Themenstarter
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- 19.03.06
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Weihnachten? Finde ich prima!
Es soll ja Leute geben, die Weihnachten doof finden. In England, habe ich gehört, wollen sie Weihnachten sogar abschaffen. England ist da, wo man Englisch spricht. Englisch habe ich auch in der Schule, aber darum geht es jetzt ja nicht.
„Dieses Jahr schenken wir uns nichts!“ sagt Papa. Jedes Jahr. Das sagt er schon, so lange ich ihn kenne. Und das ist ziemlich lange.
Mein Bruder zuckt dann jedes Mal zusammen. Das tut er auch schon, so lange ich ihn kenne. Das kommt mir noch viel länger vor. „Wir Erwachsenen!“ fügt Papa dann hinzu. Mein Bruder guckt dann immer ganz erleichtert. Besonders dieses Jahr, weil er sich doch eine Pleysteyschen wünscht.
Ich bin ja aus dem Alter raus. Ich wünsche mir lieber Bücher. Vielleicht auch welche auf Englisch, damit ich nicht mehr alles schreibe, wie man es spricht!
„Weihnachten ist das Fest der Liebe!“ heißt es.
„Weihnachten ist ganz schön anstrengend!“ sagt Papa.
„Weihnachten ist das höchste Fest des Kapitalismus!“ sagt mein Onkel. Was das jetzt ist, weiß ich auch nicht so genau. Aber es muss was mit dem Weihnachts – Komertz zu tun haben. Zum Beispiel mit der Pleysteyschen, die mein Bruder unbedingt haben möchte.
Lange vorm ersten Advent fängt das schon an, in den Medjen. Da wird einem dann in langen Werbe – Spotz gezeigt, was man dringend benötigt. Zum Beispiel, welche Spülmaschine man der modernen Hausfrau von heute so schenken sollte. Papa ist dann immer sauer. "An die Hausmänner denkt keiner!" meint er. In den Medjen geht es natürlich ganz besonders darum, was wir Kinder dringend brauchen. Wenn’s nach denen im Fernsehen ginge, dann hätte ich schon hundert Barbies. Dabei finde ich die Barbies doof. Die wirken so unnatürlich. Aber darum geht es hier auch nicht.
Also das mit dem Weihnachts – Komertz, das macht Papa schon lange nicht mehr mit. Sagt er. „Wir schenken uns ganz viel Selbstgebasteltes, wenn überhaupt!“ sagt Papa. Naja, wir Kinder bekommen schon auch andere Geschenke.
Aber wenn überhaupt jemand bastelt, dann bin ich das. Ach ja und Tante Annika (das ist meine Nju Eytsch – Tante) die strickt meinem Onkel jedes Jahr ein paar rote Socken. Was sie damit sagen will, weiß ich auch nicht.
Also ich mag Weihnachten. Auch wegen der Geschenke. Aber nicht nur wegen derer, die ich kriege. Auch wegen der Geschenke für die Anderen.
Und das Basteln, das mache ich richtig gerne: Stroh- und Papiersterne, Weihnachts- und Schneemänner, bunter Figürchen aus Transparentpapier. Und zu Heiligabend hängen wir sie dann alle in den Weihnachtsbaum. Solch ein bunter Kitsch aus dem Geschäft kommt bei uns schon lange nicht mehr in den Baum. Bis auf so einen dicken Weihnachtsengel aus versilbertem Glas, mit einer Trompete. Da besteht mein Bruder drauf. Vielleicht wegen der Ähnlichkeit?
Die Süßigkeiten, die es zu Weihnachten gibt, findet er auch besonders toll.
Ich habe ihm dieses Jahr schon was ganz kreatiefes gebastelt: eine Marzipanbrot – Attrappe.
Apropos Marzipanbrot. Weihnachtsleckereien gibt es ja jetzt schon immer gleich nach den Sommerferien. Papa meint, das würde nicht mehr lange dauern, da gibt’s die schon gleich nach Ostern.
Das ist auch Weihnachts – Komertz. Wenn es nach meinem Bruder ginge, würde es das ganze Jahr über Schokoladen – Osterhasen und Weihnachtssüßigkeiten gleichzeitig geben.
Trotzdem: Weihnachten abschaffen? Nicht mit mir!
Stella, 10 Jahre alt
[Erfunden von Leòn]
Es soll ja Leute geben, die Weihnachten doof finden. In England, habe ich gehört, wollen sie Weihnachten sogar abschaffen. England ist da, wo man Englisch spricht. Englisch habe ich auch in der Schule, aber darum geht es jetzt ja nicht.
„Dieses Jahr schenken wir uns nichts!“ sagt Papa. Jedes Jahr. Das sagt er schon, so lange ich ihn kenne. Und das ist ziemlich lange.
Mein Bruder zuckt dann jedes Mal zusammen. Das tut er auch schon, so lange ich ihn kenne. Das kommt mir noch viel länger vor. „Wir Erwachsenen!“ fügt Papa dann hinzu. Mein Bruder guckt dann immer ganz erleichtert. Besonders dieses Jahr, weil er sich doch eine Pleysteyschen wünscht.
Ich bin ja aus dem Alter raus. Ich wünsche mir lieber Bücher. Vielleicht auch welche auf Englisch, damit ich nicht mehr alles schreibe, wie man es spricht!
„Weihnachten ist das Fest der Liebe!“ heißt es.
„Weihnachten ist ganz schön anstrengend!“ sagt Papa.
„Weihnachten ist das höchste Fest des Kapitalismus!“ sagt mein Onkel. Was das jetzt ist, weiß ich auch nicht so genau. Aber es muss was mit dem Weihnachts – Komertz zu tun haben. Zum Beispiel mit der Pleysteyschen, die mein Bruder unbedingt haben möchte.
Lange vorm ersten Advent fängt das schon an, in den Medjen. Da wird einem dann in langen Werbe – Spotz gezeigt, was man dringend benötigt. Zum Beispiel, welche Spülmaschine man der modernen Hausfrau von heute so schenken sollte. Papa ist dann immer sauer. "An die Hausmänner denkt keiner!" meint er. In den Medjen geht es natürlich ganz besonders darum, was wir Kinder dringend brauchen. Wenn’s nach denen im Fernsehen ginge, dann hätte ich schon hundert Barbies. Dabei finde ich die Barbies doof. Die wirken so unnatürlich. Aber darum geht es hier auch nicht.
Also das mit dem Weihnachts – Komertz, das macht Papa schon lange nicht mehr mit. Sagt er. „Wir schenken uns ganz viel Selbstgebasteltes, wenn überhaupt!“ sagt Papa. Naja, wir Kinder bekommen schon auch andere Geschenke.
Aber wenn überhaupt jemand bastelt, dann bin ich das. Ach ja und Tante Annika (das ist meine Nju Eytsch – Tante) die strickt meinem Onkel jedes Jahr ein paar rote Socken. Was sie damit sagen will, weiß ich auch nicht.
Also ich mag Weihnachten. Auch wegen der Geschenke. Aber nicht nur wegen derer, die ich kriege. Auch wegen der Geschenke für die Anderen.
Und das Basteln, das mache ich richtig gerne: Stroh- und Papiersterne, Weihnachts- und Schneemänner, bunter Figürchen aus Transparentpapier. Und zu Heiligabend hängen wir sie dann alle in den Weihnachtsbaum. Solch ein bunter Kitsch aus dem Geschäft kommt bei uns schon lange nicht mehr in den Baum. Bis auf so einen dicken Weihnachtsengel aus versilbertem Glas, mit einer Trompete. Da besteht mein Bruder drauf. Vielleicht wegen der Ähnlichkeit?
Die Süßigkeiten, die es zu Weihnachten gibt, findet er auch besonders toll.
Ich habe ihm dieses Jahr schon was ganz kreatiefes gebastelt: eine Marzipanbrot – Attrappe.
Apropos Marzipanbrot. Weihnachtsleckereien gibt es ja jetzt schon immer gleich nach den Sommerferien. Papa meint, das würde nicht mehr lange dauern, da gibt’s die schon gleich nach Ostern.
Das ist auch Weihnachts – Komertz. Wenn es nach meinem Bruder ginge, würde es das ganze Jahr über Schokoladen – Osterhasen und Weihnachtssüßigkeiten gleichzeitig geben.
Trotzdem: Weihnachten abschaffen? Nicht mit mir!
Stella, 10 Jahre alt
[Erfunden von Leòn]
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