Protonenpumpenhemmer

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Der Einsatz von Protonenpumpenhemmern dient der Schmerzlinderung und einer Beschleunigung der Geschwürheilung durch Ausschaltung der Schadensursache. Neben diesem ganz allgemeinen Einsatzgebiet haben Protonenpumpenhemmer aber spezielle Anwendungsbereiche:
Protonenpumpenhemmer werden als Begleitmedikation bei Wirkstoffen eingesetzt, die möglicherweise Magen und Darm schädigen. So können sie die Gefahr von Geschwüren verringern oder bereits entstandene heilen.
Als ein Auslöser von Magengeschwüren wurde vor einigen Jahren das Bakterium Helicobacter pylori entdeckt. Dieser Keim, der in der Schleimhaut siedelt, ist bei 80 bis 90 Prozent aller Patienten mit Geschwürerkrankungen vorhanden. Besonders das Wiederauftreten von Geschwüren nach bereits erfolgter Abheilung wird mit Helicobacter pylori in Zusammenhang gebracht. Um den Keim zu beseitigen, werden Protonenpumpenhemmer häufig mit Antibiotika zu einer so genannten Eradikationstherapie kombiniert.
Protonenpumpenhemmer finden auch Anwendung bei weiteren säurebedingten Krankheitsbildern wie den unterschiedlichen Stadien von Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis), bei entzündlichen, jedoch geschwürfreien Erkrankungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und bei krankhafter Überproduktion von Magensäure (Zollinger-Ellison-Syndrom).
Zu der Medikamentengruppe der Protonenpumpenhemmer gehören Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Rabeprazol und Esomeprazol. Hervorzuheben ist das für Rabeprazol geringere Spektrum an Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Lansoprazol darf nicht bei schweren Leberfunktionsstörungen angewendet werden.
Protonenpumpenhemmer: Medikamente, Wirkstoffe, Anwendungsgebiete, Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Protonenpumpenhemmer zählen in den USA wie auch in Deutschland zu den meist verordneten Medikamenten. Sie werden gewöhnlich bei chronischem Sodbrennen, Entzündungen der Speiseröhre oder Magengeschwüren verschrieben. Aber schätzungsweise die Hälfte bis zwei Drittel der Verordnungen richten sich in den USA gegen andere Probleme wie etwa Verdauungsstörungen.

Infektionsgefahr steigt
Nebenwirkungen der Arzneien stellt die Fachzeitschrift "Archives of Internal Medicine" in mehreren Studien vor. In einer Studie an Klinikpatienten steigerten die Mittel das Risiko für eine Infektion mit dem Krankenhauskeim Clostridium difficile um 74 Prozent. In einer zweiten Untersuchung an Patienten, die gegen diesen Erreger behandelt wurden, erhöhten die Säurehemmer die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr der Bakterien deutlich. Zudem belegt eine Studie der Universität von Washington, dass diese Medikamente bei Frauen nach den Wechseljahren die Frakturgefahr erhöhen.

Deshalb sollten Ärzte Rezepte für solche Präparate zurückhaltend ausstellen, mahnen Mediziner der Universität von Kalifornien
.....
Nebenwirkungen von "Magenschutz" unterschätzt - Arzneimittel - derStandard.at

In Deutschland sind Protonenpumpenhemmer inzwischen in der Menge von 20 mg /Tablette frei verkäuflich. Das suggeriert, daß das "harmlose" Medikamente sind. Das stimmt so aber nicht. Nur scheinen sich viele Patienten den Waschzettel gar nicht durchzulesen, obwohl die Liste der möglichen Nebenwirkungen lang ist:

Häufige Nebenwirkungen:
Durchfall; Verstopfung; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen; Müdigkeit; Schwindel; Schlafstörungen und Kopfschmerzen.

Diese Nebenwirkungen treten besonders bei Einnahmebeginn auf und schwächen sich im Verlauf der Therapie ab.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreaktionen wie Juckreiz; Ausschlag mit Hautrötung; Haarausfall; verstärkte Lichtempfindlichkeit; vermehrtes Schwitzen; Seh- und Hörstörungen; verändertes Geschmacksempfinden; Wassereinlagerungen in die Beine; Veränderungen der Leberwerte.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschwäche; Muskel- und Gelenkschmerzen; Blutarmut bei Kindern (eine bestimmte Form); Verwirrtheit; Benommenheit; Fehlempfindungen der Haut; braun-schwärzliche Verfärbungen der Zunge; gutartige Zysten der Magendrüsen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Reaktionen allergischer Art wie Nesselsucht, Gefäßschwellungen, schwere Hautschäden (Stevens-Johnson-Syndrom, Hautgewebeabsterben), Fieber oder Atembeschwerden; Mundtrockenheit; Pilzerkrankungen des Verdauungstrakts; Mundschleimhaut-Entzündungen; Bauchspeicheldrüsenentzündung; Leberentzündung, Leberversagen; Gehirnfunktionsstörungen bei schwer Leberkranken; Blutbildveränderungen (Blutplättchenmangel, Weiße-Blutkörperchenmangel, Mangel an allen Blutzellen); Nierenentzündung (interstitielle Nephritis); Depressionen; Erregungszustände; Vergrößerung der männlichen Brustdrüse; erniedrigte Natriumspiegel; Impotenz.
Omeprazol: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Wichtig sind auch die Wechselwirkungen und Warnhinweise:Omeprazol: Wechselwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Omeprazol: Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Protonenpumpenhemmer - DocCheck Flexikon

Protonenpumpenhemmer sollten maximal 3 Wochen am Stück eingenommen werden.
Diese Angabe wird aber oft gar nicht erst erwähnt, und es gibt Patienten, die die PPIs wochen- oder monatelang nehmen und sich dann wundern, daß die Nebenwirkungen auftreten.

Gruss,
Oregano
 
Auf dieser Seite werden viele Themen rund um PPIs angesprochen und verlinkt:

Protonenpumpenhemmer: bersicht zur PPI-Indikationen

Z.B. wird hier davon abgeraten, bei nicht wirklichem Reflux als angenommene Ursache für Asthma dennoch Protonenpumpenhemmer zu nehmen:

Ein klinisch „stummer“ gastroösophagealer Reflux ist keine Ursache von Asthmaerkrankungen. Die weit verbreitete Annahme wird jetzt durch eine randomisierte klinische Studie im New England Journal of Medicine (1) widerlegt, in der sich die Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) als wirkungslos erwiesen hat...
An der randomisierten Studie hatten 412 Patienten teilgenommen, deren Asthma auch unter einer Therapie mit inhalativen Steroiden in mittlerer oder höherer Dosierung nicht ausreichend kontrolliert wurde. Die Patienten hatten allerdings keine oder allenfalls minimale Symptome eines gastroösophagealen Refluxes, was für sich genommen den Einsatz eines PPI nicht gerechtfertigt hätte...
Den Patienten raten die Experten, sich wegen eines möglichen Abbruchs der Therapie an ihre Ärzte zu wenden. Fortgesetzt werden sollte die (PPI-)Therapie nur, wenn der gastroösophageale Reflux zu Beschwerden führt oder die Gesundheit der Patienten gefährdet... Mehr hier: Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten "PPI bei Asthma unwirksam"
PPI bei Asthma unwirksam, 2009

Gruss,
Oregano
 
Long-Term Use of Proton-Pump Inhibitors May Lower Magnesium Levels

Using a proton-pump inhibitor for extended periods may cause low serum magnesium levels, the FDA cautioned yesterday. The agency issued the alert after reviewing more than 50 cases of hypomagnesemia in patients taking PPIs over long periods, usually a year or more.

Possible adverse effects of hypomagnesemia include tetany, arrhythmias, and seizures. The alert primarily applies to prescription PPIs, which are indicated for long-term use. The FDA says there is little risk from over-the-counter PPIs when taken as directed for 14 days......
Proton Pump Inhibitor drugs (PPIs): Drug Safety Communication - Low Magnesium Levels Can Be Associated With Long-Term Use

Zusammengefaßt:
Bei längerer Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI) kann der Magnesium-Spiegel sinken.
Die FDA hat gestern davor gewarnt, daß bei längerem Gebrauch von PPIs der Magnesiumspiegel sinken kann. Die FDA hat diese Warnung veröffentlicht, nachdem in 50 Fällen von Patienten mit Magnesium-Mangel festgestellt wurde, daß sie über 1 Jahr oder länger PPIs genommen hatten.
Zu den Folgen von Magnesium-Mangel zählen Tetanie, Rhythmusstörungen und Krämpfe (Krampfanfälle). ... Es geht hier um die PPIs, die über einen langen Zeitraum genommen werden. Wenn sie wie vorgeschrieben nur 14 Tage genommen werden, besteht keine Gefahr, sagt die FDA


Grüsse,
oregano
 
Danke, Oregano!

Die Magensäure (deren Produktion durch PPI unterdrückt wird) ist ja auch an der Aufspaltung von Eiweiß beteiligt. Was eine Störung dieser ersten Aufspaltung für die Neuherstellung von körpereigenem Eiweiß bedeutet, kann man nur ahnen. Auch die Bestandteile des Immunsystems sind aus Eiweiß hergestellt.

Außerdem gabs mal einen Vortrag von Ganzimmun, da gings (wie so oft) um die ATP- Herstellung, ich bekomms glaube ich nicht mehr ganz genau zusammen, aber an einer Stelle, wo nämlich die ATpase zur Wirkung kommt, geschieht eine Knallgasreaktion, H+- Ionen werden hergestellt und dadurch die Energiegewinnung. Wenn die H+- Ionen- Herstellung nun durch PPI gehemmt wird, wird auch die Energiegewinnung unterdrückt.

Ich hoffe, jemand kann das genauer erklären, aber so ungefähr.

Liebe Grüße
Datura
 
Außerdem gabs mal einen Vortrag von Ganzimmun, da gings (wie so oft) um die ATP- Herstellung, ich bekomms glaube ich nicht mehr ganz genau zusammen, aber an einer Stelle, wo nämlich die ATpase zur Wirkung kommt, geschieht eine Knallgasreaktion, H+- Ionen werden hergestellt und dadurch die Energiegewinnung. Wenn die H+- Ionen- Herstellung nun durch PPI gehemmt wird, wird auch die Energiegewinnung unterdrückt.

danke für diesen Hinweis, Datura!
Ich bin nach wie vor auf der Suche nach den Ursachen für meinen niedrigen ATP-Wert (ich gehöre leider auch zu denjenigen, die es wg des Reboundeffektes nicht schaffen, dieses Zeug abzusetzen - nehme seit nunmehr fast 2 Jahren durchgängig Omeprazol) und hab die schon länger im Verdacht, das zu verursachen.
Würde mich sehr freuen, wenn jemand da genaueres zu weiss:wave::wave:

LG

Entle
 
Hallo Entle, zum Thema ATP kann ich leider nicht viel beitragen. Das, was ich im Netz ergoogle, verstehe ich leider nicht. Damit würde ich nur zu weiterem Unverständnis beitragen...
Aber ich weiß, dass manche Patienten vom Omeprazol leichter runterkommen, wenn sie Hericium pur oder als Gastromykon nehmen (besteht aus Hericium-Extrakt, Betramwurzel, Kalmuswurzel und Zinkgluconat). Gut für den Magen und ohne Gewöhnungseffekt.
Ganz interessant fand ich diese Diskussion: Das Forum über Medizinalpilze und mykomolekulare Therapie
Leidest du unter fatigue? Da gibt es wohl einen Zusammenhang mit niedrigen ATP-WErten: www.fatigue-ambulanz.de/pathophysiologie.html
 
Hier werden noch einmal Wirkung und unerwünschte Wirkungen von PPIs beschrieben:

...
Bedenklicher Pharmatrend
Ärzte warnen jedoch, die Medikamente würden zu leichtfertig eingenommen.Seit die Wirkstoffe in bestimmten Dosierungen rezeptfrei über den Apothekentresen wandern dürfen, sind die Umsätze der Pharmafirmen regelrecht durch die Decke gegangen. PPIs belegen in den Umsatzstatistiken gemeinsam mit den blutfettsenkenden Statinen inzwischen weltweit Spitzenplätze. Vor allem der vorbeugende Einsatz der “Prazole” sei riskant und der Nutzen für die Betroffenen oftmals geringer als die Risiken, berichten Mediziner und Pharmakologen.

Brüchige Knochen, Infekte, Allergien
Die Wirkstoffe haben nämlich einige sehr bedenkliche Nebenwirkungen: Zusätzlich zu Verdauungsstörungen und Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen schwächen PPIs beispielsweise die Knochen, weil sie die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm behindern. Dadurch kann bei Langzeiteinnahme das Risiko von Knochenbrüchen, zum Beispiel im Oberschenkel, auf das Doppelte ansteigen, zeigte vor einigen Jahren eine Studie. Menschen, die regelmäßig PPIs einnehmen, erkranken bis zu dreimal häufiger an bakteriellen Darmentzündungen, weil die keimtötende Säurebarriere im Magen fehlt. Risiken, die teilweise übrigens auch bei anderen Medikamenten wie den sogenannten H2-Blockern oder Säurebindern bestehen.

Gleichzeitig stehen die Wirkstoffe im Verdacht, die Aufnahme von Magnesium, Eisen und vor allem des für die Blutbildung wichtigen Vitamins B12 zu behindern. PPIs sollen sogar das Risiko für schwere Lungenentzündungen erhöhen und die Entstehung von Nahrungsmittelallergien begünstigen.

https://www.mydoc.de/ernaehrung/verdauung/saeureblocker-dauerkonsum-gefaehrlich-1550
Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese Protonenpumpenhemmer sind wirklich nicht gerade anziehend :mad:...

...
die Tatsache, dass die Magensäure nicht nur eine Funktion bei der Verdauung von Nahrungsmitteln hat, sondern dass sie auch Teil der körpereigenen Abwehr ist. Denn die aggressive Säure vernichtet Keime, die sich mit der Nahrung versuchen, in den Organismus „einzuschleichen“. Und mit der Neutralisierung der Magensäure ist der Gastrointestinaltrakt besonders anfällig für Infektionen aller Art.

Deshalb erwähnen die Autoren der vorliegenden Studie zu Beginn, dass die Infektionen mit Clostridium difficile deutlich an Häufigkeit zugenommen haben. Es handelt sich hierbei um ein anaerobes, grampositives Bakterium, das eines der häufigsten Krankenhauskeime ist. In einem gesunden Gastrointestinaltrakt spielt das Bakterium nur eine untergeordnete Rolle. Verändert sich jedoch die Darmflora, durch den Einsatz von Antibiotika zum Beispiel, dann kommt es zum Wachstum der Clostridien-Kolonien und zum Einsatz einer Produktion von Toxinen seitens der Bakterien. Das Resultat sind unter Umständen lebensbedrohliche Durchfälle.
Grund für eine Infektion ist häufig eine mangelnde Hygiene, da der Infektionsweg fäkal-oral (vom Stuhl in den Mund) erfolgt. Wenn dann Antibiotika und Antazida mit im Spiel sind, dann steht einer unkontrollierten Vermehrung der Clostridien kaum noch etwas im Wege. In einem solchen Szenario sind massive gesundheitliche Probleme und sogar der Tod des Patienten nicht unmöglich.

Daher beschreibt einer der Forscher, Dr. Edith Lederman, der vorliegenden Arbeit, dass hier erstmalig ein Zusammenhang gezeigt werden konnte zwischen dem Einsatz von Antazida und Protonenpumpenhemmern und einer erhöhten Sterblichkeit, da die Infektionsanfälligkeit für Clostridium difficile unter den Säure blockierenden Medikamenten signifikant zunimmt. In der vorliegenden Arbeit starben innerhalb des Beobachtungszeitraums von 4 Jahren 23 Patienten aufgrund einer Infektion mit Clostridium difficile. 19 Patienten davon hatten 90 Tage vor ihrem Krankenhausaufenthalt ein Säure hemmendes Medikament verschrieben bekommen.

Aber nicht nur Clostridien profitieren von dem Einsatz von Antazida und Protonenpumpenhemmern. Andere Keime, wie Salmonellen, Campylobacter-Bakterien, Listerien, Vibrionen (Cholera) und so weiter, kommen über die Nahrungsmittel in den Gastrointestinaltrakt und verursachen hier die entsprechenden Infektionen, da die Magensäure nicht mehr in der Lage ist, die Keime zu eliminieren.
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Antazida - Bedenkliche Mittel bei Sodbrennen - Yamedo BLOG

Grüsse,
Oregano
 
Anscheinend werden die Ärzte immer mehr darauf aufmerksam, daß PPIs zu häufig und viel verschrieben und geschluckt werden:

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„den Anstieg der PPI-Verordnungen um das Achtzehnfache seit 1997.“ Zumal die Verbreitung von Helicobacter pylori sogar leicht abnehme, berichten Ueberschaer und Allescher in der „Zeitschrift für Gastroenterologie“ .

Die beiden Gastroenterologen nehmen an, „dass die Nebenwirkungsrate von PPI von ärztlicher Seite als so gut wie nicht vorhanden eingeschätzt wird“. Infolgedessen sei „die Indikation für den Einsatz von PPI immer weiter gesteckt“ worden; häufig werde nicht ausreichend reflektiert, ob eine Dauertherapie tatsächlich notwendig sei und ob die Indikation überhaupt noch bestehe. Typisch hierfür seien das häufig verpasste Absetzen einer Stressulkus-Prophylaxe nach Klinik-Aufenthalten sowie die Fortführung einer Hochdosistherapie nach überstandener Akutphase. Außerdem werde die „Indikation zu einer PPI-Therapie bei Abdominal- und Lifestyle-bedingten Beschwerden sowie funktioneller Dyspepsie zu weit gesteckt“.

Säureblocker würden „zu viel, zu schnell und zu oft" verordnet
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Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ... So könne „der PPI-Abbau zu Interferenzen mit der Metabolisierung anderer Medikamente führen“. Dazu gehörten Benzodiazepine, Phenytoin, Makrolide, Citalopram und trizyklische Antidepressiva. Folge der Wechselwirkung sei eine verstärkte Wirkung dieser Substanzen. Geschwächt werde hingegen die Thrombozytenaggregations-Hemmung durch Clopidogrel.
...
Fraktur-Risiko sei dennoch erhöht. ...
Vitamin B12-Mangels mit langjährigem PPI- und H2-Blocker-Konsum ...
Risiko einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarms. ...

„Bei vielen der vermuteten Nebenwirkungen ist die Studienlage bislang noch dürftig und teils auch widersprüchlich.“ Gesicherte Erkenntnisse gebe es bislang kaum – es brauche weitere, aussagekräftige Studien, um die aktuellen Hinweise zu belegen oder zu widerlegen. „
...
Bei Säureblockern gilt auch weiterhin: die Indikation muss stimmen

Nix Genaues weiß man also angeblich wieder nicht. Trotzdem sollte sich jeder überlegen, ob er Säureblocker nehmen möchte oder nicht, und ob er nicht lieber erst einmal an der Ernährung dreht und mit Naturheilmitten arbeiten möchte.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo
Also ich habe meiner Mutter monatelang dieses Omeprazol ausgeschlichen. Wir haben es geschafft ohne chronische Schleimhautentzündung. Bei mir bekommt sie jetzt einen Heilpilz, den Hericium, dazu oft einen Magentee ( Angurate oder was mit viel Kamille und Minze) und ab und an Gerstenschleim mit viel Zimt. Sodbrennen und Magenschmerzen kennt sie garnicht mehr.
Grüße, Bizzi
 
Das ist doch eine gute Behandlung mit Erfolg, Bizzi!

Anscheinend hat sich auch bei Ärzten herum gesprochen, daß eine ständige Einnahme von PPIs nicht unbedingt ideal ist:

....
Die Bedenken bezüglich der übermäßigen Anwendung von Protonenpumpenhemmern (PPI) nehmen zu, während Studien auf das Fehlen einer fortbestehenden Indikation bei zwischen 40 % und 55 % der Primärversorgungspatienten alleine in den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich hinweisen.
...
Die Leitlinien empfehlen, die tägliche Dosis von PPI bei Erwachsenen mit Symptomen des oberen Gastrointestinal(GI)-Trakts, die mindestens eine vierwöchige PPI-Behandlung abgeschlossen haben, die zum Abklingen der Symptome des oberen GI-Trakts führte, zu reduzieren oder diese abzusetzen und auf bedarfsweise Anwendung umzustellen. Ersatzweise kann ein Histamin-2-Rezeptor-Antagonist (H2RA) als Alternative zu PPI in Erwägung gezogen werden.
...
https://www.univadis.de/viewarticle...er-de_automated&utm_content=1426438&utm_term=

Da hier als "Ersatz" für die PPIs auch Antihistaminika (H2RA) genannt werden, könnte man das ganze ja umdrehen und erst einmal bei Sodbrennen und Ösophagitis mit einer histaminarmen Ernährung (auch Salicylate könnten eine Rolle spielen!) anzufangen und eben mit Antihistaminika und allen histaminsenkenden Maßnahmen.
Eine der Wirkungen von Histamin, die sich bei einer HIT zeigen, ist ja das Sodbrennen durch vermehrte Produktion von Magensäure.

Grüsse,
Oregano
 
Dieses Artikel habe ich vor kurzem gefunden. Ich finde ihn sehr interessant.


Praxis Dr. Strunz

"Unheil Säureblocker

Artikel .1004 vom 18.03.2019

Neben den Statinen (schlimm genug) gehören Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI) zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln weltweit. In den zurückliegenden 10 Jahren haben sich die Verordnungen von PPI (z. B. Omeprazol, Pantoprazol) mehr als verfünffacht.

Bekommt routinemäßig jeder Krankenhauspatient, der einige andere Medikamente schlucken muss. Als „Magenschutz“. Genau das habe ich vor 40 Jahren an der Uni auch geglaubt, habe PPI freizügig verschrieben.

Schlimme ärztliche Fehlleistung. Meinerseits. Folgen ein paar Erläuterungen.

Bei älteren Patienten führt Einnahme von PPI zu deutlich mehr Demenz (38%) und Alzheimer (44%). Bewiesen auch im Reagenzglas, am Versuchstier.
Bei 60 jungen (25 Jahre) Personen führt die kurzfristige Einnahme (7 Tage) von PPI wie Pantroprazol zu einer signifikanten Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Heißt: Das Hirn schläft ein. Wenig erfreulich bei Studenten.
Im Nüchtern-Magensaft finden sich 10² bis 10⁵ Keime. Der Einsatz von Säureblockern kann die Keimzahl erhöhen auf 10⁸ Keime pro Milliliter. Besonders E.coli. Sie entwickeln im Magen also Dickdarmflora...
Die hohe Keimbesiedelung verhindert Aufnahme von Folsäure und Vitamin B12.
Säureblocker verhindern die Aufnahme von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin B12.
Heißt übersetzt: Sie wundern sich über Ihr ständig tiefes Magnesium? Obwohl Sie ´s doch einnehmen? Sie wundern sich über ständig tiefes Zink? Ihren Eisenmangel? Na, dann denken Sie doch einmal an Ihr Pantoprazol...
Der Zusammenhang ist selbstverständlich besonders wichtig bei Senioren. Genau deshalb führen die Säureblocker zu Osteoporose und vermehrten Knochenbrüchen. Alles in Studien bewiesen.

All diese Tatsachen und Zusammenhänge waren mir an der Uni unbekannt. Sind heute jedem Arzt frei zugänglich nachlesbar. Und dennoch: Jeder Patient, der sich mir nach Krankenhausaufenthalt vorstellt, hat Säureblocker verschrieben bekommen. Genauso automatisch wie ASS und Statine.

Natürlich verstehen Sie alle, dass Säureblocker äußerst hilfreich sein können bei Sodbrennen, bei Reflux, bei schwerer Gastritis. Aber genau da sind wir wieder am Punkt. Sie wissen inzwischen, dass Verzicht auf Kohlenhydrate die gleiche segensreiche Auswirkung haben kann. Lesen Sie doch noch einmal den Artikel „Sodbrennen“ vom 17.09.2018.

Der Verzicht auf Kohlenhydrate hat keine Nebenwirkungen. Pantoprazol eben doch (siehe oben). Wie muss der Arzt sich entscheiden? Nun, er hat gelobt, „primum nil nocere“. Sein oberster Grundsatz, so behauptet er jedenfalls, sei es, nicht zu schaden. Wichtiger als alles andere wie Behandlung oder Heilung.

Kurz nachdenken?"

Quelle: U. Gröber „Arzneimittel und Mikronährstoffe“

Grüße, Panacea.
 
Hier wird beschrieben, dass Protonenpumpenhemmer gar nicht immer angesagt sind, obwohl sie "over the counter" verkauft werden, und wie es kommt, daß die Einnahme sogar zu Lebensmittelunverträglichkeiten führen kann.

... wofür braucht man Magenschutz-Medikamente?

Ob Gastritis, Sodbrennen oder schwangerschaftsbedingte Magenbeschwerden, es gibt kaum jemanden, der nicht irgendwann in seinem Leben unter einer dieser Beschwerden leidet. Magenschutz-Medikamente bzw. Anti-Ulcus-Therapeutika, dazu gehören Protonenpumpeninhibitoren (PPI) genauso wie H2-Rezeptor-Antagonisten, werden häufig verschrieben, um diese Beschwerden zu lindern. Diese Medikamente haben das Ziel die Sekretion der Magensäure zu reduzieren um Sodbrennen bzw. Magenschmerzen zu verhindern. Besteht eine spezifische Indikation, ist dies auch durchaus sinnvoll, aber das besteht leider nicht immer und viele Präparate können heute over-the-counter erworben werden.

Wann ist es nicht sinnvoll Protonenpumpeninhibitoren einzunehmen?
Viele Menschen haben Magenbeschwerden. Bei ihnen kommt es durch Stress oder falsche Ernährung zu einer Übersäuerung des Magens und dadurch zu Sodbrennen. Nimmt man dann Sucralfat-haltige Medikamente, die eine hochkomplexe Aluminiumkomponente enthalten und den Magen mit einer Art Schutzfilm auskleiden, wirken diese relativ kuzfristig gegen die Beschwerden. H2R Blocker reduzieren die Säureproduktion selbst signifikant, PPIs zu beinahe 100% und zwar über mehrere Tage. In dieser Zeit ohne Säure ist die peptische Verdauungsfunktion des Magens beeinträchtigt und Proteine, die ansonsten abgebaut würden, durchwandern den Magen und landen intakt im Darm. Auf eben diese Weise gelangen auch pathogene Keime intakt in den Darm.
...
Während einer Therapie mit PPI kommt es vermehrt zu intestinalen Infektionen. Außerdem kommt es zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung und in der Konsequenz wird die Mikrobiota des Darmes in ihrer natürlichen Zusammensetzung gestört.
Wir arbeiten bereits seit fünfzehn Jahren an diesem Thema und konnten auch nachweisen, dass Anti-Ulcus-Therapien mit der Entstehung von Nahrungsmittelallergien assoziiert sind. Dies zeigte sich in Mausstudien 1), aber auch in unseren klinischen Untersuchungen.
...
Was könnte die Ursache dafür sein, dass nur die Hälfte der mit PPI behandelten eine Nahrungsmittelallergie entwickelte?

Wir haben festgestellt, dass die allergischen Mäuse eine signifikant veränderte Darmmikrobiota-Zusammensetzung aufwiesen, die gesunden Mäuse jedoch nicht. Das heißt, die Anti-Ulcus-Therapeutika beeinträchtigen das Darmmikrobiom und daraufhin entstehen die Nahrungsmittelallergien.
...
https://www.mein-allergie-portal.co...h-magenschutz-medikamente-zum-allergiker.html

Grüsse,
Oregano
 
Die Wirkung von Protonenpumpenhemmern ist offensichtlich nicht nur wohltuend, ganz im Gegenteil:

... Protonenpumpenhemmer, Protonenpumpen-Inhibitoren
Veröffentlicht am 31/05/2019

- Definition
- Liste
- Nebenwirkungen
- Sterblichkeit / Mortalität
- 28.06.2017 Kein erhöhtes Risiko für Alzheimer-Krankheit, Demenz
- 19.10.2017 PPI mit erhöhtem Risiko für ischämischen Schlaganfall, Myokardinfarkt verbunden
- 01.11.2017 Langzeit-Anwendung steht im Zusammenhang mit Magenkrebs
- 23.11.2017 Studie bestätigt: Keine erhöhte Gefahr für Demenzerkrankungen
- 19.09.2018 Kein erhöhtes Risiko für Lungeninfektionen bei Säuglingen
- 29.09.2018 PPI verbunden mit erhöhtem Risiko für Hüftfrakturen bei Dialysepatienten … zum Artikel
- 29.09.2018 Erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen durch Protonenpumpen-Inhibitoren? … zum Artikel
- 31.05.2019 Mögliche Nebenwirkungen in Studie identifiziert: tödliche Herz- und Nierenerkrankungen, Magenkrebs …
https://arznei-news.de/protonenpumpen-inhibitoren/

https://arznei-news.de/ppi-sterblichkeit/#a1

Grüsse,
Oregano
 
... Reflux-Patienten bekommen Säureblocker meist dauerhaft verordnet. Da die Langzeittherapie aber gewisse Risiken birgt, kann es sinnvoll sein, diese – in Absprache mit dem Arzt – abzubrechen. Das Problem: Einige Patienten leiden nach dem Absetzen der Medikamente verstärkt unter Reflux-Beschwerden.
...
Grund für die verstärkten Reflux-Beschwerden ist der sogenannte Säure-Rebound: Der Körper reagiert auf die verringerte Menge an Magensäure, indem er den Botenstoff Gastrin bildet, der die Säureproduktion im Magen ankurbelt. Sobald die Wirkung der Säureblocker nachlässt, entsteht dadurch ein Überschuss an Magensäure – aber zum Glück nur kurzfristig:
...
Vollständig verhindern lässt sich der Säure-Rebound nicht. Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten, um ihn abzuschwächen:

Anstatt die Medikamente von einem auf den anderen Tag abzusetzen, kann der Patient die Dosis allmählich verringern. Studien legen nahe, dass der Körper weniger Gastrin bildet, wenn die Medikamente vor dem Absetzen zunächst nur jeden zweiten Tag eingenommen werden. Ob das Ausschleichen im Einzelfall sinnvoll ist und in wie die Dosis am besten gesenkt werden sollte, kann aber nur ein Arzt entscheiden.
Der Patient kann vorübergehend andere Medikamente nehmen, um den Rebound zu überbrücken, etwa sogenannte Antazida.

Kann man die Einnahme nicht einfach fortsetzen?
Die Sicherheit von Säureblockern ist unter Medizinern umstritten, weil die Studienlage nicht eindeutig ist. Recht gut belegt ist, dass die Protonenpumpenhemmer über längere Zeit eingenommen, das Risiko für bakterielle Atemwegs- und Magen-Darm-Infekte sowie für Knochenbrüche erhöhen und bewirken, dass der Körper zu wenig bestimmter Nährstoffe (z.B. Vitamin B12) aufnimmt, was zu einem Mangel führen kann.
Deshalb ist es für Reflux-Patienten empfehlenswert, zu versuchen, ihre Beschwerden anders in den Griff zu bekommen.
...
https://www.onmeda.de/magazin/proto...ail&utm_term=0_acf8c2da19-91b3d89c52-30581993

https://www.nordbayern.de/region/nu...hutz-arzte-warnen-vor-saureblockern-1.8967787

Grüsse,
Oregano
 
es wurde schon fast alles zu Protonenpumpenhemmer (PPI) gesagt.

Vielleicht als Ergänzung:
- sind Entgiftungshemmer
- können Nitrostress verursachen
- können für Clostridien-Infektionen verantwortlich sein

Bei Langzeitanwendung:
- Speiseröhrenkrebs
- die Magenwand verdicken
- Mitochondrien schädigen
- Herzrhytmusstörungen verursachen
- Abhängig machen


Gesunde und sinvolle Alternativen zu PPI:

- länger kauen
- Natron
- täglich Leinöl
- Grüntee
- Tomaten
- Selen
- ev. Taurin
- Homöopathie und Mineralstoffe (Magnesium, B-Komplex und Vitamin C (Retard))

Ärzte, die PPI langfristig empfehlen, sollte man zur Verantwortung ziehen - dürfen.
Nach Kuklisnki entstehen dabei "iatrogene (durch ärtzliche Massnahmen verursacht oder verschlimmerte) Krankheitsfolgen".

lg
 
... Ana-Maria Vilcu von der Sorbonne Université in Paris und Kollegen führten eine abgeglichene Kohortenstudie mit einer prospektiv erhobenen Datenbank zur Abgabe von Medikamenten aus einem großen Kreis von öffentlichen Apotheken durch, um den Zusammenhang zwischen kontinuierlicher PPI-Therapie und dem Auftreten von Gastroenteritis während der Winterepidemie von 2015 bis 2016 zu untersuchen.

Jeder Patient, der einer kontinuierlichen PPI-Therapie ausgesetzt war, wurde nach Geburtsjahr, Geschlecht und identifizierbarer regulärer Apotheke auf drei nicht behandelte Patienten abgestimmt; die Analysen umfassten 233.596 Patienten, die eine PPI-Therapie erhielten, und 626.887 Patienten, die einer solchen Behandlung unterzogen wurden.

Risiken für Magen-Darm-Entzündungen

Die Forscher fanden heraus, dass mindestens eine Gastroenteritis-Infektion auftrat bei 1,3 Prozent der Patienten, die mit PPI behandelt wurden, und 0,7 Prozent der Patienten, die diese nicht erhielten.

Für mit Protonenpumpenhemmern behandelte Personen betrug das bereinigte relative Risiko für eine Magen-Darm-Entzündung 1,81 für alle betrachteten Altersgruppen, 1,66 für die 45- bis 64-Jährigen, 2,19 für die 65- bis 74-Jährigen und 1,98 für die 75-Jährigen und älteren.

Die in dieser Studie berichteten Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass ein kontinuierlicher Einsatz von Protonenpumpen-Inhibitoren mit einem erhöhten Risiko für Infektionen mit Darmviren verbunden ist und sollten weitere Studien folgen lassen, um diesen Zusammenhang zu bestätigen und die pathophysiologischen Mechanismen zu untersuchen, schreiben die Autoren. ...
https://arznei-news.de/protonenpumpenhemmer-gastroenteritis/#a1

Vorsicht bei der unüberlegten Einnahme von Protonenpumpenhemmern ist also angebracht. Trotzdem werden sie weiter verabreicht bzw. verschrieben, z.B. bei orthopädisch bedingten Schmerzen, die zunächst mit Schmerzmitteln behandelt werden.

Grüsse,
Oregano
 
Oft werden Protonenpumpenhemmer verschrieben, wenn Menschen ständig räuspern müssen, ein Globusgefühl im Hals haben ... In dem Fall wird davon ausgegangen, daß hinter den Beschwerden ein Reflux steht, den es zu bekämpfen gilt.

Das scheint aber keine gute Therapie zu sein:
...
Anhaltende Heiserkeit, ständiges Räuspern oder ein Globusgefühl im Hals sind häufige Symptome, mit denen Patienten ihren Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Britische Mediziner um den Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten Dr. James O’Hara vom Freeman Hospital in Newcastle upon Tyne haben solche Patienten in einer randomisiert kontrollierten Doppelblindstudie mit dem Protonenpumpenhemmer (PPI) Lansoprazol oder Placebo behandelt. Die Studie veröffentlichten sie im BMJ [1].

Das Ergebnis nach 16 Wochen: Ob das Medikament oder nur ein Placebo in den Kapseln war, machte keinen Unterschied. „Das Ergebnis ist so klar, wie es klarer kaum sein könnte“, sagt dazu der Siegener Gastroenterologe Prof. Dr. Joachim Labenz im Gespräch mit Medscape. Das sei auch nicht wirklich neu, aber „der Zusammenhang zum Reflux muss raus aus den Köpfen der Menschen.“

Das Ergebnis ist so klar, wie es klarer kaum sein könnte. Prof. Dr. Joachim Labenz
Denn auch wenn die genannten Symptome medizinisch oft unter dem Begriff Reflux-Laryngitis subsummiert würden – das dürfe nicht automatisch zu der Annahme führen, dass eine Refluxerkrankung sie verursache, sagt der Siegener Mediziner: „Der Begriff ist irreführend, aber es ist nichts schwieriger, als Begriffe in der Medizin zu eliminieren.“

Die automatische Vermutung eines Kausalzusammenhangs zwischen den Symptomen im Hals und einer Refluxerkrankung sei aber immer noch weit verbreitet, und Protonenpumpenhemmer würden häufig verschrieben.
...

Und somit kann man sich eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern sparen einschl. der zahlreichen möglichen Nebenwirkungen:).

Grüsse,
Oregano
 
... Zu beachten ist, dass bestimmte PPI die Wirkung des Isoenzyms CYP2C19 inhibieren, das normalerweise an der Umwandlung der „Pro-Drug“ Clopidogrel in seine aktive Form beteiligt ist. Aufgrund dieser Interaktion kann es bei gleichzeitiger Einnahme von Clopidogrel und einem PPI zu einer Abschwächung der antithrombotischen Wirkung kommen, die auch zu einer Zunahme kardiovaskulärer Ereignisse führen könnte. Obwohl dieser Zusammenhang letztendlich nicht sicher bewiesen ist, sollte bei der Wahl des PPI Pantoprazol bevorzugt und sollten Omeprazol bzw. Esomeprazol gemieden werden. ...

Hier steht ja, daß dieser Zusammenhang nicht sicher bewiesen ist. Trotzdem ist es wohl gut zu wissen, daß da ein Zusammenhang bestehen kann.

Da viele Medikamente über CYP2C19 wirken, ist das auch allgemein ein wichtiger Hinweis.


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Quelle: 1. Link oben

Grüsse,
Oregano
 
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