Verharmlosung von hochprozentigem Alkohol in Drogerie-Produkten

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blunsi2

Es gibt Menschen, die sich mit diesen Heilsversprechen ins Koma saufen.

Aus dem Text:
Das Arzneimittel Klosterfrau Melissengeist enthält 79 Volumenprozent (Vol-% abgekürzt) Alkohol. Aber: Entscheidend für die Wirkung des Alkohols im Körper ist nicht dieser relative Alkoholgehalt in Vol.-%, sondern die Menge des Ihrem Körpers zugeführten reinen Alkohols in Gramm.

https://www.melissengeist.de/der-melissengeist/alkohol-in-arzneimitteln.html
Einfach mal den gesamten Text lesen und auf sich wirken lassen. Wohlgemerkt: Bei Melissengeist handelt es ich um ein frei verkäufliches Drogeriemarkt-Produkt !

Alkohol - eine staatlich geförderte Droge in Deutschland...

Viele Grüße
blunsi
 
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Naja, die maximal empfohlene Maximal-Tagesdosis (3 * 10ml täglich) enthält etwas weniger Alkohol als eine Flasche Bier mit 5%. Breit wird man davon nicht wirklich wenn amn das so nimmt wie angegeben, also maximal 3 * täglich maximal 10ml.
 
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Hallo Boni,

Das kann aber der Grundstein für eine Sucht sein. Und genau das meine ich mit "Verharmlosung". Eine Flasche Bier, was ist das schon ? Das ist die Basis für eine Sucht ! Wenn es den Leuten dann schlechter geht, dann trinken sie nämlich häufig mehr und dann kommt die Gewöhnung an einen bestimmten Alkoholpegel und dann, wenn man Pech hat, der völlige Kontrollverlust über die Sucht ! :mad:

Und nicht vergessen: Alkohol ist ein Zellgift, was jede Zelle im Körper schädigt und ganz besonders auch die Nervenzellen ! Gibt doch auch den Spruch: Alkohol macht Birne hohl... Birne hohl, noch mehr Platz für Alkohol... Ein Teufelskreis eben ! Zum Schluss spielen dann meist viele Schäden (geistig, körperlich) zusammen, dass man völlig die Kontrolle über sein Leben verliert...

Viele Grüße blunsi
 
Hallo Boni,
Das kann aber der Grundstein für eine Sucht sein. ...

So ein Quatsch. Wenn man davon nicht breit wird dann kann sich da nichts entwickeln. Zumal es sich hier ja um drei mal eine Drittel Flasche bier pro Tag handelt und nicht eine zu einem Zeitpunkt.

Und nicht vergessen: Alkohol ist ein Zellgift, was jede Zelle im Körper schädigt und ganz besonders auch die Nervenzellen !

Die Dosis macht das Gift.

Hier sind einfach zu viele ängstliche Menschen mit einer durch diese Ängstlichkeit unrealistischen Gefahren-Wahrnehmung unterwegs.
 
Ich sage ja nicht, dass es bei jedem so weit kommen muss. Aber vielen entgleitet der Alkoholkonsum halt irgendwann. Ich kenne jedenfalls einige sehr traurige Fälle !

Außerdem ist Alkohol eine der Hauptursachen von Demenz (im Alter). Neben hypoxischer Enzephalopathie und dem Rauchen...

Viele Grüße blunsi
 
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Ich sage ja nicht, dass es bei jedem so weit kommen muss. Aber vielen entgleitet der Alkoholkonsum halt irgendwann. Ich kenne jedenfalls einige sehr traurige Fälle !
Außerdem ist Alkohol eine der Hauptursachen von Demenz (im Alter). Neben hypoxischer Enzephalopathie und dem Rauchen...

Klar, von dem Pegel einer Flasche Bier über den Tag verteilt.
Ich sag ja: unrealistische Gefahrenwahrnehmung - ist für ängstliche Menschen typisch.

Nicht umsonst gibt es zum Beispiel die Diagnose : Alkoholmissbrauch im Sinne der Selbstmedikation.

1. Aber bestimmt nicht mit so wenig Alkohol.
2. Nenn ml den ICD-Diagnoseschlüssel.
 
so sieht das dann aus , auf einem Arztbericht .

z.B .

anamnestisch Alkoholmißbrauch i.S. der Selbstmedikation (ICD 10 : F 10.1 ).
 
so sieht das dann aus , auf einem Arztbericht .
z.B .
anamnestisch Alkoholmißbrauch i.S. der Selbstmedikation (ICD 10 : F 10.1 ).

F10.1 ist F10.1 "Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Schädlicher Gebrauch" und nicht das was vorab von dir behauptet wurde. Das hat der Arzt da reingeschrieben, ist aber seine subjektive Semantik.

Aber grundsätzlich geht's hier darum, dass das Klosterfrau Melissengeist angeblich eine Gefahr wäre, die zum Alkoholismus führt. Es ist vielleicht möglich, dass trockene Alkoholiker daduch getriggert werden weil die auf der Ebene eben sensibel sind, aber erst dadurch zum Alkoholiker zu werden ist wie gesagt selbst bei der Maximaldosis die einer Flasche Bier über den ganzen Tag verteilt entspricht so gut wie ausgeschlossen.
 
Ist ja auch egal .
Es kann ein Einstieg sein , da man merkt , es tut einem gut und man holt sich anderes .
Besonders , ist man alt , allein und isoliert .

LG
 
Aus der Gebrauchsinformation Melissengeist:
Die empfohlene Dosis beträgt:Innerliche Anwendung:Soweit nicht anderes verordnet, nehmen Erwachsene ein- bis dreimal täglich 5-10ml (s.Messbecher) Klosterfrau Melissengeist bis höchstens 25ml/Tag ein.Klosterfrau Melissengeistsoll mit mindestens der doppelten Menge Flüssigkeit(vorzugsweise Wasser) verdünnt oder auf einem Stück Broteingenommen werden.
Quelle: https://www.melissengeist.de/filead...uchsinformation_klosterfrau_melissengeist.pdf
Das heißt: Wenn Sie 5 ml Klosterfrau Melissengeist dosieren, nehmen Sie 3,1 g Alkohol zu sich. Das ist weniger, als in einem Liter Traubensaft oder in einem Becher Kefir enthalten ist. Bei jeder Einnahme von 10 ml Klosterfrau Melissengeist werden 6,2 g Alkohol aufgenommen.
Quelle: https://www.melissengeist.de/der-melissengeist/alkohol-in-arzneimitteln.html
Richtwerte
lt. Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)

Frauen:10 bis 12 g Alkohol täglich
d.h. nicht mehr als zum Beispiel 0,3l Bier

oder 0,15l Wein/Sekt pro Tag
Quelle: https://www.blsev.de/fileadmin/bild...enuss_Missbrauch_Gewoehnung_Abhaengigkeit.pdf
Wenn man also die Einnahmeempfehlungen von Klosterfrau befolgt, also mit maximal 25 ml / Tag, nimmt man jedoch bereits über 15 mg Alkohol zu sich und liegt damit locker über dem Richtwert für Frauen !

Worauf ich mit meinem Eingangsbeitrag jedoch vielmehr auch hinaus wollte war, wie hier u.a. durch verharmlosende Vergleiche, bspw. mit Apfelsaft, Grapefruit, Weissbrot usw., der Alkoholgehalt von Melissengeist mit fast 80 Prozent verharmlost wird ! Naja, Alkohol macht ja bekanntlich doof und ein doofes Volk ist eben auch leicht zu regieren...

Viele Grüße blunsi
 
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Guten morgen!

Nö, da die Dosis nicht merkbar beit macht nicht.

Das kommt immer auf die Person an und auf die Einnahme. Die Empfehlung es in Wasser zu verdünnen, ist auch mit Vorsicht zu genießen. Ich hab das mal auf der Arbeit gemacht, allerdings mit heißem Wasser und hatte ganz ordentlich einen sitzen! Für ein paar Minuten jedenfalls.
Ich merke deutlich einen Effekt, wenn ich Tinkturen nehme, wo es um mehr als ein paar Tropfen geht und auch einen Gewöhnungseffekt. Ich setze diese immer mal wieder ab, denn ich habe keinen Hang zum Alkoholismus. Hätte ich einen, könnte ich ja einfach Alkohol trinken. Den gibt es günstig überall zu kaufen.

Gruß
Piratin
 
Hallo
Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es in erster Linie ein Genussmittel ist, so wie Kaffee und Tee auch und immer schon zur Menschheit gehörte. Die Alkoholiker sind diese Gruppe, die sich nicht im Zaum hält. Sowas kannst Du bei allen anderes Süchten auch finden. Es ist nicht der Alkohol sondern die Selbstdisziplin. Enthemmung ist bei jeder Tätigkeit, egal welcher, von Übel.
Meine Urgrossmutter, Südtirol, trank zu jedem Mittagessen und abends ihr 1/8 l Rotwein und wurde kerngesund 98 Jahre. Ihr Bruder genauso.
Grüße, die Bizzi
 
Sie wird es schon wissen, wie es bei ihr war (finde ich schon ziemlich krass, jemandem diese Wahrnehmung abzusprechen). DIe Leute sind auch verschieden in ihren körperlichen Voraussetzungen.
Die 15,5g Alkohol bei der empfohlenen Menge sind schon ne Hausnummer. Und definitiv höher als die für Frauen empfohlene Höchstmenge, da dran gibts nichts zu rütteln.

Nein, eine Flasche Bier über den Tag verteilt macht nicht breit.
 
Nein, eine Flasche Bier über den Tag verteilt macht nicht breit.
Es geht auch nicht darum, ob man "breit" davon wird, sondern das Risiko besteht in der Gewöhnung und damit dann einer Sucht. Da Du Dich mit Alkohol ja sehr gut auszukennen scheinst, weißt Du sicherlich auch, was ein "Pegeltrinker" ist. Das ist nämlich jemand, der immer einen bestimmten Blutalkoholspiegel braucht. Diese Leute empfinden dann irgendwann auch mit 1,6 und mehr Promille keinen Rausch mehr und setzen sich dann so auch hinters Steuer. Aber dann ist der Führerschein ganz schnell weg... Und dass sie bei Klosterfrau mit ihrer Tagesdosis die Empfehlungen für die tägliche Dosis mit 15,5 g Alkohol (danke damdam !), um genau dieses Risiko zu vermeiden weit überschreiten, hatte ich ja hier bereits gezeigt:

https://www.symptome.ch/threads/ver...ol-in-drogerie-produkten.139279/#post-1218038

Dabei geht es nämlich genau auch um dieses Risiko der Gewöhnung !

Viele Grüße blunsi
 
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es gibt auch alkoholiker, die nie betrunken waren und auch nie viel getrunken haben, aber oft (mehrmals täglich) und erst wenn sie aus irgendeinem grund (z.b. op) ein paar tage lang überhaupt keinen alkohol trinken merken, daß sie abhängig sind und die gleichen probleme haben ein paar tage lang garkeinen alkohol zu sich zu nehmen wie leute, die sehr viel trinken oder bei denen bei blutabnahmen aus anderem grund erhöhte leberwerte festgestellt werden und sie dann bei genauem befragen sagen, daß sie mal etwas klosterfrau trinken, mal einen magenbitter weil das mittagessen schwer im magen lag, mal ein kl. gl. sekt für den kreislauf, abends ein bier oder ein paar weinbrandbohnen o.ä. usw. usw.
wer eine strapazierfähige leber usw. hat und ansonsten gesund lebt, kann das auch viele jahre durchhalten ohne offensichtlich krank zu sein. ansonsten führt es irgendwann zu "unerklärlichen" (wenn der arzt es versäumt genau nachzufragen) krankheiten.

lg
sunny
 
Ergänzen möchte ich noch diesen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung zum Thema "Persönlichkeitsveränderungen durch Alkohol":

Süddeutsche.de: Prof. Soyka, was richtet Alkohol im Menschen an?

Michael Soyka: Alkohol ist ein Zellgift. Langfristig hinterlässt er überall im Körper Spuren, auch im Gehirn. Das Frontalhirn, das über Persönlichkeit und Kritikvermögen entscheidet, ist besonders sensibel für Alkohol.

Süddeutsche.de: Wie äußert sich eine Hirnschädigung durch Alkohol?

Soyka: Das Reaktionsvermögen lässt nach, die Kritikfähigkeit schwindet, das Gefühlsleben gerät außer Kontrolle - man lacht über Dinge, über die man früher vielleicht nicht gelacht hätte. Das intellektuelle Niveau sinkt. Bei ausgeprägten Hirnschäden leiden Konzentration, Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit. Das kann bis zur Demenz gehen. Seltener sind Psychosen, Wahngedanken oder Sinnestäuschungen. Eine Extremform ist das Wernicke-Korsakow-Syndrom mit völligem Gedächtnisverlust.

Süddeutsche.de: Was passiert denn im Gehirn? Sterben die Nervenzellen ab?

Soyka: Ja, das kann man mit bildgebenden Verfahren auch messen. Der Alkohol wirkt toxisch auf die Neuronen. Dazu kommen Leberstoffwechselstörungen und verschiedene andere Faktoren, die den Nervenzellen zusetzen.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/gesundh...sum-das-intellektuelle-niveau-sinkt-1.1683638

Ich selber trinke auch gerne mal in Gesellschaft einen guten Wein zum Essen, aber spätestens wenn ich wieder regelmäßig das Bedürfnis verspüren würde, einen Wein zum besseren Einschlafen o.ä. trinken zu wollen, würde ich mir Gedanken machen...

Viele Grüße blunsi
 
Du willst oder kannst es nicht begreifen oder wie ? Es geht darum, dass eine Sucht immer einen Beginn hat und dieser Beginn KANN der hochprozentige Melissengeist sein ! Melissengeist kann aber auch das Ende sein: Bei der Dame, die der Anstoß für meinen Beitrag hier war hat man 70 leere Flaschen Melissengeist in ihrer völlig verwüsteten Wohnung gefunden ! Sie wurde dann mit 2,9 Promille und einem Leberkoma ins KH gebracht ! Jetzt "lebt" sie mit M. Parkinson und M. Alzheimer in einem Pflegeheim...

Einfach mal den kompletten Artikel lesen und nicht gleich wieder rum maulen. Oder ist das etwa schon die "Kritikunfähigkeit", von der hier auch die Rede ist ? :rolleyes:

Soyka: In der Regel ist es ein schleichender Prozess. Man geht davon aus, dass das Risiko für körperliche Folgeschäden mit der Trinkmenge exponentiell ansteigt. Das heißt, es passiert bei niedrigen Dosen lange nichts, dann aber steigt das Risiko massiv an. Wann die kritische Schwelle überschritten ist, kann man letztlich nicht mit Sicherheit sagen. Wir Forscher können nur Aussagen über ein statistisches Risiko treffen. Ich denke, wer fünf bis zehn Jahre sehr viel getrunken hat, hat in der Regel eine gewisse Hirnschädigung. Natürlich gibt es immer mal einen Patienten, der eine Flasche Wodka am Tag trinkt und keinen Gehirnschaden hat. Aber das ist die große Ausnahme.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/gesundh...sum-das-intellektuelle-niveau-sinkt-1.1683638

Viele Grüße blunsi

P.S. Jetzt hat Boni ihren letzten Beitrag gelöscht. OK, ich lasse meinen aber dennoch hier stehen !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du willst oder kannst es nicht begreifen oder wie ? Es geht darum, dass eine Sucht immer einen Beginn hat und dieser Beginn KANN der hochprozentige Melissengeist sein !

Falsch, denn man merkt davon nichts, selbst wenn man die Maximaldosis nimmt. Ich hab das vorhin vorgerechnet bei einer kleinen, leichtgewichtigen Person; da kommen maximal 0,3 Promille zustande und das akkumuliert sich auch nicht im Tagesverlauf weil Ethanol recht schnell und linear abgebaut wird.
Wie es auch im Beipackzettel steht sind solche Konzentrationen lediglich für Leute relevant die trockene Alkoholiker sind. Bei denen wird das Suchtgedächtnis dadurch getriggert.

Melissengeist kann aber auch das Ende sein: Bei der Dame, die der Anstoß für meinen hier Beitrag war hat man 70 leere Flaschen Melissengeist in ihrer völlig verwüsteten Wohnung gefunden. Sie wurde dann mit 2,9 Promille und einem Leberkoma ins KH gebracht !

Ja und? Es war nicht davon die Rede, dass man davon mehr nimmt als maximal zugelassen.
Wenn man so argumentiert, dann müsste man ja auch die meisten Medikamente verbieten weil es immer einee Dosis gibt mit der man sich vergiften kann.
Aber grundsätzlich muss man sagen, dass es nicht gerade intelligent wäre, einen Alkoholismus mit vielfach überdosiertem Melissengeist anzufangen, denn das kann man wirklich günstiger und schmackhafter haben.

P.S. Jetzt hat Boni ihren letzten Beitrag gelöscht. OK, ich lasse meinen aber dennoch hier stehen !

Ne, das war die Administration.
 
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