Untergang der Mutter durch meine Krankheit

Hallo Jasper,

man mag vom Familienstellen halten was man will. Aber eine der Situationen, die da auftauchen, ist:
Die Stelle eines Menschen im Familienverbund wird frei (durch Tod, Trennung usw.) und dann wieder besetzt durch ein anderes Familienmitglied, was diesem oft gar nicht so klar ist .

In Deinem Fall könnte ich mir vorstellen, daß Du nach dem Freitod Deines Vaters an seine Stelle gerückt bist und damit tatsächlich in eine Position, die Dir nicht angemessen war und Dir eine eigene Entwicklung mehr als schwer gemacht hat.

Ich weiß nicht, inwieweit Du selbst mit solchen Techniken arbeiten kannst. Auf jeden Fall wäre das ein Aspekt in Deiner Entwicklung, der es lohnen würde, ihn sich näher anzuschauen, um dann einen eigenen Platz zu finden, der Dir genehm ist.

Diese Bücher fand ich sehr informativ und "erleuchtend", was Familienbeziehungen und -verstrickungen angeht:
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Grüsse,
Oregano
 
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Die Stelle eines Menschen im Familienverbund wird frei (durch Tod, Trennung usw.) und dann wieder besetzt durch ein anderes Familienmitglied, was diesem oft gar nicht so klar ist .

In Deinem Fall könnte ich mir vorstellen, daß Du nach dem Freitod Deines Vaters an seine Stelle gerückt bist und damit tatsächlich in eine Position, die Dir nicht angemessen war und Dir eine eigene Entwicklung mehr als schwer gemacht hat.


Diesen weiteren Aspekt finde ich sehr gut, Oregano.

Gleichzeitig frage ich mich, inwieweit es heutzutage eine Berechtigung hat, die Stellung eines verstorbenen Familienmitglieds zu beziehen und wie gehen die Geschwister mit
einem neuen "Oberhaupt" um, wenn im Grunde alle gleichberechtigt sind?

Liebe Grüße von Kayen
 
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Hallo Kayen,

ich glaube, daß in den allermeisten Fällen einer solchen "Neubesetzung" das unbewußt und einfach so geschieht. Es ist ja im Prinzip auch einfacher, scheinbar in der gleichen Konstallation wie vor dem Wegfall eines Familienmitglieds weiter zu machen wie vorher. Nur ist das eben wirklich "zum Schein" - nicht in Wirklichkeit, weil das gar nicht möglich ist.

Weil ich gar nichts über die Rolle und den "Stellenwert" von Jaspers Vater weiß, kann ich auch über die evtl. übernommene Rolle des Vaters nichts sagen; - das wäre dann alles nur Spekulation.

Aber eines weiß ich: wenn ich quasi eine Rolle aufgedrückt bekommen habe, ohne es überhaupt zu merken dann stelle ich es mir wie eine große Befreiung vor, aus dieser Rolle heraus zu treten und "Ich" zu werden. Und zwar ohne Schuldgefühle, denn ich habe mich nicht um die Rolle bemüht oder mich in sie eingedrängt.

Grüsse,
Oregano
 
Hast Du denn noch Interesse hier zu schreiben, Jasper? Ich habe gesehen, dass Du immer wieder mal Private Nachrichten schreibst, und hier das letzte Mal vor 1 Woche. Ich mein, hier haben sich auch ein paar Leute die Mühe gemacht, Deine Beiträge zu lesen, sich Gedanken und Vorschläge zu machen.......ich fänd's nett, wenn Du nochmal darauf antworten würdest.

Gruß - Gerd
 
..... dann wünsche ich Dir, Jasper, dass es tatsächlich so ist:
Jeder in meiner Familie ist ein wirklich guter Mensch, der dem anderen nur das Beste wünscht und sich bemüht.
Dann wirst Du ja in der Familie ganz viel Unterstützung und Hilfe erfahren können.

Und es werden alle sehr verständnisvoll und besorgt sein, wenn sie von Dir erfahren ...
Ich hatte leider nie die Chance Ich zu werden.
oder auch ...
Ich wollte Sie [meine Mutter] immer vor meinem Vater beschützen (der war ein wenig rabiater), aber war zu klein und dann seit ich 17 bin ging das mit der Gesundheit los.
Ein wenig rabiater - vielleicht etwas verharmlosend für (leicht) gewalttätig? Nun, er hat sich hoffentlich auch "bemüht", wie Du vorher sagtest....!?

Aus Erfahrung weiß ich, es braucht schon eine Portion Mut, auf all diese Sachen und Geschichten im eigenen Leben, oder auch in der Familiengeschichte, hinzuschauen. Oder es braucht auch schonmal ganz neue Sichtweisen, weil man als Kind ja in diesem System "Familie" aufgewachsen ist, und vielleicht manches für "normal" hält, was je nachdem gar nicht normal ist.
Als Kind ist man erstmal "mittendrin" und abhängig von den Menschen um einen herum.

Alles Gute - Gerd
 
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