Optische Täuschungen

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Hier geht es nicht um Augenkrankheiten sondern um optische Täuschungen. Das sind Phänomene, die uns beim Anschauen eines Bildes etwas vorspiegeln, das in Wirklichkeit anders ist.
... bei einer optischen Täuschung meinen wir, etwas zu sehen, das in Wirklichkeit gar nicht zu sehen ist. Schuld daran sind nicht unsere Augen, sondern unser Gehirn. ...

Ich finde, daß in dem Artikel nicht wirklich erklärt wird, wie solche optischen Täuschungen entstehen. Aber es werden viele Beispiele für verschiedene Arten von optischen Täuschungen gezeigt.
... Nach neueren Forschungen ist der primäre visuelle Cortex maßgeblich an der Entstehung der Illusionen beteiligt und variiert in seiner Größe beträchtlich zwischen den Menschen. Auch Angehörige eines afrikanischen Stammes lassen sich deutlich weniger von der Ebbinghaus-Figur täuschen als Europäer. Kinder lassen sich von manchen klassischen Täuschungen wie von der Ebbinghaus-Illusion kaum täuschen, denn ihre Wahrnehmung stellt noch wenige Querbezüge zwischen einzelnen Sinnesinformationen her, sodass man vermutet, dass Kontextualität offenbar eine Erfindung des erwachsenen Gehirns ist. (Stangl, 2022). ...
(Hervorhebung von mir)

Zum Visuellen Cortex (Sehrinde): https://www.blickcheck.de/auge/aufbau/sehrinde/

Grüsse,
Oregano
 
Interessanter Link, danke fürs Reinstellen.
Jetzt wird mir auch klar dass es wohl allgemein mit räumlich visuellen Dingen zu tun haben könnte, habe ja auch öfters Probleme Abstände zu schätzen und mir zu merken wie etwas aussieht oder wo etwas liegt... Vielleicht besteht da ja ein Zusammenhang.
 
Hallo catlady,

ich nehme an, es handelt sich bei Dir eher um „visuelle Wahrnehmungsstörungen“ als um optische Störungen?
... Visuelle Wahrnehmungsstörungen treten häufig als Folge einer neuropsychologischen Schädigung auf, werden jedoch oft nur ungenügend im diagnostischen und therapeutischen Prozess berücksichtigt. ... Neben den basalen Beeinträchtigungen der Sehfunktionen und den Gesichtsfeldeinschränkungen werden vor allem die Einbußen in den höheren visuellen Wahrnehmungsleistungen behandelt, z.B. die Störungen der Objekt-, Raum- oder Bewegungsverarbeitung. ... Dem Leser wird ein Leitfaden für die Differenzialdiagnose an die Hand gegeben, der durch Entscheidungsbäume unterstützt wird. Als weitere Hilfen enthält der Band Fragebögen zur Anamnese, Materialien zur Verlaufsdokumentation und Informationen zu computergestützten Programmen, die zur Überprüfung von visuellen Teilleistungen eingesetzt werden können. Für jedes Störungsbild werden des Weiteren die Möglichkeiten zur therapeutischen Intervention vorgestellt. ...

In dem Text oben (nicht zitiert) wird von Neuropsychologie gesprochen:
... Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit den Funktionen des Gehirns wie z.B. dem Denkvermögen (bzw. der Intelligenz), der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis, dem Sprachvermögen, den motorischen Fertigkeiten, Persönlichkeits-/Verhaltensänderungen, emotionalen Störungen und visuellen Wahrnehmungsstörungen. Untersucht werden insbesondere gestörte Funktionen infolge von Unfällen oder Erkrankungen. Darüber hinaus bietet die Neuropsychologie spezielle neuropsychologische Therapiemöglichkeiten für die Behandlung dieser Störungen und Beeinträchtigungen. ...

Ich nehme stark an, daß man Neuropsychologen eher in Kliniken als bei den niedergelassenen Ärzten findet.

Grüsse,
Oregano
 
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