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Psychose – Versuch einer Systematik
Angeregt durch diesen Thread https://www.symptome.ch/threads/schizophrenie-genetische-disposition.15101/ will ich mal probieren, zumindest für mich selbst, „Licht in das Dickicht“ zu bringen.
Zunächst kann man großflächig zwischen Exogenen Psychosen (Körperlich begründbare
(exogene) Psychosen durch organische Krankheitsprozesse bedingt) und Endogenen Psychosen unterscheiden.
Exogene Psychosen
Zu den Exogenen Psychosen gehören die Syndrome bei akuten exogenen Psychosen : Die Bewusstseinsstörung ist das Leitsymptom bei akuten Psychosen (nicht obligatorisch), die Symptome klingen im allg. rasch ab und remittieren meist vollständig).
Bei akuten exogenen Psychosen (wie Beim Delir, beim Amentiellen Syndrom, das in Folge von Hirntraumen auftreten kann, Dämmerzustände, organisch bedingte Halluzinationen, z.B. in Folge von Rauschmittelgebrauch, usw.
Endogene Psychosen - hirnorganisch bedingt
Die zweite Gruppe der Exogenen Psychosen besteht aus HOPS (chronische organische bzw.
hirnorganische (HOPS) Psychosen bzw. Psychosyndrome die chronische Verlaufsform ist gekennzeichnet durch Veränderung der Persönlichkeit und Abbau intellektueller Fähigkeiten.)
HOPS kommen vor als Folge von äußeren Einflüssen, wie Hirntraumen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Alkoholpsychosen usw., sie können aber auch die Folge von hirnorganischen Veränderungen, wie Tumoren, Demenz, Chorea Huntington, Creutzfeldt – Jakob, Parkinson und so weiter sein!
Endogene Psychosen
Kommen wir nun zu den Endogenen Psychosen.
Die bestehen aus drei großen Gruppen:
1. den Schizophrenien:
• Schizophrenia Simplex
Symptomarme, chronisch
verlaufende Form
• Hebephrene Form
Affektive Veränderungen
• Katatone Form
psychomotorische Störungen
stehen im Vordergrund
• Paranoid/
Halluzinatorische Form
feste Wahnvorstellungen
• Residualtyp
ausgeprägte Einengung der
Interessen
Symptome:
• Wahn und Halluzination:
- Wahnwahrnehmung, 1.Rang
- Wahneinfall, 2. Rang
- Akustische Halluzination
(dialogisiert)
- Körperbezogene
Halluzination
(Coenästhesie)
• Ich-Störung
Autismus, Depersonalisation,
Ent-Ichung, Fremdbeeinflussung
• Störung des formalen Denkens
Zerfahrenheit, Faseligkeit,
Wortsalat, Danebenreden,
Sperrung, Begriffszerfall,
Symboldenken,
Gedankenentzug
• Affektive Störungen
- Gefühlsarmut
- inadäquate
Gefühlsäußerungen
(Parathymie)
- inadäquate Mimik
(Paramimie)
- läppischer Affekt,
psychotische Ambitendenz
• Katatone Symptome
Mutismus, Katalepsie, etc.
2. der schizoaffektiven Psychose
Vermischung von Symptomen
der affektiven- und der
schizophrenen Psychose.
Der Verlauf ist phasisch wie
bei der affektiven Psychose
• Schizomanische Störung
mit schizophrenen und
manischen Symptomen
• Schizodepressive Störung
schizophrene wie depressive
Symptome
• chronische wahnhafte
Störung
Querulantenwahn, sensitiver
Beziehungswahn,
Verfolgungswahn bei
Schwerhörigen,
symbiontischer Wahn (Folie
a deux), Paranoia.
3. den affektiven Psychosen
die sich wiederum aus Manien
(Symptome:
- Affektüberschuss
- Ideenflucht
- gesteigerter Antrieb
- gehobene Stimmung
- Euphorie
- Überschätzung
und aus Endogenen Depressionen zusammensetzen.
Die endogenen Depressionen, mit denen man früher den Begriff der Melancholie verband:
Symptome: leibnahe
Verstimmung mit Versteinerung,
gleichgültig, leer, nicht traurig
sein können, nicht fühlen
können, Gehemmtheit, Lähmung
des Antriebs, inhaltliche
Denkstörungen.
Wahnerleben wie z.B.
Verarmungswahn, Kleinheitswahn,
Nichtigkeitswahn,
Schuldwahn.
Subtypen der Depression:
- Paranoid gefärbte
Depression
misstrauische Umdeutung von
Gegebenheiten
- Anankastische Depression
Zwangssysmptome
- Entfremdungs-Depression
vertraute Umwelt wird fremd
- Larvierte Depression
funktionelle
Organbeschwerden
Hypochondrische Depression
ängstliche Selbstbeobachtung
- Gehemmte Depression
Antriebshemmung
- Agitierte Depression
- Involutions-(Spät)depression
nach dem 45. Lebensjahr
Nicht zu den Psychosen gehören die Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Störungen, Neurosen und stoffgebundene Süchte.
Die Borderline – Störung nimmt hier eine Sonderstellung, an der Grenze zwischen Neurose und Affektiver Psychose ein!
Meine Quelle:
https://web.archive.org/web/20100714040151/http://www.lonczyk.de:80/data/pathologie.pdf
(sie befindet sich auch im Anhang!)
Herzliche Grüße von
Leòn
Angeregt durch diesen Thread https://www.symptome.ch/threads/schizophrenie-genetische-disposition.15101/ will ich mal probieren, zumindest für mich selbst, „Licht in das Dickicht“ zu bringen.
Zunächst kann man großflächig zwischen Exogenen Psychosen (Körperlich begründbare
(exogene) Psychosen durch organische Krankheitsprozesse bedingt) und Endogenen Psychosen unterscheiden.
Exogene Psychosen
Zu den Exogenen Psychosen gehören die Syndrome bei akuten exogenen Psychosen : Die Bewusstseinsstörung ist das Leitsymptom bei akuten Psychosen (nicht obligatorisch), die Symptome klingen im allg. rasch ab und remittieren meist vollständig).
Bei akuten exogenen Psychosen (wie Beim Delir, beim Amentiellen Syndrom, das in Folge von Hirntraumen auftreten kann, Dämmerzustände, organisch bedingte Halluzinationen, z.B. in Folge von Rauschmittelgebrauch, usw.
Endogene Psychosen - hirnorganisch bedingt
Die zweite Gruppe der Exogenen Psychosen besteht aus HOPS (chronische organische bzw.
hirnorganische (HOPS) Psychosen bzw. Psychosyndrome die chronische Verlaufsform ist gekennzeichnet durch Veränderung der Persönlichkeit und Abbau intellektueller Fähigkeiten.)
HOPS kommen vor als Folge von äußeren Einflüssen, wie Hirntraumen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Alkoholpsychosen usw., sie können aber auch die Folge von hirnorganischen Veränderungen, wie Tumoren, Demenz, Chorea Huntington, Creutzfeldt – Jakob, Parkinson und so weiter sein!
Endogene Psychosen
Kommen wir nun zu den Endogenen Psychosen.
Die bestehen aus drei großen Gruppen:
1. den Schizophrenien:
• Schizophrenia Simplex
Symptomarme, chronisch
verlaufende Form
• Hebephrene Form
Affektive Veränderungen
• Katatone Form
psychomotorische Störungen
stehen im Vordergrund
• Paranoid/
Halluzinatorische Form
feste Wahnvorstellungen
• Residualtyp
ausgeprägte Einengung der
Interessen
Symptome:
• Wahn und Halluzination:
- Wahnwahrnehmung, 1.Rang
- Wahneinfall, 2. Rang
- Akustische Halluzination
(dialogisiert)
- Körperbezogene
Halluzination
(Coenästhesie)
• Ich-Störung
Autismus, Depersonalisation,
Ent-Ichung, Fremdbeeinflussung
• Störung des formalen Denkens
Zerfahrenheit, Faseligkeit,
Wortsalat, Danebenreden,
Sperrung, Begriffszerfall,
Symboldenken,
Gedankenentzug
• Affektive Störungen
- Gefühlsarmut
- inadäquate
Gefühlsäußerungen
(Parathymie)
- inadäquate Mimik
(Paramimie)
- läppischer Affekt,
psychotische Ambitendenz
• Katatone Symptome
Mutismus, Katalepsie, etc.
2. der schizoaffektiven Psychose
Vermischung von Symptomen
der affektiven- und der
schizophrenen Psychose.
Der Verlauf ist phasisch wie
bei der affektiven Psychose
• Schizomanische Störung
mit schizophrenen und
manischen Symptomen
• Schizodepressive Störung
schizophrene wie depressive
Symptome
• chronische wahnhafte
Störung
Querulantenwahn, sensitiver
Beziehungswahn,
Verfolgungswahn bei
Schwerhörigen,
symbiontischer Wahn (Folie
a deux), Paranoia.
3. den affektiven Psychosen
die sich wiederum aus Manien
(Symptome:
- Affektüberschuss
- Ideenflucht
- gesteigerter Antrieb
- gehobene Stimmung
- Euphorie
- Überschätzung
und aus Endogenen Depressionen zusammensetzen.
Die endogenen Depressionen, mit denen man früher den Begriff der Melancholie verband:
Symptome: leibnahe
Verstimmung mit Versteinerung,
gleichgültig, leer, nicht traurig
sein können, nicht fühlen
können, Gehemmtheit, Lähmung
des Antriebs, inhaltliche
Denkstörungen.
Wahnerleben wie z.B.
Verarmungswahn, Kleinheitswahn,
Nichtigkeitswahn,
Schuldwahn.
Subtypen der Depression:
- Paranoid gefärbte
Depression
misstrauische Umdeutung von
Gegebenheiten
- Anankastische Depression
Zwangssysmptome
- Entfremdungs-Depression
vertraute Umwelt wird fremd
- Larvierte Depression
funktionelle
Organbeschwerden
Hypochondrische Depression
ängstliche Selbstbeobachtung
- Gehemmte Depression
Antriebshemmung
- Agitierte Depression
- Involutions-(Spät)depression
nach dem 45. Lebensjahr
Nicht zu den Psychosen gehören die Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Störungen, Neurosen und stoffgebundene Süchte.
Die Borderline – Störung nimmt hier eine Sonderstellung, an der Grenze zwischen Neurose und Affektiver Psychose ein!
Meine Quelle:
https://web.archive.org/web/20100714040151/http://www.lonczyk.de:80/data/pathologie.pdf
(sie befindet sich auch im Anhang!)
Herzliche Grüße von
Leòn
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