Molekulare Sonden zum Nachweis von Krankheitserregern in klinischen Proben

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mit neuartigen Sonden beitragen. Die Forscher:innen machen sich eine Molekülklasse zu eigen, mit der Bakterien eisenhaltige Verbindungen aufnehmen – die Siderophore. „Eisen ist im Körper ein knappes Gut. Daher nehmen Bakterien auch Siderophore auf, die chemisch nicht genau denen entsprechen, die sie selber herstellen“, sagt Carsten Peukert, Doktorand in der Abteilung „Chemische Biologie“ am HZI und Erstautor der Studie. „Das prädestiniert Siderophore für den Einsatz als molekulare trojanische Pferde.“ An die Siderophore koppelten die Forscher:innen ein Molekül der Gruppe Dioxetane. Mit Dioxetanen verwandte Moleküle sind auch in Glühwürmchen für das charakteristische Leuchten verantwortlich. Eine externe Lichtquelle ist dafür nicht notwendig. Damit die Sonden jedoch nur spezifisch in Bakterien leuchten, integrierten die Forscher:innen einen molekularen Lichtschalter. Dieser wird betätigt, wenn Bakterien die Sonden in ihrem Zellinneren enzymatisch spalten.

Das Forschungsteam kann mit seiner Sonde alle ESKAPE-Pathogene nachweisen. Der Begriff fasst die Erreger Enterococcus faecium, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa, und Enterobacter-Spezies zusammen. Diese Erreger gelten als typische Vertreter der Krankenhauskeime und sind besonders häufig resistent gegen Antibiotika. ...

Das wäre eine Entwicklung, die dazu beitragen würde, daß schneller und eindeutiger Bakterien und deren Behandlungsmöglichkeiten bestimmt werden könnten. Für mich klingt das faszinierend, und ich bin sicher, daß die Forscher selbst auch fasziniert von diesen Sonden sind :) .

Mehr dazu:

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Die Anfangsbuchstaben des Akronyms „ESKAPE“ stehen für die nosokomialen bakteriellen Erreger:
  • Enterococcus faecium
  • Staphylococcs aureus
  • Klebsiella pneumoniae
  • Acinetobacter baumannii
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Enterobacter-Spezies ...

Grüsse,
Oregano
 

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