Hi,
nein,die Schilddrüsenwerte werden standardmäßig weder während noch nach der Schwangerschaft gemessen,was für mich (als Betroffene) ein Skandal ist,da ein nicht beträchtlicher Teil der Frauen während oder nach der SS an einer Schilddrüsenfehlfunktion (Unter-oder Überfunktion) erkrankt,welche zu erheblichen gesundheitlichen Problemen für Mutter und Kind führen kann.
Die Messung der Schilddrüsenwerte und der Antikörper gegen die Schilddrüse (TPO AK,TG AK und TRAK) müssten mindestens 1 Mal in der SS gemessen werden (besser im jedem Quartal,dazu Ultraschall der SD) und auf jeden Fall nach der Geburt (vor Allem wenn Frauen Zeichen einer Unter-oder Überfunktion zeigen).
Ich bin selber an Hashimoto Thyreoiditis 3-6 Monate nach der Geburt meiner Tochter erkrankt,was erst 1 Jahr später durch Zufall entdeckt wurde :meine Psychotherapeutin-ich wurde wegen postpartaler Depression behandelt!-hatte selber Hashimoto und riet mir dazu,meine SD Werte beim Arzt messen zu lassen.Ich hatte dann das "Glück" einen TSH zu haben,der deutlich über der Norm war (=Unterfunktion) und erhöhte TG AKs (=Hashimoto) sowie einen auffälligen Ultraschall (echoarmes,inhomogenes Bild=Hashimoto)),so daß ich das L-Thyroxin gleich bekam.6 Monate später (nach einer schwierigen Einstellungsphase) ging es mir so gut,daß ich mein AD absetzen konnte!
Ich bin wegen dieser Krankheit durch die Hölle (absolute Kraftlosigkeit,starke Depressionen) gegangen,deswegen verstehe ich nicht,warum die Ärzte die SD bei einer depressiven/erschöpften Schwangeren oder jungen Mutter nicht untersuchen...
Wie Reina es geschrieben hat:sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als eine Hashimoto Thyreoiditis sind bei Werten (TSH,AKs) in der Norm möglich!!!
Es gibt aber Ärzte ,die bei vorhandenen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion auch beim normalen TSH bereit sind,L-Thyroxin (Schilddrüsenhormon T4) zu verschreiben.
https://schilddrueseundpsyche.siteboard.de/schilddrueseundpsyche-about201.html
Im Zweifel soll der Patient die Kopie des Arztbefundes (drin steht der US Befund) und der Laborwerte (TSH,fT3,fT4,TPO AK oder MAK,TG AK oder TAK) vom Arzt verlangen (Patientenrecht!!!) und eine 2.Meinung einholen.
https://www.ht-mb.de/forum/
Noch was sehr Wichtiges:
1)Hashimoto Thyreoiditis (führt zu Unterfunktion) und Morbus Basedow (führt zu Überfunktion) sind beiden Autoimmunerkrankungen und kommen deswegen oft familiär gehäuft vor.Es ist nicht selten,daß ein Hashimoto oder Basedow Patient Familienmitglieder hat (Eltern,Geschwister,Tanten/Onkel,Großeltern,Cousins/Cousinen),die selber die Krankheit haben oder eine andere Autoimmunerkrankung (wie Diabetes Typ 1,Rheuma,usw.).Ein Familienmitglied,der selber schilddrüsenkrank ist ,kann ein Hinweis sein,daß die eigenen Symptome von der Schilddrüse kommen.
2)Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als eine Schilddrüsenüberfunktion können zu psychischen Symptomen wie Depression und Angststörung/Panikattacken führen.Dies wird ärtzlich oft unterschätzt!
https://schilddrueseundpsyche.siteboard.de/