Thesenpapier 8: Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19 - eine komplexe Kritik an der Pandemiepolitik

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Hallo Malvegil,
Scharfe, aber komplexe Kritik an der Pandemiepolitik durch die Arbeitgruppe, die von Anfang an durch fundierte Thesenpapiere aufgefallen ist

ich hab jetzt nur die "wichtigsten Botschaften" gelesen, aber das scheint vom Grunde her genau so ein Ansatz zu sein, den ich für sinnvoll finde (von einigen Unterpunkten abgesehen, aber das wird sich beim Lesen des gesamten Textes dann ja zeigen) und soooo lange vermißt habe: Die Pandemie als komplexes Geschehen zu sehen, dem man nicht durch Einzelmaßnahmen beikommen kann und insbesondere systematische Messung von umfassenden Indizes, nicht so ein Husch-Husch, wie es in der Realität passiert. Dann die Pandemie verstehen und daraus verschiedene Strategien und Maßnahmen ableiten. Mal sehen, wie es weitergeht.
Vielen Dank fürs Posten!

Was ist das für eine Arbeitsgruppe, wie wird sie von der Gesellschaft und Politik wahrgenommen?

Viele Grüße
 
Scharfe, aber komplexe Kritik an der Pandemiepolitik durch die Arbeitgruppe, die von Anfang an durch fundierte Thesenpapiere aufgefallen ist:

Aber das Vorliegen einer Massivreaktion der Gesellschaft im Gefolge der Epidemie kann nicht übersehen werden: es gibt eine solche Überreaktion, und dem „Fieber“ entspricht die eindrucksvolle Polarisierung der Gesellschaft und des gesellschaftlichen Diskurses, der „hohe Ton“ der Argumente und die ungeheure gesellschaftliche bzw. gesellschaftspolitische Dynamik, die im Gefolge der Epidemie zu besichtigen ist – eine Dynamik, die praktisch alles außer Kraft zu setzen droht, was bis dato den Kitt des gesellschaftlichen Miteinanders ausgemacht hat.
Wenn einer neuen Mutation z.B. eine höhere Infektiosität zugeschrieben wird, wird dies als Katastrophe interpretiert, während weitaus wichtigere Variabilitäten wie Alter, soziale, berufliche oder ethnische Faktoren sowie Komorbiditäten völlig unberücksichtigt bleiben bzw. gar nicht erst untersucht werden (vgl. Kap. 3.2.5)
Wenn ich diesen Absatz richtig verstehe, wird hier kritisiert, dass pauschal alle isoliert werden, anstatt jene zu schützen, die anfällig sind für komplizierte infektiöse Verläufe:

Eine sinnvolle Präventionsstrategie muss daher auch dem Grundverständnis einer Infektionskrankheit entsprechend immer auf zwei Beinen stehen (ausführlich in Kap. 2.7.): zum Einen muss natürlich die Ausbreitung des Erregers und die Übertragung von einem Menschen auf den anderen unterbrochen werden (Containment). Zum Anderen – und genauso wichtig – ist es zu überlegen, wie die Reaktion der infizierten Menschen aussehen wird, insbesondere mit der Zielrichtung, diejenigen Infizierten zu erkennen, bei denen die Auseinandersetzung aufgrund ihrer Wirtseigenschaften so geartet ist, dass sie (unterschiedlich schwere) gesundheitliche Auswirkungen erleiden. Diese Überlegung führt dann zu Konzepten der protection, die das Wechselspiel zwischen Individuum und Erreger berücksichtigen müssen.
und:
These 27: Der Krankheitsbegriff in seinem Wechselspiel zwischen biologischem und sozialen Verständnis hat durch die SARS-CoV-2/CoViD-19-Epidemie eine abrupte Wendung hin zu einem dezidiert biologischen Reduktionismus genommen. Deutlich wird diese Entwicklung vor allem in der Konfiguration der Präventionsanstrengungen, die lediglich auf die Minimierung der Erregerausbreitung ausgerichtet ist und soziale Formen der epidemischen Kontrolle sowie die Folgen der containment-Politik weitgehend ausblendet.
 
Hallo,

also ich für meinen Teil möchte erstmal den ganzen Text lesen und verstehen, bevor ich darüber diskutiere. Ich glaube, manches wird man erst verstehen, wenn man alles gelesen hat und den Zusammenhang sieht. Oder habt ihr schon die 151 Seiten gelesen?

Viele Grüße
 
Was ist das für eine Arbeitsgruppe, wie wird sie von der Gesellschaft und Politik wahrgenommen?
Hallo damdam, ich habe das Gefühl, sie werden kaum wahrgenommen. Das liegt vielleicht auch daran, daß sie nicht so plakativ agieren wie andere Kritiker. Sie haben auch keinen offiziellen Auftrag, sondern sind einfach nur ein Zusammenschluß einiger Fachleute, die offenbar weniger eine virologische Perspektive, mehr eine holistische Patientenversorgungs-Perspektive haben.

Hier eine Übersichtsseite für die Thesenpapiere:

Hier ist das Thesenpapier nochmal in schönerem Layout:

Diese "Info-Plattform Corona" gehört auch eng zu dem Kreis:
 
Prof. Klaus Stöhr lese ich dort (Startseite). Dieser ist in den Mainstream - Medien fast Dauergast - zum Beispiel in Talk Shows und Interviews. Also eigentlich recht bekannt.
 
Ja, vielleicht spricht er lieber als er schreibt. ;) Mitautor der Thesenpapiere war er nie.
 
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