Tricks der Fischindustrie, Betrug am Kunden?

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Frisch gefangener Thunfisch ist doppelt so teuer

Thunfisch ist eine hochsensible Ware. Direkt nach dem Fang ist er - bei guter Qualität - rot/rosa gefärbt. Durch Einfrieren oder längere Lagerung verliert er diese Farbe und wird braun. Damit lässt er sich nicht mehr so teuer verkaufen. Nach Angaben der EU-Kommission liegt der Preis im Großhandel für industriell gefischten Thunfisch, der nach dem Fang eingefroren wurde bei rund 5 Euro das Kilogramm. Der Preis für frisch gefangenen Thunfisch liegt hingegen bei 12 Euro/kg. Durch die Behandlung lässt sich also der Preis mehr als verdoppeln.

Illegale Methoden?

Behandelt sind die Produkte im Handel mit unterschiedlichsten Zusatzstoffen. Teils sind diese für Fisch nicht zugelassen, wie etwa Nitrate, teils sind sie in der EU zugelassen, wie etwa Antioxidantien oder Ascorbate. Allerdings erwägt die EU auch gegen den Einsatz von Antioxidantien und Ascorbaten vorzugehen. Enrico Brivio, Sprecher der EU-Kommission, sagte im Interview mit Plusminus, der Einsatz von Antioxidantien im Thunfisch mit dem Ziel die Farbe zu verändern, sei illegal.

Die Fischwirtschaft in Deutschland sieht das anders.
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Färbetricks beim Thunfisch - Plusminus - ARD | Das Erste

Man stelle sich vor: kein Mensch ißt mehr Thunfisch :D! Dann wären alle diese Tricksereien gar nicht mehr nötig ...

Grüsse,
Oregano
 
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Anscheinend werden nicht nur Thunfische behandelt, damit sie frisch aussehen:

... frische Fische sind generell leicht verderbliche Lebensmittel. Wer Fisch kauft, sollte daher die eigenen Sinne einsetzen, um verdorbene Ware zu erkennen: Nicht mehr ganz frische und verdorbene Fische zeichnen sich insbesondere durch schlechten Geruch und eine bräunlich-graue Farbe aus. Riecht der Fisch angenehm und ist sein Muskelfleisch rot, ist er wahrscheinlich frisch - es sei denn, er wurde zuvor mit Kohlenmonoxid behandelt. Nach einer solchen Behandlung ist es für Verbraucher sehr schwierig, ein verdorbenes Produkt zu erkennen.
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Offensichtlich ist die "Schönfärberei" weit verbreitet. Waren es zunächst vor allem teure Fischarten wie Thunfisch oder Schwertfisch, bei denen eine Behandlung mit Kohlenmonoxid nachgewiesen werden konnte, so entdeckten Verbraucherschützer in den vergangenen Jahren zunehmend, dass auch andere rotfleischige Fischarten wie Tilapia mit Kohlenmonoxid oder mit kohlenmonoxidhaltigem Rauch behandelt werden.
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Tipps für den Kauf von frischen Fischen
Beim Kauf eines Fisches sollten insbesondere die eigenen Sinne eingesetzt werden: Frische Fische oder Fischfilets lassen sich anhand ihres Aussehens und ihres Geruchs erkennen. Die Augen eines Fisches sollten nicht stumpf und eingefallen, sondern klar und prall gefüllt sein. Die (Schleim-)Haut sollte glatt, glänzend, durchscheinend und ohne sonstige Beimengungen sein. Die Kiemen sollten deutlich rot und zusammenhängend sein. Sie sollten ebenfalls wenig Schleim aufweisen und ein gleichförmiges Erscheinungsbild haben. Der Fisch sollte weder unangenehm fischig, noch tranig oder stechend riechen. Ein Geruchstest beim Kauf oder unmittelbar nach Entgegennehmen der Ware kann hier hilfreich sein. Auf dem Weg des gekauften Fisches zum eigenen Kühlschrank sollten Verbraucher für den Transport - vor allem in den Sommermonaten - eine gut isolierte Kühltasche mit Kühlelementen verwenden. Alternativ können als Kühlelemente auch zugleich mit dem Fisch erworbene Tiefkühlprodukte dienen. Frischer Fisch sollte nach Möglichkeit noch am Tag seines Kaufes zubereitet und verzehrt werden, da die Kühlmöglichkeiten im eigenen Haushalt in der Regel nicht auf eine Lagerung von mehr als einem Tag eingestellt sind: Die meisten Kühlschränke in deutschen Haushalten weisen eine Kühltemperatur von 6 °C und mehr auf.
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https://www.laves.niedersachsen.de/...scherzeugnisse/ein-fisch-sieht-rot-73491.html

Grüsse,
Oregano
 
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Färbetricks der Fischindustrie, hier beim Thunfisch

Es geht weiter (Video):

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Hersteller machen Fische künstlich schwerer
Das zugefügte Wasser muss aber auf der Verpackung deklariert werden.

Tiefgekühlter Fisch verliert beim Auftauen einen Teil seines natürlichen Wassergehalts. Deshalb sei es erlaubt, ihn mit Phosphaten zu behandeln, erklärt der Lebensmittelchemiker Prof. Jörg Oehlenschläger. Die Phosphate sollen das natürlicherweise im Fisch enthaltene Wasser binden. "Aber wenn man dann darüber hinaus noch weiteres Wasser einbringt, das ist hart an der Grenze zum Betrug", so Oehlenschläger. Denn durch das sogenannte Fremdwasser lässt sich das Gewicht des Fisches künstlich erhöhen - und so ein höherer Preis erzielen. Das Einspritzen des Wassers ist nur erlaubt, wenn es deutlich auf der Verpackung angegeben wird. Das scheint aber häufig nicht der Fall zu sein, wie ein Labortest mit tiefgekühlten Pangasiusfilets sowie Jakobsmuscheln zeigt: Bei der Hälfte der getesteten Produkte war der Wassergehalt auffällig hoch, ohne dass dies auf der Verpackung deklariert wurde.
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https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/So-trickst-die-industrielle-Fischerei,fischindustrie100.html

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So enthalte Zuchtlachs nur halb so viel der gesunden Omega-3-Fettsäuren wie Wildlachs und sei damit schlicht nicht so gesund. Das Futter der Zuchtfische bestehe vor allem Sojamehl, Pflanzenöl und Getreide und nur zu etwa einem Viertel aus Fischmehl und Fischöl. Dadurch enthalte der Zuchtfisch selbst weniger gesundes Omega-3. "Wenn ich dem Fisch nur Pflanzenöl gebe, dann habe ich keinen positiven Effekt davon, dass ich Fisch esse, auf meine Fettsäurezusammensetzung", so Focken.

Verbotenes Pflanzenschutzmittel im Lachs
Ein Labortest zeigt ein weiteres Problem: Alle Zuchtlachs-Proben enthalten Ethoxyquin. Dabei handelt es sich um ein Pflanzenschutzmittel, das in der EU seit Jahren verboten ist, das allerdings dem Fischfutter weiter zugesetzt werden darf und so auch in den Zuchtfischen landet.
Beunruhigend: Laut Edmund Maser vom Institut für Toxikologie der Universität Kiel seien die Höchstwerte, die man zum Beispiel für Schweinefleisch definiert habe, teilweise in den Proben deutlich überschritten.

Wie gesund ist Zucht-Lachs?
Lachs ist der beliebteste Speisefisch der Deutschen. Um den Appetit auf Lachs zu stillen, muss er gezüchtet werden. Welche Folgen hat das für die Gesundheit der Verbraucher? :

Allerdings gibt es für Fisch bislang keine definierte Höchstmenge, sodass der hohe Ethoxyquin-Gehalt völlig legal ist.
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https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/So-trickst-die-industrielle-Fischerei,fischindustrie100.html

Grüsse,
Oregano
 
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