Markt befindliches Produkt enthält Diaminooxidase plus einige Vitamine als Fixkombination. Leider fehlen auch hier valide Studiendaten
UND HIER der link zu den Leitlinien:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-030l_S1_Histaminunverträglichkeit_2012.pdf
Viel Vergnügen
Grüße von Vanilla