ich habe jedesmal unmittelbar nach Einnahme von 20.000 IE Vit-D Tinnitusgeräusche gehabt.
Bei jahrelang bestehendem Vitamin-D-Mangel kommt es - nicht nur, aber insbesondere auch bei Hochdosisthreapie - zu einem verstärkten Phosphatmangel, da zunächst die während des Mangels reduzierte Knochenmasse wiederaufgebaut wird. ("Hungry Bones"-Syndrom).
Deshalb ist die immer mal wieder empfohlene Hochdosistherapie häufig unverantwortlich.
Das Hungry-Bones-Syndrom hält bis zu einem Jahr an.
(Bei mir war es ein Jahr.

)
Hypophosphatämie: Beitrag #23 und Beitrag #24
Der Phosphatbedarf liegt in der Zeit bei einer Substitution von 3000 IE nach meiner Erfahrung und nach Fallbeschreibungen bei ca. 1400mg Phosphat (und ebensoviel Calcium) - das ist in etwa die doppelte Menge des von der DGE empfohlenen Tagesbedarfs.
Wenn man nicht viele Lebensmittel mit Nahrungszusätzen oder auch viel Eiweiss isst (LOGI), dann erreicht man das wirklich nur mit etwas Mühe...
Daraufhin wurde die Hochdosistherapie ärztlicherseits (alle 2 Wochen einmal Dekristol 20.000 IE) abgesetzt.
War durchaus vernünftig - aber man sollte halt niedrigdosiert und vor allem geduldig einschleichend vorgehen und bei einem starken Mangel wirken schon 500 IE ganz gut.

Dann kann man nach einigen Wochen auf 1000 IE steigern und später auf 2000 IE - damit kommt man im übrigen auch bei KPU weiter, weil die Verstoffwechselung von Vitamin D in der Leber durch die Störung im Häm-Stoffwechsel (-> Mangel an Cytochrom P450) eingeschränkt ist.
(Die Störung im Häm-Stoffwechsel ist auch der Grund für den häufig schweren Vitamin-D-Mangel bei KPU - über den Sommer erfolgt keine wirkliche Aufsättigung, selbst bei reichlich Sonne, weil immer nur ein Bruchteil verstoffwechselt werden kann... Und dieser Mangel, der dann auch ein Phosphatmangel ist, führt dazu, dass Vitamin B6 nur noch bedingt phosporyliert, d.h. aktiviert werden kann. Bei längerfristig intaktem Vitamin-D-Spiegel kommt man auch sehr gut mit normalem B6 klar.

)
Also kann aus meiner Sicht ein Vit-D Mangel eigentlich nicht die Ursache von Tinnitus sein. Ohrgeräusche kenne ich sonst nämlich nicht, trotz gravierenden Vit-D Mangels, der über Jahre bestanden hat.
Ein gefährlicher Trugschluß aus meiner Sicht.
Einen Mangel hat man immer, wenn der Spiegel <30ng ist.
Und Nebenwirkungen bei der Substitution, die bei Bestehen weiterer Stoffwechselprobleme eher die Regel sind, sagen nichts über eine "Nichtexisten" dieses Mangels aus bzw. eine "Unnötigkeit" einer Zufuhr aus.
rosmarin