Notstand bei den Augenärzten und nicht nur da.

Das sind Gründe für die überlaufenen Praxen
das sind Gründe, die noch

dazukommen.

die mit der mangelnden „Intelligenz“ von Kranken gar nichts zu tun haben.
das hat ja auch niemand gesagt. Jemand der geistig gehandicapt ist bspw. kann keine Eigenverantwortung haben. Dazu braucht es natürlich normale Intelligenz. Verstehe nicht warum man das missversteht.

Deshalb klingt der obige Satz auch für mich wie eine Herabsetzung aller, die (chronisch) krank sind und mehr oder weniger erfolglos nach einer Verbesserung suchen.
so war er aber gewiß nicht gemeint und es haben offenbar ja nicht alle so falsch aufgenommen. Habe selbst jeden Tag damit zu tun und rege mich darüber auf, wie uninformiert die breite Mehrheit ist, weil sie dazu gebracht wurde, die Eigenverantwortung an die Ärzte abzugeben. Zum Teil geadezu komplett :unsure: . Bin auch selber chronisch krank. Vor Jahrzehnten hab ich da auch lange ausschleßlich auf Ärzte gesetzt und wurde immer kränker .

Ansonsten nehme ich auch meine Gesundheit eigenständig in die Hand , dank unserem Forum.💞
das tun gefühlt leider immernoch vielleicht 1% trotz heutiger Möglichkeiten... sich auch mal abseits des MS zu informieren.
Auch Ärzte selber lernen nicht viel über so elemetare Dinge wie zB den Einfluss der Ernährung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch eine andere Perspektive auf den Ärztemangel (dürfte für Augenärzte aber unzutreffend sein, gilt eher für Hausärzte, und ist ein etwas provokanter Leserbrief):
Möglicherweise ist die Wahrheit, wie so oft, etwas komplizierter und von Nuancen geprägt. Ich würde die These vertreten, dass die Behandler so etwas wie eine erlernte Hilflosigkeit gegenüber diesen Betroffenen erleben. Dies beruht zum einen darauf, dass sie in den Organfächern die Erfahrung machen mussten, dass sie diesen Patienten einfach nicht helfen können. Man kann sich im Übrigen gar nicht sicher sein, dass die gleichen Patienten in psychotherapeutisch bzw. eher ganzheitlich ausgerichteten Behandlungsumgebungen viel besser dran wären. Nach wie vor scheinen solche Betroffenen zwischen die Fachgebiete zu fallen.
-> Eine Verschmelzung aus Wut, Angst, Verzweiflung, Handlungsunfähigkeit und schwerer Identitätskrise, die die Ärzteschaft unkontrollierbar überkommt im Rahmen psycho-traumatischer Reaktionen sobald sie Patienten und Zusammenhängen ausgesetzt ist, die sie nicht verstehen und denen sie mangels Kenntnis, Erfahrung, oder praktischen Hemmnissen der Berufsverbände überhaupt nicht helfen kann.​

Na prima. Unter solchen Umständen ist man als betroffener Patient beim jeweiligen Arzt ungefähr so schlecht aufgehoben als wenn man zwei Drogensüchtige gegenübersetzt und jeweils vorher glaubhaft macht, dass der jeweils andere ihm helfen müsse und könne.
Entweder es fetzt. Und beide reden für sich und aneinander vorbei und beanspruchen jeweils das Wort und die ausschließliche Aufmerksamkeit des anderen und sind am Ende über alles frustriert. Oder man bemitleidet sich gegenseitig und ist am Ende weiter entmutigt und verzweifelt oder allerbestenfalls so wie zuvor.

Peace.
 
das Kostenproblem fing doch schon damit an, die Welt der Krankenkassen zu öffnen (habe mal Löhne gemacht). Gab es erst nur wenige KK hatten wir plötzlich 250. Innerhalb des ersten halben Jahres gingen die Pleiten los und immer mehr Kassen fusionierten.
Viel KK , viele Verwaltungsgebäude, Mitarbeiter und Vorstände die sich ihre Gehälter selbst festlegten. Sie verwechselten Selbstverwaltung mit Selbstbedienung.

Dann die ständigen Anpassungen in Gesundheitsbereich. Ärzte, Apotheken verbringen mehr Zeit damit sich zu informieren, die System upzudaten als mit dem Dienst am Patienten.

Dann soll ein Arzt mit einer Summe X pro Patient im Quartal, egal wie oft er kommt sich zufrieden geben? Und dann die vielen selbsternannten Profis und zum Teil unhöflichen Patienten, die auch gleich zum Anwalt rennen? Danke, nein. Kein Traumberuf. Die Industrie lockt mit mehr Geld.

Und ja, scheinbar will keiner mehr arbeiten. Wenn Jugendliche, die nie gearbeitet haben Wohnungen und Bürgergeld bekommen? …… hey, warum arbeiten?

Wenn man keine Anreize schafft, sehe ich tatsächlich schwarz. Gerechte Bezahlung für geleistete Arbeit. Ich möchte nicht von nem Arzt operiert werden, der schon 12 Stunden auf dem Buckel hat und müde und genervt ist.

Und die Krone ist dann das Geschäft mit der Angst, Pharmariesen etc. die die Gesundheit nicht interessiert, daran verdienen die nicht. Und die Politiker etc. die sich dann noch vor den Karren spannen lassen.
 
Noch eine andere Perspektive auf den Ärztemangel (dürfte für Augenärzte aber unzutreffend sein, gilt eher für Hausärzte, und ist ein etwas provokanter Leserbrief):...
Die Kommentare sind allerdings auch interessant und geben teils wieder, was ich beim Lesen dachte. Nur beispielhaft:
Schön, dass es offensichtlich einige Ärzte*innen gibt, die diesem Artikel widersprechen. Als Pflegefachfrau bin ich unzähligen Fehldiagnosen begegnet, die teilweise sogar zum Tode führten. Häufig brandmarkte man solche (vorwiegend) Patientinnen hartnäckig mit supranasal, Mammamiasyndrom, funktionell etc. Dahinter steht eine unglaublich arrogante Haltung. Der Glaube man wisse alles führt zu einer extrem reduzierten Wahrnehmung und Respektlosigkeit, gegenüber dem Patienten/der Patientin und der Natur. Mit mehr Bescheidenheit und Realitätssinn, wüssten Ärzte, dass Medizin noch heute keine absolut exakte Wissenschaft ist und vor allem die Zunahme an Wissen von niemandem mehr aufgenommen und verarbeitet werden kann. Mit dieser Haltung würde man echt Suchende*r, was den Beruf spannend macht. Erste Abklärungen könnten mit den Patienten besprochen werden. Man könnte sie durchaus fragen an was sie gedacht haben oder ob sie vor einer bestimmten Krankheit Angst hätten, ev auch was Ihnen helfen könnte. So bekäme man wichtige Hinweise und möglicherweise auf eine Idee, was man noch abklären könnte/müsste. Zumindest aber würden die PatientInnen sich ernst genommen fühlen. Mit einem offenen Gespräch über ev. Hilfsmöglichkeiten, die ausprobiert werden könnten und der Bitte sich zu melden, auch wenn es geholfen hat, könnte das eigene Erfahrungswissen erweitert werden. Im weitern verweise ich auf den Beitrag von Dr. Reinhard Fabisiak weiter unten, den ich hervorragend finde.
Silvia Friedrich - Gesundheits- und Krankenpfleger/in - vor 1 Jahr

Oder:
Aber ja, es ist schon sehr schwer auszuhalten, daß diese Organsysteme auch noch eine Psyche haben, vielleicht sogar mit Erwartungen. Wie grauenhaft, das war auch überhaupt nicht vorher zu sehen wenn man als Arzt arbeiten will.
Manuela Roche - Arzt | Ärztin (ohne Gebietsbezeichnung) - vor 1 Jahr 😁

Nach meinem Eindruck ist der Artikel aus Sicht eines frustrierten Arztes geschrieben - ohne Versuch, die Patientenperspektive einzubeziehen. Besonders pikant, dass die "interaktionellen Defizite" ausschließlich auf Patientenseite gesehen werden.

Es ist von funktionellen Beschwerden die Rede und schon länger frage ich mich, warum eigentlich mit der im privatärztlichen "Alternativmedizin"-Bereich ja inzwischen recht etablierten "funktionellen Medizin" etwas neu erfunden wurde (zumindest im deutschen Sprachraum; die Functional Medicine gibt es ja wohl schon länger), das eigentlich von der ganz normalen Medizin geleistet werden müsste: Die Suche nach Ursachen und Zusammenhängen. Und ich frage mich auch, warum aus der (zumeist) Multikausalität von Krankheit immer noch so ein "Ding" gemacht wird und warum die Tatsache, dass Medizin keine exakte Wissenschaft ist, immer noch kein geistiges Allgemeingut zu sein scheint. - Ob es konstruktiv ist, hier nun Ärzte gegen Patienten auszuspielen?

Wo man konkret ansetzen müsste, um dieses Gesundheitssystem zu retten, weiß ich leider auch nicht. Auf jeden Fall tut man sicherlich gut daran, das weiter zu machen, was im Artikel auch kritisiert wird: Sich selbst informieren und versuchen, seine Gesundheit so gut wie möglich zu erhalten.
 
Viele dieser Probleme sind aber auch hausgemacht.
Beispiel: bei meiner jährlichen SDuntersuchung ist meine Endo der Meinung, ich solle mal die halsgefässe schallen lassen. Zur Kontrolle.
Termin bei der Neurologin gemach. Oh Wunder, schon in 4 Wochen einer frei.
Über 1 Stunde mit den Öffis hin, 2 Stunden um Wartezimmer verbracht, um dann in einem 5 Minutengespräch, dass diese Untersuchung nur 1x die Woche gemacht wird. Termin in ca 3,5 Monaten.

An dem Termin fast 2 Stunden gewartet, weil das Internet nicht so richtig lief. Gleich noch schnell ein EEG mitgemacht, Gefäße geschallt
„das haben fast alle, keine Behandlung nötig. Aber ich schreibe Ihnen noch fix gabapentin auf. Wenn die alle sind, bitte wiederkommen.“

Auf meine Frage, ob nicht die Hausärztin das weiterhin verschreiben könne, meinte sie, sie würde es gerne selber kontrollieren. Ich müsse dafür persönlich vorbei kommen.
Das war dann mein letzter Besuch dort.

Einen Befundbericht gab es übrigens keinen: den würde sie nie schreiben, wenn nichts schlimmes wäre.
 
Eine "hübsche" Geschichte, die allerdings für meine Ohren gewohnt klingt.

Einen Befundbericht gab es übrigens keinen: den würde sie nie schreiben, wenn nichts schlimmes wäre.
Das kann (in D) der Hausarzt allerdings meines Wissens "erzwingen" durch ein entsprechendes Kreuzchen auf der Überweisung.
 
Naja, das ist ja jetzt Geschichte. Ich bin ja umgezogen, und der Termin war auch dann in einem neuen Quartal. Eine Überweisung sei auch nicht notwendig…🤷‍♀️
Also insgesamt 4 überflüssige Termine und es hätten auch noch mehr werden können.
 
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man bei einem Arzt ist und mit drei Überweisungen wieder raus geht.

Dann sind da Hausärzte mit total veralteten Geräten. Wieder Überweisung.

Beim Zahnarzt noch ne Frage wegen Kiefergelenken stellen wollen hieß es gleich ich solle einen neuen Termin machen. Wieder hingefahren zwei Fragen gestellt. Überweisung gekriegt.

Das sind Gründe warum das Geld vergeudet wird.
Jetzt sollen evtl. die KK Beiträge um bis zu 20% steigen.
 
Die Erfahrung, dass offenbar nur 1 (kurzes) Anliegen pro Termin erwünscht ist, habe ich allerdings auch in den letzten Jahren nicht nur einmal gemacht. Ich ziehe es teilweise vor, Privatärzte aufzusuchen, aber das hat natürlich auch finanzielle Grenzen. Mein Hausarzt nimmt sich sehr viel Zeit, hat aber kaum Geräte.

Und nachdem ich einmal eine Daumen-Sehnenscheiden-Entzündung (Tendovaginitis de Quervain) durch 6 Wochen Wartezeit (was ja noch vergleichsweise "wenig" ist) bis zur Diagnostik verschleppt und dann ganz lange was davon hatte, habe ich, als es auf der anderen Seite für mich sehr eindeutig genauso los ging, einfach auf eigene Kosten die geeignete Orthese im www (viel preiswerter als vor Ort im Sanitätshaus) besorgt und es damit sehr schnell wieder bessern können. Die reine Eigendiagnostik empfehle ich hier ausdrücklich nicht und ich wäre, wenn meine Maßnahme nicht gereicht hätte, damit auch noch zum Arzt gegangen.
 
Dann sind da Hausärzte mit total veralteten Geräten. Wieder Überweisung.
Für was und wieso sollten Hausärzte moderne medizinische Apparate vorhalten?
Die sollen gefälligst ordentlich lernen, die wenigen Blutparameter in richtige Grenzwerte und Verhältnisse untereinander einzuordnen und Herzschwächen an den Fingerkuppen abzulesen etc. mit der gesamten gerätelosen klinischen hausärztlichen Diagnostikkunde.


Peace.
 
@Granit

Na ja, ein halbwegs funktionierendes Ultraschallgerät wäre schon nicht schlecht gewesen und nicht die Antwort, dass sie zwar sieht, dass keine Tumore vorliegen aber das war es mehr oder weniger.
 
Für was und wieso sollten Hausärzte moderne medizinische Apparate vorhalten?
Na ja, ein halbwegs funktionierendes Ultraschallgerät wäre schon nicht schlecht gewesen...
Sehe ich auch so. Bei mir gab's z.B. wegen pulsierender Adern (bin ein "Spargeltarzan", wo man auch die Rippen zählen kann) schon erschrockene Gesichter und dann innerhalb von 3 Tagen eine vom HA per "kurzem Dienstweg" selbst angeleierte Folgeuntersuchung - für mich mit 3 Tage Angst. Die Untersuchung selbst dauerte dann Minuten.

Auch einen Schilddrüsen-Ultraschall bieten manche HÄ selbst an (und haben dann auch die Zulassung der KV dafür), was für z.B. sowieso von ihnen betreute Hashi-Patienten praktisch ist, die sich nicht erst in die unangenehme Atmosphäre einer großen Nuk-Praxis mit zudem langen Wartezeiten gebeben müssen. Ebenso wie z.B. Belastungs- oder 24-Stunden-EKG oder -Blutdruck. Wenn da was nicht stimmt, kann man immer noch weiter schicken.

Neuere Konzepte gehen ja auch in die Richtung, dass nicht-ärztliche Gesundheitsfachkräfte ("Gemeindeschwester" o.ä.) einige Arbeiten selbst durchführen (Verbandswechsel, Spritze o.ä.) und eine gewisse Vorauswahl treffen, wer doch zu welchem "Doktor" sollte. Das sollte natürlich nicht auf gefährliche Eigenmächtigkeiten bei unklaren Zuständen hinauslaufen, halte ich ansonsten aber für bedenkenswert, v.a. für kleine Orte ohne Arzt. Nur meine Gedanken.

Ich lebe zwar in der Stadt, habe aber gerade gestern bei Jameda wieder gesehen, wie unverhohlen manche Fachärzte - mit Versorgungsauftrag (d.h. "Kassenärzte") - gleich per Voreinstellung Selbstzahlerleistungen anbieten (z.B. Grunduntersuchung für "mindestens 190 €", wer nicht 24 Stunden vorher absagt, zahlt 100 € usw.). Während man beim Ankreuzen von "Kassenpatient" die Meldung "keine Termine buchbar" erhält. Wie in der oben verlinkten TV-Sendung auch gezeigt.

Die sollen gefälligst ordentlich lernen, die wenigen Blutparameter in richtige Grenzwerte und Verhältnisse untereinander einzuordnen
Das wäre zweifellos hilfreich. Wobei sie auch das nach meiner Erfahrung oftmals sorgsamer machen, als die 7-Minuten-Medizin-Fachärzte.

und Herzschwächen an den Fingerkuppen abzulesen etc. mit der gesamten gerätelosen klinischen hausärztlichen Diagnostikkunde.
Geht das (mit den Fingerkuppen)? Ansonsten stelle ich auch fest, dass man kaum noch angeschaut wird, teilweise nicht mal ein Anamnesegespräch stattfindet, das diese Bezeichnung verdient, das gilt aber ebenso (und nach meiner Erfahrung sogar besonders) für Fachärzte. Dort habe ich das eine oder andere Mal den Eindruck gewonnen, dass es um die Amortisation der teuren Geräte geht.
 
Ansonsten stelle ich auch fest, dass man kaum noch angeschaut wird, teilweise nicht mal ein Anamnesegespräch stattfindet, das diese Bezeichnung verdient, das gilt aber ebenso (und nach meiner Erfahrung sogar besonders) für Fachärzte. Dort habe ich das eine oder andere Mal den Eindruck gewonnen, dass es um die Amortisation der teuren Geräte geht.
Und, wie Helena Orfanos-Boeckel in einem ihrer Bücher erklärt: Fachärzte wie Endokrinologen oder Gastroenterologen sind bzw. fühlen sich zuständig für die Diagnose oder den Ausschluß ernsthafter, klar diagnostizierbarer Erkrankungen. Patienten wie wir gehen dort aber hin, weil sie sich gründlicheres Wissen über bestimmte Organsysteme, -funktionen und -zusammenhänge erhoffen. Das kann nur schiefgehen. Ich bin auch schon mehrfach zutiefst enttäuscht dort wieder rausgegangen. Statt gemeinsames Nachdenken über einen Symptomenkomplex bekommt man das Angebot einer Darmspiegelung (weil der Arzt zuerst mal "harte" Diagnosen ausschließen will; nur wenn er sie ausgeschlossen hat, weiß er auch nicht weiter ...).

Natürlich tragen solche von vornherein nutzlosen Arztbesuche auch dazu bei, daß die betroffenen Ärzte überlaufen sind.
 
Geht das (mit den Fingerkuppen)? Ansonsten stelle ich auch fest, dass man kaum noch angeschaut wird, teilweise nicht mal ein Anamnesegespräch stattfindet, das diese Bezeichnung verdient, das gilt aber ebenso (und nach meiner Erfahrung sogar besonders) für Fachärzte.
Ja, das geht. Das sind dann die typischen "Klöppelfinger"/ Trommelschlägelfinger.
Es gibt eine ganze und völlig ungeahnte Bandbreite an kostenfreier, handfester klinischer Diagnostik für den Hausarzt/family doctor/General Practitioner und ich hatte da mal eine Zusammenstellung von, ich glaube, der Universität Harvard zur Hand, die ich jetzt leider überhaupt nicht mehr auffinden kann.
Das war super interessant. Benötigt aber einiges an praktisch verinnerlichtem Lernen und Routine. Dann ist es alles eine Sache von Sekunden und enorm aufschlussreich für unmittelbare Behandlungen oder Geräte-Folgediagnostik.

Die totale Vernachlässigung von klinischer Diagnostik mit Fokus auf Gerätediagnostik betrifft auch Krankenhäuser und Notaufnahmen.
So z.B. bei Schädeltraumata, die oft wider Allem, was über deren Natur bekannt ist, trotz typischer Symptome und typischer Vorgeschichte nicht als solche anerkannt werden, sofern eine Bildgebung keine Flüssigkeitsansammlung (mehr) in/unter der Hirnhaut ergibt.

Ohne "gesicherte", "beweisende" Gerätediagnostik gibt es zu oft Schwierigkeiten mit den Kostenträgern, die klinische Diagnosen einfach nicht anerkennen und dann von den leistungserbringenden Krankenhäusern oder Praxen nachträglich sogar Strafzahlungen eingefordert werden.
Aus dem Gleichen Grund müssen zunehmend häufig alle Patienten, die aus einem oftmals willkürlich und absolut unvernünftig gesetzten "Regelfall" fallen und z.B. nur stationär anstatt ambulant operiert werden können oder nach einer Operation verzögerte Rekonvaleszenz oder anhaltende Bewusstseinstrübungen etc. haben, entweder trotz allem stur termingerecht entlassen werden oder dringend und sofort durch einen Diagnostikparkour anderer Fachabteilungen geleitet werden, um sie ohne finanzielle Verluste auch nur eine Nach länger "einlagern" zu können.

Wenn man ehrlich ist, leiden also alle Seiten. Menschlichkeit und ein Gewissen vorausgesetzt. Der Grundsatz ist längst keine isolierte Frage des Gesundheitsystems mehr.


Peace.
 
@Malvegil
Kann ich bestätigen. Nach der Ferndiagnose (ohne körperliche Untersuchung) Gallenreflux war ich dann in einer größeren Gastro-Praxis. Nach meinem Sprüchleiń was der andere Arzt diagnostiziert hat, zog die Ärztin die Augenbraue hoch, sagte kurz "Reizdarm" und aufgrund meines Alters sollte man eine Magen-Darmspiegelung machen. Basta.
Ich habe noch von keinem Arzt einen Therapievorschlag bekommen.

Auf der einen Seite soll man immer zum Hausarzt gehen. Dann hockt man da schon Stunden rum (meine nehmen sich aber tatsächlich viel Zeit) dann wird man trotzdem mit einer ÜW entlassen.

Mich kotzt das mittlerweile dermaßen an. Ich haße Arztbesuche und habe einem mal, nach dem er mich frug, was mich zu ihm führt, geantwortet " Langeweile, ich wüsste nicht was ich treiben soll, deswegen habe ich mich 1 1/2 Std. Ins Wartezimmer gesetzt. Er hatte Humor. Dann habe ich ihm gesagt, ob das Gesundheitswesen mal ausgerechnet, welch volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, weil die Leute stundenlang in ihrer Arbeitszeit warten müssen. Denn einen Termin nach ihrer Arbeitszeit ? Da müssten sie ja schon ein Jahr auf nen Termin warten.
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