Nikotinkaugummis - bin immer noch süchtig

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16.08.06
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Hallo

Vielleicht helfen mir ja Eure Gedanken zu diesem Thema weiter.
Habe das Gefühl, ich befinde mich in einer Sackgasse.

Will hier mal kurz meinen Suchtweg beschreiben:
Habe mit ca. 10 Jahren Valium bekommen, weil ich zu heftig nachtwandelte.
Als das nicht mehr half, wurde die Dosis auf 10 mg erhöht.
War dann ein paar Tage im Krankenhaus u. als ich wieder heimkam, habe ich nie wieder nachtgewandelt. Später habe ich meine Mutter gefragt, was eigentlich damals losgewesen sei und sie antwortete, man hätte ihr gesagt, sie solle sich besser um mich kümmern. Sie hatte damals gerade ihr 5. Kind geboren, ich war das 4.
Mit 19 kam ich in Berührung mit Tabletten. Ephedrin. Ich habe mindestens ein halbes Jahr sehr viele davon geschluckt. Habe mich dann selber entwöhnt, weil mein Freund sagte, ich würde stinken. Er selber hat aber zuviel Alkohol getrunken, was ich nicht verstehen konnte, weil mir der nicht schmeckte.
Ich habe dann aber auch damit angefangen, weil ich mir einbildete, ich würde mich sonst zu weit von ihm entfernen. Deshalb habe ich dann auch Heroin ausprobiert u. blieb eine Weile daran hängen. Als ich merkte, dass mein Weg so nicht weitergehen konnte, habe ich mich nach 3 Jahren von meinem Freund getrennt. Ich habe mich selbst vom Heroin entzogen, habe aber als Ersatzstoff Alkohol verwendet. Eigentlich hatte ich immer das Gefühl, dass Alkohol für mich nicht taugt. Und ich habe immer wieder versucht, damit aufzuhören. So wurde ich zum Quartalsäufer. Mit 34 J. machte ich eine 6 monatige Therapie und blieb danach weitgehendst trocken.
Dann habe ich meinen Ex-Mann kennengelernt und ich wurde zum Wiederholungstäter. Durch ihn kam ich in Kontakt zu Heroin und Kokain. Ich bin wieder hoffnungslos abgestürzt. Das Ganze dauerte ca. 1-2 Jahre. Dann habe ich noch mal eine Langzeittherapie gemacht. 9 Monate. Das war 1993.
Ich habe mich dann scheiden lassen, weil er rückfällig wurde. Er war mit mir zusammen auf Therapie gewesen.

Seitdem bin ich clean von Alkohol und anderen Drogen.

Vor 4 Jahren etwa habe ich aufgehört zu rauchen. Habe dazu aber den Ersatzstoff Nikotinpflaster benutzt. Nach einigen Wochen bin ich dann auf Nikotinkaugummis umgestiegen.
Und da ist nun mein Problem gelandet.
Immer wieder habe ich versucht, den letzten Rest zu schaffen. Irgendwie scheint mein Kopf nicht bereit zu sein, den letzten Schritt zu wagen. Zu groß ist meine Angst, dass ich diesen Mechanismus nicht durchbrechen kann, weil ich die Ursachen nicht ändern kann. Und dann fürchte ich mich davor, wieder nach einem Ersatzstoff Ausschau zu halten - den ich vielleicht noch gar nicht kenne.

Warum ist das Loslassen so schwer?

Die Ärzte sagen lapidar, na ja, wenn das Alles ist ... im Vergleich zu vorher... dann haben Sie doch schon so Einiges geschafft. So lange es beim Nikotin bleibt, ist es ja nicht so schlimm.

Aber für mich ist es schlimm!!!

Ich war zwischendurch auch mal 1 Jahr in einer Hypnosegruppe. Allerdings habe ich mich da eher mit den Problemen der Anderen beschäftigt, was mich nicht weitergebracht hat - zumindest nicht, was mein Thema anbetrifft.
Seit 1 Jahr ca. weiß ich von meiner Hep. C. Seit Januar nehme ich Medikamente. Ich weiß, dass mir das Nikotin sehr schadet.

Ich will endlich frei werden.

An Weihnachten werde ich fertig sein mit der medikamentösen Therapie gegen die Hep.
Und ich bin immer noch süchtig.
Ich vermute sogar, dass die Hep. erst durch die Einnahme von den Nikotinkaugummis ausgebrochen ist.
Inzwischen habe ich mir den Spitznamen "Kautviel" eingehandelt.
Entgegen aller Vernunft und aller meiner mentalen Kräfte, kaue ich weiter.
Ich bin so in der Klemme. Was könnte mir nur helfen?
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Hallo kaba,
wie Du aus Deiner Kaugummi-Klemme herauskommen kannst, weiß ich im Moment überhaupt nicht.
Aber ich möchte Dir meine Bewunderung aussprechen dafür, was Du schon alles geschafft hast. Das ist sehr eindrucksvoll, und Du musst eine riesige Kraft haben, daß Du es immer wieder gebracht hast, mit einem oder gleich mehreren Suchtmitteln aufzuhören.

Ein Grundmuster bei Dir scheint mir die Co-Abhängigkeit zu sein, sonst hättest Du Dir nicht jeweils Partner gesucht, die auch abhängig waren. Das deutet darauf hin, daß Dein Selbstbewußtsein und ein gutes Gefühl für Dich nicht gerade gut ausgeprägt sind. Wahrscheinlich wäre das der Punkt, an dem Du ansetzen kannst/musst, um aus dem Suchtverhalten überhaupt herauszukommen.
Du hast doch im Laufe der Kliniikaufenthalte bestimmt schon psychotherapeutische Ansätze kennengelernt? Gab es da welche, die Dir besonders gut getan haben? Vielleicht könntest Du da weitermachen?

Alles Gute und Grüsse,
Uta
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Hallo Kabba,

für mich fehlt der Weg zur Sackgasse. Vielleicht kommst Du noch an die Komponente ran die Du längst vergraben und vergessen hast. Aber da wirst Du ansetzen müssen. D.h. entweder Selbsterkundung des eigenen verklebten Dschungels oder jemand der Dich mal z.B. aufstellt. Wäre der vermutlich einfachste und praktikableste Weg aus dem Loch. Von mir gibt's übrigens kein Schulterklopfen für die Leistungen die Du bisher hingelegt hast. Ich habe zu viele von "euch" am Ende gesehen. Dein Dickschädel wird Dir aber zeigen wie es weiter geht, da bin ich mir sicher!

Gruß

Mike
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Liebe Uta

Ich zitiere:
"Ein Grundmuster bei Dir scheint mir die Co-Abhängigkeit zu sein, sonst hättest Du Dir nicht jeweils Partner gesucht, die auch abhängig waren. Das deutet darauf hin, daß Dein Selbstbewußtsein und ein gutes Gefühl für Dich nicht gerade gut ausgeprägt sind. "

Das ist wohl wahr. Das ist mir auch bewusst. Ich lebe auch jetzt wieder in einer solchen Beziehung. Allerdings ein ganz anderes Muster. " Mein Lebensgefährte leidet "nur" unter einer psychosomatischen Angsterkrankung.
Ich habe inzwischen erkannt, dass ich ihm nicht helfen kann, jedenfalls nicht so, dass er gesund wird. Ich kann hier auch nicht so einfach weggehen. Da hängen im Moment das soziale Umfeld meiner beiden jüngeren Kinder, sie gehen noch zur Schule, dran und auch vermutlich meine Altersversorgung.
Außerdem habe ich mir mit diesem Wohnort den langjährigen Wunsch erfüllt, auf dem Land zu leben, das stärkt mich ungemein.
Überhaupt bedeutet der Erdboden unter meinen Füssen die größte Kraft, um standhaft sein zu können, und auch das Gefühl dazu zu haben.
Über mir die Weite, die Kräfte unseres Herrn, neben mir das Land und die Natur. Diese Dinge geben mir Nahrung. Die Nahrung, die mir meine Mutter nicht geben konnte, ich habe ihr längst verziehen.
Man kann versuchen, sich selbst zu erziehen, aber dieser Defizit lässt sich nicht so einfach ausgleichen, es sei denn durch Gott. Was besseres ist mir nicht eingefallen. Und der ist ein strenger Vater.
Ich denke auch schon seit längerer Zeit über Exerzitien nach.... für mich.

Ja, therapeutische Ansätze habe ich wohl kennengelernt. Es war ein Satz einer Therapeutin, der für mich sehr viel bewegt hat.
Es ging darum, dass ich jammern wollte, was man mir so alles angetan hätte, und ich sagte, ich wüsste ja nicht warum, ich hätte doch gar nichts getan....
Da sagte sie, "eben, deswegen". Über diese zwei Worte habe ich lange nachgedacht. Gut, dann habe ich begonnen, endlich was zu tun. Ich habe die Scheidung eingereicht. Und ich habe beschlossen, gewisse Dinge nicht mehr mit mir tun zu lassen.
Auch heute begleiten mich diese Worte immer wieder. In der Form: was kann ICH tun?
Und dann habe ich noch einen Weg aufgetan. Ich habe mir auf dem Gelände einen Stein, einen Sandstein gesucht, einen alten Schrankenstein, den habe ich angefangen zu meißeln. Die Therapeuten haben lange zugeschaut und immer wieder beraten, ob sie mir diese Arbeit verbieten sollten- es gab dort ein Frustrationstraining. Aber man hat mich gelassen.
Einmal kam der Sporttherapeut vorbei und ich hörte ihn später zu einer Therapeutin sagen:" Also wenn die Frau ..... eines Tages diesen Stein auf erhobenem Arm über das Gelände balanciert, wundert mich auch nichts mehr.
Der Stein wiegt ca 300 kg. Ich habe einen Kopf gemeißelt.
Es war ein kleines Wunder passiert. Nämlich, immer, egal wann, in welchen Zustand, bei welchem Wetter, ich an meinem "Stein" arbeitete, dann war ich hinterher in einem gleichen Zustand. Ausgeglichen. Ich durfte erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man sich zu gleichen Kräften spürt. Mein Körper, meine Seele, mein Geist zu gleichen Kräften. Wie eine 3 er Waage.
Das hat mir Frieden gegeben. Und das wurde mir wichtiger, als das Gegenteil, wenn alles innen so verwirrend, zerrissen und unausgeglichen ist.
Ich bin in vielen Diensten tätig. Ich arbeite seit 5 Jahren in einem Frauen- und Kinderschutzhaus. Da ist mein Lebensgefährte mit seiner Angsterkrankung, da sind meine Buben, die noch pubertieren, da ist mein Ex-Mann, der immer wieder Hilfe braucht. Beim Letzen nehme ich auch Hilfe zurück, indem ich ihn immer wieder herhole, damit er mit den Buben arbeiten ausführt, die ich nicht mehr schaffe, durch die NW der Medikamente.
Immer wieder spüre ich, dass ich in der Lage bin, Gutes zu tun, das hebt zumindest ein wenig mein Selbstwertgefühl , denn ich habe es in meinem Leben nicht geschafft, uns ein finanzielles Polster zu bereiten. Das ist zu schwer.
Es tut mir gut, in diesem Rahmen nachzudenken und mir von der Seele zu schreiben. Es ist mir wichtig, dass es sich auch mal um MICH dreht, und ich den Fokus selber einstellen kann, um die Welt zu beleuchten.

Hallo Mike

Zitat:
für mich fehlt der Weg zur Sackgasse

Das verstehe ich gar nicht. Welcher Weg zur Sackgasse? Ist er so verschüttet, dass ich nicht mal weiß, dass es ihn gibt? Ich weiß nicht, was das ist ....
und was heißt:" Jemand der mich aufstellt?" Die ganzen Jahre arbeite ICH an meiner Selbsttändigkeit.
Ich kann mich doch nicht aufstellen lassen? Muss man nicht alleine Stehen üben?
Gerade denke ich an die Variante, mich schwach zu machen, mich schwach zu zeigen.... mich wie ein kleines Kind hinstellen zu lassen.
Aber das geht doch nicht.... gerade jetzt, wo es mich sowieso schon so umgehauen hat, durch die Medikamente. Kann ja kaum noch. Ich schleppe mich herum, wie eine Alte. Bin ja auch schon 50. Ich warte auf Weihnachten, denn da kann ich endlich die Medikamente absetzen. Es ist echt schwer, heuer.
Sollte ich vielleicht geduldiger sein? Noch warten, bis zum Ende der Behandlung, um mit dem Nikotin aufzuhören? Ich fühle mich wie in einem Irrgarten.

Kaba
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Da hast Du schon soviele Therapeuten und Helfer um Dich herum und niemand hat Dir mal erzählt was "Aufstellung" bedeutet oder eine mit Dir gemacht ?

Ich kann nur von aussen Reden und schon garkeine "guten" Tips geben da wir uns nicht kennen. Was ich nur sehe ist, das die Sucht so wie Du Sie darstellst einen primären Anteil an Deinem Leben hat und das Du auf Abhängigkeit stehst. Ich sehe zwei Ehen (oder Lebensgemeinschaften) und ein paar Kinder und Drogen und keine Fluchtmöglichkeit obwohl Du lieber fliehen würdest wenn die Umstände nciht so wären wie sie sind. Du machst mit dem was Du schreibst ein klares Bild das sich Therapieren liesse sofern Du es wünschst. Vermutlich bist Du in der schulmedizinischen therapeutischen Psychologie falsch weitergereicht worden wie es dort üblich ist. Erkundige Dich was es neben den bei Dir praktizierten Verfahren (welche das neben der Beobachtung und Gruppentherapie auch immer sind) noch so alles gibt und schau mal ob da was passendes bei ist. Mein Tip: wende Dich an Pius Wihler (ein Forenmitglied) der Dir sicher recht gut sagen kann wie es weiter geht.

Gruß

Mike
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Hallo Mike

Ich danke Dir, für Deine Tips. Vielleicht kann mir Pius wirklich sagen, was ich für Alternativen hätte.

Weißt Du, die Sache ist ja immerhin 13 Jahre her.... seit ich "abstinent" bin - oder zumindest meine, es zu sein.
Dass die Sache viel tiefer sitzt, als ich zugeben wollte, wurde mir jetzt deutlich aufgezeigt.
Eigentlich erst, nachdem ich vergangenen Jahres die Zufallsdiagnose Hep.C erhielt, nachdem ich wegen der Halswirbelsäule beim Nervenarzt war u. der mir Blut abgenommen hatte. Die Leberwerte waren leicht erhöht u. er sagte, es sei alles in Ordnung. Ich habe dann an der Rezeption noch mal nachgefragt u. die Dame sagte mir: Kann schon mal vorkommen, wenn man am Wochenende etwas "gefeiert" hat.
Da ich aber zu dem Zeitpunkt bereits schon 12 Jahre nicht mehr "gefeiert" hatte, ging ich der Sache nach u. bekam dann dieses Ergebnis.
Das hat mich erst mal voll in eine Krise gebracht - und die "alten Geschichten" kamen wieder zum Vorschein. Ob ich wollte oder nicht. Hatte bis dahin gedacht, ich hätte das alles gut hingekriegt.
Aber das Aufhören zu Kauen.... das ist total verzwickt.
Ich weiß inzwischen sehr gut, dass ich nicht vor mir selber weglaufen kann...
Es braucht eine andere Lösung.
Schluss mit der Selbstaustrickserei! Ich will mich stellen.

Jaaaa, ich habe schon mal von Familienaufstellungen gehört.... aber ein zusätzliches Problem ist, dass ich nicht blind an alles glaube. Das macht es mir noch schwerer.Es gibt ja soooo viele verschiedene Heiler-Angebote. Das ist nicht so einfach. Und es kostet meist auch ziemlich Geld. Was ist dann, wenn man das Gefühl hat, das hat nichts gebracht?

Wir hatten vor kurzem Feriengäste, die Frau ist Homöopathin u. erzählte mir von ihrer Spontanheilung, nachdem sie sich von der Schulmedizin abgewandt hatte... ich hatte gute Gespräche mit ihr... aber sie wohnt weit weg.
Es war für mich Zufall, dass sie hier bei uns gelandet ist. Sie selber sagt, es gäbe für sie keinen Zufall. Sie sagte mir, sie hätte mein "Leuchten" gesehen... das hat mich sehr gefreut, weil ich eigentlich davon ausging, es wäre unter dieser Medikamenteneinnahme nicht mehr zu sehen.

War vor kurzem bei einem "Lach-Yoga-Seminar" da konnte ich gut spüren hinterher, was die Endorphine bewirken können. Leider war der Zeitpunkt schlecht gewählt, weil, es war zu anstrengend in meinem Zustand. Danach wurde ich dann krank.

Muss mich jetzt dem Essen Zubereiten widmen. Meine Jungs kommen von der Schule.
Ich denk mal über Pius Wiehler nach.
Danke

Kaba
 
Nikotinkaugimmis - bin immer noch süchtig

Du musst Dich schon selber informieren. Wir arbeiten ja gerade an der Wiki hier im Forum. Solltest Du Dich in eine Therapieverfahren beim Informieren (das Internet gibt schon gut Aukunft!) verlieben kannst Du ja mal dazu einenen Eintrag in der Wiki gestalten. Ansonsten sollst Du nicht in seine Sprechstunde sondern Ihn einfach (unverbindlich) Fragen was er in Deinem Fall empfehlen würde. Halt so ein Startsignal oder nur damit Du weisst was aus seiner Sicht am besten passen könnte.
 
Hallo Kaba,

beim "letzten Schritt" könnte Dir vielleicht helfen, mal zusammen mit Deinem Partner eine Ernährung ohne Gluten und Kasein auszuprobieren.
Ich will jetzt nicht hochtheoretisch werden, darum mal ein einfacher Text zum Einstieg: Drogen aus der Milchflasche.
Die gfcf-Diät (gluten free - kasein free) ist nicht nur für Autisten!
Die Morphine aus Gluten und Kasein wirken auf dieselben Rezeptoren wie Heroin - die sogenannten Opioid-Rezeptoren, die genauer Endorphin-Rezeptoren sind.
Ich will das einiges im Wiki schreiben, bin aber noch nicht so weit (und kann auch nicht so schnell). Aus einem Zöliakie-Forum weiß ich jedenfalls, dass eine Frau nur darum eine glutenfreie Ernährung geschafft hat, weil sie eine Frau von der Drogenberatung kannte, die ihr bei den Entzugssymptomen geholfen hat. Mich würde auch interessieren, wie das jemand mit Heroinerfahrung, wenn was passiert, beurteilt. Vielleicht ist das ein gemeinsamer Punkt bei Dir und Deinem Partner, kindliche Glutenalpträume legen die Grundlage für spätere psychische Störungen, außerdem fressen die die Morphine die Schmerzrezeptoren blank, so dass man sozusagen für eine Heroinabhängigkeit prädispositioniert ist.
Zum Nikotin noch ein Text vom Pollmer: Die Mär von der Nikotinsucht.
Ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber ich bin aus eigener Erfahrung überzeugt, dass Zigaretten die Wirkung der Exorphine aus Gluten und Kasein puschen können, seitdem ich mich gluten- und kaseinfrei ernähre, ist es mit dem Rauchen nicht mehr dasselbe, angenehm nur noch zum Kaffee (der auch Exorphine enthält)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
erst mal Gratulation, dass Du den Ausstieg aus den harten Drogen geschafft hast, das ist eine grosse Leistung! Ich war "nur" Cannabisabhängig doch ich habe es fast 20 Jahre lang nicht geschafft davon wegzukommen und auch heute bin ich quasi ein trockener Kiffer, der hin und wieder mal einen Rückfall hat. Genau das war auch das Problem mit dem Rauchen aufzuhören. Hörte ich mit rauchen auf, hab ich wieder angefangen zu kiffen, hörte ich mit dem kiffen auf, fing ich wieder an zu rauchen.
Vor 3 Jahren war dann mal der Leidensdruck so gross, dass ich es geschafft habe mit beidem Schluss zu machen. 1,5 Jahre später machte ich eine verhängnisvolle Reise nach Amsterdam... mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. :mad: Seit da fiel es mir plötzlich wieder unheimlich schwer mit dem rauchen aufzuhören, obwohl ich doch vorher so zufrieden war ohne diese lästige Sucht. Ich konnte tun und lassen was ich wollte, ich kam einfach nicht mehr von den Glimmstengeln los - ich war zu schwach. Über Freunde erfuhr ich dann von der Laserakupunktur, die einem die Lust zu rauchen völlig nehmen würde. Ich forschte nach und stiess auf eine Praxis in Zürich die das anbot. Ich ging hin, zahlte Fr. 190.-, liess mich 15 min. behandeln und die Sucht war weg!! Dummerweise hatte ich 2 Monate später einen Cannabisrückfall und um diesem Herr zu werden, musste ich wieder Zigaretten rauchen, sonst hätte ichs nicht geschafft. Vor 5 Wochen wiederholte ich dann die Laserakupunktur und wieder verlor ich die Lust aufs rauchen auf der Stelle. Vielleicht wäre das ja auch was für Dich. Ich habe wegen dem rauchen auch schon normale Akupunktur beim HP gemacht, doch das hat nie was gebracht, aber die Laserakupunktur war für mich wirklich der Hammer!

Grüsse Coilan
 
Liebe Kaba

habe soeben diese Rubrik gefunden und gelesen.
In deinem Beitrag fällt mir dieser Satz auf:
Immer wieder habe ich versucht, den letzten Rest zu schaffen. Irgendwie scheint mein Kopf nicht bereit zu sein, den letzten Schritt zu wagen. Zu groß ist meine Angst, dass ich diesen Mechanismus nicht durchbrechen kann, weil ich die Ursachen nicht ändern kann. Und dann fürchte ich mich davor, wieder nach einem Ersatzstoff Ausschau zu halten - den ich vielleicht noch gar nicht kenne.

Warum ist das Loslassen so schwer?

also eigentlich dieser Teil: ...weil ich die Ursachen nicht ändern kann.
Was meinst du damit, Kaba? Verstehe ich das richtig, dass du damit meinst, dass du deine Geschichte nicht ändern kannst?
Es geht auch nicht darum, sie zu ändern. Das kann niemand.
Du schreibst auch: Warum ist das Loslassen so schwer?

Weil Mann/Frau nie etwas loslassen kann, was sie noch nicht angenommen hat. Lass das mal in dich hinein sinken, aber ohne Ersatzstoff. Du wirst erfahren, es geht. Im Annehmen liegt die Heilung, das (wieder) Ganz werden, liebe Kaba. Dazu wünsche ich dir viel Mut und Vertrauen in dich selbst.....

(Mike, danke für deine "Blumen" an mich.)
 
Was meinst du damit, Kaba? Verstehe ich das richtig, dass du damit meinst, dass du deine Geschichte nicht ändern kannst?
Es geht auch nicht darum, sie zu ändern. Das kann niemand.

Natürlich kann man seine Geschichte ändern, nämlich indem man sie aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Mit deiner Ansicht, Pius, wird Kaba immer süchtig bzw. abhängig bleiben - wenn nicht vom Nikotinkaugummi, so von ihrem Therapeuten.

kaba, folgener Link für dich:

https://209.85.135.104/search?q=cac...net/raucherentwoehnung/nikotinsucht.doc&hl=de

Ist bisschen lang, lies es dir ducrh, von Anbeginn. Das Wesentliche kommt zum Schluss, wie immer, aber man muss den Anfang gelesen haben.

Ich habe meine Sucht überwinden können, indem ich mich von Schuldgefühlen wegen des Rauchens befreit habe. Meistens sind diese Schuldgefühle von anderen Menschen implantiert. Fazit: Wer Schuldgefühle implantiert, sollte verlassen werden.

Du kannst nichts für deine Sucht kaba, sonst wärst du nicht süchtig. Schäme dich nicht dafür! Mehr kann ich nicht sagen, der Rest kommt von allein.

Liebe Grüße
Flower:)
 
flowerpower, auf mich macht dein Betrag in Bezug auf meinen Beitrag den Eindruck einer etwas vorschnellen, persönlichen Re-Aktion.
Lies doch meinen Beitrag nochmals durch....
Natürlich kann man seine Geschichte ändern...
Die Geschichte ist Geschichte, und sie ist NIE veränderbar. Jeder Mensch kann seine Haltung zu dieser Geschichte verändern, aber das verändert nicht die Geschichte sondern den persönlichen Bezug zu dieser Geschichte und das ist sehr heilsam.

Diesem Satz von dir kann ich überhaupt nicht zustimmen, bzw. muss ich sogar als Kontraproduktiv ablehnen:
Du kannst nichts für deine Sucht kaba, sonst wärst du nicht süchtig
Das würde nur stimmen, wenn unter Zwang das Suchtmittel von aussen verabreicht worden wäre. Das ist aber praktisch nie der Fall.

Danke für deinen Link, dem kann ich grossteils zustimmen, hab ihn sogar augedruckt, kommt in meine Sammlung. Auch hier geht es um Eigenverantwortung und das Erkennen der zugrunde liegenen Emotionen...
 
Hallo Pius,

ich denke, es war ein Missverständnis. Dass man Fakten nicht ändern kann ist mir klar. Im Endeffekt haben wir dasselbe gesagt.

Das was ich meine ist folgendes:

Weil Mann/Frau nie etwas loslassen kann, was sie noch nicht angenommen hat. Lass das mal in dich hinein sinken, aber ohne Ersatzstoff. Du wirst erfahren, es geht. Im Annehmen liegt die Heilung, das (wieder) Ganz werden, liebe Kaba. Dazu wünsche ich dir viel Mut und Vertrauen in dich selbst.....

Genau Pius. Das heißt vor allem, auch seine Sucht als etwas annehmen, was zu mir und meinem Leben gehört.

Diesem Satz von dir kann ich überhaupt nicht zustimmen, bzw. muss ich sogar als Kontraproduktiv ablehnen:

Zitat:
Du kannst nichts für deine Sucht kaba, sonst wärst du nicht süchtig

Das würde nur stimmen, wenn unter Zwang das Suchtmittel von aussen verabreicht worden wäre. Das ist aber praktisch nie der Fall.

Nein, Kaba kann nichts dafür, dass sie süchtig wurde. Man kann als Süchtiger auch nur bedingt etwas dafür, wenn man rückfällig wird. Es ist unfair und erzeugt Schuldgefühle, wenn man etwas anderes sagt. Denn die Ursache der Sucht liegt nicht in einem selbst, nur die Möglichkeit etwas dagegen zu tun. Aber auch diese Möglichkeit ist begrenzt, da sie von Mensch zu Mensch verschieden ist und einerseits von der persönlichen Situation abhängt und andererseits auch gehirnstoffwechselabhängig ist.

Genau das ist der Punkt: Es folgt eine Wiederholung eines Traumas, wenn jemand suggeriert, man sei schwach, wenn man es nicht schafft und es würde dann an einem selbst liegen. Selbst schuld! Im Unterbewußtsein entsteht das Muster, wieder Schuld an etwas zu sein, woran man eigentlich unschuldig ist. Das hatte jedenfalls bei mir eine große Trauer und Depressionen erzeugt - heute ärgere ich mich nur noch, wenn ich sowas höre oder lese und sage es auch. Und so soll es sein! Denn Wut, Trauer, Ärger ist etwas, was Süchtige krankhaft nach innen ausleben - so habe ich nun einen Adressaten. Das muss unter anderem auch ein Therapeut aushalten wollen. Man sagt ja als Süchtiger nur seine Meinung und erklärt sich nicht mit der Meinung des Therapeuten einverstanden. Aber offensichtlich reicht sowas schon aus, um wiederum als "schwierig" oder "unkooperativ" zu gelten...Ein Teufelskreis, der wieder zu Rückfällen führen kann. Jedenfalls bei mir.

Es ist übrigens bekannt, das traumatisierte Frauen wesentlich häufiger von Zigaretten-Sucht betroffen sind als Männer.

Ich sage bewußt Zigaretten, denn mit dem Nikotin hat deine Sucht, Kaba, vielleicht gar nichts zu tun.Inwieweit du traumatisiert bist, weiß ich natürlich nicht und es geht mich auch nichts an.

Jedenfalls finde ich das, was du leistest unglaublich großartig. Erlege dir bloß keine Zwänge auf, den Fehler habe ich jahrelang gemacht. Das ist doppeltes Leid.

Mit dem "Verlassen" meine ich übrigens nur das gedankliche Verlassen. Mehr ist gar nicht nötig, um "loszulassen".

Liebe Grüße und alles Gute
Flower
 
Flowerpower, von wo willst du das wissen?
Nein, Kaba kann nichts dafür, dass sie süchtig wurde....Denn die Ursache der Sucht liegt nicht in einem selbst, nur die Möglichkeit etwas dagegen zu tun.
ich muss dir nochmals widersprechen, was ich ja selten mache.

Mit deinem Satz gibst die die Macht den Umständen ab und hast dementsprechen weniger Einflussnahme auf dich selbst! Ich erinnere an Louise Hays Satz: "Schuldzuweisung ist die sicherste Art, ein Problem zu behalten". Vielleicht ist es wieder ein kleines Missverständnis :rolleyes:

Der Süchtige ENTSCHEIDET, das Suchtmittel zu sich zu nehmen, und so seine überforderten Gefühle zu dämpfen. Klar, es hat nur der Süchtige die Möglichkeit, seine Haltung zu verändern, aber das kann er, wenn er sich dazu entscheidet. Vorbedingung ist aber, dass er seine Geschichte einmal grundsätzlich mutig annehmen muss. Erst dann kann er sie mental und emotional für sich selbst positiv verändern. Das ist wirklich möglich und darf ich immer wieder miterleben...
Gemäss deinem Link ist aber Rauchen nur eine "psychische Sucht" und keine stoffabhängige Sucht. Nach meiner Erfahrung spielt das aber nicht so eine grosse Rolle, weil es immer um einen überforderten Gefühlsteil geht, der mit dem Suchtmittel unterdrückt wird. Der Stoffentzug macht es zusätzlich noch etwas schwieriger.

Das was du unter "genau das ist der Punkt" ist DEINE persönliche Erfahrung und kann bei einer anderen Person wieder völlig anders sein...

und nun gute Nacht....:sleep:
 
Ja Pius, wieder ein Missverständnis. Ich sehe es wie du, dass man als Helfer sehr konsequent sein muss und dass es da leider kein wenn und aber geben darf. Man hat kaum eine andere Wahl.
Ich meine nur, dass man für seine Sucht wirklich nichts kann, gerade wenn man traumatisiert ist und - auch wenn das niemand gern hört - im Gehirnstoffwechel gestört ist. Das muss man analysieren, psychische und aber auch "endogene Faktoren" müssen geprüft werden. Denn Drogen wie Zigaretten und Alkohol sind Gehrngifte, die sich auf die Leber und den Gehirnstoffwechsel auswirken. Eine körperliche Entgiftung muss begleitend durchgeführt werden.
Jeder hat es in den Händen, viele haben es vorgemacht und geschafft, manche schaffen es nicht mehr.
Ich kann an Tagen, an denen es mir gesundheitlich schlecht geht, sogar nur beim Denken an Zigaretten schon typische Vergiftungssymptome bzw. Entzugssymptome selbst erzeugen (Atemnot, Durcheinandersein). Bei Ablenkung verschwinden diese Symptome aber Gott sei dank sofort wieder.

Viele Grüße
Flower
 
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