Themenstarter
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- 16.11.04
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- 16.884
Hallo zusammen,
obwohl "Hexenschuss" eine Volkskrankheit ist, hatten wir das Thema hier offenbar noch nicht (als eigenständigen Thread).
Ich hatte gerade erstmals einen heftigeren Hexenschuss, wohl ausgelöst durch eine Kombination aus ungeschicktem Heben einer Kiste mit einer Radfahrt danach bei etwas "frischer" Witterung und einer zu schnellen Wiederbelastung nach 6 Wochen strikter Schonung (wegen eines Bruches des großen Zehs). Dazu noch eine Prise Stress und Anspannung (trauriges Ereignis).
Die Auswirkungen waren schon recht drastisch: ich hatte Probleme, überhaupt noch aus dem Bett zu kommen, z.B. nachts zur Toilette oder morgens zum Aufstehen. Auch Gehen und Anziehen (Hose, Socken), sich setzen und wieder aufstehen (besonders auf/von der Toilette, weil tief) waren problematisch. Um ein Haar wäre es zu einem ärztlichen Hausbesuch gekommen, nach ca. 2,5 Stunden war ich aber doch so weit, dass ich per Taxi hinfahren konnte.
Nach einer Untersuchung hat mein Hausarzt zunächst etwas durchgeführt, was naturheilkundliche Behandler gern machen: eine "Quaddelbehandlung". Dabei wird ein Lokalanästhetikum samt einem Wirkstoff (weiß nicht was es war, irgendetwas von Weleda oder Wala) mit vielen kleinen Pieksen im betroffenen Gebiet unter die Haut gebracht. Das war zunächst angenehm, weil es einfach Schmerz dämpft, das hielt aber nicht lange vor. Immerhin konnte ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren - ausgestattet mit 2 Sorten Schmerzmittel, darunter das bekannte Diclo als Zäpfchen, und ein paar Anweisungen. Gebraucht habe ich die vor allem nachts, weil ich alle 2-3 Stunden vor Schmerzen wieder wach war. Leider habe ich sie nicht gut vertragen, Übelkeit, Darmprobleme (Reizung durch die Zäpfchen), zentralnervöse Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit), aber auch Brennen der gesamten Mundschleimhaut und kleine Bläschen im Gesicht
)
So ging's also nicht... Ich habe nun zunächst versucht, nur mit Diclo hinzukommen, da fielen schon mal Übelkeit und Mundschleimhautbrennen weg und die Bläschen verschwanden. Aber die Schmerzsituation war immer noch schwer erträglich. So kam ich auf die Idee, mal was ganz Banales zu probieren: Wärme.
Und zwar nicht als Wärmflasche, denn die kann man ja schlecht den ganzen Tag mit sich rumschleppen oder nachts drauf liegen. Auch nicht als ABC-Pflaster, was ich als Allergikerin mit empfindlicher Haut gleich ganz vergessen kann. Sondern als "Wärmeumschlag" nach einem physikalischen Prinzip, der eine gleichmäßige Wärme über viele Stunden hält (Inhaltsstoffe Eisen, Aktivkohle und Wasser; erwärmt sich bei Sauerstoffzufuhr nach Öffnen der Kunststoff-Innenverpackung; es gibt auch Fußwärmer die nach diesem Prinzip funktionieren). Das Ding kann man sich wie einen breiten Bauchgurt mit Klettverschluss umschnallen und relativ unauffällig unter der Kleidung tragen (bei mir Spargel-Tarzan saß es allerdings nicht so gut).
Verwendet habe ich den "Therma Care" Wärmeumschlag (Achtung, der Link scheint nicht sicher zu sein, sagt mein Firefox, es gibt aber auch andere Links dazu, u.a. bei youtube) aus der Apotheke, das war ein Tipp aus meinem Umfeld.
Ein ganz ähnliches Produkt ist der "Wärmegürtel" von S.O.S . Dieser ist von der Materialnutzung (Abfallminimierung) her schlauer konstruiert, da nur ein "Gürtel" beiliegt, in dessen "Taschen" auf der Rückseite man jeweils 1-2 Wärmekissen stecken kann; 4 liegen bei pro Packung. Ganz billig sind sie beide nicht - allerdings habe ich für die Medikamente (Zuzahlung und bei den naturheilkundlichen Sachen alles) auch nicht viel weniger bezahlt als 2 Packungen "Therma Care" mit je 2 "Gürteln" kosten.
Viel preiswerter sind Wärme-Pflaster der Rossmann-Eigenmarke Altapharma, die nach dem gleichen physikalischen Prinzip funktionieren - wobei Empfindliche auf den Klebstoff aber mit Hautproblemen reagieren könnten.
Und... was soll ich sagen: Das funktionierte erstaunlich gut! In der nächsten Nacht habe ich statt 3 Diclo-Zäpfchen nur eines benötigt und hatte keine großen Probleme beim Aufstehen aus dem Bett. Nachdem ich zwei von den Dingern verbraucht hatte (leider sind es Einwegprodukte) ging es mir schon wieder ganz leidlich und nach 2 weiteren Tagen hatte ich fast meine normale Beweglichkeit wieder.
Es scheint mir einen Versuch wert zu sein, dies beim nächsten Mal (so es sich denn nicht vermeiden lässt) als erstes zu versuchen :idee:
und ich wollte Euch das nicht vorenthalten. Eben sehe ich, dass Öko-Test so etwas auch schon getestet hat: https://www.oekotest.de/gesundheit-medikamente/14-Waermepflaster-im-Test_110182_2.html (den Test habe ich noch nicht gelesen).
Gruß
Kate
obwohl "Hexenschuss" eine Volkskrankheit ist, hatten wir das Thema hier offenbar noch nicht (als eigenständigen Thread).
Ich hatte gerade erstmals einen heftigeren Hexenschuss, wohl ausgelöst durch eine Kombination aus ungeschicktem Heben einer Kiste mit einer Radfahrt danach bei etwas "frischer" Witterung und einer zu schnellen Wiederbelastung nach 6 Wochen strikter Schonung (wegen eines Bruches des großen Zehs). Dazu noch eine Prise Stress und Anspannung (trauriges Ereignis).
Die Auswirkungen waren schon recht drastisch: ich hatte Probleme, überhaupt noch aus dem Bett zu kommen, z.B. nachts zur Toilette oder morgens zum Aufstehen. Auch Gehen und Anziehen (Hose, Socken), sich setzen und wieder aufstehen (besonders auf/von der Toilette, weil tief) waren problematisch. Um ein Haar wäre es zu einem ärztlichen Hausbesuch gekommen, nach ca. 2,5 Stunden war ich aber doch so weit, dass ich per Taxi hinfahren konnte.
Nach einer Untersuchung hat mein Hausarzt zunächst etwas durchgeführt, was naturheilkundliche Behandler gern machen: eine "Quaddelbehandlung". Dabei wird ein Lokalanästhetikum samt einem Wirkstoff (weiß nicht was es war, irgendetwas von Weleda oder Wala) mit vielen kleinen Pieksen im betroffenen Gebiet unter die Haut gebracht. Das war zunächst angenehm, weil es einfach Schmerz dämpft, das hielt aber nicht lange vor. Immerhin konnte ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren - ausgestattet mit 2 Sorten Schmerzmittel, darunter das bekannte Diclo als Zäpfchen, und ein paar Anweisungen. Gebraucht habe ich die vor allem nachts, weil ich alle 2-3 Stunden vor Schmerzen wieder wach war. Leider habe ich sie nicht gut vertragen, Übelkeit, Darmprobleme (Reizung durch die Zäpfchen), zentralnervöse Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit), aber auch Brennen der gesamten Mundschleimhaut und kleine Bläschen im Gesicht
So ging's also nicht... Ich habe nun zunächst versucht, nur mit Diclo hinzukommen, da fielen schon mal Übelkeit und Mundschleimhautbrennen weg und die Bläschen verschwanden. Aber die Schmerzsituation war immer noch schwer erträglich. So kam ich auf die Idee, mal was ganz Banales zu probieren: Wärme.
Und zwar nicht als Wärmflasche, denn die kann man ja schlecht den ganzen Tag mit sich rumschleppen oder nachts drauf liegen. Auch nicht als ABC-Pflaster, was ich als Allergikerin mit empfindlicher Haut gleich ganz vergessen kann. Sondern als "Wärmeumschlag" nach einem physikalischen Prinzip, der eine gleichmäßige Wärme über viele Stunden hält (Inhaltsstoffe Eisen, Aktivkohle und Wasser; erwärmt sich bei Sauerstoffzufuhr nach Öffnen der Kunststoff-Innenverpackung; es gibt auch Fußwärmer die nach diesem Prinzip funktionieren). Das Ding kann man sich wie einen breiten Bauchgurt mit Klettverschluss umschnallen und relativ unauffällig unter der Kleidung tragen (bei mir Spargel-Tarzan saß es allerdings nicht so gut).
Verwendet habe ich den "Therma Care" Wärmeumschlag (Achtung, der Link scheint nicht sicher zu sein, sagt mein Firefox, es gibt aber auch andere Links dazu, u.a. bei youtube) aus der Apotheke, das war ein Tipp aus meinem Umfeld.
Ein ganz ähnliches Produkt ist der "Wärmegürtel" von S.O.S . Dieser ist von der Materialnutzung (Abfallminimierung) her schlauer konstruiert, da nur ein "Gürtel" beiliegt, in dessen "Taschen" auf der Rückseite man jeweils 1-2 Wärmekissen stecken kann; 4 liegen bei pro Packung. Ganz billig sind sie beide nicht - allerdings habe ich für die Medikamente (Zuzahlung und bei den naturheilkundlichen Sachen alles) auch nicht viel weniger bezahlt als 2 Packungen "Therma Care" mit je 2 "Gürteln" kosten.
Viel preiswerter sind Wärme-Pflaster der Rossmann-Eigenmarke Altapharma, die nach dem gleichen physikalischen Prinzip funktionieren - wobei Empfindliche auf den Klebstoff aber mit Hautproblemen reagieren könnten.
Und... was soll ich sagen: Das funktionierte erstaunlich gut! In der nächsten Nacht habe ich statt 3 Diclo-Zäpfchen nur eines benötigt und hatte keine großen Probleme beim Aufstehen aus dem Bett. Nachdem ich zwei von den Dingern verbraucht hatte (leider sind es Einwegprodukte) ging es mir schon wieder ganz leidlich und nach 2 weiteren Tagen hatte ich fast meine normale Beweglichkeit wieder.
Es scheint mir einen Versuch wert zu sein, dies beim nächsten Mal (so es sich denn nicht vermeiden lässt) als erstes zu versuchen :idee:
und ich wollte Euch das nicht vorenthalten. Eben sehe ich, dass Öko-Test so etwas auch schon getestet hat: https://www.oekotest.de/gesundheit-medikamente/14-Waermepflaster-im-Test_110182_2.html (den Test habe ich noch nicht gelesen).
Gruß
Kate
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