Petition gegen Studie von Jens Spahn

James

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Jens Spahn plant, 5 Millionen Euro für eine frauenfeindliche und überflüssige Studie zu den „seelischen Folgen“ von Schwangerschaftsabbrüchen zu verschwenden, die statt Hass für Hilfe eingesetzt werden sollte.
Dagegen wendet sich eine Petition:

https://chng.it/vzMg2Svm4f
__________________
Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Max Frisch, schweizerischer Architekt und Schriftsteller

Gruß
James
 
Weder kann ich Hass erkennen, noch was an einer solchen Studie überflüssig oder frauenfeindlich sein soll.
 
Danke für das Einstellen dieser Petition, James!

Abtreibungen gibt es wohl schon so lange wie es Männer und Frauen gibt, weil leider nicht alle Kinder erwünscht sind, weil die Umstände einfach sehr ungünstig sind.
Die Folgen der Abtreibungen und vorher schon der unerwünschten Schwangerschaft hatten und haben immer die Frauen zu tragen. Vielleicht manchmal mit Unterstützung der Erzeuger, meistens aber machen Frauen das für sich allein aus.

Das ist nichts Neues. Und es ist auch nichts Neues, daß viele Gesellschaften in dieser Beziehung - meiner Meinung nach - noch immer scheinheilig sind und frauenverachtend.

Da soll also nun mit einem Riesen-Etat eine STudie über mögliche Folgen von Abtreibungen gemacht werden?
Aber an den übrigen "Umständen" um Abtreibungen soll nicht gerüttelt werden? - Noch vor kurzer Zeit wurde eine Ärztin verurteilt, weil sie es wagte, auf ihrer Homepage Informationen über Abtreibungen anzubieten?

In diesem Zusammenhang finde ich diesen Artikel lesenswert:
https://www.faz.net/aktuell/feuille...s-erhofft-sich-jens-spahn-davon-16035903.html

Grüsse,
Oregano
 
Dann sag doch mal, was an so einer Studie frauenverachtend sein soll, wenn man die psychischen Auswirkungen von Abtreibungen untersuchen will. Und was das mit Hass zu tun hat.

5 Mio sind zudem kein Riesenetat für eine wissenschaftliche Studie.
 
Hallo exMarkus,

5 Millionen sind auf jeden Fall eine Menge Geld...
Da die Folgen von Abtreibungen als Thema meiner Meinung nach schon untersucht worden sind (https://abtreibung.at/fur-allgemein...rungen/wie-geht-es-frauen-nach-einem-abbruch/ --- https://www.abtreibung.de/methoden-absaugmethode-ausschabung-spaetabtreibung/folgen/) und sich eigentlich sowieso von selbst ergeben, fände ich es wesentlich sinnvoller, diese Menge Geld in Möglichkeiten der Unterstützung von alleinerziehenden Müttern (soweit vorhanden: Vätern) und Kindern zu stecken, damit sie nicht von vornherein benachteiligt sind in Bezug auf Beruf, soziale Eingliederung, Armut, Ausbildung ...
Und in die Aufklärung über Möglichkeiten der Verhütung, damit das Thema "Abtreibung" gar nicht mehr akut wird.
Ich finde die Zahl der Abtreibungen in Deutschland erschreckend hoch:
...
Nach jahrelangem Rückgang ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland im vorigen Jahr wieder gestiegen – um 2,5 Prozent auf rund 101.200. Das Statistische Bundesamt berichtete am Dienstag, die meisten der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen ließen, seien zwischen 18 und 34 Jahre alt.
Mit insgesamt 72 Prozent stellten sie die größte Gruppe. Der Anteil der unter 18-Jährigen lag bei 3 Prozent, rund 8 Prozent waren 40 Jahre und älter. Im Jahr 2016 hatte es gut 98.700 Schwangerschaftsabbrüche gegeben.
– Quelle: https://www.shz.de/19261996 ©2019

Da ein Jens Spahn sicherlich nicht nur an das Wohl von Frauen denkt, wenn er eine solche Studie initiieren will, frage ich mich, welche Absichten denn auch dahiner stehen könnten: Wähler gewinnen? Welche?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Die angesprochenen Probleme sind eigentlich hausgemacht, sie ergeben sich letztlich als Konsequenz aus einer Geselllschaft die die Existenz Gottes und allgemeingültiger Werte leugnet und stattdessen den Menschen an Gottes statt setzt. Die Abtreibungen und Alleinerziehenden sind dann lediglich ein Symptom, wie auch viele andere gesellschaftlichen Entwicklungen, z.B. der Niedergang der Bildung u.v.m. Meinungen, die von der eigenen abweichen, werden dann auch häufig pauschal ohne Argumente als "Hass und Hetze" diffamiert (scheint ja bei der Petition auch der Fall zu sein).

Ich gehe davon aus, dass Abtreibungen bei einer nicht unerheblichen Zahl von Frauen zu schweren psychischen Störungen führen. Dieser Hypothese nachzugehen und versuchen das zu quantifizieren halte ich für sinnvoll und keinesfalls für frauenverachtend. Es könnten aber Ergebnisse herauskommen, die gewissen Kreisen nicht schmecken; dann muss man halt die Durchführung solcher Studien von vorneherein unterbinden.

Außerdem lässt man ständig unter den Tisch fallen, dass es ein Mensch ist, der da heranwächst. Man kann also nicht nur die Bedürfnisse der Mutter sehen.

Mal ehrlich, 5 Mio sind doch im politischen Kontext Peanuts, verglichen z.B. mit Stuttgart 21 oder BER, Rüstungsetat, etc.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@exMarkus

leider kann man Deinen Ausführungen entnehmen, dass Du die Crux , die mit dieser Studie verbunden ist nicht verstanden hast oder nicht verstehen möchtest.
Schon die Aufgabenstellung unterstellt den betroffenen Frauen dass sie leichtfertig mit der Situation umgehen und ihnen (auch noch ein Mann) sagen muß welche Auswirkungen das auf ihre Psyche haben wird. Es ist auch nicht zu übersehen dass das Ergebis lediglich den Abtreibungsgegnern in die Hände spielen wird, die -wenn es religiös bestimmt ist- ich bis zu einem gewissen Grad verstehen kann. Sich damit aber politisch zu profilieren lehne ich ab.
Zudem sind die 5 Mio der bisher höchste Etat, die das Gesundheitsministerium jemals für eine Studie veranschlagt hat. Das Geld ist meiner Meinung nach die reine Verschwendung und sollte -wenn schon vorhanden- für sinnvollere Dinge ausgegeben werden.
 
leider kann man Deinen Ausführungen entnehmen, dass Du die Crux , die mit dieser Studie verbunden ist nicht verstanden hast oder nicht verstehen möchtest.
Ich kann es in der Tat nicht erkennen, worin jetzt der Hass bestehen soll. Jedenfalls scheint die Petentin selbst voller Hass zu sein, wenn man das liest ("rechtsradikales Gedankengut", etc).

Die Studien, die es evtl gibt, muss man auch kritisch betrachten und schauen, wer da dahinter steht. Ich glaube kaum, dass die unabhängig sind. Aber wenn das gewünschte Ergebnis zutage kommt, ist das ja auch egal. Wie mit dem Gender-Pay-Gap, der angeblich 21 % betragen soll, was auch Unfug ist. Aber wenn es ins Weltbild passt, schlachtet man das aus.
 
Vielleicht soll dieser Mensch mal deutsche Universitäten befragen , wie es vielleicht zügig möglich ist , Kinderarmut in Deutschland zu unterbinden . Wegen nicht vorhandener Perspektive wird abgetrieben und mittlerweile geht es den Leuten richtig schlecht .

Wir sind eine Konsumgessellschaft , keine Kulturgessellschaft .
Viel von uns werden abfällig sagen oder es denken : " Die hat doch selber Schuld " .
Man muss sich schämen und ich tue es !
Wo ist die Barmherzigkeit ?

Spahns Abschlüsse : Bachelor of Arts (2008) und Master of Arts (2017).


LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die angesprochenen Probleme sind eigentlich hausgemacht, sie ergeben sich letztlich als Konsequenz aus einer Geselllschaft die die Existenz Gottes und allgemeingültiger Werte leugnet und stattdessen den Menschen an Gottes statt setzt.
Hallo exMarkus,

da muß ich erst einmal tief durchatmen.
Ich nehme jetzt einfach mal an, daß Du eine Gottesexistenz grundsätzlich annimmst, die dann zu den von den Kirchen formulieren Regeln und Gesetzen/Geboten geführt hat. Schön und gut.
Wenn man sich aber nun diese Kirchen heute anschaut: Kindesmißbrauch seit Jahren bekannt, immer noch nicht aufgearbeitet, Priester mit Kindern, die aber nicht zu ihnen stehen und von der kath. Kirche geduldet werden, Geldverschwendung usw., dann sehe ich viele Probleme, wo sich gerade die Kirchen nicht gerade durch Ruhm und Geradlinigkeit ausgezeichnet haben.
Ich würde da eher sagen: die Kirchen(oberen) haben sich häufig bis heute an die Stelle Gottes gesetzt und sollten unbedingt erst einmal vor der eigenen Tür kehren statt sich gegen Frauen zu wenden, die sich gegen ein Kind entscheiden.

Du schreibst immer wieder das Wort "Haß". Das steht quasi im Slogan zu der Petition, über die hier diskutiert wird:
In der Petition fordert die Bloggerin, „die fünf Millionen Euro für Sinnvolles auszugeben. Fünf Millionen für Hilfe statt Hass“. Das Geld könne stattdessen in die „Ausbildung von Frauenärztinnen, für Hebammen, Pflegekräfte und Geburtshilfe, für die Opfer von sexueller Gewalt und Missbrauch“ investiert werden, heißt es in der Online-Petition, die auf der Plattform „Change.org“ zu finden ist.

Du hast völlig Recht: man sollte sich immer anschauen, wer Studien in Auftrag gibt und ob die - ganz zufällig - ein Ergebnis erbringen, das zu dem Auftraggeber passt.

Noch einmal zurück zu den 5 Millionen und Vorschlägen, wie man sie sinnvoller einsetzen könnte:
...
1 Langzeitfolgen von Stress: Das Broken-Heart-Syndrom ...
2 Langzeitfolgen von falsch dosierten Medikamenten ...
3 Schwangere mit Bluthochdruck – also etwa jede zehnte ...
4 "Gender Bias" von Ärtzinnen und Apothekern ...
5 Menstruationsbeschwerden ...
https://www.bento.de/politik/jens-s...machen-a-2959cf96-11cf-4bb4-8029-a9be7a9b47aa

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Das vergaß ich zu erwähnen . Ich persönlich bin gegen Abtreibung . Wie gesagt Ich und Ich bin Ich .
Ich bin auch gegen Kriegseinsätze und ich bin für eine wahrhaft soziale Politik .
 
Ich nehme jetzt einfach mal an, daß Du eine Gottesexistenz grundsätzlich annimmst,
Korrekt.

die dann zu den von den Kirchen formulieren Regeln und Gesetzen/Geboten geführt haben. Schön und gut.
Ich beziehe mich auf das, was im Neuen Testament steht, und diese Gebote kommen von keiner Kirche, wie man leicht nachprüfen kann. Denn die überlieferten Schriften sind älter als die Kirchen selbst. Vielmehr lehrt das Neue Testament, dass die Kirchen Synagogen Satans sind, was sich ja auch mit der empirischen Beobachtung und deiner Schilderung deckt.

gegen Frauen zu wenden, die sich gegen ein Kind entscheiden.
Die Leute, die sich gegen Abtreibungen wenden, dürften das nicht deshalb tun, weil sie gegen Frauen sind. Niemand hat was dagegen, wenn eine Frau sich einen Tumor aus dem Bauch schneiden lässt, oder ihn halt drin lässt, je nachdem wie sie es für richtig hält. Wenn da aber ein Mensch heranwächst, dann muss man auch dessen Rechte und Interessen würdigen, und das wird von den Abtreibungsadvokaten komplett unter den Tisch fallen gelassen.

Du schreibst immer wieder das Wort "Haß". Das steht quasi im Slogan zu der Petition, über die hier diskutiert wird:
Korrekt. Und niemand konnte mir bisher erklären, worin dieser Hass bestehen soll. Aber die Petition empfehlt ihr trotzdem. Das war ja meine eigentliche Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir brauchen auch nicht über Glaubensdinge hier diskutieren. Trotz allem bleibt die Frage im Raum, worin der Hass bestehen soll, den die Petentin proklamiert. Das müsst ihr ja sagen können, wenn ihr die Petition weiter empfehlt.
 
Hallo Markus

gemeint ist der Hass, der Befürwortern entgegen gebracht wird. Ich erinnere da zum Beispiel an die Ärztin, die im Netz aufklären wollte und vor Gericht stand oder auch Ärzte und Frauen, die sich dazu bekannt haben. Da das Ergebnis einer solchen Studie absehbar scheint, befeuert es natürlich diese Haltung und wird sie nicht entschärfen.
 
Ok, verstehe. Allerdings wird Abtreibungsgegnern häufig auch blanker Hass entgegen gebracht, somit ist das Problem beiderseitig. Die Medien bringen aber meist nur die eine Seite, eben die Perspektive aus ihrer linken und oft linksradikalen Filterblase.

Da das Ergebnis einer solchen Studie absehbar scheint, befeuert es natürlich diese Haltung und wird sie nicht entschärfen.
Das wäre natürlich eine Absage an jede Wissenschaftlichkeit und Wahrheitsliebe, wenn man unliebsame Studienergebnisse von vorneherein ausschließen will, indem die Durchführung einer solchen Studie verhindert wird. Das kann man ja nicht gutheißen.
 
Bisher habe ich noch nie von Gewalt gegen einen Arzt oder eine Klinik gehört, die sich verweigert haben. Das Problem sehe ich nicht beiderseitig. (von Schwangeren, die das Kind austragen möchten mal ganz abgesehen!)
 
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