Im Juli 2003 “stürzte der genetische Himmel ein”, wie ein Forscher resümierte. Was war
passiert? Auf dem internationalen Kongress für Genetik in Melbourne hatten Genforscher
aus aller Welt “das Ende des Anfangs der Genomforschung” ausgerufen. Zuvor waren
die endgültigen Ergebnisse eines der ehrgeizigsten Forschungsprojekte in der modernen
Medizin publiziert worden. Seit Ende der 80er Jahre hatten internationale
Forschungsgruppen im Verbund sämtliche Gene in dem mehr als 3 Milliarden
Einzelbausteine umfassenden Riesenmolekül der DNA im menschlichen Zellkern
katalogisiert. Eingesetzt wurden computergestütze, automatisierte Sequenziermaschinen.
Die Erwartung war, dass im menschlichen Genom mindestens 120000 Gene vorhanden
sein müssten, also besondere Abschnitte in der DNA mit einer verschlüsselten
Reihenfolge der DNA-Bausteine, den 4 klassischen sog. Nukleobasen Adenin (A),
Guanosin (G), Cytosin (C) und Thymin (T). Die Annahme basierte auf der Tatsache, dass
es in den menschlichen Zellen mehr als 100000 Proteine gibt, die für ihre Synthese
außerhalb des Zellkerns eine genetische Blaupause benötigen. Hinzurechnen musste man
etwa 20000 regulierende Gene, die erforderlich sind, um den gesamten Prozess der
Abschrift der Gene in eine mobile RNA-Synthesevorlage bis zum fertigen Protein, die
sog. genetische Expression, zu steuern. In einem Parallelprogramm sequenzierten
Genforscher die Gene im DNA-Molekül in den Zellkernen von Mauszellen. Die
Ergebnisse waren schockierend: Das menschliche Zellkerngenom besitzt etwas mehr als
25000 Gene, das der Maus 24000. Inzwischen sprechen Genforscher von nur noch 21000
humanen Zellkerngenen. Das sind kaum mehr Zellkerngene als in einem der
Haustierchen der Genforschung, einem winzigen Fadenwurm von wenigen Millimeter
Länge und exakt 969 Zellen, gefunden wurden. Im Vergleich dazu besitzt der Mensch
geschätzte 50 Billionen Zellen. Verhältnismäßig einfache Pflanzen, wie die
Ackerschmalwand, weisen dagegen ein Mehrfaches an Zellkerngenen auf als die
menschlichen Zellkerne.
Der Nobelpreisträger David Baltimore, einer der bis dahin weltweit anerkanntesten
Meinungsführer des genetischen Determinismus der menschlichen Existenz, hatte in
einem geradezu verzweifelten Kommentar zu den 2001 publizierten vorläufigen
Ergebnissen des Humanen Genomprojektes festgestellt::“Falls im menschlichen Genom
nicht noch viele Gene vorhanden sind, die unsere Computer nicht erkennen können,
müssen wir zugeben, dass wir unsere im Vergleich zu Würmern und Pflanzen zweifellos
größere Komplexität nicht durch ein Mehr an Genen gewonnen haben. Die Erkenntnis
dessen, was uns unsere Komplexität verleiht, ... bleibt eine große Herausforderung für die
künftige Forschung.” (Baltimore, D. (2001), Our genome unveiled. Nature 409:814-16)
Was Baltimore und die große Mehrheit seiner Kollegenschaft nach dem Zusammenbruch
des genetischen Weltbildes nicht sagen, ist die fundamentale Tatsache, dass alle
grundlegenden Theorien der gentechnisch fixierten modernen Medizin zur Zellenergie,
Zellinformation und Zell-Zellkommunikation einer umfassenden Revision bedürfen.
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Quelle:
https://ummafrapp.de/skandal/heinrich/kremer_das_konzept der_cellsymbiosistherapie_1.pdf