Hallo Puistola,
was du schreibst finde ich sehr spannend und entspricht auch meinen Erfahrungen (ich stehe in der Gegend wo das Wohnprojekt realisiert werden soll nun schon seit 3 Jahren so oft wie möglich mit meinem MCS-gerechten "Wohnmobil"):
Ich wohne momentan am Rand von München auch schon recht "grün" (an 2 Seiten Waldrand u. zusätzlich gegenüber von einem Wasserschutzgebiet, da läuft schonmal ein Reh vorbei). Aber jedesmal wenn ich dann ins Gebirge fahre fällt mir das Atmen wesentlich leichter (gefühlt kann ich dann die Luft bis ganz tief in die Lunge aufsaugen). Und nach der ersten Übernachtung dort fühle ich mich auch regelmäßig viel besser.
Ich plane daher auch aus diesem Grund, im Fall dass das Projekt nicht zustandekommt (da muß man realistisch sein, MCS-Wohnprojekte sind eine ziemliche Herausforderung), zumindest von Frühling bis Spätherbst(statt im Wohnprojekt-Haus) dort einfach mit meinem Wohnmobil zu wohnen. Das ist dann zwar alles eng und man muß sich viele Dinge, die man in der Wohnung für selbverständlich hält, provisorisch organisieren, aber der Nutzen ist für mich nachweislich derart groß, daß ich alles andere gerne in Kauf nehme.
Dort in dem zum Verkauf stehenden Haus zu wohnen wäre natürlich noch viel praktischer, weil man problemlos ganzjährig wohnen kann, im Winter von der ganzen Hausbrandproblematik nahezu komplett befreit ist und echt super-frische Luft (gerade im Winter!) hat.
Deine Luftprobleme durch Waschküchen, "duftende" und rauchende Nachbarn kenne ich aus eigener leidvoller Erfahrung auch zu Genüge (ich hab die Nase im wahrsten Sinne des Wortes diesbezüglich echt schon richtig übervoll) und so ein Wohnprojekt bietet eben die einmalige Chance sowas auf Dauer und garantiert von den eigenen Vier Wänden u. drum herum fernzuhalten.
Was du zur Inversionslage schreibst sehe ich ganz gleich u. kann sogar noch was hinzufügen: Als wir letzten November praktisch den ganzen Monat lang keinen Niederschlag hier in der Region abbekommen haben u. der Hausbrand (trotz mildem November) die Luft in den Niederungen immer mehr verschmutzt hat (war ja auch kein Wind), hab ich's nach längerem Überlegen, ob ich mir die Autofahrt durch diese "Dreckwolken" zumuten kann (Umluft hilft ja auch nur bedingt) riskiert u. bin zum Wohnprojekt-Haus gefahren (worden, selber kann ich nicht - ist zu anstrengend). Beim Aussteigen dort war dann einfach nur frische Luft, Sonne u. sonst nix. Das war dann auch genau der Punkt an dem ich begonnen habe das Projekt (was vorher so ca. ein 3/4 Jahr in mir dahingeköchelt hat) ganz konkret in Angriff zu nehmen.
Deine Kommentare zum Umbau kann ich nachvollziehen und sind logisch. Nachdem in der ersten Phase genügend Leute für das Projekt zusammengekommen sind, müßte man sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der zweiten Phase natürlich gemeinsam darauf einigen innerhalb welchen Zeitraums welche Adaptierungsmaßnahmen stattfinden sollen - genau um den "Dauerbaustellen-Effekt" zu vermeiden (was natürlich kein MCSler gut aushält). Denn wenn vor dem Bezug wirklich grobe Dinge gemacht werden müssen, dann sollte zu diesem Zeitpunkt kein Erkrankter vor Ort wohnen (ich habe in einer Mietwohnung schon selbst mal eine Haus-Renovierung miterleben dürfen weil ich nicht schnell genug in eine andere Wohnung fliehen konnte).
Die Frage neu zu bauen oder Altes zu adaptieren kann man aus ganz verschiedenen Blickrichtungen betrachten u. ich hätte natürlich am liebsten auf ca. 100ha Grund, mitten im Gebirge, ein absolut MCS-gerechtes neues Wohnhaus stehen (das auch schon ca. 1 jahr vor Bezug einfach nur mit gekippten Fenstern dagestanden ist) - und das ganze natürlich geschenkt . Was ich in den letzten Jahren (in denen ich sehr intensiv für mich einen geeigneten Wohnort gesucht habe) gelernt habe ist, daß die Lagen in denen ich mich wohlfühlen würde eigentlich nicht (mehr) bebaut werden dürfen (in DE nennt man das im Maklerdeutsch "Außenbereich"). Klar, in einem Wohnbaugebiet am Ortsrand (Parzelle an Parzelle) bekommt man überall was - aber da bin ich dann halt immer am Fenster auf/zu machen (Nachbar grillt, Nachbar wäscht, neues Haus wird in der Nachbarschaft gebaut, usw.). Ich bin deswegen schon vor längerer Zeit dazu übergegangen Häuser in passender Lage zu suchen u. danach das potentielle Haus dahingehend zu untersuchen, ob das in Richtung MCS entwickelbar wäre. Je nachdem wieviel adaptiert werden muß (kommt ja immer auch auf die eigene Situation an) kann das dann im speziellen Fall billiger oder teurer sein (verglichen mit einem komplett neuen MCS-Haus). Aber mir ist natürlich klar, dass diese Vorgehensweise nicht für jeden passen muß.
So u. wer jetzt alles bis zu diesem Punkt gelesen hat war wirklich ausdauernd - aber was Puistola geschrieben hat fand ich ganz toll.
Liebe Grüße,
Leoni
MCS Wohnprojekt / MCS Housing Project