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https://www.dustri.de/zd/al/42all0504.htm#all28_134Antiazide Therapie und verdauungslabile Allergene
E. Untersmayr und E. Jensen-JarolimIn der wissenschaftlichen Literatur wird bis heute postuliert, daß ausschließlich verdauungsstabile Allergene auf direktem, oralem Weg über den Gastrointestinaltrakt sensibilisieren können. Aus diesem Grund werden In-vitro-Verdauungsexperimente zur Charakterisierung von Allergenen und zur Abschätzung des allergenen Potentials von neuen Nahrungsproteinen herangezogen. Die peptische Verdauung ist allerdings streng pH-abhängig und auch bei nur geringfügiger Erhöhung des pH-Werts bleiben verdauungslabile Proteine bis zu zwei Stunden intakt. In der Klinik ist pH-Erhöhung, also Hypoazidität, das Therapieziel bei dyspeptischen Erkrankungen. Dabei könnten auch verdauungslabile Nahrungsproteine zu potentiellen Allergenen werden. Tatsächlich konnten Maus- und Humanstudien bereits zeigen, daß eine antiazide Therapie die Entwicklung von Typ-I-Nahrungsmittelallergien fördern kann. Die Relevanz für den Menschen wurde in einer Beobachtungsstudie gastroenterologischer Patienten klar: Nach einer dreimonatigen Therapie mit H2-Rezeptorblockern beziehungsweise Protonenpumpenhemmern, konnte bei 15% aller Patienten eine De-novo-Sensibilisierung gegen verschiedenste, oft auch verdauungslabile Proteine der täglichen Nahrung dokumentiert werden. Die Einschränkung der Verdauungskapazität des Magens durch Hypoazidität spielt somit eine zentrale Rolle in der Sensibilisierungsphase gegen Nahrungsproteine.
Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Universität Wien
Wenn ich das richtig verstehe, können also Säureveränderungen in Richtung Hypoazidität im Magen/Darm die Entwicklung von Eiweiss-Allergien begünstigen, weil die Eiweisse durch die Veränderung des pH-Wertes länger im Magen/Darm bleiben.
Da bekämpft man dann das Sodbrennen oder einen Ulcus und bekommt dafür Allergien
Uta