Strahlenalarm im Atomklo

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Jetzt haben die Menschen bei Wolfenbüttel Angst davor, dass kontaminierte Salzlösung aus der Lagerstätte austritt

dpa
Berlin - Großer Bahnhof im Kanzleramt: Angela Merkel hatte die 16 Regierungschefs der Länder zum "Energiegipfel" geladen: Es ging um die Kosten eines beschleunigten Atomausstiegs. Sie sollen 100 Euro betragen - pro Jahr für jeden Haushalt! Und dann sorgten Meldungen über eine erhöhte Radioaktivität im Atommülllager Asse für große Unruhe.

Das ehemalige Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel (Niedersachsen), in dem bis 1978 Atommüll eingelagert wurde, wird zur tickenden Zeitbombe: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) maß jetzt in einem Bohrloch vor der Kammer zwölf eine Aktivität von 240 000 Becquerel Cäsium 137 pro Liter, so Behörden-Sprecher Werner Nording. Der Wert liegt damit um das 24-fache über dem Grenzwert. Zum Vergleich: Auf Feldern südlich des japanischen Pannenreaktors Fukushima waren im Spinat 54 000 Becquerel Jod-131-Wert und 1931 Becquerel Cäsium pro Kilogramm gemessen worden. Jetzt geht die Angst um, dass kontaminierte Salzlösung aus dem Forschungslager Asse austritt.

Innerhalb von drei Jahren hat sich die Aktivitätskonzentration im ehemaligen Salzstock damit mehr als verdoppelt. Die hohen Werte wurden in der Nähe des sogenannten Laugensumpfes in 750 Metern Tiefe gemessen. Folgende Horrorszenarien drohen:

Der Einsturz: Weil das Umgebungsgestein auf die von Menschenhand geschaffen Hohlräume im Salzstollen drückt, schrumpft Asse II um drei Kubikmeter pro Tag. Langfristig droht der Einsturz.

Fluten der Anlage: Der Plan des Betreibers, den Salzstock zu fluten und damit zu stabilisieren, könnte zur Katastrophe führen: Wenn der gleiche Weg, der heute das Wasser hineinlässt, auch in die andere Richtung offen ist, werden die radioaktiven Teilchen ausgepresst: ins Grundwasser oder an die Oberfläche im Einzugsgebiet von Elbe und Weser, die bis in die Großstädte Hamburg und Bremen führen!

Einem Gutachten zufolge ist die Sicherheit Bergwerks nur noch bis 2020 gewährleistet. Die Optionen:

Der Atommüll wird herausgeholt: Die Bergung erfolgt mit ferngesteuerten Geräten. Dafür müsste ein Endlager gefunden werden.

Die Fässer werden umgelagert: Hierbei werden die Fässer in tiefere Bereiche des Salzstocks gebracht. Das Bergwerk muss mit neuen Schächten um mehrere 100 Meter erweitert werden.

Vollverfüllung mit Spezialbeton: Der Atommüll bleibt unter Tage. Hohlräume in den Kammern mit dem eingelagerten Atommüll werden mit einem speziellen Mörtel verschlossen.

Berliner Kurier, 16.04.2011

Strahlenalarm im Atom-Klo - Politik - Berliner Kurier
Na Mahlzeit.
Ich frage mich, ob da niemand gearbeitet hat?
Krebskranker Ex-Asse-Arbeiter klagt massiv an | NDR.de - Regional - Niedersachsen - Braunschweig/Harz/Göttingen
Die geplante Rückholung des Atommülls aus der Asse soll uns nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums mehr als zwei Milliarden Euro kosten.
 
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