- An Milchprodukten stört mich einiges, z.B:
1) meiner Meinung nach von der Natur als artspezifische Säuglingsnahrung konzipiert
2) hohes allergisches Potential (ich weiss nicht, ob ich selber eine Allergie dagegen habe, 2 meiner Kinder haben aber eine Milcheiweiss-Allergie)
3) verschleimen die Atemwege
usw.
Genau so habe ich früher auch gedacht - schließlich verbesserten sich meine Neurodermitis und meine Verschleimung, wenn ich Milchprodukte wegließ. Im Buch wird allerdings auch genau erklärt, warum es eben nicht die Milch an sich ist, sondern die Verarbeitung in Fabriken (pasteuristiert, homogenisiert etc.) Auch hat der Zahnarzt Weston A. Price Forschungen über die Nahrung der gesunden Naturvölker angestellt und herausgefunden, dass auch Milchprodukte verzehrt werden (allerdings roh oder traditionell hergestellt).
- Essen gehen (ab und zu mit der Familie oder im Urlaub) geht, wenn man sich Richtung Paleo ernährt, meistens schon. Bei GAPS auch?
In der Anfangsphase (6 Stufen) könnte es am Anfang etwas schwierig sein mit Essengehen. Aber je weiter man kommt, umso leichter sollte es werden. Nach einigen Wochen ist es eigentlich recht ähnlich wie Paleo.
Wie alt sind deine Kinder denn und wie schaffst du das bzgl. der Ernährung? (Mein Respekt!
)
Der jüngste ist gerade zwei, die älteste gerade 11 geworden! Dazwischen gibt es noch eine sechsjährige, eine achtjährige und einen 9jährigen.
Naja, dass ich das wirklich schaffe, kann ich so nicht behaupten! Der Kleine hat leider auch Neurodermitis und die zweitjüngste hat auch gesundheitliche Probleme seit Antibiotikagaben (Unterzuckerungen, größen- und gewichtsmäßig eher am unteren Rand, ich vermute auch SD-Unterfunktion (wie ich), da die Blutwerte nicht ganz top waren - nach meinem Dafürhalten! - fT3 nur 25% des Referenzbereiches.) Ich bemühe mich, die Kinder gluten- und milchfrei sowie zuckerfrei zu ernähren. Klappt aber nicht immer! Am liebsten wäre es mir, mit allen mal in den Ferien die GAPS-Diät zu starten (wenn keiner zur Schule muss und auch der Papa zu Hause ist). Dann könnte man zusammen starten. Irgendwann könnte man dann auch wieder gesunde Milchprodukte einführen. Und man hätte nicht mehr dieses Problem mit dem doppeltkochen...
- Habe mir das Buch mal angeguckt. Bei den Bewertungen steht etwas davon, dass es einmal diese 6Phasen-Heransgehensweise gibt und zum anderen eine GAPS-Vollwertkost, die ohne Milchprodukte ist. Ist das richtig?
VG KarolinaS
Die sechs Stufen werden auf jeden Fall vorher empfohlen. Es kann sonst sein, dass man zwar die Vollwertstufe macht, aber immer noch Beschwerden hat, weil man zum Beispiel noch keine Eier verträgt oder so. Durch die Stufen werden mögliche Allergene erst komplett weggelassen und dann schrittweise eingeführt. Wer nur geringe Beschwerden hat, kann wohl gleich mit der vollen Diät beginnen. Bei Unverträglichkeiten, Allergien, Darmbeschwerden und schwerenen Symptomen wie zum Beispiel auch Depressionen und sonstige psychische Erkrankungen empfiehlt die Ärztin die stufenweise Einführungsdiät.
Im Buch erklärt die Ärztin, warum eine gluten- und milchfreie Ernährung grundsätzlich hilfreich ist und warum Milchprodukte oft nicht vertragen werden oder zu Allergien und Unverträglichkeiten beitragen. Allerdings zeigt sie auch auf, dass dies nur dann der Fall ist, wenn man den Fermentationsprozess außer Acht lässt. Durch die Fermentation wird ein Großteil der Proteine vorverdaut sowie Immunglobuline aufgespalten. Auch die Laktose wird von den Bakterien aufgezehrt. Die Bakterien bilden auch Milchsäure, was sehr heilend und beruhigend auf die Darmschleimhaut wirkt. Ebenso bilden die Bakterien B-Vitamine, Biotin, K2 und weitere Vitamine und Enzyme.
Sie führt einen Fahrplan zur Einführung von Milchprodukten auf, in dem tatsächlich sehr langsam (6-12 Wochen pro neu eingeführtes Milchprodukt) und löffelweise vorgegangen wird. Allerdings geht es dabei nur um die fermentierten Milchprodukte. Nach Beendigung der vollen Diät (nach zwei Jahren) darf man gelegentlich (!) Käse oder Sahne genießen. Die meisten GAPS-Patienten vertragen das dann.
Daraus ist ersichtlich, dass hier nicht in hohen Mengen auf Milchprodukte gesetzt wird. Im Gegenteil: Es geht hauptsächlich um die fetten Produtke (die Fette sind hier sowieso sehr sehr wichtig für die Heilung des Darms - wird auch alles genau erklärt) und die fermentierten Milchprodukte - auch heilend für den Darm.
