Sommer

Hallo Uta -

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...

LG,
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uma
 
Einsicht

Ein Mensch beweist uns klipp und klar,
Dass er es eigentlich nicht war.
Ein andrer Mensch mit Nachdruck spricht:
Wer es auch sei - ich war es nicht!
Ein dritter lässt uns etwas lesen,
Wo drinsteht, dass ers nicht gewesen.
Ein vierter weist es weit von sich:
Wie? sagt er, was? Am Ende ich?
Ein fünfter überzeugt uns scharf,
Dass man an ihn nicht denken darf.
Ein sechster spielt den Ehrenmann,
Der es gewesen nicht sein kann.
Ein siebter - kurz, wir sehens ein:
Kein Mensch will es gewesen sein.
Die Wahrheit ist in diesem Falle:
Mehr oder minder warn wirs alle!

Eugen Roth
 
Hallo Uma und Uta,

da habt Ihr ja dolle Dinger gefunden...ich habe viel gelacht...!


Apropos "Schwarzer Humor":


ALWAYS LOOK ON THE BRIGHT SIDE OF LIFE

von MONTY PYTHON
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Some things in life are bad they can really make you mad .
Other things just make you swear and curse.
When you're chewing on life's gristle - don't grumble, give a whistle,
and this'll help things turn out for the best. ...and...

Always look on the bright side of life.
Always lokk on the light side of life.

images.google.de/images?q=tbn:07Oma5nVgm9tYM:http:

If life seems jolly rotten, there's something you've forgotten,
and that's to laugh and smile and dance and sing.
When you're feeling in the dumps, don't be silly chumps,
just purse your lips and whistle - that's the thing. ...and...

Always look on the bright side of life. (Come on.)
Always look on the bright side of life.


For life is quite absurd and death's the final word,
you must always face the curtain with a bow.
Forget about your sin - give the audience a grin,
enjoy it, it's your last chance anyhow. ...so...

Always look on the bright side of death.
Just before you draw your terminal breath.


Life's a piece of shit, when you look at it.
Life's a laugh and death's a joke, it's true.
You'll see it's all a show, keep 'em laughing as you go,
just remember that the last laugh is on you. ...and...

Always look on the bright side of life.
Always look on the right side of life.

(Come on guys, cheer up.)
Always look on the bright side of life.
Always look on the bright side of life.
(Worse things happen at sea, you know.)
Always look on the bright side of life.
(I mean - what have you got to lose ?
You know, you come from nothing - you're going back to nothing.
What have you lost ? NOTHING !)


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sommerhitze

https://www.blogigo.de/joern/200505

kaum dass der morgen angebrochen
kaum dass ich aus dem bett gekrochen
schon ward ersehnter sonne glast
zu einer drückend schweren last

noch morgens fröhlich vögel sangen
nun will's für keinen pieps mehr langen
sie alle sitzen faul und stumm
auf schattenreichen zweigen rum

kein blatt bewegt sich in der hitze
auch ich erstarrt im schatten sitze
wo unterm apfelbaum die nacht
ein wenig kühle hat gebracht

die zeitung sinkt mir schlaff hernieder
bald senken sich die augenlider
die sommerhitze siegte gleich
ich raff mich auf und geh zum teich
www.gifart.de/gif234/schmetterlinge/00008731.gif
 
Passt wunderbar zur Zeit ...
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Marie von Ebner-Eschenbach 1830-1916)

Sommermorgen

Auf Bergeshöhen schneebedeckt,
Auf grünen Hügeln weitgestreckt
Erglänzt die Morgensonne;
Die tauerfrischten Zweige hebt
Der junge Buchenwald und bebt
Und bebt in Daseinswonne.

Es stürzt in ungestümer Lust
Herab aus dunkler Felsenbrust
Der Gießbach mit Getose,
Und blühend Leben weckt sein Hauch
Im stolzen Baum, im niedren Strauch,
In jedem zarten Moose.

Und drüben wo die Wiese liegt,
Im Blütenschmuck, da schwirrt und fliegt
Der Mücken Schwarm und Immen.
Wie sich's im hohen Grase regt
Und froh geschäftig sich bewegt,
Und summt mit feinen Stimmen.

Es steigt die junge Lerche frei
Empor gleich einem Jubelschrei
Im Wirbel ihrer Lieder.
Im nahen Holz der Kuckuck ruft,
Die Amsel segelt durch die Luft
Auf goldenem Gefieder.

O Welt voll Glanz und Sonnenschein,
O rastlos Werden, holdes Sein,
O höchsten Reichtums Fülle!
Und dennoch, ach - vergänglich nur
Und todgeweiht, und die Natur
Ist Schmerz in Schönheitshülle.



https://www.wortblume.de/dichterinnen/sommmorg.htm
 
Mondesaufgang

An des Balkones Gitter lehnte ich
Und wartete, du mildes Licht, auf dich.
Hoch über mir, gleich trübem Eiskristalle,
Zerschmolzen schwamm des Firmamentes Halle;
Der See verschimmerte mit leisem Dehnen,
Zerfloßne Perlen oder Wolkentränen? -
Es rieselte, es dämmerte um mich,
Ich wartete, du mildes Licht, auf dich.

Hoch stand ich, neben mir der Linden Kamm,
Tief unter mir Gezweige, Ast und Stamm;
Im Laube summte der Phalänen Reigen,
Die Feuerfliege sah ich glimmend steigen,
Und Blüten taumelten wie halb entschlafen;
Mir war, als treibe hier ein Herz zum Hafen,
Ein Herz, das übervoll von Glück und Leid
Und Bildern seliger Vergangenheit.

Das Dunkel stieg, die Schatten drangen ein -
Wo weilst du, weilst du denn, mein milder Schein? -
Sie drangen ein wie sündige Gedanken,
Des Firmamentes Woge schien zu schwanken,
Verzittert war der Feuerfliege Funken,
Längst die Phaläne an den Grund gesunken,
Nur Bergeshäupter standen hart und nah,
Ein finstrer Richterkreis, im Düster da.

Und Zweige zischelten an meinem Fuß
Wie Warnungsflüstern oder Todesgruß;
Ein Summen stieg im weiten Wassertale
Wie Volksgemurmel vor dem Tribunale;
Mir war, als müsse etwas Rechnung geben,
Als stehe zagend ein verlornes Leben,
Als stehe ein verkümmert Herz allein,
Einsam mit seiner Schuld und seiner Pein.

Da auf die Wellen sank ein Silberflor,
Und langsam stiegst du, frommes Licht, empor;
Der Alpen finstre Stirnen strichst du leise,
Und aus den Richtern wurden sanfte Greise;
Der Wellen Zucken ward ein lächelnd Winken,
An jedem Zweige sah ich Tropfen blinken,
Und jeder Tropfen schien ein Kämmerlein,
Drin flimmerte der Heimatlampe Schein.

O, Mond, du bist mir wie ein später Freund,
Der seine Jugend dem Verarmten eint,
Um seine sterbenden Erinnerungen
Des Lebens zarten Widerschein geschlungen,
Bist keine Sonne, die entzückt und blendet
In Feuerströmen lebt, im Blute endet -
Bist, was dem kranken Sänger sein Gedicht,
Ein fremdes, aber o! ein mildes Licht.

(Annette v. Droste-Hülshoff, 1797-1848)
 
Jürgen Becker

Sommerregen.
Schwarzer Abend. An den Rand
einer Todesmeldung gekritzelt die verfügbaren Daten,
die das Interview in Gang setzen, die Erinnerung
an entrückte Begegnungen, von denen
wir uns mehr Zukunft versprochen hatten.

Der neue New Yorker bleibt offen liegen.
Was heißt Zukunft, wenn sich das letzte Gespräch
per Bandschleife endlos wiederholen läßt
und ein Nachruf zehn Jahre liegt im Archiv.
Trockener Sommer. Der Abend ist hell.

Eine Reise ist vorzubereiten. Man muß
durch eine Nebelfront, deren Weiß so weiß
wie chinesische Trauer ist. Bitte keine Zitate.
Thema vom Tisch. Die Gerstenfelder sind leer,
und man liest, kompliziert sind die Städte.


In memoriam Donald Barthelme

https://www.lyrikline.org/index.php?id=162&L=0&author=jb00&show=Poems&poemId=465&cHash=aea7f974f1
(da kann man sich das Gedicht auch anhören)
 
König Sommer


von Gustav Falke


Nun fallen leise die Blüten ab,
Und die jungen Früchte schwellen.
Lächelnd steigt der Frühling ins Grab
Und tritt dem Sommer die Herrschaft ab,
Dem starken, braunen Gesellen.

König Sommer bereist sein Land
Bis an die fernsten Grenzen,
Die Ähren küssen ihm das Gewand,
Er segnet sie alle mit reicher Hand,
Wie stolz sie nun stehen und glänzen.

Es ist eine Pracht unterm neuen Herrn,
Ein sattes Genügen, Genießen,
Und jedes fühlt sich im innersten Kern
So reich und tüchtig. Der Tod ist so fern,
Und des Lebens Quellen fließen.

König Sommer auf rotem Roß
Hält auf der Mittagsheide,
Müdigkeit ihn überfloß,
Er träumt von einem weißen Schloß
Und einem König in weißem Kleide.
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Berglied


von Friedrich Schiller

Am Abgrund leitet der schwindlichte Steg,
Er führt zwischen Leben und Sterben;
Es sperren die Riesen den einsamen Weg
Und drohen dir ewig Verderben;
Und willst du die schlafende Löwin nicht wecken,
So wandle still durch die Straße der Schrecken.

Es schwebt eine Brücke, hoch über den Rand
Der furchtbaren Tiefe gebogen,
Sie ward nicht erbauet von Menschenhand,
Es hätte sich’s keiner verwogen,
Der Strom braust unter ihr spat und früh,
Speit ewig hinauf, und zertrümmert sie nie.

Es öffnet sich schwarz ein schauriges Thor,
Du glaubst dich im Reiche der Schatten,
Da thut sich ein lachend Gelände hervor,
Wo der Herbst und der Frühling sich gatten;
Aus des Lebens Mühen und ewiger Qual
Möcht’ ich fliehen in dieses glückselige Thal.

Vier Ströme brausen hinab in das Feld,
Ihr Quell, der ist ewig verborgen;
Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt,
Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen,
Und wie die Mutter sie rauschend geboren,
Fort fliehn sie und bleiben sich ewig verloren.

Zwei Zinken ragen ins Blaue der Luft,
Hoch über der Menschen Geschlechter,
Drauf tanzen, umschleiert mit goldenem Duft,
Die Wolken, die himmlischen Töchter.
Sie halten dort oben den einsamen Reihn,
Da stellt sich kein Zeuge, kein irdischer, ein.

Es sitzt die Königin hoch und klar
Auf unvergänglichem Throne,
Die Stirn umkränzt sie sich wunderbar
Mit diamantener Krone;
Drauf schießt die Sonne die Pfeile von Licht,
Sie vergolden sie nur und erwärmen sie nicht.
 

Bienengedicht


Johann Wolfgang von Goethe

Ein Blumenglöcklein vom Boden hervor
war fröhlich gesprossen im lieblichen Flor.
Da kam ein Bienlein und naschte fein -
die müssen wohl beide füreinander sein.
 
Abseits

von Theodor Storm

images.google.de/images?q=tbn:ikt7rleWt6sS2M:www.heideregion-uelzen.de
Es ist so still; die Heide liegt
Im warmen Mittagssonnenstrahle,
Ein rosenroter Schimmer fliegt
Um ihre alten Gräbermale;
Die Kräuter blühen, der Heideduft
Steigt in die blaue Sommerluft.

Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
In ihren goldnen Panzerröckchen,
Die Bienen hängen Zweig um Zweig
Sich an der Edelheide Glöckchen;
Die Vögel schwirren aus dem Kraut -
Die Luft ist voller Lerchenlaut.

Ein halbverfallen niedrig Haus
Steht einsam hier und sonnbeschienen;
Der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
Behaglich blinzelnd nach den Bienen;
Sein Junge auf dem Stein davor
Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
Kaum zittert durch die Mittagsruh
Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;
Dem Alten fällt die Wimper zu,
Er träumt von seinen Honigernten.
Kein Klang der aufgeregten Zeit
Drang noch in diese Einsamkeit.
 
.... aus aktuellem Anlass:

Das Gewitter


Hinter dem Schloßberg kroch es herauf:
Wolken - Wolken!
Wie graue Mäuse,
ein ganzes Gewusel.

Zuhauf
jagten die Wolken gegen die Stadt.
Und wurden groß
und glichen Riesen
und Elefanten
und dicken finsteren Ungeheuern,
wie sie noch niemand gesehen hat.

"Gleich geht es los!"
sagten im Kaufhaus Dronten
drei Tanten
und rannten heim,
so schnell sie
konnten.

Da fuhr ein Blitz
mit hellichtem Schein,
zickzack,
blitzschnell
in einen Alleebaum hinein.
Und ein Donner schmetterte hinterdrein,
als würden dreißig Drachen
auf Kommando lachen,
um die Welt zu erschrecken.
Alle Katzen der Stadt
verkrochen sich
in den allerhintersten Stubenecken.

Doch jetzt ging ein Platzregen nieder!
Die Stadt war überall
nur noch ein einziger Wasserfall.
Wildbäche waren die Gassen.

Plötzlich war alles vorüber,
die Sonne kam wieder
und blickte vergnügt
auf die Dächer, die nassen.

Josef Guggenmos
 
... und weil heute Samstag ist:

Gedanken am Samstagabend
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Im Wasser schwimmt der Gummischwamm,
denn heut ist Samstag, und ich bade.
Zwei Zähne fehlen mir am Kamm,
es duftet laut nach Haarpomade.

Das Wasser tropft ins Abflussrohr,
der Stöpsel scheint nicht gut zu schliessen.
Ich habe Seife in dem Ohr
und Hühneraugen an den Füssen.

Das Wasser ist schon stark getrübt,
nur mühsam wälzen sich die Fluten.
Ich bin seit vorgestern verliebt,
da hilft kein Blasen und kein Tuten.

Heinz Erhardt
 
Hi,

bis jetzt war es hier richtig angenehm, trüb und mit etwas über zwanzig Grad sogar "kühl".

Jetzt kommt die Sonne durch und dann wird es bestimmt wieder drückend...

Was kaum ein Mensch mehr weiß ist, dass das Elbe - Weser - Dreieck bis ins 19. Jahrhundert hinein eine "Malaria - Hochburg" war .... .

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Hihi:

Sommer
von Dennis Schmolke

Der Himmel ist blau, die Felder sind grün,
Die Sonne ist gelb und die Blumen blühn.
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Die Wärme durchdringt die Blauen Wolken,
Im Herbst sind die Blumen, alle, verwolken.

Frühlingsgefühle liegen in der Luft,
Und der Blumen herrlicher, lieblicher Duft.
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Die Wiesen sind alle grün, voller Gras,
Nur hier und jetzt macht es den Tieren Spaß.

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https://www.jolly-joker.de/jj/pb/de/jj_Sommer_Gedichte_ac8bf.php?lang=de
 
Badende Elfe

von Heinrich Heine
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Dämmernd liegt der Sommerabend
Über Wald und grünen Wiesen;
Goldner Mond im blauen Himmel
Strahlt herunter, duftig labend.

An dem Bache zirpt die Grille,
Und es regt sich in dem Wasser,
Und der Wandrer hört ein Plätschern
Und ein Atmen in der Stille.
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Dorten, an dem Bach alleine,
Badet sich die schöne Elfe;
Arm und Nacken, weiß und lieblich,
Schimmern in dem Mondenscheine.
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Zuletzt bearbeitet:
Ein kleines Sommergedicht
VerfasserIn unbekannt https://www.mooncity.de/modules.php?name=News&file=article&sid=619

Der Sommer färbt die Äpfel rot,
die Trauben und die Beeren.
Der Mohn in Farbenflammen loht,
sein Leuchten zu entzünden droht
die strahlend gelben Ähren....
roteTrauben.jpg

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Nur Farbenpracht, wohin man schaut,
wohin man hört ein Klingen.
Der weite Sommerhimmel blaut,
in lichten Höhen jubelnd laut
die kleinen Lerchen singen.
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Der Maulwurf in der Erde gräbt,
weiß nichts von diesen Dingen.
Er hat das Schöne nie erlebt.
Der Finsterling nach unten strebt
und wühlt nach Engerlingen.
 
Noch'n Gedicht

Auch das ist Kunst, ist Gottesgabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.

(manche schreiben es Goethe zu, man weiset nich...)


Ein schönes Bild. Und man hat viel erreicht, wenn man das schafft.

Licht und Liebe, S.
 
Hallo Sanne,

herzlich Willkommen im Forum und habe Dank für Deinen netten Einstieg im Sommer - Thread!

Herzliche Grüße nach Bochum
von Leòn
 
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