Themenstarter
- Beitritt
- 30.06.16
- Beiträge
- 6
Hallo zusammen:wave:,
ich bin neu hier, was ein Resultat daraus ist, dass ich mich mittlerweile sehr eingeschränkt in meinem Leben fühle und Ärzten nicht mehr großartig vertraue. Bevor ich darauf eingehe, was mich belastet, kurz zu meiner Person: ich bin weiblich, 24 Jahre alt und stehe kurz vor meinem Master-Abschluss (habe also definitiv viel Stress, aber ich finde, das kann einfach nicht der Grund für all das sein).
Nun zu meinem Problem:
Auch wenn sich das fast plump anhört - immer ist irgendwas, ständig geht es mir schlecht. Ich habe das Gefühl mein Körper spielt verrückt.
Seien es Migräne, Bauch- oder Magenschmerzen, eine laufende Nase oder - so wie derzeit - Haarausfall und juckende Kopfhaut. Es gibt wirklich wenige Tage in denen es mir wirklich gut geht. Besonders anfällig bin ich dann, wenn ich mich auf etwas freue oder etwas tolles geplant habe. Für viele von euch werden diese Dinge nichts gravierend schlimmes darstellen - ich weiß, dass es viel schlimmeres gibt - aber es ist so belastend.
Ich denke mir immer, dass ich so jung bin und mir um gesundheitliche Dinge doch noch gar keine Sorgen machen sollte. Wie oft musste ich Freunden kurzfristig absagen, weil mich eine Migräneattacke erwischt hat oder ich Bauchschmerzen bekam und ich mich nicht mehr aus dem Haus traute. Mittlerweile leiden meine sozialen Kontakte erheblich darunter. So esse ich nicht mehr außerhalb von zu Hause (schon gar nicht in der Uni-Mensa), vermeide Familienfeiern (weil ich da im Restaurant essen muss), fahre nicht mehr auf Festivals mit usw. Es nimmt mir einfach Lebensqualität. Essen in Gesellschaft ist die Hölle für mich.
Wie wahrscheinlich bereits deutlich wird, habe ich das größte Problem im Bereich Magen-Darm, womit ich jetzt zu meiner Krankengeschichte komme. Dass ich Probleme mit Durchfall habe, begann bei mir bereits als Kind. Zumeist wenn ich aufgeregt war, wie an Weihnachten oder zu Geburtstagen. Im gleichen Alter, ich glaube mit knapp 9 Jahren, begann meine Migräne. Damals trat sie noch seltener auf, allerdings bekam ich damals noch keine Triptane, sodass die Attacken heftiger waren. Heute kann ich bei einer aufkommenden Migräne schnell reagieren und sie somit eindämmen. Allerdings kommt sie heute sehr viel häufiger vor, als damals - was ich allerdings wirklich auf Stress schieben muss, da ich während des Semesters öfter Migräne habe, als in der vorlesungsfreien Zeit. Meine Probleme mit Durchfall und immer wieder Bauch- oder auch starken Magenschmerzen, die bis in den Rücken strahlen, wurden in der Pubertät schlimmer, sodass bei mir eine Magen- und Darmspiegelung gemacht wurde. Allerdings ohne Ergebnis, was zunächst einmal beruhigend war, da bei mir Colitis Ulcerosa in der Familie liegt.
Als ich 17 Jahre alt war, kam einer der Ärzte auf die Idee, ob ich evtl. an Intoleranzen leiden könnte. Das ist der erste Punkt, warum ich Ärzten nur noch bedingt vertraue - im Nachhinein wären Intoleranzen doch die naheliegendste "Lösung" gewesen. Wie sich herausstellte bin ich Laktose- und Fructose- wie auch Sorbitintolerant.
Dadurch, dass ich auf gewisse Lebensmittel verzichtete, ging es mir zunächst etwas besser. Doch dann erkrankte ich an einer chronischen Blasenentzündung und bekam innerhalb eines halbes Jahres ca. 6 Mal Antibiotika. Ungefähr ein Jahr später begann dann die Tortur, die mich bis heute prägt. Gefühlt von einem Tag auf den anderen bekam ich so starke Bauchschmerzen und Durchfälle, dass gar nichts mehr ging. Ich musste sogar jede Nacht mehrmals raus. Es war egal was ich aß, oder ob ich überhaupt etwas aß. Das ganze dauerte 2 Monate, die für mich die Hölle auf Erden waren. Von Kohletabletten bis Loparamid - ich probierte alles, aber nichts half. Dann plötzlich waren die Durchfälle und Bauchschmerzen wieder weg.
Genau 1 Jahr später, nachdem ich gerade aus dem Urlaub gekommen war, ging das Gleiche wieder los. Es war wirklich die Hölle. Mein damaliger Arzt verschrieb mir wieder Antibiotika, weil er der Meinung war, ich hätte mir was im Urlaub eingefangen. Zum Glück war ich schlau genug, das Zeug nicht zu nehmen und suchte mir eine Homoöpathin. Die ließ eine Stuhluntersuchung vornehmen. Das Ergebnis war nicht so aussagekräftig wie ich gehofft hatte. Das einzige, was festgestellt werden konnte, war die Tatsache, dass ich viel zu wenig Lactobazillen im Darm habe. Sie gab mir Omniflora, wodurch die Durchfälle und Bauchkrämpfe tatsächlich innerhalb weniger Tage verschwanden. Seitdem habe ich das immer bei mir. Eine langfristige Darmbesiedlung konnte anschließend nicht durchgeführt werden, da fast all die von ihr genutzten Mittel Laktose enthielten, auf das ich sehr stark reagierte.
Zwar sind die Durchfälle in der Art nie wieder ausgetaucht, allerdings habe ich mehr Probleme denn je und die Angst bleibt. Ich scheine ja bereits seit meiner Kindheit einen Reizdarm zu haben, nur ist der nach diesen zwei Attacke (wie ich sie nenne) viel schlimmer geworden. Ich bekomme phasenweise Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder auch Verstopfung. Meine Freunde sehen mich selten essen, da ich das beim Ausgehen immer vermeide. Selbst vor meinem Freund (wir sind 3 Jahre zusammen) esse ich in manchen Phasen nicht. Ich hunger mich durch meine Unitage und bin mittlerweile sehr gut darin 12 Stunden über den Tag nichts zu mir zu nehmen. Einfach aus Angst, dass ich Bauchschmerzen bekommen könnte.
Das wirklich verwirrende ist, dass es dann immer wieder Phasen gibt, wo ich wieder sehr viel essen kann, ohne irgendwelche Probleme zu haben. Das begreife ich einfach nicht. Dazu sollte ich vllt sagen, dass ich zwar komplett Laktoseintorant bin, Fructose jedoch in bestimmtem Maße vertrage. Das variiert je nach Phase auch sehr.
Ich bin einfach verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, meinen Körper nicht kontrollieren zu können. Er macht einfach was er will und ist total unberechenbar. Ich fühle mich wirklich machtlos. Das alles belastet mein Leben und auch meine Beziehungen so sehr. Auch wenn alle in meinem Umfeld Verständnis für meine Probleme haben, ist es auf Dauer trotzdem blöd, wenn ich ständig absage oder mich wieder nicht traue etwas zu unternehmen. Und mich nervt das am meisten. Ich war mal irgendwann ein sehr aktiver und kontaktfreudiger Mensch, davon ist aber nicht mehr viel übrig...
Vielleicht weiß ja jemand von euch Rat.
Ich würde mich sehr darüber freuen. Und sorry, dass das hier so lang geworden ist, aber es gab so viel zu erzählen:schock:
ich bin neu hier, was ein Resultat daraus ist, dass ich mich mittlerweile sehr eingeschränkt in meinem Leben fühle und Ärzten nicht mehr großartig vertraue. Bevor ich darauf eingehe, was mich belastet, kurz zu meiner Person: ich bin weiblich, 24 Jahre alt und stehe kurz vor meinem Master-Abschluss (habe also definitiv viel Stress, aber ich finde, das kann einfach nicht der Grund für all das sein).
Nun zu meinem Problem:
Auch wenn sich das fast plump anhört - immer ist irgendwas, ständig geht es mir schlecht. Ich habe das Gefühl mein Körper spielt verrückt.
Seien es Migräne, Bauch- oder Magenschmerzen, eine laufende Nase oder - so wie derzeit - Haarausfall und juckende Kopfhaut. Es gibt wirklich wenige Tage in denen es mir wirklich gut geht. Besonders anfällig bin ich dann, wenn ich mich auf etwas freue oder etwas tolles geplant habe. Für viele von euch werden diese Dinge nichts gravierend schlimmes darstellen - ich weiß, dass es viel schlimmeres gibt - aber es ist so belastend.
Ich denke mir immer, dass ich so jung bin und mir um gesundheitliche Dinge doch noch gar keine Sorgen machen sollte. Wie oft musste ich Freunden kurzfristig absagen, weil mich eine Migräneattacke erwischt hat oder ich Bauchschmerzen bekam und ich mich nicht mehr aus dem Haus traute. Mittlerweile leiden meine sozialen Kontakte erheblich darunter. So esse ich nicht mehr außerhalb von zu Hause (schon gar nicht in der Uni-Mensa), vermeide Familienfeiern (weil ich da im Restaurant essen muss), fahre nicht mehr auf Festivals mit usw. Es nimmt mir einfach Lebensqualität. Essen in Gesellschaft ist die Hölle für mich.
Wie wahrscheinlich bereits deutlich wird, habe ich das größte Problem im Bereich Magen-Darm, womit ich jetzt zu meiner Krankengeschichte komme. Dass ich Probleme mit Durchfall habe, begann bei mir bereits als Kind. Zumeist wenn ich aufgeregt war, wie an Weihnachten oder zu Geburtstagen. Im gleichen Alter, ich glaube mit knapp 9 Jahren, begann meine Migräne. Damals trat sie noch seltener auf, allerdings bekam ich damals noch keine Triptane, sodass die Attacken heftiger waren. Heute kann ich bei einer aufkommenden Migräne schnell reagieren und sie somit eindämmen. Allerdings kommt sie heute sehr viel häufiger vor, als damals - was ich allerdings wirklich auf Stress schieben muss, da ich während des Semesters öfter Migräne habe, als in der vorlesungsfreien Zeit. Meine Probleme mit Durchfall und immer wieder Bauch- oder auch starken Magenschmerzen, die bis in den Rücken strahlen, wurden in der Pubertät schlimmer, sodass bei mir eine Magen- und Darmspiegelung gemacht wurde. Allerdings ohne Ergebnis, was zunächst einmal beruhigend war, da bei mir Colitis Ulcerosa in der Familie liegt.
Als ich 17 Jahre alt war, kam einer der Ärzte auf die Idee, ob ich evtl. an Intoleranzen leiden könnte. Das ist der erste Punkt, warum ich Ärzten nur noch bedingt vertraue - im Nachhinein wären Intoleranzen doch die naheliegendste "Lösung" gewesen. Wie sich herausstellte bin ich Laktose- und Fructose- wie auch Sorbitintolerant.
Dadurch, dass ich auf gewisse Lebensmittel verzichtete, ging es mir zunächst etwas besser. Doch dann erkrankte ich an einer chronischen Blasenentzündung und bekam innerhalb eines halbes Jahres ca. 6 Mal Antibiotika. Ungefähr ein Jahr später begann dann die Tortur, die mich bis heute prägt. Gefühlt von einem Tag auf den anderen bekam ich so starke Bauchschmerzen und Durchfälle, dass gar nichts mehr ging. Ich musste sogar jede Nacht mehrmals raus. Es war egal was ich aß, oder ob ich überhaupt etwas aß. Das ganze dauerte 2 Monate, die für mich die Hölle auf Erden waren. Von Kohletabletten bis Loparamid - ich probierte alles, aber nichts half. Dann plötzlich waren die Durchfälle und Bauchschmerzen wieder weg.
Genau 1 Jahr später, nachdem ich gerade aus dem Urlaub gekommen war, ging das Gleiche wieder los. Es war wirklich die Hölle. Mein damaliger Arzt verschrieb mir wieder Antibiotika, weil er der Meinung war, ich hätte mir was im Urlaub eingefangen. Zum Glück war ich schlau genug, das Zeug nicht zu nehmen und suchte mir eine Homoöpathin. Die ließ eine Stuhluntersuchung vornehmen. Das Ergebnis war nicht so aussagekräftig wie ich gehofft hatte. Das einzige, was festgestellt werden konnte, war die Tatsache, dass ich viel zu wenig Lactobazillen im Darm habe. Sie gab mir Omniflora, wodurch die Durchfälle und Bauchkrämpfe tatsächlich innerhalb weniger Tage verschwanden. Seitdem habe ich das immer bei mir. Eine langfristige Darmbesiedlung konnte anschließend nicht durchgeführt werden, da fast all die von ihr genutzten Mittel Laktose enthielten, auf das ich sehr stark reagierte.
Zwar sind die Durchfälle in der Art nie wieder ausgetaucht, allerdings habe ich mehr Probleme denn je und die Angst bleibt. Ich scheine ja bereits seit meiner Kindheit einen Reizdarm zu haben, nur ist der nach diesen zwei Attacke (wie ich sie nenne) viel schlimmer geworden. Ich bekomme phasenweise Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder auch Verstopfung. Meine Freunde sehen mich selten essen, da ich das beim Ausgehen immer vermeide. Selbst vor meinem Freund (wir sind 3 Jahre zusammen) esse ich in manchen Phasen nicht. Ich hunger mich durch meine Unitage und bin mittlerweile sehr gut darin 12 Stunden über den Tag nichts zu mir zu nehmen. Einfach aus Angst, dass ich Bauchschmerzen bekommen könnte.
Das wirklich verwirrende ist, dass es dann immer wieder Phasen gibt, wo ich wieder sehr viel essen kann, ohne irgendwelche Probleme zu haben. Das begreife ich einfach nicht. Dazu sollte ich vllt sagen, dass ich zwar komplett Laktoseintorant bin, Fructose jedoch in bestimmtem Maße vertrage. Das variiert je nach Phase auch sehr.
Ich bin einfach verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, meinen Körper nicht kontrollieren zu können. Er macht einfach was er will und ist total unberechenbar. Ich fühle mich wirklich machtlos. Das alles belastet mein Leben und auch meine Beziehungen so sehr. Auch wenn alle in meinem Umfeld Verständnis für meine Probleme haben, ist es auf Dauer trotzdem blöd, wenn ich ständig absage oder mich wieder nicht traue etwas zu unternehmen. Und mich nervt das am meisten. Ich war mal irgendwann ein sehr aktiver und kontaktfreudiger Mensch, davon ist aber nicht mehr viel übrig...
Vielleicht weiß ja jemand von euch Rat.
Ich würde mich sehr darüber freuen. Und sorry, dass das hier so lang geworden ist, aber es gab so viel zu erzählen:schock: