Hallo Remy, ich antworte hier, da es im anderen Thread OT ist:
Ja - ich soll jetzt 1 - 3 Wochen Fasten mit verdünntem Zitronensaft.
Was soll der Zitronensaft bringen? Was wäre da sonst noch dabei?
Allenfalls unterbrechen, wenn es nicht geht, und auf Rohkost zurückgreifen. Ueberhaupt mind. 2,5 Mte Rohkost...am besten grad 2 Jahre oder für immer. Die Darmschleimhaut würde eben 2 Jahre brauchen, bis sie heilt. Mal ehrlich - wer schafft das schon? Ich könnte nicht nur mit Rohkost leben.
Was ist Dein Ziel? Was ist Deine Ausgangssituation?
Mein Stand/mein Verständnis ist:
Fasten soll:
- Darm heilen lassen (da scheint mir Rohkost komplett kontraproduktiv zu sein)
- durch Autophagie aufräumen - zB Verklebungen, die durch Entzündungen entstanden sind abbauen, Zellmüll beseitigen etc.
- Ketose - KH Speicher leeren, damit die Leber Ketone produziert und damit körpereigenes Fett abgebaut wird. (da ist Zucker - egal in welchen Mengen eher kontraproduktiv).
Daher meine Frage: was sind DEINE Ziele?
Jemand der Übergewicht hat und auch viele Baustellen (fehlerhafte Eiweißverbindungen, ein "viel zu viel" von allem für den Körper), die abgebaut werden können UND von der Stoffwechsellage (die oft nur in jüngeren Jahren vorhanden ist) überhaupt in der Lage ist, zu fasten vs. jemand, dessen Körper ein zu wenig hat (zu wenig Fett, zu wenig Eiweiß... - was soll der Körper da großartig abbauen - der muss aufbauen, damit alles wieder funktioniert).
Oder auch mit Übergewicht, bei dem eine Insulinresistenz oder Diabetes blockiert. Da verhungert der Körper bei vollem Topf/kann Fasten ev. für sich nicht positiv nutzen.
Auch Alter/Hormonlage spielt eine große Rolle. Ein Junger hat nach ein paar Stunden/1-2 Tagen jenen Spiegel an Wachstumshormonen, den ein Älterer nach 3-4 Wochen Fasten erreicht (und die Jungen haben nach 3-4 Wochen Spiegel, die für Ältere nicht erreichbar sind. Daher fehlt das "Fasten-High" bei denen im Vgl. zu Jüngeren komplett).
Je nach Stoffwechsellage/körperlicher Situation kann für den einen "reguläres" Fasten gut sein, für andere eher schlecht (die Brauchen ein Aufbauprogramm statt ein Abbauprogramm). Körper füttern - mit dem was er braucht - statt verhungern lassen, kann die bessere Wahl sein.
Wenn zB Dickdarm ein Thema ist (es gut tut, wenn er leer ist) - ginge Carnivore. Das ginge auch vegetarisch (mit Eiern)/vegane Form eventuell mit pflanzlichem Eiweiß und Fett (man müsste nur schauen, dass keinerlei Ballaststoffe da sind. keine Ahnung, ob es das gibt).
Ziel wäre, dass alles im Dünndarm verdaut wird - damit wird Dickdarm geschont und kann gut heilen (auch wenn es mehrere Wochen-/Monate dauert).
Mit "nur Rohkost" (auf längere Zeit) lässt man imho den Körper verhungern. Die ganze Struktur bricht zusammen (Muskeln, der ganze Halteapparat). Da findest Du genug Junge, die ausschauen wie Zombis und mit dutzenden Symptomen kämpfen, weil sie "RAW" essen.
Beim Fasten würde ich mich wirklich gut einlesen. Da ist so viel Blödsinn (mMn) im Umflauf. zB reicht 1 Flasche von käuflichen Obst-Säften, dass man nie vernünftig in Ketose kommt und Entzündungen erst recht anfeuern kann.
Elektrolyte gehen flöten durch die Ketose - soweit ich ein paar Anleitungen gelesen habe, schaut da seltsamer Weise kaum jemand drauf die nachzüfüllen usw...
Darmentleerung scheint auch ein Stiefkind zu sein. (wird sicher nicht bei allen Fastenformen notwendig sein. Kommt eben drauf an, für welche man sich entscheidet, und ob zB Divertikel oder Stenosen da sind etc.)
Deswegen die Frage - was ist deine Ausgangssituation/wo willst Du hin?
lg togi