Ich hatte vermutet, dass sich das Kupfer langsam ansammelt und wenn es nicht bemerkt wird erst zu ernsthaften Schäden kommt. Daher auch die Idee mit langsamen Ausleitungsmethoden. Sozusagen als "Schutz" vor Schlimmerem.
Wenn es soweit ist, dass die Leber "voll" ist, müssen natürlich stärkere Geschütze aufgefahren werden, ganz klar.
Hallo Cherry,
MW sollte man nicht erst behandeln, wenn die Leber voll ist oder wenn man Beschwerden hat.
MW wird bereits behandelt, wenn feststeht, dass man MW hat, also auch dann, wenn man noch gar keine Beschwerden hat. Je früher man MW behandelt, umso eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man irreversible Schäden vermeiden kann oder dass bereits eingetretene Schäden reversibel sind.
Wird bei einem Patienten MW festgestellt, so soll die ganze Familie untersucht werden auf MW. Stellt sich dabei heraus, dass z. B. ein Bruder oder eine Schwester des Patienten auch MW hat, so werden diese behandelt, egal, ob sie nun schon Beschwerden haben oder nicht.
Man behandelt also auch
präsymptomatische Patienten bei MW. Hierbei werden, je nach Schwere des Falles entweder Chelatbildner oder hochdosiert Zink eingesetzt.
Ganz sicher werden dabei aber nicht die von Dir angesprochenen Mittel (Rizinus, Chlorella, Bärlauch, Kohle) eingesetzt.
Es ist schon richtig, dass sich das Kupfer langsam ansammelt, aber da diese Ansammlung mit der Geburt beginnt und oft ein MW-Fall erst nach dem 20. Lebensjahr diagnostiziert wird, hat sich sehr viel Kupfer bis zu diesem Zeitpunkt angesammelt. Wenn man das Gewicht dieses Kupfers in Münzen umrechnet, sind dies mind. 8 Münzen zu einem Cent, was man in ca. 20 Jahren an Nahrungskupfer geschluckt hat und was zu der enormen Vergiftung mit Kupfer geführt hat (im Vergleich dazu kann man das bißchen Abrieb aus Amalgamfüllungen wohl kaum in einer halben 1-Cent-Münze unterbringen).
Das heisst dann für mich, dass es wohl eher unwahrscheinlich ist, dass ich MW habe. Sonst würde Chlorella und Rizinusöl nicht mehr helfen.
Ob man das daraus schließen kann? Ich weiß nicht...
Angenommen, Du hättest MW, dann kann es sein, dass Du ein sog. später MW-Fall bist und die Symptome, die Du im Moment hast, erst der Anfang der Symptome sind. Vielleicht helfen am Anfang eines beginnenden MW (vorübergehend) auch andere Therapien?
Bei manchen Patienten wird MW erst spät, z. B. im Alter von über 40 Jahren oder noch später festgestellt, d. h. nicht alle haben in jüngeren Jahren schon heftigste Probleme.
Da man bei MW, vor allem, wenn man neurologische Beschwerden hat, fast immer eine Leberzirrhose hat oder davon nicht weit entfernt ist, sollte man man nicht warten, bis man diese Beschwerden bekommt, sondern, um die Leber evtl. noch vor der Zirrhose zu bewahren, bei Verdacht frühzeitig eine Diagnostik anstreben.
Hast Du denn Leberprobleme und / oder Nervenprobleme?
Oder hast Du im DMPS-Test auffällig hohe Kupferwerte? Oder sonst einen Verdacht, der Dich auf MW bringt, wie z. B. unklare Leberkrankheiten in der Familie, unklare Nervenkrankheiten in der Familie?
Gruß
margie